Umfrage Schulpflicht

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  • Hallo,


    Ich bin gegen Schulpflicht und gegen "Überwachung".


    Aber durchaus für wohlwollende, kompetente Begleitung von homeschooling,


    Wohlwollend und kompetent: Kein wedeln mit einem Lehrplan, keine Argusaugen auf jedes potentielle Problemchen, damit man die Genehmigung so schnell wie möglich zurückziehen kann.
    Dafür mit einem Blick auf Entwicklung der Kinder (die ja sehr verschieden sein können und sich nicht in Lehrpläne pressen lassen), mit kompetentem Rat, wenn er gesucht wird (Tipps für Lernmaterial, für externe Fachleute zu bestimmten Themen, Unterstützung bei der Vernetzung mit anderen Familien, wenn es Sorgen oder Probleme auf irgend einer Seite gibt, dann mit der Familie gemeinsam(!) überlegen, wie sie gelöst werden könnten und einem guten Gefühl dafür, wo man sich getrost längere Zeit zurückziehen und die Sache einfach "laufen lassen" kann.

  • Ich bin für eine Bildungspflicht und eine geringe Kontrolle dieser.
    Bei der engen Kontrolle sehe ich für manche Kinder ähnliche Probleme wie bei Schularbeiten.
    Geringe Kontrolle stelle ich mir eher durch regelmäßige (z.b. einmal jährliche) Gespräche mit dem betreffenden Kind vor, über seine Hobbys, seine Interessen, etc. Aber ohne stumpfsinnig den Lehrplanstoff abzufragen.


    Desweiteren bin ich für eine größere Vielfalt an Schulen mit (viel) kleineren Klassen und möglichst kompetenten Lehrern, besonders im pädagogischen Bereich.
    Eine Entlastung der Eltern im Bereich Hausaufgaben, Nachhilfe und den ganzen anderen anfallenden Dingen wäre ebenso traumhaft

  • Ich bin für die Schulpflicht, aber sowohl mit der Schule, an der ich arbeite, als auch mit der, auf die die Große geht, zufrieden.
    Die Antwort, dass man zufrieden ist, gabs nicht.


    Blöde Frage noch...was meinst du mit besseren zu Schulen, wie sähe denn das "besser" aus?


    Hier kann ich mich anschließen. Ich denke sowohl die Schule, die meine Tochter besucht, als auch die Schule an der ich arbeite ist eine gute Schule. Und das, obwohl es nur die "stinknormale" Grundschule am Ort ist.


    Edit:
    Ich bin gegen eine Abschaffung der Schulpflicht. Die Schulpflicht ist meiner Meinung und auch persönlichen Erfahrung als Lehrerin nach eine wichtige Sache um auch bei schwierigem, sozialem Milieu eine angemessene Bildung zu gewährleisten. Genau das sind nämlich die Kinder/ Familien die von der Sculpflicht besonders profitieren.
    Bei dieser ganzen Diskussion frage ich mich schon die ganze Zeit, wie das konkret aussehen soll, wenn sowohl eine Schulpflicht als auch eine Überwachung von Heimlernern abgeschafft werden soll. Ich weiß aus meiner eigenen Klasse mindestens 2 Schüler, die unter solchen Bedingungen heillos untergehen würden, und ich unterrichte wahrlich in keinem Problemviertel.

    Rechtschreibfehler und merkwürdige Wortkreationen handybedingt ;)

    Einmal editiert, zuletzt von susisstrolche ()

  • Ich wuerde mir mehr Freiheit und Gemeinsamkeit im Bildungswesen wuenschen ohne Pflicht.


    Ich bin fuer die Abschaffung der unterschiedlichen Schultypen, insb. der Einteilung der Kinder mit 9-10 Jahren. Ich bin fuer Gesamtschulen mit gleicher Schuldauer fuer alle Kinder/Jugendliche. Gleichzeitig aber eine breitere Oeffnung des Angebots mit Wahlmoeglichkeiten zur Vorbereitung auf ein Studium aber auch zur Vorbereitung auf eine praktische Ausbildung. Weg von der akademischen Bildung als das einzig wahre Ziel der Schulbildung.


    Es muss dafuer gesorgt werden, dass es keine reinen Problembezirke gibt, sondern ggf. Schueler durchmischt werden (incl einem Transportangebot). Alternativ benoetigen Problembezirke mehr Geld, mehr Personal und bessere Angebote als Schulen, die zu 90% Schueler aus Mittelschicht/Bildungsniveau haben.


