U3 - Krippe, TaMu... pro oder contra? (+ kurze Umfrage)

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Millefolium: :)


    Hier hoffentlich bald Kita, ich werde demnächst anfangen zu studieren. Mein Kind genießt den Kontakt mit anderen Kindern auch sehr und hier vor Ort gibt es zu wenige. Jetzt im Sommer geht es gerade, aber sonst ist es echt schwer, sie beschäftigt zu bekommen und mir auch noch genügend Input zu verschaffen.
    Die ersten zwei Lebensjahre war ich komplett zuhause mit ihr und hab "nebenbei" (so gut es eben ging) externes Abitur gemacht, also eigentlich ein Vollzeitjob. :S


    Mein Kind hat kein Problem damit, sich von anderen Mitmenschen nach kurzer Eingewöhnungsphase betreuen zu lassen.

  • Oh, Denkmal, du bist ja erst seit heute (?) dabei. Und da fällst du gleich mit so einer Diskussion ins Haus! Uiuiuiui! Da kann ich Talpas etwas schroffe Antwort schon nachvollziehen.
    Im alten Forum gab es zu diesem Thema und ebendiesen Artikeln schon endlos lange Diskussionen, die auch etwas aus dem Ruder gelaufen sind und für alle Beteiligten sehr emotional waren. Vielleicht magst du mal ins Archiv des alten Forums und suchst nach den entsprechenden Themen?
    Ich habe dabei viel gelernt, vorallem hier im Rabendorf keine Grundsatzdiskussionen mehr über U3 Betreuung zu führen, sondern mich nur noch spezifisch zu bestimmten Themen innerhalb dieses weeeiten Feldes zu äußern.
    Du wirst bald merken, dieses Thema wird immer von den gleichen Leuten mit den gleichen Argumenten geführt und dabei gibt es meist kein Abweichen ;) nochmal mach ich das nicht mehr mit, nach mehreren Dutzend Seiten in mehreren ähnlichen Threads waren wir dann endlich mal durch #yoga #angst
    Zum Thema selbst: Ich finde auch, dass zum Aufziehen eines Kindes ein Dorf gehört, aber die Krippen und Kitas die ich kenne, erfüllen nicht die Ansprüche, die ich an ein Dorf habe. Ich kann mit so starren Strukturen wie festen Bring- und Holzeiten nichts anfangen, es passt nicht zu unserem Tagesrhythmus und pädagogisch habe ich auch noch keine Einrichtung gefunden, die mir wirklich entsprochen hätte.
    Je kleiner die Kinder sind, desto eher möchte ich ihnen das nicht zumuten, zumindest möchte ich, dass sie schon sprechen können und erzählen, was sie so erleben und auch, dass sie schon abstrahieren können, Person X ist Person X und behandelt mich so, zuhause ist zuhause und da läuft es so usw. Meinem Baby traue ich nicht zu, dass es in 4 Monaten schon so weit ist, so denken zu können. Und ganz viele meiner Schwangerschaftskolleginnen bringen ihre Babys dann zu diesem Zeitpunkt schon in eine Krippe.
    Auch der Betreuungsschlüssel und das Alterspektrum der anwesenden Kinder finde ich nicht "Dorf" mäßig. In einem "Dorf" würde ich eher mehr Erwachsene und weniger Kinder sehen und diese von 0- Teeniealter und nicht 1 Erzieher auf 5-8 Kleinkinder, die alle ungefähr im selben Alter sind. Ich finde die Krippen, die ich kenne auch räumlich nicht so toll. Viel zu viele Kinder aufeinander, der Lärm macht die Kinder nervös.
    (fürs Protokoll: Das ist meine Meinung, und ich möchte sie bitte nicht diskutieren, sondern einfach so stehenlassen dürfen)
    Tagesmutter ist zu teuer für uns. Wäre noch eher meine Option. Mit 1-3 anderen Kindern und am liebsten noch mit einer anderen Tagesmutter zusammen. Schön wäre es auch, wenn wir uns kennen würden und nicht nur über das Kind in Kontakt stehen.
    Tatsächlich ist eine Freundin von mir Tagesmama, aber die bekommt jetzt erstmal selbst ein Baby.


