Ganztagsschule - Bitte Eure Erfahrungen

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  • Hallo,


    Ab der 3. Klasse haben wir die Möglichkeit unseren Sohn in eine Ganztagsklasse zu geben und ich bin sehr am überlegen.
    Unser Sohn hat ADS und braucht ziemlich viel Ruhe, ist aber im Moment sowieso bis 15 Uhr im Hort, Ganztagsschule wäre bis 16 Uhr.
    Jedoch ist es so, dass wir jetzt halt auch ab und zu mal den Hort ausfallen lassen, wenn irgendwas ansteht. Das ginge ja mit Ganztagsschule nicht mehr und Nachmittagsaktivitäten wie Musikunterricht wohl auch nicht mehr.


    Erzählt mir doch bitte mal von Euren Erfahrungen.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich kenne nur eine Ganztagsklasse hier - und eben ein paar Kinder, die diese besuchen. Von da kann ich berichten (5. Klasse): Die Kinder gehen sehr gerne hin. Sie haben wesentlich weniger Stress als in der vierten. Sie sind danach einfach fertig mit allem und müssen sich max. noch mal am Abend ein paar Vokabeln anschauen oder ein bisschen was lernen.


    Sie haben dort tolle AGs - Tischtennis, Basketball, Musik, Kunst... und sie haben mehrere Pausen und auch Rückzugsmöglichkeiten.


    Ich selbst war in einer Realschule mit Tagesheim. Auch da gab es Rückzugsmöglichkeiten. Außerdem gab es die Möglichkeit, Zusatzunterricht in Anspruch zu nehmen (ähnlich wie Nachhilfe - beim Lehrer aber und in größeren Gruppen).


    Ich bin aber auch generell für Ganztagsschulen. Es kommt halt immer aufs Wie an. Ich würde mir das genau anschauen.

    Es gibt Tage, an denen Du denkst, dass Du untergehst. Wie stark Du wirklich bist, erkennst Du erst, wenn Du sie überstanden hast...

  • Hallo Nachtschatengewächs,


    meine Tochter ist letzten Sommer in die erste Klasse einer Ganztagsschule eingeschult worden,allerdings keine "Normale",sondern
    Interkulturelle Waldorfschule,deshalb kann ich vielleicht nicht wirklich zur Entscheidungsfindung beitragen #weissnicht


    Bei ihr ist der Unterricht regulär bis 13uhr,danach Mittagessen und eine std Pause,danach werden sog Neigungskurse angeboten die wir jedes halbe Jahr neu wählen können. Das Angebot umfasst zB Mädchengruppe/Kochen+Backen/Naturforscher/Tanz und Theater usw
    welche dann bis 16uhr stattfinden und gern besucht werden. Allerdings kann das Kind auch schon ab 13h abgeholt werden was mir wichtig war!
    Ich kann nur sagen das ich mich noch immer nicht an die lange Schulzeit gewöhnt habe,denn man hat gefühlt gar nichts mehr vom Kind-Verabredungen,Musik,Sport etc ist quasi gar nicht mehr drin. Und die kids sind oft fix und fertig nach so viel Input/Trubel(auch ohne das "richtig" Unterricht gemacht wird!),verständlicher Weise!!! Wirklich toll ist, das sie dann natürlich keine Hausaufgaben machen müßen... (wär ja auch noch schöner #stumm )
    Da du schriebst das dein Kind ADS hat und somit schnell Reizüberflutet ist und Ruhe benötigt kann ich dir nicht wirklich dazu raten. Bei meiner Tochter ist es,Gott sei Dank immer möglich sich auch mal zurückzuziehen aber das kann man ja nicht vorraussehen wie es bei euch sein wird... Überleg gut,ich habe es in Kauf genommen weil mir die Schulform wichtig war/ist,ansonsten finde ich es nicht gut das die Kinder keine richtige Freizeit mehr haben!!!!! ...Neee,bin nicht wirklich glücklich damit ;( vermisse die Zeit mit meiner Großen doch schon ordentlich! #heul

  • Wir haben unser großes Igelkind als Versuchskaninchen für die erste Ganztagsklasse in der Schule angemeldet.


