Waldkindergarten - ich habe irgendwie Angst vor dem Winter/Schmuddelwetter

Na, thumbelina, es ist schon ein Unterschied zu erkennen zwischen"interessiert fragen" wie Du es getan hast, weil Du bisher keine Anknüpfungspunkte mit dem Thema hattest und dem was mir im Zusammenhang mit dem Thema an Vorbehalten begegnete. Von daher - alles gut. Ich wollte nur ein wenig von meinen Erfahrungen berichten

hier ist es ganz oft so, dass mich wohl viele für ne rabenmutter halten,wie immer draussen??! und so..auch meine mutter ganz, schlimm.
bei meinem großen hatte sie es geschafft,ihn hatte ich wieder abgemeldet,aber dann später dort gearbeitet,ihn mitgenommen ab und zu,er wollte dann ganz hin,war also nur das letzte jahr vor der schule dort.er schimpfte immer, wieso er immer in der geschlossenen einrichtung war und ich im wald..er hat problemlos in die schule gewechselt und es gibt hier nur positive rückmeldungen von den lehrern..

Na ja, wenn man etwas für wichtig für's Kind hält, wie eben freie Bewegung und viel Zeit in der Natur, dann ist es doch besser, wenn es das zeitweise genießen darf, als überhaupt nicht - mit dem Argument, es könne sich dann nicht umstellen. Ganz im Gegenteil, wie schon gesagt, können Waldkinder ganz viel Tobebedürfnis vor der Schulzeit stillen und sind dann eher bereit, sich auf die ruhigere Schulzeit einzulassen. Von allen mir bekannten Familien habe ich zumindest nie etwas anderes gehört.

Meines Wissens stammen viele Probleme in der Schule mit Stillsitzen etc. daher, dass die Kinder zu viel vor dem Fernseher geparkt werden und ihren natürlichen Bewegungsdrang nicht ausleben können. Da ist es ja nur folgerichtig, dass ein Waldkind seine Bedürfnisse in aller Ausgiebigkeit stillen durfte und deshalb auch ganz kooperativ still sitzen kann. Bzw. ersetzt "kooperativ" besser durch "ausgeglichen"...

Bei uns war ein Wald-KiGa im Entstehen und ich hätte unseren Großen dort gerne hingegeben. Aber als es ernst wurde, hieß es: Nein, ist noch nicht ganz so weit. Seitdem hab ich nie mehr was von der Initiative gehört. Dabei klang es vorher, als könnten sie quasi täglich starten.
Naja, nun ist er in einem "normalen" KiGa, wo aber bei jedem Wetter mindestens einmal täglich lange draußen gespielt wird. Einmal die Woche gibts einen Ausflug und im Frühsommer eine Waldwoche. Da bin ich schon gespannt drauf. Ich glaube, das wird ihm gefallen. Er hat auch immer ordentlich Bewegungsdrang. Zum Glück haben wir ein ganzes Stück Fußweg zum KiGa. Sonst würde an Regentagen die Draußenzeit nicht ausreichen, damit er genug "Auslauf" kriegt. Ich bin auch immer froh, wenn er nach einem KiGa-Tag schon hinreichend bewegt wurde und ich nicht noch bei jedem Wetter mit ihm raus muss.
Noch ein Gedanke zum Frieren: Wenn man sich bewegt, werden in den Füßen haufenweise Muskeln beansprucht, so dass die Füße immer gut durchblutet und warm sind. Wenn man statt dessen rumsteht, kühlen die Füße selbst in den wärmsten Stiefeln rasend schnell aus. Kein Wunder also, dass spielende Kinder warm sind und zuschauende Erwachsene frieren. - Seit ich das weiß, bewege ich mich völlig anders und hab seitdem tatsächlich keine kalten Füße mehr, obwohl ich eigentlich eine notorische Frostbeule bin.

Ist zwar schon Asbach, aber jetzt habe ich zumindest auch Erfahrungen zum Thema Waldkindergarten und Schuleintritt. Und da gab es in der Gruppe meines Sohnes durchaus auch Kinder die massive Schwierigkeiten mit dem Stillsitzen hatten. Scheint mit eher typabhängig zu sein. Genau wie das Frieren. Meine Tochter leidet richtig. Ich freue mich sehr über den bisherigen milden Winter, zumindest in dieser Hinsicht... War bei meinem Sohn so heftig kein Thema.

