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  • Auf PC Ausdrucke ist hier niemand gekommen, aber ansonsten stand es den Kindern frei, ob sie mit Füllfeder, Rollerpen (wie zB Tochter als Linkshänderin), Kuli oder Frixon geschrieben haben. Einzig Schularbeiten mussten dokumentenecht geschrieben werden. Jetzt im Gymnasium kräht sowieso kein Hahn mehr danach.


    Was das Lernen der Schreibschrift anbelangt - verwenden kann man sie nur, wenn man sie auch mal gelernt hat und Kapazitäten sind erweiterbar ...

  • Hallo,


    Was das Lernen der Schreibschrift anbelangt - verwenden kann man sie nur, wenn man sie auch mal gelernt hat und Kapazitäten sind erweiterbar ...

    Vielleicht hast du noch nie mit einem Kind gearbeitet, dem das Schreiben WIRKLICH schwer fällt. So schwer, daß es für den Inhalt tatsächlich keinen Raum mehr hat und dann also für Form UND Inhalt kritisiert wird.


    Es mag sein, das Kapazitäten erweiterbar sind. Man kann zusätzlich üben, Therapien machen... alles klar. Sind sie aber nicht beliebig und es kostet Zeit und Energie. Zeit, in der die anderen im Klassenverband schon beim nächsten Inhalt sind.
    Ich hatte oft genug in Arbeiten 0 Fehler - aber trotzdem keine gute Note, weil ich nicht fertig geworden bin. Wenn ein Kind das durch eine andere Schriftart vermeiden könnte - was spräche dagegen?



    Ich habe das Thema täglich beruflich und bei meinen Jungs hätte ich es an einer anderen Schule auch privat gehabt (Zeig mir die Regelschule, die einem Kind fast 3 Jahre lang Zeit lässt, ehe das Kind anfängt zu schreiben...).

  • Was das Lernen der Schreibschrift anbelangt - verwenden kann man sie nur, wenn man sie auch mal gelernt hat und Kapazitäten sind erweiterbar ...


    Irgendwie sind sie ja doch begrenzt. Ich denke, die meisten hätten lieber einen 48-Stunden-Tag. Ich persönlich halte Schreibschrift für veraltet und viele Lehrplaninhalte halte ich in Zeiten des Internets für überflüssig, während andere wesentliche Kompetenzen meiner Meinung nach viel zu wenig Raum bekommen.


  • Irgendwie sind sie ja doch begrenzt. Ich denke, die meisten hätten lieber einen 48-Stunden-Tag. Ich persönlich halte Schreibschrift für veraltet und viele Lehrplaninhalte halte ich in Zeiten des Internets für überflüssig, während andere wesentliche Kompetenzen meiner Meinung nach viel zu wenig Raum bekommen.


    Warum soll Schreibschrift veralteter sein als Druckbuchstaben? Ich selbst käme zB nie auf die Idee, in Druckbuchstaben zu schreiben, wenn andere das wollen, bitte gerne. Schreiben ist eine Art von Kultur, die sicher nicht durch PC's ersetzt werden kann, aber ich weiß, Allgemeinbildung ist ja sowieso überbewertet - Ironie off.
    Internetwissen ist übrigens nett, aber sicher nicht das Maß aller Dinge - vor allem verleitet Internet vielfach zu Halbwissen bzw. dazu, sich nur peripher mit gewissen Dingen zu beschäftigen und nicht in die Tiefe zu gehen.



  • Und weil es ein paar Kinder gibt, die Probleme haben, die Schreibschrift zu erlernen, soll man aufgeben sie zu lehren? Soll man auch gleich Rechtschreibung, Mathematik, .... aufgeben, weil sich manche schwer damit tun, dann braucht man wirklich nichts mehr zu lehren. Ich denke, ein Basiswissen sollte jeder mitbekommen und da gehören für mich auch unterschiedliche Schreibstile dazu.


    Ich bin übrigens Mitte 40 und auch bei mir in der Schule hat niemand auf eine bestimmte Schriftart bestanden, obwohl wir Block-, Druck- und Schreibschrift gelernt haben und die 'Äußere Form der Arbeiten' noch gesondert benotet wurde. Wie gesagt, benutzen soll letztendlich jeder was er will, aber mitbekommen sollte man einfach mal haben, dass es auch anderes gibt. Egal, auf welchem Gebiet - baut Engstirnigkeit vor ...