    3. Klasse, Bayern, gebundener Ganztag, Mo bis Do 8 bis 15:30 Uhr, Freitag bis 13 Uhr.


    Das Kind kommt gut klar, war aber auch vorher in der Mittagsbetreuung.
    Wenn es in 2 Jahren noch so läuft wie jetzt, wird das kleine Igelkind NICHT in die GTK gehen.
    Es ist zu wenig Bewegung drin. Es sind 5 Stunden am Vormittag, 30 min Mittagessen (verpflichtend! War für uns aber kein Problem, Kind hat auch in der MiBe schon gegessen), dann 30 min chillen in der Leseecke oder toben in der Turnhalle/ Pausehof, 45 min "Übung" (das, was bei den anderen Kindern die Hausaufgabenzeit ist), werden die Hausaufgaben in dieser Zeit nicht geschafft, müssen sie zu Hause fertig gemacht werden.
    Dann kommen noch 2 Stunden: Am Montag "Projekt", Di Unterricht, Mi Sport, Do AG.


    Dazu kommt, dass es in der MiBe kein Problem war/ ist, wenn ich das Kind früher abhole weil ich das will und an dem Tag gut finde - in der GTK geht das nicht.


    Wir ziehen das die 2 Jahre durch, weil das Kind gut klar kommt, aber eine Wiederholung mit dem Mini wird es ehr nicht geben.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Unsere Erfahrungen sind bisher positiv, wir wären aber sowieso auf Ganztagsbetreuung angewiesen. Es gibt eine lange Mittagspause, in der in Gruppen gegessen und dann meist draußen gespielt wird (die Kinder können statt dessen auch nach Hause gehen), keine Hausaufgaben, vielfältige AGs... Da der Ganztag für alle Schüler verpflichtend ist, ist die ganze Schule darauf ausgerichtet und das finde ich gut. Zum Beispiel gibt es Team Teaching Stunden, in denen die Erzieher mit im Unterricht sind, eine gute Schulsozialarbeit etc.

  • Hallo,


    Für meine Kinder wäre es nichts gewesen, zu lange verpflichtendes Programm. Dazu muss ich allerdings sagen, daß es auch an unserer "Halbtags-Grundschule" keine Hausaufgaben gab.
    Ausgiebige Mittagspause inkl. rausgehen ist an jeder Grundschule, die ich kenne, normales Hort-Programm.


    Ich denke, es gibt Kinder, zu denen passt das, die haben am liebsten den Tag durchstrukturiert, meine gehörten nicht dazu.
    ich kenne Kinder, die zum Probeunterricht an einer GT-Schule waren und zurück kamen, weil sie den Tag dort nicht verkraftet haben. Obwohl sie sonst auch in den Hort gehen.


    Der Unterschied ist: Hort ist Hort und man kann bis auf die HA-Zeit, die Schule abhaken. Im Ganztag gab es zwar Pausenstunden, schöne Kreativangebote und , aber auch die waren "getaktet" und man musste ob man wollte oder nicht möglichst pünktlich zur nächsten Einheit antreten. Das liegt einfach nicht jedem.


    Wenn ein Kind kränkelt oder schul-müde ist, kann man, wenn man organisatorisch die Möglichkeit hat, ohne GT mal ein paar kurze Tage einschieben und es eher holen oder holen lassen - bei Ganztagsschulen ist das so nicht möglich.


    Meine Kinder sind nun ab Klasse 5 an einer Ganztagsschule, weil es"unsere" Schule nur so gibt. Aber der Unterschied ist ja, daß bei Montessori generell eine andere Freiheit herrscht, es generell nur bis 15.30 geht und an 2 Tagen trotzdem kurz nach Mittag Schluss ist. Also eine Art "gemäßigter Ganztag".
    Trotzdem hätte ich mir das noch eher für sie nicht vorstellen können, ich hatte bei den drei jüngeren das Gefühl, so gegen Ende der Klasse 6, Anfang Klasse 7 "passet es".


