Hmm, also ich glaube , da trennen uns einfach Welten in den Einstellungen und Gefühlen
und das ist ja auch vollkommen normal und legitim.
Ob ich einen sterbenden Menschen begleiten würde, käme ganz darauf an,
ob dieser Mensch das überhaupt wollen würde.
Ich wäre mir für mein eigenes sterben eher unsicher, ob ich da jemanden dabei haben möchte.
Ich würde nie pauschal sagen, dass es schön und wichtig ist.
Aber das hat für mich jetzt auch nichts mit Organspende zu tun,
weil man dort in der Regel einen schweren Unfall gehabt haben muss
und ohne künstliche Hilfe von außen schon längst gestorben wäre,
ohne dass sich Angehörige überhaupt von einem noch warmen Körper verabschieden könnten.
Von daher sind diese Fälle doch auch schon nicht mehr natürlich,
sondern der Körper wird künstlich am Leben erhalten, bevor er erlöst wird.
Ich bin da wahrscheinlich etwas pragmatisch.
Und ich bin eigentlich auch sehr angetan von dem Gedanken,
dass ich nach meinem Tod noch Menschen helfen kann,
dass Teile meines Körpers noch eine Weile weiterleben.
Es muss ja nicht unbedingt lebensrettend sein,
aber es reicht mir schon , wenn man ein Leben wieder lebenswerter machen kann.
Für mich gibt es da kaum etwas vergleichbar sinnvolleres, was man tun kann,
wenn man dann schon durch einen Unfall das Leben verliert.
Und kann es nicht auch Trost für die angehörigen bedeuten,
dass wenn sie schon einen geliebten Menschen verlieren,
dass es dann doch noch irgendwo einen Sinn ergeben hat!?
So jedenfalls würde ich es glaub ich empfinden.
Die Sinnfrage stellt sich ja meist bei den Angehörigen, die einen Menschen bei einem Unfall
verloren haben, das würde mich jedenfalls irgendwie etwas damit versöhnen.
tulan, ich finde es eigentlich fast unmöglich, sich in die Situation eines Menschen zu versetzen, der ein spenderorgan benötigt, ohne selber in einer solchen Situation gewesen zu sein oder es hautnah mitzubekommen, und zu beurteilen, welches Leben normal erscheint.
Ich glaube, Menschen, die an einer Dialyse oder einem künstlichen Herzen hängen, würde alles für ein spenderorgan tun und greifen nach jedem Strohhalm. Ansonsten wären die Listen bestimmt auch nicht so lang, es wird ja niemand gezwungen , da drauf zu stehen.