  • Irgendwie sind sie ja doch begrenzt. Ich denke, die meisten hätten lieber einen 48-Stunden-Tag. Ich persönlich halte Schreibschrift für veraltet und viele Lehrplaninhalte halte ich in Zeiten des Internets für überflüssig, während andere wesentliche Kompetenzen meiner Meinung nach viel zu wenig Raum bekommen.


    Schreiben ist eine wesentliche Kompetenz. Meines Erachtens eine wesentlichere als die Bedienung von Google.

  • Warum soll Schreibschrift veralteter sein als Druckbuchstaben? Ich selbst käme zB nie auf die Idee, in Druckbuchstaben zu schreiben, wenn andere das wollen, bitte gerne. Schreiben ist eine Art von Kultur, die sicher nicht durch PC's ersetzt werden kann, aber ich weiß, Allgemeinbildung ist ja sowieso überbewertet - Ironie off.


    "Veraltet" war vielleicht auch unglücklich ausgedrückt. Ich wollte damit sagen, dass ich denke, dass es früher mal wichtig war, sie zu beherrschen, aber dass es das jetzt meiner Meinung nach nicht mehr ist. Aber ich halte ehrlich gesagt auch nicht allzuviel von klassischer Allgemeinbildung. #pfeif


    Internetwissen ist übrigens nett, aber sicher nicht das Maß aller Dinge - vor allem verleitet Internet vielfach zu Halbwissen bzw. dazu, sich nur peripher mit gewissen Dingen zu beschäftigen und nicht in die Tiefe zu gehen.


    Hm, finde ich nicht. Also bei mir ist es nicht so. Das Gute am Internet ist, dass ich selbst entscheiden kann, wie tief ich gehen will und dann auch genau so tief gehen kann.


    Schreiben ist eine wesentliche Kompetenz. Meines Erachtens eine wesentlichere als die Bedienung von Google.


    Irgendeine Handschrift können finde ich auch wichtig, aber das muss nicht unbedingt Schreibschrift sein. Mich würde es nicht stören, wenn meine Kinder als Erwachsene keine Schreibschrift können, wenn sie Google nicht bedienen können, dagegen schon. Aber es stört mich auch nicht, wenn sie Schreibschrift lernen. Es ist mir nur einfach nicht wichtig.

  • Ich sehe das wie Corvidae.
    Da könnte man genauso sagen: Viele Kindern tun sich schwer mit rechnen. Da wäre es doch einfacher, dass sie nicht mehr lernen schriftlich mit großen Zahlen zu rechnen. Schließlich kann man dafür heutzutage ja auch das Smartphone/den Taschenrechner/den Computer/das iPad benutzen.
    Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder lernen bei wichtigen Grundkompetenzen auch ohne elektronische Hilfsmittel zurecht zu kommen. Deswegen gehört für mich das Erlernen einer verbundenen Schrift genauso dazu wie grundlegende Rechenkompetenzen. Inwieweit sie diese danach noch nutzen (wollen) ist da für mich nicht ausschlaggebend.

  • Mein Sohn war die ersten 1,5 Schuljahre in Dresden an der Schule und hat dort klassisch Fiebellehrgang mit Schreibschrift gemacht. Er hat Druck- und Schreibschrift gleichzeitig gelernt ... schreibt fast ausschließlich Schulausgangsschrift.
    Wir sind zum Beginn des 2. Halbjahres der 2. Klasse nach NRW gezogen.
    Hier an der Schule vom Großen wird Schreibschrift (Schulausgangsschrift) nur kurz in der 2. oder 3. Klasse angerissen. Ende vom Lied ... keiner seiner Klassenkameraden kann seine Schreibschrift lesen 8I . Das find ich total gruselig. Mir ist es eigentlich egal, wie Andere schreiben, aber ich finde es schon wichtig, dass die Kinder Schreibschrift halbwegs flüssig lesen können.


    Das zweite Problem für den Großen ist, dass sich bei ihm die Schreibschrift noch nicht absolut gefestigt hatte, als wir umgezogen sind. Er hat immer wieder Probleme mit einzelnen Buchstaben und allgemein ist seine Schrift ziemlich liederlich. Das liegt mMn daran, dass er einfach kaum Vorlagen sieht ... überall Druckschrift - das verwirrt ihn zusätzlich und von flüssiger Handschrift ist er noch ein gutes Stück entfernt. Druckschrift will er nicht schreiben und kann er wegen wenig Übung auch nicht besonders gut und nur langsam.
    Ich bin gespannt wie sich das entwickelt


    Mich gruselts wenn der Kleine im Sommer in die Schule kommt. Wir als Familie schreiben alle Schreibschrift ... das muss der kleine Kerl lernen ... und da das in der Schule nicht gelehrt wird, muss er das zu Hause lernen ... irgendwie *seufz*. Aber hier wird auch erst Mitte der 2. Klasse angefangen mit Füller zu schreiben ... vielleicht bekommt er einen besonderen Füller und darf damit nur zu Hause nur Schreibschrift schreiben ... irgend so was werden wir wohl machen müssen. Er muss wenigstens lesen können, was wir hier so schreiben.