    In Klasse 5-7 sind Nachmittags keine schulischen Angebote sondern AGs, Sport... Sie KÖNNEN etwas fertig machen, müssen aber nicht, meistens sind sie draußen. Also eher wie ein offener Hort.
    Erst qab Klasse 8 gibt es auch am Nachmittag schulische Angebote/Lernwerkstätten, aber da hätten sie ja auch an der Regelschule Nachmittagsunterricht, da ist das schon OK.


    Und es ist recht einfach möglich, die Kinder nachmittags freizustellen. Sicher nicht an 3 Tagen in der Woche zum Kindergeburtstag, aber wenn ein Kind regelmäßig Sport treibt, ein Instrument lernt, einen Wettkampf oder Auftritt hat o.ä., dann darf es mit schriftlicher Freistellungsbitte da hingehen, weil das dann als "Unterrichtsähnlich" gewertet wird.


    Ich weiß von Ganztagsschulen die das anders handhaben, wo regelmäßige Freistellungen (1x in der Woche zum Training" gar nicht gehen und einmalige nur schwer.


    Da würde ich noch mal genau nachhaken, wie durchstrukturiert der Tag ist, wie Ausnahmeregelungen gehandhabt werden und ob das so - Kinder sind eben verschieden - (jetzt schon) zu deinem Kind passt.

  • Hallo,
    ich kann mich Trins Ausführungen zu den Unterschieden gebundene Ganztagsschule - Hort anschließen.
    unser älterer Sohn war in einer gebundenen Ganztagsschule, dreimal die Woche verpflichtend bis 16 Uhr und zweimal bis 14 Uhr. Häufiger als dreimal die Woche verpflichtend bis 16 Uhr würde ich aus dieser Erfahrung heraus nicht empfehlen, er hat die kurzen Tage schon gebraucht. Es gab relativ lange Pausen, einmal während des Vormittages eine Stunde und dann die lange Mittagspause, längere Pausen eigentlich als in der Halbtagsgrundschule. Aber dann war eben nach der Mittagspause zu einer vorgegebenen Zeit noch einmal verpflichtendes Programm mit festem zeitlichen Anfangspunkt und Endpunkt. Das kann m.E. schon anstregender sein als freies Spielen im Hort. Für unseren Sohn war es nicht so ganz ideal, wenn auch aushaltbar. Aber ihm haben auch (räumliche) Rückzugsmöglichkeiten gefehlt, würde ich sagen. Das würde ich mir genau anschauen, wie das an der Schule geregelt ist. Freistellen lassen konnten wir ihn ziemlich unkompliziert für Arzttermine, besondere Veranstaltungen etc., es war allerdings eine Privatschule, möglicherweise sind die im Durchschnitt noch kompromissbereiter.
    Der Kleine hat jetzt auch Hortbetreuung bis 15 Uhr, aber wie oben schon geschrieben sehe ich den Unterschied darin, dass er nach Schulschluss wirklich ziemlich frei ist: freies Spiel, er kann sich (in zeitlichen Grenzen) eigentlich den Gruppenraum aussuchen, in dem er sich aufhalten will, er kann sich die Leute aussuchen, mit denen er zusammen sein will, er kann rausgehen und dort spielen... (so lange eine Betreuungskraft auf dem Außengelände Aufsicht hat). Die Gruppenräume in der Betreuung bieten ihm mehr Möglichkeiten, als es die Räume in der Ganztagsschule (überwiegend Klassenräume) beim älteren Sohn taten. Es ist m.E. weniger anstrengend und er hat mehr Rückzugsmöglichkeiten.
    An seiner Schule gibt es ein offenes Ganztagsangebot mit AGs und er hat sich nun in ganz viele eingewählt und damit freiwillig das freie Spielen nach der Schule an vielen Tagen aufgegeben, weil er sich dann doch wieder in einen festen Zeit- und Raumplan mit festen Angeboten fügen muss. Wir haben auch mit ihm darüber gesprochen, aber er will das gerne so haben. Der Große hätte sich die Tage freiwillig nie so verplant, Kinder sind da halt auch sehr verschieden (wobei es wahrscheinlich noch einen großen Unterschied zwischen freiwillig gewählten AGs und festgelegtem Stundenplan gibt - auch hier gilt wieder, genau zu schauen, wie denn die Ganztagsschule organisiert wäre).
    Ich glaube, du kannst Dir die Ganztagsorganisation nur ganz genau anschauen mit Blick auf dein Kind. Vielleicht tut ihm ein strukturierterer Tagesablauf ja auch gut? Gäbe es Möglichkeiten, auch etwas Ruhe zu haben?