    Jede Schule sollte gerade am Anfang intensive, integrierte Ergaenzungskurse haben fuer Kinder mit Migrationshintergrund, so dass diese im Grundwissen nicht den Anschluss verlieren (Sprache).


    Ausserdem finde ich es wichtig, das auch alternative Schulen akzeptiert und gefoerdert werden als Wahlmoeglichkeit fuer Eltern. Seien es konfessionelle oder die klassischen Waldorf/Montessorivarianten .. aber auch Schulen mit bestimmten Fokus des Ausbildung.


    Ich bin gegen eine Pflicht, sondern fuer ein Angebot, das Eltern nutzen wollen. Gleichzeitig sollten Eltern beantragen koennen, das Kind selbst zu unterrichten. Dann muessen aber die Eltern beschreiben und erklaeren wie dieses Angebot stattfinden soll. Ohne dass man da einen bestimmten Lehrplan oder akademische Ansprueche heranzieht, sollte das ausreichen um die Eltern rauszufischen, die das Kind nur verwahrlosen lassen wuerden. Das bedeutet naemlich Arbeit fuer die Eltern und wer bereit ist, diese zu leisten, der ist auch bereit sein Kind entsprechend zu foerdern. Sekten oder andere Gruppierungen muessen natuerlich beobachtet werden, aber das muss nicht Aufgabe der Schulen sein und deshalb alle anderen Familien in ein System zwingen, dass fuer sie nicht funktioniert, halte ich fuer verkehrt.


    Fuer mich bedeutet Schulpflicht automatisch ein Fokus weg von Qualitaet. Schulen sollten Schueler & Eltern durch ihr Angebot anziehen und nicht als gegeben hinnehmen.


    Aber all das wird wohl eine Utopie bleiben ...

  • Ja echt Madrone.
    Klar gibt es bei uns an de Schule mal Schüler, die Probleme mit dem System haben. Meist hängen dieses aber mit einem bestimmten Kollegen zusammen.
    Wenn man jetzt argumentiert, dass es eine bessere Schule wäre, wenn man ihn rauswerfen könnte, okay.


    Wir finden meist andere Lösungen, um das Problem schülerorientiert zu lösen.

  • Belleamie, das sind gute Gedanken, finde ich.


    Und von Lehrerseite: Ich wäre auch froh, wenn manche Eltern ihre Kinder selbst unterrichten dürften (oder sich selbst einen "passenden" Privatlehrer suchen). Das sind wieder ein paar weniger, die kein Vertrauen in die Schule/die Lehrer haben (aus welchen Gründen auch immer) und das fände ich völlig ok (mangelndes Vertrauen erschwert nämlich die Zusammenarbeit). Wie die jungen Leute dann am Ende (bzw. am Anfang, nämlich bei der Suche nach Studien- oder Ausbildungsplatz) zeigen, dass und was sie drauf haben, das ist für mich zweitrangig. Da wird sich schon was finden. Viele Unternehmen und Hochschulen haben eh schon ihre Auswahlverfahren. Das ist nicht wirklich schwer.

  • Ich bin für eine Bildungspflicht und eine geringe Kontrolle dieser.
    Bei der engen Kontrolle sehe ich für manche Kinder ähnliche Probleme wie bei Schularbeiten.
    Geringe Kontrolle stelle ich mir eher durch regelmäßige (z.b. einmal jährliche) Gespräche mit dem betreffenden Kind vor, über seine Hobbys, seine Interessen, etc. Aber ohne stumpfsinnig den Lehrplanstoff abzufragen.


    Desweiteren bin ich für eine größere Vielfalt an Schulen mit (viel) kleineren Klassen und möglichst kompetenten Lehrern, besonders im pädagogischen Bereich.
    Eine Entlastung der Eltern im Bereich Hausaufgaben, Nachhilfe und den ganzen anderen anfallenden Dingen wäre ebenso traumhaft



    Danke, das ist auch meine Ansicht.
    Und ich wäre für die Abschaffung von Überprüfung der gelernten Ergebnisse durch Arbeiten schreiben. Ich finde, dass es reichen sollte, das Kind im Unterricht zu beobachten ob es den gelernten Schulstoff kann oder nicht. Dieses ständige testen ist oft das, was die unbeschulbarkeit auslöst.

