Fehler in Schularbeiten die keine sind

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  • Ich hoffe für die entsprechende Kollegin, dass sie bald so entspannt sein kann, die Note einfach zu verbessern und fertig. Das ist deutlich stressfreier. Es gibt wirklich wichtigere Baustellen, meistens jedenfalls.


    #ja
    Genau so.


    Und mal so ganz blöd gefragt:
    Das ist doch eigentlich sogar etwas Positives, oder?
    Also, ich gehöre jetzt nicht zu denen, die Kinder gewinnen lassen ( #schäm ), aber ich freue mich, wenn sie gewinnen.
    Wenn ich als Lehrerin sehen würde: "Hey, mein Schüler VERBESSERT sich dadurch sogar um eine Note!" (sprich, es wäre sogar noch etwas mehr, als das bloße Prinzip), dann könnte ich mich doch darüber sogar freuen, oder nicht? Mir würde es zumindest Spass machen, dem Kind zu sagen: "Gut, dass Du das gesehen hast, da machen wir jetzt doch sofort aus der 3 eine 2." Oder so.

    Kira


    Be who you needed when you were younger

  • Ich hoffe für die entsprechende Kollegin, dass sie bald so entspannt sein kann, die Note einfach zu verbessern und fertig. Das ist deutlich stressfreier. Es gibt wirklich wichtigere Baustellen, meistens jedenfalls.


    Zur Kommunikation: Ich habe eine Kollegin, die gestern einen Rückrufwunsch zur Klärung mit einem Elternteil hatte- die war ganz überrascht. Denn bei den letzten 5 Missverständnissen gab es jeweils direkt eine Mail von den Eltern an oder ein Gespräch mit dem Chef. DAS ist wirklich nervig.



    An was für Schulen arbeitet ihr???? Sowas kommt hier nie vor (also das mit der Mail an den Chef). Und auch wir sind nur Menschen und machen garantiert so viele Fehler wie andere Kollegen auch. Ich glaube, ich arbeite wirklich im "Himmel auf Erden".
    Ist das am platten Land, weit weg der nächsten großen Stadt wirklich sooooo anders?

  • Mal eine Frage an Aoide und die anderen Lehrer die jetzt hier mitgeschrieben haben.
    Ihr habt euch ja mehr oder weniger über die Eltern der Schüler aufgeregt die wegen was auch immer angerannt kommen. Wenn jetzt z.B. in diesem Fall der Schüler selber fragen würde "Entschuldigen Sie, wegen der Arbeit von gestern. Ich habe dieses Wort zuhause mit meinen Eltern nachgeschlagen, da habe ich meine Schreibweise als richtig im Wörterbuch gesehen. Sind sie sicher das sie Schreibweise so falsch ist?"
    Wäre das dann auch ein unnötiges einmischen der Eltern, bzw. wären es Helikoptereltern, weil sie es mit ihrem Kind nachschauen, auch wenn das Kind selber hingeht?
    Es geht mir jetzt nicht um eine riesige Diskussion, ich möchte nur euren Standpunkt noch besser verstehen.

  • Waldlicht: Ich bin kein Lehrer (habe aber einen hier zu Hause).
    Ich mache es wie Kira es sehr schön beschrieben hat. Das Kind kann natürlich mit dem Lehrer reden und bei größeren Problemen kämpfe ich auch für mein Kind.
    Aber es bringt mir bei solchen Kleinigkeiten (und für mich ist eine Einzelnote in einer Kurzkontrolle eine Kleinigkeit) null, wenn ein Lehrer aus welchen Gründen auch immer nicht willens oder in der Lage ist, die Kritik anzunehmen, ein riesiges Fass aufzumachen.
    Dann ist meine Strategie mich um das Kind zu kümmern und dafür zu sorgen, dass ich ihm den Rücken stärke und helfe, da runterzufahren und sich nicht zu sehr zu ärgern. Ohne den Lehrer zu diskreditieren (a la: "Der hat ja anscheinend keine Ahnung.").

