1000 fragen zur händigkeit

Warum sollte die händigkeit geprüft werden? Normalerweise zeigt sich das schon von allein im Laufe der Zeit?

Soweit ich weiß können ergotherapeuten das testen. Steht bei uns demnächst nämlich auch an.

Es gibt ein Linkshänderforum, da findest du viele Links und Tipps

Hallo,

ja, es kommt vor und ist wohl gar nicht so selten. Weil Kinder vieles abschauen, weil unsere Welt so rechthändig orientiert ist, daß man das unbewusst fördert (selbst ich habe meinen LH-Kind immer mal aus lauter Gewohnheit Dinge in die rechte Hand gedrückt),, manche mechanischen Spielsachen lassen sich mit links nur schwer bedienen.

Interessant wird es bei einer gemischten Seitigkeit - mein Sohn hat z.b. oft mit rechts geworfen, obwohl er Linkshänder war, weil er durch die "Rechtsfüßigkeit" die nötige Körperspannung besser aufbauen konnte (Werfen selber konnte er aber deutlich besser mit links)

Manche Sachen hat er mit rechts eingefädelt, weil er es durch die Links ÄUGIGKEIT aus dem möglichen Winkel besser erkennen konnte (Ähnlich beim Bogenschießen o.ä., da war er auch immer etwas verwirrt zwischen halten und zielen).

Möglich ist außerdem, daß es es leichte Funktionsstörungen im Gehirn oder in der Motorik o.ä. gibt. Die müssen im Alltag nicht auffallen, können aber die bevorzugte Hand unabhängig von der Händigkeit beeinflussen.
War es nicht dein Kind, daß auch große (Recht)Schreibprobleme hat? (Kann aber sein, daß ich mich da irre) Wenn ja, vielleicht gibt es da einen Zusammenhang, wobei man genau schauen müsste, was Henne ist und was Ei.

Getestest wird es durch verschiedene "Spiele", Kreisel andrehen, etwas einfädeln nachspuren... o.ä. wobei es da schon einen fachlich geschulten Blick braucht, um aufzudröseln, was ist antrainiert und Gewohnheit, welche Hand ist nun die Führ- und welche die Hilfshand usw.

Testen darf wohl so ziemlich jeder (Bei uns hat es mal ein Arzt ohne Zusatzausbildung in 2 Minuten gemacht und "Händigkeitstest" genannt , konnt er halt wieder was auf der Liste abhaken... Allerdings war bei meinem Kind die Händigkeit klar, da war es mir egal, bei zweifelhafter Händigkeit würde ich mir jemanden suchen, der nach Barbara Sattlern ausgebildet ist.

Lateralität ist die Seitigkeit.

Das kann sich auf einen Körperteil beziehen (Hand, Fuß, Auge, Ohr...) oft wird damit aber generell die Körperseite gemeint und dabei in der Regel von der Hand ausgegangen.

Nur ist eine "eindeutige Seitigkeit" (= Alle dominanten Körperteile liegen auf einer Seite) gar nicht die Norm, gemischte Lateralität ist genau so "normal" und kann in den buntesten Mischungen vorkommen.

Gekreuzte Lateralität kann (KANN, nicht muss) z.B. beim schreiben lernen Probleme machen, wenn das Gehirn damit überfordert ist, dominantes Auge und andersrum dominante Hand zu koordinieren. Bei meinen Jungs spielte das sicher mit rein.

Hallo,

Zitat

aber die dominante hand ist rechts.

die domiante oder die als dominant agierende? Das kann aus verschiedenen Gründen ein Unterschied sein.
Aber gemischte Lateralitäten sind eben nicht selten.

Vielleicht findest du im Net eine Kontaktadresse zu Barbara Sattler (Sattler ohne n, das war oben wohl ein Tippfehler) oder einer ihrer Kollegen und die können dir dann ev. Seiten/Experten aus deinem Land empfehlen...

Hier eine Erwachsene, die sich durch den Wunsch nach sozialem Angepasstsein als Kind dann in der Schule das Rechtsschreiben und Rechtsmalen und Rechts-Handarbeiten selber angewöhnt hat. Mit dem Erfolg, dass alle meine Bilder ab der Schulzeit scheußlich aussehen, ich im Handarbeiten über Umwege und ohne Anleitung mir dann linkshändig stricken und häkeln beigebracht habe und ich heute ab einer A4-Seite handschriftlichen Schreibens einen Schreibkrampf kriege.
In der Vor-Schulzeit habe ich (so Aussage meiner Mutter) sowohl mit rechts als auch mit links gemalt. Das alles zu einer Zeit (70er Jahre), als es noch nicht so gang und gäbe war, wirklich auf die Händigkeit zu achten. Also ja, das passiert durchaus, auch wie Trin schreibt, weil so viele Gegenstände des Alltags und Gewohnheiten (z.B. Eindecken Besteck und Gläser bei Tisch, Drehrichtungen bei Kreistänzen, Seite an der der Fahrradständer am Radrahmen angebracht ist) rechtshändig bzw. rechtslateral vorgegeben sind.