    LG Kris

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Also bei uns ist trotz GTS viel Raum für freies Spiel. Je nach Neigung können die Kinder viele verschiedene AGs machen oder weniger. Haben Sie keine AG, haben Sie Freispiel, das ist drinnen und draußen möglich. An einem, ab Klasse 3 zwei, Nachmittagen ist Unterricht, das entzerrt die Vormittage. Ein Tag pro Woche kann entweder regelmäßig kurz sein oder man kann pro Woche einen frei als kurzen Tag wählen (frühestes Ende jeweils nach der letzten verpflichtenden Unterrichtstunde), an den Tagen mit Nachmittagsunterricht ist nach diesem um 15:30 Schluss wenn gewollt (Betreuung bis 17:00) möglich. Für wichtige Termine werden Ausnahmen gemacht. Für notwendige sowieso.


    Ich bin zum Beispiel sehr froh darüber, dass die Verantwortung für den Schulstoff komplett in der Schule bleibt. Bei Halbtagsgrundschule plus Hort wird, zumindest höre und lese ich das so von vielen, fast immer auch ein Teil mir nach Hause gebracht. Sei es, weil das Kind in der HA-Betreuung des Hort nicht fertig wird oder Aufgaben aufgegeben werden, die dort gar nicht gelöst werden können.


    Für uns gibt es bisher nur Vorteile, aber auch hier gibt es natürlich Familien, die es gerne anders hätten und Kinder, die nicht so gut damit klar kommen (mein durchaus nicht massenkompatibles Kind kommt viel besser klar als im Kindergarten). Aber wenn man eh eine ganztägige Betreuung braucht (und eine Einzellösung nicht infrage kommt), dann finde ich ein System aus "einem Guss" defintiv besser als Schule + Hort.

  • für mich ist Ganztag eine gruselige Vorstellung.
    Einerseits haben meine Kinder sich Aktivitäten ausgesucht am Nachmittag, die zeitlich kollidieren würden. Andererseits finde ich es für die Kinder gut, auch mit anderen Kindern als den Klassen-/Schulkameraden zusammenzutreffen. Was macht ein Kind, das einen schweren Stand in der Klasse hat, wie gehts dem, wenn es den ganzen Tag da drinhängt?
    Vermutlich sind es nachmittags anders zusammengesetzte Gruppen aber je nachdem wie Kinder so drauf sind, werden Antipathien leider auch weitergetragen und dann von anderen weitergelebt... (ähm, hat das jetzt jemand verstanden, was ich meine?)

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • in die Ganztagesklasse Eurer Grundschule oder mit Schulwechsel verbunden?


    Ich mag das Konzept eigentlich, wenn es so gemacht wird, wie es ursprünglich mal gedacht war, nämlich mit Lerneinheiten und Übungseinheiten im Wechsel und dafür am Nachmittag fertig sein ohne noch Hausaufgaben machen zu müssen. Wäre für Merlin perfekt gewesen, er braucht zum einen die Abwechslung und zum anderen eine gute Struktur. Unser Sprengelgrundschule hätte das angeboten, auch in dem Rahmen vorgestellt, wie ich es mir wünschen würde. Aber der Nachbarsbub hat das mitgemacht und wurde regelrecht krank dabei, weil es schlimm gestaltet war, er hat dann in der 4. Klasse in die normale Klasse gewechselt, nachdem er sehr lange psychisch krank war.
    Faktisch findet das in guter Art und Weise an den Augsburger Schulen, die ich von Freundinnen kenne, so nicht statt. Da gibts den Schulstoff am Vormittag und ab Mittag dann Hausaufgabenzeit und abstruse Betreuung durch irgendwelche Studenten und sowas.