  • Ich zitiere mich mal selbst aus dem Chaoseltern-Forum:


    Alles in allem - ich verstehe die Argumente gegen die Schulpflicht meistens als Kritik am momentanen System Schule. Und da gibts wirklich jede Menge Verbesserungspotential. Ich denke auch, dass die Möglichkeiten für Unterreicht unter speziellen Randbedingungen (kranke Kinder, Kinder von Fahrenden usw. ) im Moment unter aller Sau sind; da gehört ein vernünftiges Fernschulkonzept her.
    Aber im Grunde bin ich ein echter Fan der Idee Schulpflicht, ich bin ganz persönlich dankbar, dass es sie gibt. Ich verdanke es der Schulpflicht, dass ich eine Welt mit Büchern, mit Wissenschaft mit all den vielen Möglichkeiten überhaupt kennengelernt habe. Ich bin zur Schule gegangen, weil man in Deutschland zur Schule gehen muss. Nicht, dass meine Eltern aktiv was gegen Bildung gehabt hätten - es war einfach nicht Teil ihrer Welt. Sie haben getan, was immer sie konnten, um mir alle Möglichkeiten offen zu halten, haben mich unterstützt - aber sie hätten mir nie geben können, was ihnen selbst fremd und verschlossen war.
    Es ist ein riesiger Sprung vom ungelernten Analphabeten zum Uni-Diplom; den hätte ich ohne Schulpflicht und einige engagierte Lehrer, die an meinen Schulen tätig waren, nicht geschafft. Genauer gesagt, ich hätte ihn wohl gar nicht in Angriff genommen, weil ich nicht auf die Idee gekommen wäre.



    Angeklickt habe ich "andere Meinung" - es hät't auch sein können, "pro Schulpflicht, aber", aber ich denke dabei kein "aber". Dass ich Schule gut finde heißt ja weder, dass dass ich was gegen Verbesserungen hätte, noch bedeutet "gut" "perfekt".


    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Hallo,


    Zum Thema Eltern, die ihre Kinder nicht in die Schule schicken würden und auch zu hause nicht für Bildung sorgen würden würden, weil sie kein Interesse an ihren Kindern haben oder Bildung nicht wichtig finden usw. zitiere ich mich ebenfalls mal selber aus dem anderen Strang.


    " Hm, denkst du, daß ausgerechnet diese Familien Lust hätten z.B. ein Entwicklungsportfolio anzulegen? Das wäre ja eine mMn recht niederschwellige und unaufwändige und in die Art der Bildungsprozesse und den Familienalltag nicht eingreifende Methode.
    Lernmaterialien anzuschaffen (das könnte man ja leichprüfen) und zu notzen?
    Oder sich immer mal mit jemandem zusammenzusetzen und die Entwicklung der Kinder zu besprechen? (Wenn es Zweifel am wohlergehen gibt, auch öfter mal)?


    Ich denke tatsächlich, daß diese Familien den für sie billigeren und leichtern Weg gehen würden - den schulischen. "


    Die meistens, die mehr Bildungsoffenheit möchten, sind ja schon für eine angemessene, wohlwollend gemeinte Begleitung außerschulischen Lernens, denke ich. Glaubt ihr wirklich, daß diese Eltern die Mitarbeit dazu auf Dauer leisten wollten - und könnten?

  • Trin, damit verschärfen wir aber genau das Problem, das wir momentan haben: In den/ in gewissen Schulen sammeln sich alle Bildungsverliererkinder, deren Eltern weder bereit oder in der Lage sind, sich einzumischen noch sich nötigenfalls für ihr Kind einzusetzen (was auch Verbesserungen des Systems nicht befördert). Tolle Wurst.


    Ich weiß, ich weiß, ich kenne das, es sind schließlich die eigenen Kinder und man möchte das Beste und ist schließlich nicht für die Probleme anderer zuständig. Yepp. Nur sollte man sich trotzdem über die Folgen im Klaren sein.


    Ich finde, die Abschaffung der Schulpflicht würde vieles leichter und für einzelne besser machen. Das Bildungswesen verbessern würde sie aber nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Deinen letzten Absatz finde ich super, Krebbel!
    Es wäre also eine Veränderung an zwei Fronten nötig: Änderung der Schulpflicht in eine Bildungspflicht (beidseitig: Staat und Lernender/Familie) und Bereitstellung der Mittel, dass auch beide Seiten diese Pflicht wahrnehmen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich glaube, die Freilern- und
    Homeschool-Anhänger wie Du, Trin, (religiöse *** lasse ich mal außen vor; von denen reden wir ja beide nicht) haben meistens eine zu
    idealiseirte Vorstellung von Möglichkeiten und Engagement der Eltern.
    Vielleicht, weil sie, wozu jeder Mensch neigt, von sich selbst ausgehen.
    Und Du machst auf mich den Eindruck einer engagierten und reflektierten Mutter.