    Ich habe deshalb bei meiner Großen versucht, die Betreuung über Verwandte und Freundeskreis zu organisieren, was mal mehr mal weniger gut geklappt hat. Wir haben beide Elternteile quasi ab Geburt freiberuflich nebenher gearbeitet. Sie geht seit sie etwas über 3 ist in die Kita, findet es okeeey, aber nicht so superdolle, da wir keinen Zwang haben, muss es auch nicht jeden Tag sein. Die meisten Kinder aus der Kita trifft sie sowieso regelmäßig anderweitig.
    Meine Kleine ist viel weniger offen für andere Menschen als die Große, da müssen wir noch schauen, was wir machen. Und ich glaube, für sie ist der Lärm und die Unruhe in so einer Einrichtung eine echte Belastung. Die Große hätte das sicher noch besser abhaben können.
    Das freiberufliche Arbeiten mit 2 Kindern zuhause gestaltet sich schon schwieriger, aber ist alles irgendwie organisierbar.
    Momentan bin ich ja "nur" Mama mit ein paar Hobbys #pfeif Bei uns gibt es ziemlich viele Kinder mit netten Eltern :) , da ist es zumindest momentan noch nicht so schwer, genügend Kontakte für die Kinder auch außerhalb von Krippe und Co zu haben.

    Fix it even if you didn't break it

  • Ich bin wieder arbeiten gegangen, als meine Tochter 8 Monate alt war. Da hatte ich das Glück, auf meine Mutter als Betreuungsperson zurückgreifen zu können.
    Wäre das nicht möglich gewesen, wäre wohl eine Tagesmutter unsere Wahl der Betreuung geworden.


    Mit zweieinviertel Jahren kam sie in den Kiga - ohne Krippengruppe.
    Aus heutiger Sicht - und mit dem Wissen, das ich heute habe - würde ich das nicht mehr machen. Ich würde bis drei warten.
    Gegen eine Krippengruppe von 1-3jährigen (max. 8 Kinder bei zwei Betreuern) finde ich nichts einzuwenden.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Unsere Kinder sind mit 3 in den KiGa gekommen. Die Kleine wird wahrscheinlich mit ca. 2,7-2,9 schon gehen.


    Über dieses Thema diskutieren möchte ich, so wie die meisten anderen hier, nicht. Es gibt zu dem Thema nicht der Weisheit letzten Schluss, auch wenn viele das gern so sehen. Viel mehr als irgendwelche Konzepte, Theorien etc. zu dem Thema muss man ganz individuell für sich gucken, welche Möglichkeiten sich bieten.
    Weder daheim noch Fremdbetreuung sind ausschließlich gut oder schlecht - jeder einzelne Fall ist da ganz individuell zu bewerten.

  • Wenn wir mal ehrlich sind, ist es doch oft so, Frau zuhause mit Kind und wartet, dass der Tag irgendwie rumgeht und der Mann abends heimkommt.
    Und da bastelt man sich viele kleine Ablenkungen drumrum, Krabbelgruppe, Babykurse tralala.

    Das finde ich schade, wenn es einem so geht.


    Wir werden demnächst unsere Kigaeingewöhnung abbrechen, weil mein Kind einfach so gar nicht reinfindet.
    Das heißt für mich, noch eine Weile mit unserem inzwischen 3jährigen zu Hause zu sein.


    Wenn man das Zuhause-sein so schwer erträglich findet, ist es bestimmt für die ganze Familie besser, wenn man seinen Input als Frau im Berufsleben bekommt und das Kind derweile von einer lieben Person betreut wird.
    Aber das muss doch nicht so sein?


    Ich bin vielleicht auch eher ein Macher. Seit ich "Hausfrau und Mutter" ;) bin, habe ich
    -nähen gelernt, mittlerweile stelle ich alle Kinderkleidung selbst her
    -angefangen Essen anzubauen
    -gelernt Brot zu backen
    -begonnen vegan zu leben
    -intensiven Briefkontakt mit der weiten Verwandtschaft gepflegt
    -meinen Führerschein gemacht (abends, zwischen Papa-Feierabend und Einschlafstillen)
    -ganz viele neue Freunde gefunden
    und viel über das Leben und das, was ich erreichen will, nachgedacht.


    Auch das Zuhausesein mit dem Kind ist nicht langweilig, in den letzten Tagen haben wir geseift, gegärtnert, gelesen, ein neues Kinderlied samt Tanz erfunden, uns um unsere Tiere gekümmtert usw.