Erst mit Ende 20 bin ich dann drauf gekommen, mich mal zu fragen, wieso ich immer Obst (Banane, Mandarine) mit links führend schäle, Haustüren nur mit dem Schlüssel in der linken Hand überhaupt aufkriege, Flaschendeckel mit der linken Hand aufdrehe etc. und bin zu einer Linkshänderberaterin nach Dr. Sattler gegangen, die mich getestet hat. Sie meinte, ich sei von der Feinmotorik her ganz eindeutig linkshändig, die Kraft aber sei nach der langen Zeit des vor allem im Schreibens rechtshändig Seins deutlicher in der rechten Hand.

Heute würde ich bei Unklarheit der Händigkeit beim Kind nur zu einem Ergotherapeuten gehen, der auch ein zertifizierter Linkshänderberater ist. Die gibt es ja.

Unser Mittlerer (knapp 6, wird im Sommer eingeschult) hat eine ungeklärte Händigkeit. Er ist allerdings eindeutiger LinksFUß. Alle bisher gemachten einfachen Tests wie Nachspuren, Zähne putzen, Ball fangen usw. kann er mit beiden Händen gleich gut, benutzt aber zunehmend die rechte Hand dazu. Früher benutzte er eher die linke.

Kein KiA konnte bisher eine Aussage zu seiner Händigkeit machen, es war aber auch allen egal. Möglicherweise, weil er es ja mit der Rechten kann... Ich bin damit sehr unzufrieden, denn mein Wissensstand ist, dass es keine Beidhändigkeit gibt.

Es wurde ja schon viel geschrieben. Linkshändigkeit "übersehen" (auch vom betroffenen Kind) ist gar nicht so selten. Es kommt recht häufig vor, wenn das Kind hauptsächlich rechtshändige Vorbilder hat und z.B. von sich aus wenig malt. Mir sind Kinder begegnet, die "ihre Schreibhand" erst nach zwei Grundschuljahren entdeckt haben.

Letztendlich hat jeder Mensch wohl "seine Hand für komplizierte Angelegenheiten". Allerdings gibt es viele Kombinationen, die man auch überhaupt nicht pathologisieren muss. Ich kann nur mit rechts schießen, kann beidhändig Badminton spielen (rechts besser), meine Arbeitsrichtung ist eindeutig von rechts nach links (das ist eher typisch für Linkshänder), mein Stiftgriff ist mit links "normaler" als mit rechts. Aber ich bin trotzdem Rechtshänderin. Das ist eine eher ungewöhnliche Kombination, aber ohne diverse Händigkeitsfortbildungen wäre sie auch nie jemandem aufgefallen- und wahrscheinlich laufen viele Menschen mit solchen Mischformen und völlig ohne Probleme durch die Gegend.
Echte Beidhändigkeit begegnet einem jedoch fast nie. Ich schreibe fast nie, weil ich nicht ausschließe, dass es das gibt.

Ich bin selbst nicht betroffen, habe mich nur vor vielen Jahren mal wegen einer Freundin dafür interessiert. Ich habe damals das Buch "Der umgeschulte Linkshänder oder der Knoten im Gehirn" von Johanna Barabara Sattler gelesen und fand das sehr gut. Von der Frau findet man glaube ich auch etwas im Internet.

Nach meiner Erinnerung ist es recht häufig, dass Kinder auch unbewusst mit ihrer eigentlich falschen Hand malen, schreiben etc. und es recht schwierig ist, die Händigkeit sauber zu testen.

So, der Thread hat mir schon mal sehr geholfen und ich habe sogar eine Linkshänder-Beraterin-Ergotherapeutin in der Nähe gefunden. Aber vielleicht kann mir ja noch wer helfen.

Meine Tochter wirkt Beidhändig, sie kann alles (jedenfalls alles feinmotorische wie schneiden, schreiben, malen etc) gleich gut mit beiden Händen. Mir fällt es im Alltag überhaupt nicht auf, was sie wie macht, weil sie lustig wechselt (und ich auch gar nicht darauf achte) und auch im Kindergarten gab es die Beobachtung, dass sie soweit alles mit beiden Händen gleich gut kann. Was mache ich denn nun? Gibt es wirklich keine Beidhändigkeit?
An und für sich hat es mich bisher nicht beschäftigt, aber ich meine mir hätte mal die Kinderärztin gesagt, dass die Händigkeit beim Schuleintritt feststehen sollte. Und das wäre dann nächstes Jahr.

Es gibt Fachleute, die sagen, dass es keine Beidhändigkeit gibt.
Nachdem ich aber einen Kollegen habe, der beim Schreiben den Stift von Links nach Rechts und wieder zurück mehrmals im Satz wandern läßt und man dem Schriftbild nicht ansieht, welches Wort mit Rechts und welches mit Links geschrieben wurde - bin ich mir sicher, dass es Beidhändigkeit gibt.

Trotzdem sind beidhändige Kinder oft Linkshänder, die aus Vorbildgründen auch die rechte Hand führend nutzen.
Ich (selbst deutliche Linkshänderin) würde mein Kind bei Zweifeln testen lassen - einfach um Klarheit zu bekommen.

Meine Kinder sehen beides, haben Rechts- und Linkshänder zum "Abschauen" zur Verfügung und sind sehr deutlich Rechtshänder.