  • Als Lehrer ist mir das persönlich ziemlich piepegal, solange ich nicht blöd von der Seite angemacht werde (auch schon passiert). Wie gesagt, es gibt richtige Brüller (und nein, das ist ein Gymnasium in der Stadt), für die möchte ich mir die Kraft sparen. Und persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich auch mit unangenehmen Situationen besser umgehen kann, wenn ich (egal ob es stimmt oder nicht) erstmal davon ausgehe, dass es nur um Verunsicherung der Eltern/Schüler geht und dass mir erstmal keiner böse will (was nicht immer stimmt). Aufregen kann ich mich immer noch, wenn wir persönlich gesprochen haben.


  • Das habe ich auch gedacht.
    Ich empfinde die beschriebene Situation als ungerecht.
    Klar, es gibt auch doofe Eltern, und es gibt jede Menge tolle Lehrer, die unter doofen Eltern leiden.
    Aber deswegen muss ich doch nicht in ungerechten Situationen von den Eltern verlangen, dass sie die Klappe halten, oder jedes Nachfragen als Lehrerbashing von Helikoptereltern abwerten.

  • Mal eine Frage an Aoide und die anderen Lehrer die jetzt hier mitgeschrieben haben.
    Ihr habt euch ja mehr oder weniger über die Eltern der Schüler aufgeregt die wegen was auch immer angerannt kommen. Wenn jetzt z.B. in diesem Fall der Schüler selber fragen würde "Entschuldigen Sie, wegen der Arbeit von gestern. Ich habe dieses Wort zuhause mit meinen Eltern nachgeschlagen, da habe ich meine Schreibweise als richtig im Wörterbuch gesehen. Sind sie sicher das sie Schreibweise so falsch ist?"


    Find ich super. Würde ich ggfs mit dem Kind gemeinsam verifizieren und natürlich zur Notenneuberechnung heranziehen, sofern der eine Punkt was macht.


    Mir geht es um die Schüler, das ist mein Job. Die Eltern, die mich so furchtbar nerven sind die, die mich von meiner Arbeit mit den Kindern abhalten, weil sie permanent Kraft und Zeit fressen für Nichtigkeiten und Nickeligkeiten, aus dem einen Grund, dass sie rechthaberisch sind und alle Lehrer für Idioten halten. Die Gruppe derjenigen, die vielleicht übertriebene Sorge haben, ihr Kind würde nicht recht wahrgenommen, sind zwar auch anstrengend, aber da führe ich selbstverständlich geduldig die Gespräche, denn entlastete Eltern tun ja auch dem Kind gut. Bei der ersten Gruppe ist aber Hopfen und Malz verloren.


    Ich sag nochmal: ich bin Gymnasiallehrerin, d.h., meine Schüler sind zwischen 10 und 18. was die selber regeln können, sollen die selber regeln. Selbst, wenn sie nicht Recht haben mit der Fehlerkorrektur, lernen sie, ihre eigene Sache angemessen zu verfolgen. Der eine poplige Punkt ist nicht wichtig. So eine Elternmail mit anschließender Sprechstunde und Dokumentation kostet mich gerne 2 Stunden Zeit und es lernt niemand was dabei. In der Zeit hätte ich gerne für die Schüler gearbeitet, mein Tag hat auch nur 24h.

  • Ich war sehr froh, dass meine Mutter fit in Mathe war und jede meiner Klausuren drei mal durchgesehen hat. Meistens war alles okay, selten konnte ich dennoch ein oder zwei Punkte rausholen, weil der Lehrer etwas übersehen hatte. Dabei ging es weder mir noch meinen Eltern darum den Lehrer zu nerven oder ihm irgendwas zu beweisen - in meinem Fall konnte eine 4- statt einer 5 bereits das Zünglein an der Waage zur Versetzung sein. Allerdings habe ich immer selbst mit meinen Lehrern gesprochen, nie meine Eltern. Wenn Eltern in der Schule auf der Matte stehen und um einen halben Punkt feilschen, damit ihr Kind eine 1 statt der 1- bekommt, habe ich dafür wenig Verständnis übrig. Ich denke, ich solchen Fällen kommt es einfach auf die Verhältnismäßigkeit an, manchmal geht es wirklich nicht darum den Lehrer zu ärgern, manchmal hängt von einer Note viel ab und da finde ich es gut, wenn Eltern ihr Kind dabei unterstützen seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.