    Ich bin mittlerweile der Meinung, dass man jeden Augenblick genießen sollte. Nicht immer denken wenn das Kind schläft/am Wochenende/wenn ich wieder arbeite, wird alles super...sondern das schön finden, was gerade passiert.
    Irgendwie geht das doch schon in der Schwangerschaft los, oder? Wenn ich erst in der 12. Woche bin, wenn ich endlich U100 bin, wenn endlich das Kind da ist, wenn das Kind endlich den Schub überstanden hat, wenn das Kind endlich krabbeln kann, wenn es doch endlich reden könnte...


    Das ist jetzt natürlich überspitzt formuliert. Aber ich wollte nur sagen, dass ich finde, ein schönerer Weg wäre es, den Frauen nicht zu sagen "Ja, das Zuhausesein mit Kind kann sehr langweilig sein, das ist auch nicht natürlich..." sondern vielleicht mehr sowas wie "Wenn dein Kind alleine spielt, trinke einen Kaffee und lese dein Lieblingsbuch! Und wenn es dich wieder braucht, freue dich, für es da sein zu können, es ist nur so kurze Zeit klein und abhängig."


    Seit ich zu dieser Erkenntnis gekommen bin, nehme ich Vieles im Lebem viel leichter. Es ist sehr menschlich, sich vor Augen zu halten, dass später alles (noch) besser sein wird. Aber damit bringt man sich um das Glück des Augenblicks. Und das kann doch so schön sein :)

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

    • Offizieller Beitrag

    Der Große ist mit 20 Monaten in die Nestchengruppe gekommen. Zwei Gründe hatte das: ich wollte wieder arbeiten und ich konnte einfach nicht mehr. Er war so fordernd, so alles einnehmend. Der Abstand hat mir sehr sehr gut getan. Und ihm auch. Denn er hatte eine viel entspanntere Mutter nach einer Weile und im Kindergarten haben sie so viele tolle Sachen gemacht, das hätte ich zu Hause nie leisten können. Er war allerdings auch sprachlich schon so weit, dass er sich in dem Alter sehr konkret ausdrücken konnte. Unser Verhältnis ist viel entspannter und besser geworden durch den Kindergarten.
    Allerdings durfte er auch zu Hause bleiben, wenn er nicht gehen wollte.
    Mein kleiner ist schon mit 18 Monaten in dieselbe Gruppe zu denselben Erziehern gekommen. Ich hätte lieber noch 6 Monate gewartet, aber man kann neuerdings nur noch zu Beginn des Kindergartenjahres anfangen. Sein großer Bruder ist auch noch im selben Kindergarten. Die Eingewöhnung ging total unkompliziert. Diesen Montag, nach zwei Wochen Ferien ist er in seine Gruppe gerast und ich war einfach nur vergessen. Er geht nicht immer gerne, darf auch zu Hause bleiben, wenn er gar nicht mag. Aber meistens will er gehen und das auch noch mit großer Freude.


    Wir haben einen tollen, bedürfnisorientierten Kindergarten, der alle Kinder da abholt, wo sie stehen. Kein Kind muss irgendwann irgendwas können. Sie sagen einer Mutter auch mal, wenn es nicht geht oder geben einer Eingewöhnung ein paar Wochen Zeit.
    In einen anderen Kindergarten hätte ich die beiden wohl nicht so ruhigen Herzens gegeben.


    Mir bringt der Kindergarten sehr viel. Ich habe dann wirklich wieder Nerven für meine Kinder. Ich liebe meine Kinder, wenn mein Mann mitmachen würde hätte ich sogar gerne noch mehr. Aber ich brauche auch die Zeit ohne Kinder. Ich bin mit Kita eine bessere Mutter.

  • L geht in die Kita, seit sie ein Jahr alt ist. Fand ich das ideal?
    Nein, ich wäre gern noch ein halbes oder ganzes Jahr zu Hause geblieben. Geht finanziell aber leider nicht.
    Mein Mann verdient gut, aber ohne mein Einkommen müssten wir schon sehr genau rechnen. Und mir ist es eben auch wichtig, dass wir alle uns Wünsche erfüllen können.
    Und ja, ich gehe auch gern arbeiten. Wie gesagt ein bisschen länger wäre es sehr schön zu Hause gewesen, aber wenn L. zwei gewesen wäre hätte ich auf jeden Fall wieder arbeiten wollen.
    Ich gehe 30 Stunden arbeiten, täglich zu unterschiedlichen Zeiten, so das L. an manchen Tagen bis kurz nach vier in der Einrichtung ist, an anderen aber auch Mittagskind ist.
    Das wollte ich direkt zum Einwurf starre Bring- und Holzeiten einwerfen.
    Bei uns ist das gar kein Problem (wir haben allerdings auch einen Ganztagsplatz angemeldet, da sie eben zwei mal die Woche ganztags da war und das zubuchen der nötigen Stunden bei verringerter Stundenzahl ein Vermögen kostet.). Sie kommt irgendwann zwischen 7.00 und 8.30 und ich sage wann wir sie abholen.