    Dann klingt das gut - Eltern, die ihren Kindern die Angebote offen
    halten, Entwicklungsmonitoring betreiben, sich mit Fachleuten
    austauschen...






    Mann - ein solches begelitetes Homeschooling hätte ich garantiert auch
    nicht genossen, denn da wären meine Eltern schon am Ausfüllen des ersten
    Meldeformulars gescheitert! Also wäre ich auch in so einem System zur
    Schule gegangen. Alles paletti, oder? NEIN!






    Denn diese Sicht der Dinge nimmt die Schule nicht wahr als Default für alle, sondern als Fallback.



    Wenn Schule der Default ist, dann ist sie eine Gemeinschaftsaufgabe.
    Jeder hat ein berechtigtes Interesse, die Qualität zu verbessern - und
    ich bin ziemlich überzeugt, auf diese Weise wird das System auch stetig
    besser.



    Wenn ich Schule aber als Fallback betrachte, dann wird sie zum
    Auffangbecken. Wer sich's leisten kann (finanziell, organisatorisch,
    intelektuell,...) schafft die Alternative, der Rest ... ist eben der
    Rest. Mit noch weniger Eltern als heute, die sich nicht nur für ihr
    eigenes Kind, sondern auch mal für die Klasse oder Schule engagieren.



    Viele Grüße,


    Kerstin

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

  • Hallo,


    @Kerstin, ich gebe zu, daß ich dein Posting stellenweise nicht verstehe.


    Eltern die für ihre Kinder gerne homeschooling möchte, sind in den meisten Fällen nur zu idealistisch, das wird eh nichts - also lassen wir es lieber verboten.


    Warum scheint es dann in andren Ländern durchaus zu funktionieren? Vielleicht nicht für alle Kinder (das tut aber Schule nun mal auch nicht), aber doch für viele?


    Und wieso ist Schule dann ein Rückfall, wenn vielleicht 2% der Schüler zeitweise andere Wege gehen?
    Schule ist auch da wo homeschooling erlaubt ist der Regelfall und homeschooling weiterhin zahlenmäßig die Ausnahme - aber eben kein krimineller Akt wie in Deutschland.


    Daß ich mir GUTE Schulen wünsche, in die die allermeisten Kinder sehr gerne und darum freiwillig gehen, dort gut lernen und glücklich sind, habe ich ja nun wohl oft genug geschrieben. (edit: Threads verwechselt - ich hatte es im anderen Strang schon mehrfach geschrieben, hier noch nicht so deutlich, Entschuldigung)
    Und parallel dazu die Möglichkeit auch anders zu leben und zu lernen. Weder als Vorzug noch als Nachteil - sondern gleichwertig parallel.


    krebbel:


    Sind es wirklich die Kinder, denen es mit Schule nicht gut geht, die das Niveau oben halten? Und selbst wenn - ist das berechtigt, daß manche Kinder leiden, damit andere ein "besseres Niveau" bekommen? i


    Ich hatte ja weiter vorne schon geschrieben (ebenfalls edit wegen Strang verwechselt - im anderen Strang weiter vorne geschrieben, nicht hier, tut mir leid) - angenommen, es würden von einer Schule tatsächlich die 2 von Hundert Kindern abgehen, die den Umfrageprozenten entsprechen würden. Davon geht es einem schlecht und nur eins würde vielleicht auch mit der Schule gut klar kommen und wäre ein "Gewinn" für die Kinder. Das heißt, 1 von 100 Kindern.


    Wenn das Niveau einer Schule DADURCH drastisch sinkt, würde ich mir echt ganz andere Sorgen machen...
    Was wäre, wenn dieses Kind nicht zu Hause lernen sondern wegziehen würde? Dann müsste man dessen "Fehlen" auch kompensieren können.


    Wie schon gefühlte 1000x gesagt: Mein Wunsch wären gute Schulen UND die Möglichkeit für andere Wege. (Und zwar nicht erst dann, wenn das Kind kaputt gespielt ist sondern dann, wenn es für diese Familie, dieses Kind passt)

  • Trin, es sind diese Kinder/Eltern, die am besten zeigen, dass sich etwas an Schule ändern muss, weil sie ihnen absolut nicht gerecht wird.