    Ich würde mir deshalb die Prinzip und dessen Umsetzung sehr genau erklären lassen und ihn wechseln lassen, wenn Du ein gutes Gefühl dabei hast. Es ist auch keine Einbahnstraße, wenn es nicht klappt, kann man im Notfall rückwechseln. Auch wenn sie behaupten das würde nicht gehen. Wie gesagt, das Prinzip das dahinterstecken sollte, finde ich schon ziemlich gut. Kommt natürlich auch darauf an, wie aktiv Ihr Nachmittags immer seid. Das war ja bei uns nie das Thema, wir hatten keine außerschulischen Aktivitäten und keine zeitintensiven Freundschaften außer zum Nachbarn und der war ja quasi immer griffbereit.

  • In unserer Ganztagsschule geht der Unterricht von 8-15.30uhr, bei Bedarf gibt es auch noch bis 17uhr ein Hortangebot. Meine Kinder kommen mit der Zeit sehr gut klar, es gibt aber auch sehr viele freie Angebote, wo einfach nur gespielt oder mit frei wählbaren Materialien gearbeitet wird. Das nennt sich dann Freiarbeit oder aktive Freizeit, was auch sehr oft im Freien stattfindet.


    Positiv daran ist bei uns: es gibt KEINE Hausaufgaben! Die Kinder kommen ab 16uhr nach Hause und haben dann Feierabend oder ggf. ihre selbst gewählten AGs wir Tanzen oder Volleyball. Viele AGs werden auch in der Schule während der langen Mittagspause angeboten, so das so ziemlich alles im Rahmen der Schularbeitszeit stattfinden kann und zuhause wirklich nur gechillt wird! #top :D

    Liebe Grüße von Frau Rabe! #cool


    "Das Ziel ist im Weg!" -> gefunden beim Tatortreiniger #freu

  • Ich war als adhs Mädel die letzten Schuljahre auf einer ganztags Schule und es war der Himmel! Mir hat die Struktur total gut getan. Es war absolut entspannt und ich habe mich viel weniger Reiz überflutet gefühlt als vorher im halbtag.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Ich hol den Thread mal hoch, weil es mein Kind ab dem kommenden Schuljahr auch betreffen wird, eine GTS zu besuchen.
    Sie wird dann in die 1. Klasse eingeschult.


    Sie wird erst mit knapp sieben in die Schule kommen, da sie einen so tollen Kindergarten hat und sich dort sehr wohl fühlt, wollten wir sie nicht eher einschulen. Sie ist sehr sensibel und uns war es wichtig, dass sie möglichst emotional gereift ist und stabiler ist, was ich denke, auch gut geklappt hat. Sie ist jetzt definitiv schulreif :)


    Das Thema Schule und Schulform, Motivation und Freude am Lernen ist etwas sehr Grundlegendes. Ich bzw. mein Partner und ich, haben uns viele Gedanken gemacht, was wir uns wünschen, wie unsere Tochter lernen soll und was zu ihr passt und gut tut. Wir haben uns an mehreren freien Schulen beworben. Leider haben wir von unserer Wunschschule eine Absage bekommen. Ein Nachrücken (kurz vor Start) ist wohl eher unwahrscheinlich. Eine freie Schule an geklappt, war aber eher "Plan B". Wir haben dort nun zugesagt, weil die reguläre GS, zu der unser Kind zugeteilt worden ist, wirklich überhaupt nicht geht. Ich hab fast geheuelt, als wir dort zum Infogespräch waren, und es war klar: dort niemals.


    Die Schule, auf die mein Kind gehen wird ist eine GTS, an vier Tagen von 8-15.30 (Bei Bedarf Hort bis 17Uhr) und Freitag kann sie direkt nach der letzten Unterrichtsstunde geholt werden, 12.15 Uhr. Es gibt ein langes Mittagsband (2 h ) mit Mittagessen und AGs / Angeboten und freiem Spiel Da meine Tochter aber sehr sensibel und verträumt, gleichzeitig aber auch schnell ablenkbar ist, mache ich mir nun Gedanken, ob es ihr nicht zuviel wird. Gibt es hier Raben mit sensiblen Kindern, die auf eine GTS gehen? Sie fängt dort auch komplett neu an, da ihre Kita eine Betriebskita ist und ihre Freunde aus allen Stadtteilen sind. Die Freundschaften werden dann wohl auch einschlafen, wobei wir gern versuchen wollen, die Kinder ab und an zum Spielen zu verabreden.