    Wir hatten eine sehr gute Krippe.
    Ich komme ja aus den "neuen" Bundesländern und hier in der Region gibt es tatsächlich Einrichtungen, die noch so gar nicht nach den Bedürfnissen der Kinder arbeiten.
    ABER, wir wohnen in einem Ort, in dem wir wirklich viele tolle Einrichtungen haben.
    L. ging in eine Krippe nach Pikler, die anerkannte Musterkrippe für alle Einrichtungen in Deutschland ist, die nach Pikler arbeiten.
    Und nicht nur das Konzept war sehr schön (Kinder sollen sich frei entfalten) sondern es wird auch ganz toll umgesetzt, die Erzieher sind alle engagiert und mit Herz dabei.
    Sicher war mir und auch L. da die eine Erzieherin lieber als die andere, aber das ist eben überall so.
    Ich habe L. damals mit Steinen im Bauch eingewöhnt und all meine Sorgen haben sich in Luft aufgelöst.
    Der Betreuungsschlüssel war auch top, vier Kinder auf eine Erzieherin, häufig zusätzlich Praktikanten (immer wieder die gleichen). In der "Babygruppe" (U1/ Nichtläufer) waren sechs Kinder mit zwei Erziehern.
    Wenn mein Kind morgens kam hat sie allen guten Morgen gesagt und ist dann zu ihrer Lieblingserzieherin auf den Schoß gegangen und die beiden haben gekuschelt.
    Nein, dass ist für mich keine Fremdbetreuung.


    Zum ersten August hat L. nun in den Kindergarten gewechselt, der Anfang war sehr holprig, da die Einrichtung nach den ersten zwei Wochen geschlossen war, es stand ein Umzug in den seit Jahren geplanten Neubau an. Ich hatte wieder Bauchweh, weil ich befürchtete, dieser Wechsel, diese Unruhe vor dem Umzug könnte L. belasten.
    Aber sie fühlte sich nach einer Woche schon sehr wohl und fragt nun jeden morgen ob wir wieder in den "ganz neuen Kindergarten" gehen.
    Jetzt arbeiten die ehemaligen Krippe und der Kiga (Montesorri) unter einem Dach und unter einer Leitung zusammen.
    Ich bin wieder zufrieden.
    Die Erzieher sprechen mit den Kindern auf Augenhöhe, sie nehmen sie ernst und gehen auf ihre Bedürfnisse ein.
    L. hat mit drei Freunden aus der Krippe in den Kiga gewechselt, da wird sehr viel Wert drauf gelegt, das die Kinder vertrautes wieder finden.
    Gestern haben wir dann zwei ihrer früheren Erzieherinnen getroffen und die haben sich so gefreut, haben uns den Krippenbereich gezeigt und viel mit L. erzählt.
    Es wird eben echt nicht nur als Arbeit angesehen, was dort geleistet wird, sondern die Frauen machen es gern und mögen die Kinder.


    Aktuell konnten wir nun schon unser zukünftiges zweites Kind anmelden, da eben für die Krippe eine Warteliste besteht.
    Ich weiß, dass ich mir diesmal nicht so viele Gedanken machen muss. Sicher jedes Kind ist anders, aber L. war wirklich sehr sensibel und wurde dort in einer Art aufgefangen, die ich mir so nicht hätte vorstellen können.
    Aber wie gesagt, man kann es tatsächlich auch ganz anders treffen, das weiß ich leider von Schilderungen anderer Familien aus nahegelegenen Städten.


    Ach ja, ich glaube sinnvoll für L., also das sie wirklich richtig was von der Krippe hatte wurde es ab zwei.
    Da fing es an, dass sie MIT den anderen Kindern gespielt hat und nicht nur nebenher. Sie ist aber zu keinem Zeitpunkt ungern gegangen.
    Sie geht übrigens sehr gern, freut sich aber natürlich auch, wenn ich sie abholen komme.