    Hier war es übrigens zur Sonnenfinsternis kein Problem das Kind von der Schule zu befreien und im Selbststudium alles über Sonnenfinsternisse rauszufinden. Da gab es das OK von Direktorin und Lehrerin ... Er hat dann eine 12 Seiten Wissenssammlung geschrieben und an dem Tag viel gelernt über online-Recherche und Astronomie und Physik (Projektionsteleskop gebaut) und aufgeschrieben hat er auch alles von Hand.
    In der Schule kriegt er aber auch Input zu Dingen, die ihn weniger intererssieren. Er würde sehr einseitig lernen (mathematisch, Naturwissenschaftlich), wenn er frei wählen könnte. Rechtschreibung z.B. und Lesen würde er allerhöchstens als notwendiges Übel zum selbstständigen Suchen von Informationen ansehen und das wegen 'zu anstrengend' schnell sein lassen. Für ihn ist Schule notwendig und richtig. Er hatte aber auch noch nie Probleme in der Schule - egal welche Lernform oder welche Lehrer ...


    LG

  • Hallo,


    Ich glaube, keiner hat etwas dagegen, wenn Kindern verschiedene Schriftformen gezeigt werden und sie sich mal darin üben. #weissnicht Oder? Wer verlangt den, daß aufgehört wird, sie als Angebot zu lehren?


    Die Frage ist, wie viel DRUCK dahinter steckt. Wenn es bei euch schon in der Grundschule erlaubt ist, zu schreiben wie man will, dann seid ihr doch schon an dem Punkt, wo andere hinwollen. Warum ist es dann falsch, daß die anderen das auch so möchten?


    Kulturgut... na ja.



    Sütterlin war auch mal ein hochwichtiges Kulturgut, an dem zu rütteln fast schon ein Sakrileg war. Untergang der gesamten Kultur, Verblödung durch Vereinfachung, keiner lernt mehr leserlich zu schrieben, hässlich sieht die neue Schrift auch aus und überhaupt, das gehört dazu und uns hat es auch nicht geschadet, daß der Lehrer mit dem Rohrstock auf die Finger klopfte, bis wir die Schrift konnten.


    Erzählte meine Oma immer mal. die schrieb auch bis zum Schluss so, denau so wie meine Großtanten (die andre Oma als "Städerin eher eine wieder anders aussehende Mischform) und ich hab es völlig problemlos lesen gelernt. Genau so wie Bücher in alter Schrift. Ohne Druck, ohne üben... dann, als es für MICH sinnvoll war, weil es "in meinem Leben vorkam". (Weil ich die Bücher bzw. Briefe selber lesen wollte). Hätte es in meinem Alltag keine Rolle gespielt, wäre ich auch wunderbar ohne die Kompetenz "alte Schrift lesen und teilweise schreiben" zu können durchs Leben gekommen und sicher nicht verdummt.


    Und trotzdem schreiben wir es heute im Alltag nicht mehr. Und sind deswegen weder dümmer noch ungeschickter... Und wer Will kann es ja trotzdem lernen (ich kann es recht problemlos lesen und einigermaßen schreiben - ist mir nur für den Alltag zu umständlich)


    @Alustra natürlich ist schreiben mit der Hand eine wichtige Kompetenz. Zumindest rütteld daran (noch, ich denke, in 100 Jahren sieht das anders aus) keiner. Nur muss es dafür zwingend eine SCHREIBschrift sein? Wenn das Kind vielleicht mit einer weniger verbundenen individuellen Schrift besser zurecht käme?


    Und klar, wenn ein Kind z.B. eine Dyskalkulie hat, fände ICH es toll, wenn es Hilfsmittel benutzen dürfte, die ihm da helfen, wo es Schwierigkeiten hat, damit es für das WESENTLICHE (Rechenwege, Lösungsstrategien) Raum und Zeit hat.