    Im Endeffekt haben wir uns ja entschieden, aber mir fällt es so schwer, weil ich es mir anders für mein Kind wünschen würde....


    Edit: Bisher ist sie von 9-15.30/16 Uhr in Betreuung und geht sehr gern hin. An 3 Tagen die Woche gehen sie Wandern oder machen Exkursionen, sind also viel im Stadtgebiet unterwegs, auch mit Öpnv, an einem Tag in der Woche hat sie Musikschule. In die Kita fahren wir mit ÖPnv u sind mit Laufen und umsteigen ca 40min unterwegs, rückzu wird sie mit dem Auto geholt. Sie hat also auch jetzt schon ein ganz schönes Pensum. Ich versuche dann zu hause viel Ruhe reinzubringen, geh oft mit ihr in den Wald, sie hat einen Hund (das erdet ja auch) und wir haben feste Rituale und Strukturen, die ihr gut tun, nur in Entwicklungschüben gern mal von ihr in Frage gestellt werden.

    Mit großem Kind (2008) und kleinem Kind (2018)


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    Einmal editiert, zuletzt von susali ()

    • Offizieller Beitrag

    Nepomuk war, Kasimir ist und Korbinian wird auf eine gebunden GTS gehen. Die Eckdaten sind von 7:45 bis 16:00 mit Ausnahme des Freitags, da ist dann früher Schluss.


    Positiv:
    - keine Hausaufgaben, Schule bleibt in der Schule
    - es bleibt viel Zeit für Soziales neben dem reinen Schulstoff
    - Lehrer kennen die Kinder sehr gut, es entwickelt sich ein guter Klassenzusammenhalt


    Negativ:
    - Einschränkungen in der Nachmittagsgestaltung (da ist halt die Frage, wie wichtig das deinen Kindern ist)
    - je nach Kind kommen sie unterschiedlich damit zu recht, wenig Zeit für sich zu haben (der Große hatte damit mehr Schwierigkeiten, der Mittlere ist eher sozial orientiert, der findet es toll, so viel Zeit mit anderen Kindern zu verbringen)


    Da weiß ich nie, ob es ein Vor- oder Nachteil ist: Man bekommt als Eltern nicht so viel von der Schule mit. Nichts da mit großem Vorbereiten, allein schon weil man gar nicht genau weiß, was gerade dran ist. Eigentlich ist das ja gut :D Geschadet hat es meinen Kindern bisher offensichtlich auch nicht, beide kommen gut mit. Kann aber natürlich ganz anders aussehen, wenn sie Lernprobleme hätten.


    Bekannte hatten auch die Große auf der GTS, die zweite Tochter war bis zu dritten, dann haben sie sie als ADSlerin runtergenommen, da sie nicht genügend Möglichkeiten hatte, in der Schule mitzuarbeiten/nachzuarbeiten. #weissnicht

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Bei uns ist die Grundschule nur mit einer offenen Ganztagsbetreuung verbunden. Die daran anschließende Gesamtschule unserer Wahl hat dann gebundenen Ganztag.
    Meine Kinder bnötigen auch viel Ruhe und da liegt auch eine Schwäche im System, denn diese Ruhe ist halt eher nicht so da (allerdings hat mein Großer im gebundenen Ganztag mehr Ruhe, als der kleine Sohn im offenen Ganztag! Dies liegt hier an den Strukturen, weil die Gesamtschule räumlich, personell und organisatorisch da besser aufgestellt ist. Dies wiederrum ist ja so auch typisch für Ganztagsschulen. Ich weiß nur nicht, wie das bei euch dann aussieht...).
    Ich tendiere dazu, den gebundenen Ganztag besser zu finden, als den offenen Ganztag. Noch schöner für die Kinder ist eine Halbtagsschule, aber das geht für uns hier halt nicht.


    An den Hausaufgaben hat sich hier im Grunde nicht viel geändert: beide Kinder müssen zuhause ergänzen, wenn sie in der Schule nicht fertig geworden sind in den Arbeitsstunden.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Meine Kinder (2. und 6. Klasse) sind auch in der Ganztagsschule, und es läuft sehr gut, für beide. Sie sind aber beide auch sehr gerne in Kindergruppen - ich glaube, für ein Kind, das davon eher angestrengt ist, wäre Ganztag vermutlich nicht das richtige. Wie bei allen Sachen - es kommt halt aufs Kind an.