    Ich kann Aoide in der Hinsicht aber schon verstehen. Ich habe zunehmend das Gefühl, dass Schüler kaum noch in der Lage sind Probleme und Konflikte mit ihren Lehrern allein und selbstständig zu klären. So als würde immer mehr eine Art "Entfremdung" zwischen Schüler und Lehrer stattfinden, mit den Eltern als "Mauer" dazwischen.
    Meine Schulzeit ist noch gar nicht so lange her, doch wenn es etwas zu klären gab oder wir uns ungerecht behandelt fühlten, haben wir das immer zuerst mit dem jeweiligen Lehrer besprochen. Wir haben uns höchstens zu Hause mit den Eltern beraten und uns Tipps geholt, wie man die Lage am besten klären kann. In den meisten Fällen hat dieser Weg funktioniert, auch wenn viele unserer Lehrer keine einfachen Persönlichkeiten waren. Wenn unsere Eltern wirklich mal ausserhalb der Sprechtage in der Schule aufgeschlagen sind, musste die Kacke schon am Dampfen sein.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.
    (Franz Kafka)

    Einmal editiert, zuletzt von Eulenfeder ()

  • Sorry fürs OT, aber weil es gerade so aktuell ist im Hause Myrte:


    Mein Töchterchen kam gerade mit einer Kurzarbeit nach Hause, die sie letzte Woche als erste der Klasse abgegeben hatte. Die Lehrerin hatte einen Blick darauf geworfen und kam dann zu meiner Tochter und sagte: "Lies dir die Aufgabenstellung bei der Nr. 2 nochmal GENAU durch!"
    Das hat meine Tochter dann auch gemacht, ihr Gehudel verbessert und tatsächlich volle Punktzahl erreicht!


    Die Aufgabenstellung war tatsächlich nicht eindeutig und ich bin der Lehrerin sehr dankbar, dass sie da drüber stehen konnte!


    Sowas gibt es zum Glück auch!


    Zur Ausgangssituation: es klingt schon irgendwie seltsam, aber grundsätzlich wurde schon während meiner Schulzeit immer darauf hingewiesen, dass uneindeutige Schrift zu Punktabzug führen kann...

  • Eine undeutliche Schrift kann Konsequenzen haben, dass sehe ich genauso und habe es meinem Sohn auch so gesagt.


    Sie kann ihm aber wohl den Punkt für die Großschreibung nicht anlasten weil die Arbeit im Nachhinein nicht schlechter gemacht werden kann. Das schrieb hier ja auch jemand. Sie will aber den Punkt für das angebliche falsche zusammenschreiben nicht geben. Darum geht's mir. Nach dem Motto: ich kann dir den Punkt für die Großschreibung nicht abziehen, deshalb kriegst du den Punkt für dein richtiges Wort auch nicht.


    Meinem Kind sagt das: auch wenn das Wort richtig geschrieben ist habe ich Pech gehabt.
    Finde ich doof.
    Wir hatten bisher noch nie irgendwelche Probleme mit Lehrern, aber diese Schule ist in der Hinsicht schon sehr speziell. Wenn iSchüler die bisher völlig unbehelligt durch die Schule liefen plötzlich massive Probleme in vielen Bereichen haben kann und will ich nicht glauben das hier nur die Helikoptereltern schuld sind.


    Ich sehe mir nur Tests genauer an die 4,5 oder 6 sind. Der Rest wird unterschrieben und fertig.


    Besagten Test hat mein Sohn mit der Lehrerin besprochen die daraufhin den Mailkontakt begann.

    Liebe Grüße, Bubenmama mit Bub 10 , Bübchen 9 und Schwesterlein 3

    Einmal editiert, zuletzt von Bubenmama ()

  • Also meine ganz persönliche Meinung: wenn ein Fehler zu viel angestrichen wurde, muss er natürlich zurückgenommen werden.


    Aber: wenn ich als Mutter sehen würde, dass in dem Wort ein anderer Fehler steckt oder wenn die Lehrerin das im Nachhinein bemerken würde, dann würde ich kein Fass aufmachen. Denn was lernt das Kind dadurch? Dass es einen Fehler gemacht hat, sich aber rauswinden kann, weil die Lehrerin den nun aus rein formellen Gründen (beim ersten Mal nicht gesehen) nicht anstreichen darf? Ist das denn pädagogisch wertvoll? Sprich, wenn sie den Fehler sofort gemerkt hätte, dann wäre der Punkt eh weg gewesen, insofern war die Punktzahl an sich ja berechtigt. Ich käme mir da sehr komisch vor, nun um einen Punkt zu feilschen, der von Rechts wegen eigentlich eh hätte abgezogen werden müssen. Vor allem, da es sich ja nicht um eine superwichtige Klassenarbeit handelt, von der was weiß ich abhängt.