    Aber vielleicht sehe ich das anders, weil meine Kinder sowieso Schulbedingt meistens über Lern- und Hilfsmittel zu ihrem Wissen gekommen sind und die Hilfsmittel dann gelassen haben, wenn sie sie nicht mehr brauchten. Und wer es weiter braucht - warum sollte der es nicht nutzen dürfen? Warum muss der doppelt gestraft sein, weil er an einer Stelle ein Problem hat und DADURCH dann für andere Inhalte keine Kraft hat?


    Ja, ich bin absolut für Grundkompetenzen. Da wo sie dauerhaft von Vorteil sind. Nur sehe ich den Alltags-Vorteil einer mühsam geschriebenen "Schreibschrift genau nach Vorlage" gegenüber einer lockerer und flüssiger geschriebenen nicht oder teilverbundenen Schrift irgendwie nicht #weissnicht


    Googlewissen... Wissen verändert sich heute so rasch, die Themenvielfalt ist so viel größer. Ich bin eigentlich auch ein Fan von Büchern und war zumindest im Grundschulalter oft in der Bücherei, Fachbücher ausleihen. Beim Herrn Wichtel (6.Klasse) kommen wir damit größtenteils auch noch rum.


    Aber inzwischen beschäftigen sie sich mit Themen, zu denen es in der Bücherei kaum noch etwas gibt (oder eben veraltetes). 2 aktuelle Fragen meiner Töchter z.B. Eine wollte etwas über Herr der Ringe wissen - ein Buch dazu gabs nicht, eine Frage hier im Forum hat ihr den Link zu einer passenden Seite gebracht, von der aus sie sich weiter ins Thema graben konnte. Die andere braucht für eine Ausarbeitung aktuelle(!) Statistiken zu verschiedenen Bereichen zum zum Thema Kinderarbeit - auch hier würde sie in der Bücherei nicht ausreichend aktuell fündig.


    Was nun? Teure aktuelle Bücher für eine einmalige Nutzung kaufen? Das Thema inhaltlich zusammenstreichen? Veraltete Angaben nutzen?


    Ich finde toll, daß sie an ihrer Schule lernen diesbezüglich gezielt mit dem Internet umzugehen, Dinge auch kritisch zu hinterfragen, konsequent Quellenangaben zu machen usw. Das finde ich in der heutigen Welt sinnvoller und realtitätstauglicher als eine Ablehung des Internets.

  • Mich interessiert auch ob es Eltern gibt, die sich für die weiter entfernte, vermeintlich "bessere" Schule entschieden haben - habt ihr es bereut oder wars gut so?


    Wir haben das so gemacht und bereuen es nicht. Wir haben einigen Nachbarn, die sich für die zuständige Regelgrundschule entschieden haben, weil sie leichter erreichbar ist - zwar auch nicht fußläufig, aber immerhin mit dem Schulbus oder für ältere Kinder auch mit dem Rad. Die hatten aber auch keine Probleme mit dem Schulsystem, ihre guten Erinnerungen an die eigene Schulzeit drehen sich eben genau um das Zusammensein mit den Freunden (vor allem in den Pausen) und das selbständige, unkomplizierte Verabreden nach der Schule.


    Wir fahren eine halbe Stunde mit dem Auto zur Schule. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist es auch machbar, dauert dann aber mindestens 50 bis 90 Minuten; bisher fahren wir ausschließlich Auto, allerdings haben wir eine Fahrgemeinschaft mit mehreren Familien aus der Nachbarschaft. Wenn die Kinder älter sind, werden sie sicherlich auch öfter mit Öffis unterwegs sein - mir ist es lieber, sie verplempern zwei bis drei Stunden auf der Fahrt zur oder von der Schule als die gesamte Zeit in der Schule...


    Unsere Kinder wollten aber auch auf ihre Schule und gehen (fast) immer sehr gerne hin.

  • Im Moment nur kurz: ja, wir. Freie Schule 40!km/halbe Std einfache Strecke entfernt. Die Schule ist fantastisch, das Drumherum und Gefahre ätzend, aber ja, wir würden es wieder tun.

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • Heute abend um 19.40 Uhr kommt im Radio auf DLF die Sendung "Hintergrund" mit dem Thema: "Vom Lernen ohne Schule: Freilerner in Deutschland".

  • Hallo,


    Ich habs auch gelesen und mich gefreut.


    Ich finde beeindruckend, was er geschafft hat (ich kenne eine Familie, deren Sohn an einer staatlich genehmigten Schule die Abi-Jahrgänge gemacht hat und darum auch Schulfremdenprüfung machen musste. Das ist mindestens doppelt so hart, wie ein "normales" Abi!
    Echt Hut ab!