    Hagendeel

  • Was versteht Ihr eigentlich unter Ganztag?


    Meine Tochter hat von 8 bis 2 X 12:30, 2 X 11:45, 1 X 13:15 Uhr Unterricht. Dann geht sie in die Offene Ganztagsschule. An 4 Tagen hätte sie dann Zeit zu freiem Spiel oder Basteln oder sowas (sie ist an einem Tag in der Woche befreit, deshalb "hätte"), dann gibt es Mittagessen, am langen Unterrichtstag gibt es so ziemlich gleich Essen, wenn sie kommt.
    Dann sind von 14 - 15 Uhr AGs, es gibt auch lange AGs bis 16 Uhr, an dem Tag sind die Kinder, die teilnehmen, von "Hausaufgaben" befreit. Von 15 - 16 Uhr ist Lernzeit, in der die Aufgaben gemacht werden.
    Bei Bedarf gibt es eine Betreuung bis 17 Uhr. Geholt werden kann ab 15 Uhr (es gibt auch 14 Uhr Ausnahmen) und ab 16 Uhr.


    Es ist genügend Zeit zum Spielen. Nachmittags ist kein Unterricht.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ist Ganztagsschule wie geschrieben von 7:45 bis 16 Uhr. Nachmittags ist zum Teil Unterricht, zum Teil Betreuung, bzw. AGs. Zugrunde liegt die Idee des rhythmisierten Unterrichts, bei dem die Lehrer (ein Lehrerteam unterrichtet die GT-Klasse) auf die Klasse eingehen können und je nach Stimmung und Verfassung der Kinder Pausen machen oder länger unterrichten. Also - unruhige Klasse am vormittag -> Lehrer können eine längere Pause im Hof, Bewegungsspiele, was auch immer einbauen und dafür später Lernstoff durchnehmen. Gleichzeitig gib es durchaus feste Strukturen (Sitzkreis zu Beginn und so) und v.a gleich bleibenden Bezugspersonen.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

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    Willy Brandt, 1969

  • Danke für die Erklärung.
    :)

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


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  • Schonmal vielen Dank für eure Rückmeldungen!


    Also mein Kind ist sehr gern in Kindergruppen, hat in der Kita seit Jahren einen festen Freundeskreis und wenn sie gegen 15.30/ 16Uhr angeholt wird, dann will sie manchmal nicht heim, weil es so schön ist.
    Sie brauch aber zuhause dann erstmal eine knappe Stunde Zeit, alleine in ihrem Zimmer um runterzukommen. Wenn sie diese allein-Zeit nicht hat, ist sie schnell gestresst. Da muss ich dann schauen, dass ich ihr das dann ermögliche. Viel Spielraum in der Nachmittagsgestaltung gibt es dann leider nicht.


    Vielleicht habe ich auch gedanklich nur so ein Problem, weil ich nie sonderlich gern in die Schule gegangen bin und die Möglichkeit von Heimunterricht als Kind geliebt hätte. Die Vorstellung, ich hätte in eine GTS gemusst, finde ich schlimm. Aber ich darf meine Geschichte nicht mit der meiner Tochter vermischen. Das fällt mir schwer.
    An ihrer Schule wird auch Nachmittagsunterricht statt finden, dann aber Fächer wie Kunst, Sport und Musik. Ich hoffe, die sind dann eher freier gestaltet.


    Im Endeffekt kann mir ja keiner helfen. Ich muss alles auf uns zu kommen lassen, aber es belastet mich immer mal sehr. Ich hätte ja auch nie gedacht, dass das Thema ´Schule´ für mich so einen Stellenwert haben wird. Zu meiner Zeit hatte man keine Wahl, man ist halt in die nächst gelegene Schule gegangen und gut war.


    Über weitere Berichte und Erfahrungen freue ich mich natürlich trotzdem!

    Mit großem Kind (2008) und kleinem Kind (2018)


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