Gibt es in Deutschland auch... Also auch beide Konzepte.

Die "richtigen" Schulen haben aber oftmals noch ein ergänzendes pädagogisches Konzept, das würde ich mir seeeehr genau ansehen. Samt den Menschen die dieses Konzept umsetzen wollen und sollen. Bei uns ist eine Waldschule in Gründung in der Nähe und die Umsetzung geht scheinbar in eine ganz verquarzte Hardcore-Anthro-Eso-Richtung...

Ich beneide euch!
Ich hätte sehr gern einen Waldkindergarten in erreichbarer Nähe. Das wäre sicher toll für die Kinder.
Leider wäre das hier mit viel zuviel Fahrerei verbunden, und so besuchen meine Kinder einen stinknormalen Kiga, mit maximal ber halben Std Auslauf auf dem hauseigenen Spielplatz .

Eine Grundschule ist in Berlin, noch eine, aber soweit ich mich erinnere (mein Wissensstand ist etwas älter, ich habe mich im Zuge einer missglückten Schulgründung damit befasst) eine die höher führt, also sicher bis zur 10ten, war auch um Berlin herum, unsere "in Gründung" ist in Hanau. Da war ich bei einem Infoabend, der war sehr strub. Wenn man drauf steht seinem (unbekannten) Sitznachbarn mit Weleda-Creme die Hände einzucremen und das Happening anschließend in der Runde zu sharen, kann so ein Infoabend durchaus eine Bereicherung sein.

@Talpa Hat mein Mann dich bestochen? Der sucht immer mal wieder Argumente, um mich zu einem Leben in seiner Heimat zu locken. Aber ich find das Schweizer Schulsystem, nun ja, nicht soooo überzeugend. (Zumindest nach allem, was ich von ihm darüber weiß.) Aber DAS wäre ja ein echter Grund für einen Umzug.

Drama, ich habe mal gegoogelt, die Waldschule in Zürich umfasst Klasse 1-2, danach muss dann gleich "umgesiedelt" werden. Kosten tut der Spaß läppische 1070 CHF, kein Ganztag, Hort kostet extra.

Talpa, sind die anderen Waldschulen bei euch ähnlich "alltagstaugliche"?

Geld für Matsch- und Outdoormontur kommt ja noch hinzu. Und Zeit und Nerven die Klamotten zu reinigen. Ich bin, ganz am Rande, froh, im Moment nur noch ein Waldkindergartenkind zu haben, jetzt zur Schlammsaison ist das nämlich nur noch ein Satz Klamotten und Schuhe zu Reinigen (hab heute den ganzen Vormittag beim Schuhe reinigen und imprägnieren verbracht...). Und Matschsaison ist nicht nur im Winter.

Talpa, aber bei der Waldschule käme der Hortplatz ja noch "on Top" hinzu...

Unsere örtliche private, sicher sehr gute, Montessorischule hat in der Grundschule (also bis Klasse 6) einen Waldtag in der Woche. Das fand ich vom Konzept her super. Ehrlich, Leute, unterschätzt den Aufwand mit dem Wald nicht, solche Schlammphasen können ja über Wochen gehen, Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Man braucht dann wirklich mehrere Monturen, bei mehreren Kindern entsprechend viel mehr "mehrere Monturen", wir wohnen in einer Stadtwohnung, ich kann die Schuhe mangels "draußen" nicht draußen reinigen... Die Sachen brauchen Zeit zumTrocknen...

Als ich noch nicht berufstätig war konnte ich das ganz locker wuppen, aber mittlerweile ist das eine ganz schöne Hausnummer.

Froschfamilie, ihr könnt euren Kindern doch sicher am Nachmittag "Auslauf" bieten?

Die Logik Kinder über Stunden in Autos und Busse zu stopfen um zum tollsten Kindergarten/der tollsten Schule zu kommen, erschließt sich mir nicht.