    Das ist jetzt wahnsinnig lang geworden.
    Zu dem Artikel möchte ich noch anmerken, dass man nicht alle Einrichtungen über einen Kamm scheren sollte.
    Wir können alle sehr gut mit der Fremdbetreuung leben, L. würde den Kiga mit ihren Freunden inzwischen mit Sicherheit sehr vermissen.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

  • Wir haben hier in Berlin Glück: Viele Tagesmütter, sie laufen übers Jugendamt und die Kosten sind, genau wie für die KiTa, einkommensabhängig. Mein Großer ging mit 10 Monaten zur Tagesmutter, weil ich nach einem Jahr Elternzeit wieder arbeiten musste. Es war eine Tageskleinpflege mit nur drei Kindern und wir waren sehr zufrieden mit unserer Tagesmutter. Sie hatte das richtige Händchen für unser Kind und ich bin überzeugt davon, dass er von der Betreuung sehr profitiert hat. Und ja, wir auch! Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein. Ich habe im Schichtdienst gearbeitet und mein Sohn war manchmal traurig, weil ich nicht für ihn da war. Papa und Tagesmutter haben das aber gut aufgefangen und bei der Arbeit hatte ich die Gelegenheit, wieder mehr als "nur" Mutter zu sein. Es war nicht nur finanziell, sondern auch persönliche Notwendigkeit für mich, für uns als Familie.


    Der Große geht nun seit einem knappen Monat in die KiTa und ich muss mich erst an die veränderten Strukturen gewöhnen. Es ist eine viel weniger individuelle Betreuung, aus bekannten Gründen. Jetzt traue ich es ihm gerade zu, aber zuvor wäre für uns eine andere Betreuung als die Tagespflege nicht das Richtige gewesen.


    Nächsten Frühling, wenn mein Kleiner ein knappes Jahr alt ist, soll auch er familienergänzend betreut werden. Wir haben die Wahl zwischen der Krippe in der KiTa des Großen - was ein klarer logistischer Vorteil wäre - und der Tagesmutter, die ihm einen Platz reserviert und ihn gerne betreuen würde. Wir denken noch drüber nach.


    Gute (!) Betreuung sehe ich immer als eine Bereicherung für alle Beteiligten an. Leider ist unser Betreuungssystem noch nicht da, wo es sein könnte und sollte. Außerdem kann man die Frage, ob eine U3-Betreuung sinnvoll oder schädlich ist, überhaupt nicht pauschal beantworten. Jede Familie ist anders und hat ihre eigenen Bedürfnisse. Wer kann sich anmaßen, über diese Bedürfnisse zu urteilen? Wenn es mir ein Bedürfnis ist, mein Kind bei mir zu behalten, habe ich jedes Recht der Welt dazu. Wenn ich die Chancen nutzen möchte, die eine Betreuung mir und dem Kind bietet, jedoch genauso! Ja, und wenn ich arbeiten muss, bin ich dankbar über eine Betreuungsmöglichkeit für mein Kind und will ganz sicher nicht hören, was für eine schlechte Mutter ich bin.


    Für unser Betreuungssystem wünsche ich mir umfassende Reformen und noch viel mehr Engagement aus der Politik. Eine gute Ausbildung für Erzieher mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine angemessene Entlohnung. Ich hoffe, wir sind auf dem Weg dorthin.

  • Meine Kinder sind nicht bei Fremden


    Und es heisst "familienergänzende Betreuung" - Fremdbetreuung ist das Kinderparadies bei Ikea...

    hihi. das stimmt.melina kam mal mit einer krassen beisswunde da raus. das wars dann mit der fremdbetreuung.. :D

  • Und es heisst "familienergänzende Betreuung" - Fremdbetreuung ist das Kinderparadies bei Ikea...