  • Deshalb müssen sie zum bleiben gezwungen werden und leiden und kaputt gehen, damit sie bzw. ihr Leid als Maßstab benutzt werden können? Sozusage "Seelische TierMenschenversuche? Ist es berechtigt, Menschen so etwas anzutun, nur weil sie Kinder sind?
    Und wenn es Dinge sind, die das System gar nicht ändern KANN, weil es eben Inhalt des Systems IST?



    Ich habe im anderen Strang schon so viel dazu geschrieben, allgemeines, persönliches... ich schaffe es emotional nicht, das hier noch mal aufzudröseln. Du kannst es glauben oder nicht, es gibt auch Kinder/Jugendliche, für die selbst eine gute Schule nicht der passende weg ist.


    Ich habe bzw. unsere ganze Familie hat genug Jahre damit verbracht, alles dafür zu tun einen jungen Menschen ir-gend-wie im System zu halten, seelisch zu tragen, zuzusehen wie sein eigentliches Selbst immer mehr in Stücke zerfiel, wie er in den kurzen Phasen, in denen er anders leben konnte, aufblühte...
    Wenn ich wenigstens sagen könnte, es hätte sich an irgend einer Stelle gelohnt ...
    Ich seh weder für dieses Kind noch für irgend ein anderes einen Gewinn. #weissnicht

  • Deshalb müssen sie zum bleiben gezwungen werden und leiden und kaputt gehen, damit sie bzw. ihr Leid als Maßstab benutzt werden können? Sozusage "Seelische TierMenschenversuche? Ist es berechtigt, Menschen so etwas anzutun, nur weil sie Kinder sind?

    Trin, das ist doch jetzt echt nicht nötig. Ich hab nirgendwo auch nur ansatzweise sowas geschrieben. Ich schrieb lediglich, dass man sich bewusst sein soll, dass es eben auch andere Auswirkungen hat. Es wird unser Bildungssystem nicht verbessern.


    Für die Leidenden würde es eventuell ausreichen, die Voraussetzungen für eine Ausnahme (die gibt es ja) zu verändern. Da müsste man nicht unbedingt an die Schulpflicht selbst ran.

  • Für die Leidenden würde es eventuell ausreichen, die Voraussetzungen für eine Ausnahme (die gibt es ja) zu verändern. Da müsste man nicht unbedingt an die Schulpflicht selbst ran.

    Genau das finde ich auch. Ausnahmeregelungen für Kinder die psychisch nicht zurecht kommen auch immer mit Blick auf die Integration in eine passende Lernumgebung (z.B. auch Fernlernen, Online-Klassen) mit enger Begleitung. Aber nicht ausschließlich in Elternhand.

  • Trin, damit verschärfen wir aber genau das Problem, das wir momentan haben: In den/ in gewissen Schulen sammeln sich alle Bildungsverliererkinder, deren Eltern weder bereit oder in der Lage sind, sich einzumischen noch sich nötigenfalls für ihr Kind einzusetzen (was auch Verbesserungen des Systems nicht befördert). Tolle Wurst.


    Ich weiß, ich weiß, ich kenne das, es sind schließlich die eigenen Kinder und man möchte das Beste und ist schließlich nicht für die Probleme anderer zuständig. Yepp. Nur sollte man sich trotzdem über die Folgen im Klaren sein.


    Tut mir Leid, aber ich sehe es nicht ein, mein Kind an eine schlechte Schule zu geben, damit ich dort jedesmal, wenn mir was nicht passt, versuche diese Schule zu verändern, was mir mit Sicherheit nur in sehr geringem Umfang gelingen wird. Ich sehe das so, dass ich mein Kind an eine gute Schule schicke und damit ein Zeichen setze, wie für mich eine gute Schule auszusehen hat und fördere, dass es immer mehr solcher guter Schulen gibt. Ich kann mit diesem Ansatz wirklich nichts anfangen. Es ist doch ein Kind, das dann leiden muss und das auch noch nicht in der Lage ist, sich eigenverantwortlich dafür zu entscheiden, dieses Opfer zu bringen.


    Vielleicht habe ich dich ja auch falsch verstanden, dann kannst du mir gerne nochmal erklären, wie du es gemeint hast.