    Immer wieder schön finde ich auch, wie gelassen und souverän er die Fragen beantwortet, auch die die ihn in eine bestimmte Ecke schieben wollen...


    Natürlich ist mir bewusst, daß er sozusagen ein "Vorzeige-Homeschooler" ist und nicht jeder diesen Weg bis zum Abi gehen kann oder will.


    Daß aber "Lernen wenn man es WILL, weil man ein Ziel hat" tatsächlich funktioniert, erlebe ich hier aktuell bei einem jungen Mann (meinem Großen) der es mit dem System Schule wirklich schwer hatte und der nun nach Ende der Schulzeit und einem Jahr Pause und etwas völlig anderes machen (FÖJ). Und der nun freiwillig auf einen bestimmten Abschluss hin arbeitet. in den letzten Tagen hier zu Hause mehr schulisches gemacht hat als in seinen letzten 5 Schuljahren zusammen, glaub ich. Sehr beeindruckend.


    Ja, es funktioniert. Und hätte noch besser funktioniert und ihm und unserer ganzen Familie viel Kummer und Leid erspart, wenn wir gedurft hätten, wie es für ihn gut gewesen wäre. Davon bin ich immer mehr überzeugt.


    Also: Glückwunsch an Moritz und hoffentlich macht es bei dem ein oder anderen klick und es tut sich endlich mal was zu dem Thema... (so recht glaube ich aber leider noch nicht wirklich dran...)

  • In der bildungskonferenz erzählte ein interviewpartner von einer russischen schule, in der alle kinder das abitur in 1-4 jahren schaffen. Wobei das alter der kinder zwischen 8-18 ist. Dh es gibt dort kinder, die haben mit 11 oder 12 jahren das abitur. Andere (ich glaube ältere) schaffen den stoff innerhalb von einem jahr. Ich habe mir den youtube vortrag von richard kandlin angeschaut.


    Die schule heißt schetinin schule. Es gibt keine noten oder prüfungen oder hausaufgaben. Die schule bereitet quasi im jahreslauf auf das abitur vor, dh alle themen von kl 1-11 werden innerhalb eines jahres durchgenommen. Mathe braucht im schnitt wohl 10 tage! wenn aber ein schüler weiß, das er die abiprüfungen nicht bestehen würde, dann macht er nochmal das jahr. Und ist dann eben anfangs mehr lehrender, bis der stoff kommt, den er nicht verstanden hat.


    Es gibt zwar lehrer, aber 80% des stoffes vermitteln die älteren kinder (die zum teil das abitur schon haben und studieren, aber noch minderjährig sind) an die jüngeren. Dabei geht es nie um auswendiglernen sondern immer um das große verständnis und die zusammenhänge.


    Das ganze abiturthema ist bei dieser experimentalschule nur mittel zum zweck. Eigentlich geht es darum, wie man mit hilfe von bildung und wissen zu einem glücklichen menschen wird. Denn wer die zusammenhänge im leben versteht, der kann dieses wissen für sich gewinnbringend nutzen.


    Ziemlich interessant, wie ich finde.

    lg quark


    Einmal editiert, zuletzt von quark ()

  • Grundsätzlich ging es da ja bei meiner ganzen Konferenz drum. Prinzipiell habe ich die Schetininschule absichtlich rausgelassen, weil da nicht so ganz klar ist, was mit Druck passiert, und mir persönlich (!) ist es auch noch zuviel Methode.
    Bei Familie Reichert zB (auch ein Interviewpartner) bereitet sich inzwischen das dritte Kind binnen kurzer Zeit auf den externen Abschluss vor, die beiden Geschwister haben 2015 Realschulabschluss und Abi gemacht.



    Tapatalking

    Lieben Gruß
    Jerry mit den Maimäusen 2007 und 2010 und Septembermäuschen 2013


    Trageberaterin (ClauWi-Grund- und Aufbaukurs, Zertifikat in Arbeit)

  • Hast du mehr einblick in die methode oder beruht dein wissen auch "nur" von den youtube videos. Mich würde zb die übersicht im mathestoff interessieren (und eigentlich in allen fächern).


    Ja der stundenplan, den die kinder dort haben, ist recht voll und der teil interessiert mich weniger. Aber wie sie den stoff von bio oder chemie auf jeweils intensive 3 tage runterbrechen, statt jahrelange schulzeit. Da würde ich gerne mehr wissen, finde aber kaum was dazu.