    Meine Kinder sind nicht bei Fremden #kreischen

    Die ErzieherInnen meiner Kinder sind aber auch keine Ergänzung unserer Familie.
    (Meine Schwester hat kürzlich ein Baby bekommen, das nenne ich eine Ergänzung der Familie)


    Die ErzieherInnen sind meinen Kindern ein paar Jahre lang sehr vertraut, mir schon deutlich weniger.
    Und dennoch bleiben sie irgendwie auch Fremde, denn ich kenne sie nur beruflich, nicht (oder kaum) privat.
    Nach ein paar Jahren verschwinden sie dann wieder ganz aus unserem Leben.
    (Im Gegensatz zu Familienmitgliedern, die sieht, spricht, liest man i.d.R. über Jahrzehnte immer wieder)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Meine Tochter eignet sich nicht für familienergänzende betreuung. ganz und gar nicht. und ich bin ehrlich froh dass ich sie nicht in eine krippe hort geben musste als sie kleiner war und zwar für alle beteiligten.


    und dann muss ich noch sagen dass je älter sie werden die fremdbetreuung zunimmt. also damit meine ich dass der persönliche kontakt mit den betreuungspersonen immer mehr abnimmt. melina ist jetzt seit 2 wochen in der 4.klasse und ich habe noch kein wort mit der lehrerin gewechselt. die tolle krippe oder hort kann man sich noch aussuchen aber danach wirds schwieriger.


    man sagt ja immer das die 1. 3 jahre so wahnsinnig wichtig sind. aber wenn danach alles versaut wird kann das das kind auch nicht retten!

    • Offizieller Beitrag

    Die ErzieherInnen meiner Kinder sind aber auch keine Ergänzung unserer Familie.
    (Meine Schwester hat kürzlich ein Baby bekommen, das nenne ich eine Ergänzung der Familie)

    D

    Wirklich? Das erschreckt mich fast, für mich SIND die Kinder meiner Geschwister Familie und ganz sicher keine Ergänzung. Die Ergänzung meiner Familie ist das "Dorf", lose Kontakte, Freundschaften. Und da fällt ganz klar der Kindergarten drunter. Und die Ergänzungen fallen mitunter wieder aus meinem Leben heraus, ja.

  • Vielleicht mißverständlich ausgedrückt.
    Durch die Geburt meines Neffen wurde die Familie um eine Person ergänzt -> erweitert.
    Natürlich ist er seitdem Teil der Familie. :)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)


  • Du sprichst mir aus der Seele! :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, da haben wir dann ein Definitionsproblem. Eine Ergänzung zu meiner Familie ist bei mir selbstverständlich nicht in der Familie, denn sonst bräuchte ich die Ergänzung ja nicht. Eine Ergänzung kommt in meinem Verständnis fast immer von außen.
    Ein neuer Mensch in meiner Familie ergänzt nicht zwangsläufig meine Familie, er oder sie vergrößert sie erst mal. Ein Baby ist da ein gutes Beispiel: Das ist erst mal keine Ergänzung, sondern ein heftiger Ressourcenbinder.

  • Es nennt sich tatsächlich familienergänzende Erziehung, was da im Kiga stattfindet.


    Im Heimbereich handelt es sich um familienersetzende Erziehung.


    Fremdbetreuung meint die Betreuung der Kinder durch Leute außerhalb der Familie. Diesen Begriff finde ich auch nicht sehr glücklich. Aber per Definition ist eine Fremdbetreuung und die familienergänzende Betreuung dasselbe.


    Das IKEA-Kinderparadies bietet den Service einer kostenlosen Kinderbetreuung an, mit dem Ziel, dass die Eltern in Ruhe ihr Geld loswerden können.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • iffebim,dein leben hört sich super an,das würde ich auch gerne alles machen,cool!!!!!!!
    #super

  • meine große wurde nach 12 monaten in der krippe betreut, habe damit sehr gute erfahrungen gemacht, klar hatte ich am anfang ein echt schlechtes gewissen gehabt, aber das ist wohl normal. wir haben ein sehr partnerschaftliches verhältnis mit den erzieherinnen, können alles ansprechen und wir hatten bei den meisten dingen die gleiche meinung. unsere kleine wird auch nach 12 monaten in die gleiche krippe gehen. wir haben das bei der großen vor allem aus finanziellen gründen gemacht,wir hätten es bestimmt auch anders geschafft, aber so war es für uns sicherer. aufgrund der guten erfahrungen sehe ich das bei nummer 2 sehr gelassen mit der krippe, auch wenn wir uns es diesmal leisten können, dass ich länger daheim bleibe. ich weiß, dass ich nur teilzeit arbeiten werde, und auch trotzdem noch viel zeit mit den kindern habe.

    Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Acker, die wir Schweine nicht verstehen."
    Piggeldy und Frederick