    Und wenn nicht klar erkennbar ist, ob das Wort groß oder klein geschrieben wurde - Pech gehabt. Wenn ich als Lehrerin erst anfangen muss zu interpretieren, was für ein Buchstabe das ist, dann kann das auch nicht Sinn der Sache sein. Ganz davon abgesehen, dass der Zeitaufwand dafür nicht vertretbar wäre, denn unlesbare Buchstaben gibt es in Tests und Klassenarbeiten zuhauf. Je nach Fach ist es aber relevant, dass man die alle lesen kann.


    Wenn Schülerinnen einen Fehler machen und ich übersehe den - Glück gehabt. Dann dürfen die sich freuen und ich muss es auch nicht unbedingt wissen (nachträgliches Werten der Fehler ist eh nicht).

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Den zweiten Fehler haben wir gar nicht gesehen bzw. ihn nicht als Fehler erkannt. Das hat die Lehrerin erst im Nachhinein. Somit war unser Anliegen nur das scheinbar falsche Wort zu berichtigen.

    Liebe Grüße, Bubenmama mit Bub 10 , Bübchen 9 und Schwesterlein 3

  • Denn was lernt das Kind dadurch? Dass es einen Fehler gemacht hat, sich aber rauswinden kann, weil die Lehrerin den nun aus rein formellen Gründen (beim ersten Mal nicht gesehen) nicht anstreichen darf? Ist das denn pädagogisch wertvoll?


    mich beschleicht der gedanke, dass kind da was über juristerei lernen könnte...
    ;)

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !


  • mich beschleicht der gedanke, dass kind da was über juristerei lernen könnte...
    ;)


    :D


    Bubenmama, ich war bisher weder als Lehrerin noch als Mutter (Kinder zu jung) in so einer Situation. Ich vermute, als Lehrerin würde ich da ein Auge zudrücken, den Punkt geben, aber darauf hinweisen, dass ich da einen anderen Fehler übersehen hatte. Als Mutter - glaube ich - würde ich, falls die Lehrerin dazu nicht kulant genug wäre, auch dann nicht darauf beharren, wenn die Lehrerin den Fehler nachträglich selbst entdeckt hätte, weil das an meiner Begründung weiter oben nichts ändern würde. Nur vielleicht an meiner Meinung über die Lehrerin.


    Falls die Lehrerin den Punkt geben würde und das die Mitschülerinnen mitkriegen würden, gäbe es übrigens möglicherweise die nächste Diskussion: nämlich mit denjenigen, die sich nun ungerecht behandelt fühlen, weil bei ihnen alle Fehler gewertet wurden.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • ich finds total unsouverän und peinlich von der lehrerin. das hat schon sehr was von "ich suche jetzt nochmal nach was, damit mein Gesichtsverlust gemindert wird". da sträubt sich mein gerechtigkeitsempfinden. zumal es in diesem fall wohl auslegungssache ist.


    und ich frage mich, ob es tatsächlich zulässig ist, fehler im nachhinein anzurechnen/ zu korrigieren.

  • Naja, das finde ich jetzt aber schon hart, der Lehrerin solche Motive zu unterstellen. Letztlich kenne wir sie alle nicht und wissen nicht, was der Grund ist.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Bei uns ist es in Ausnahmefällen möglich, die Note noch herabzusetzen. Wenn der Unterschied sehr deutlich wäre, dann könnte der Lehrer mit Zustimmung der Schulleitung die Note noch zum Schlechteren verändern. Aber das hatten wir noch nie, glaub ich. Meist macht das ja nicht viel aus.

  • Naja, das finde ich jetzt aber schon hart, der Lehrerin solche Motive zu unterstellen. Letztlich kenne wir sie alle nicht und wissen nicht, was der Grund ist.


    vielleicht ist das ja auch nicht bewusst passiert.


    was denkst du, was sie für einen grund haben könnte?