Nächtliches abstillen zieht sich in die Länge

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Liebe Raben,


    ich brauche mal euren Rat.


    Wir sind gerade dabei, das Braunbärchen nachts abzustillen, da es katastrophal geschlafen hat, ich sehr ershcöpft bin durch eine Anämie und generell leere Akkus.


    Vor genau zwei Wochen haben wir begonnen. Damit die stillfreie Nacht für's Kind nicht so lang ist, legen wir ihn nach dem Einschlafstillen auf das Sofa, wo er dann nochmal stillen darf bis ca 22:00. Wird er so um den Dreh oder danach wach, nimmt mein Mann ihn mit hoch ins Bett. Der Papa ist mit dem Braunbärchen ins Gästezimmer umgezogen und hat sich sehr liebevoll um ihn gekümmert.
    Die ersten drei Nächte verliefen recht gut. Er weinte nicht länger als eine halbe Stunde und auch nicht öfter als 3x pro Nacht.
    Ab dann waren die Nächte sehr unterschiedlich und durchwachsen. Es ist nicht so, dass zB. das Hochbringen grundsätzlich problematisch ist, oder er immer unruhig schläft, immer sehr früh wach wird und nicht mehr einschlafen kann oder noch häufig länger weinen muss. Es ist mal das eine, mal das andere. Manchmal auch alles auf einmal. Und manchmal verläuft die Nacht auch total unkompliziert. Mein Mann ist wahnsinnig geduldig, streichelt ihm den Rücken, erzählt ihm Geschichten....
    Wir versuchen herauszufinden, woran es liegt und wie wir die Rahmenbedinungen so verändern können, dass es für ihn leichter wird.


    Sollte ich das Einschlafstillen abschaffen?
    Oder sollte ich ihn nach dem Einstillen direkt hochlegen und ab dann an meinen Mann abgeben?
    Sollte ich ganz abstillen?
    Sollte ICH mich nachts um ihn kümmern ohne zu stillen?
    Ist das Trennungsschmerz? Wut? Nach zwei Wochen?


    Jetzt grad ist er seit 40 Minuten am Weinen und Brüllen und ich sitze hier zitternd und hilflos und ärgerlich, weil ich endlich will, dass das ganze ein Ende hat. Und weil er mir so Leid tut in den Momenten.
    Nachts kriege ich eigentlich nichts mit, weil ich mit Oropax schlafe. Das tut so irrsinnig gut.


    Im Moment zahnt er auch immer wieder. Zwei von den letzten vier Backenzähnen machen sich auf den Weg. Das wird sicherlich auch eine Rolle spielen. Wobei sein Weinen nicht nach Schmerzen, sondern nach Wut klingt. Zahnungsweinen klingt eigentlich anders. Aber vielleicht begründet das seine Unruhe. Mein Mann gibt dann Chamomilla, das hilft oft sehr schnell dann.


    Habt ihr Ideen? Oder Kopftätschler? Ich kann auf keinen Fall mehr in diese Stückelnächte zurück und eigentlich war der Plan, dass mein Mann solange mit ihm im Gästezimmer schläft, bis sich sein Schlafverhalten beruhigt und eingependelt hat. Dass es so lange dauert, hätten wir nicht gedacht. Unser großer Sohn war damals ein waschechter Stilljunkie. Da war ich beim nächtlichen Abstillen auch dabei und das war nach ein paar Nächten gegessen. Hatte das Schlimmste befürchtet, weil er tags wirklich alle 15 Minuten und größem Getöse nach der Mimi verlangt hat.
    Der Kleine ist viel leichter abzulenken, hat aber auch schon mit 15 Monaten ausgeprägte Wutanfälle gehabt. Tja, so verschieden sind die Kinder und man lernt immer neue Facetten von ihnen kennen.
    Gerade habe ich einfach das Gefühl, ihm sonst was anzutun. Aber weiterstillen ist keine Option. Mein Körper ist alle, braucht Ruhe. Mein Geist auch.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • Das klingt sehr anstrengend für euch.
    Bist du dir denn klar darüber dass es so richtig ist? Hast du mit deinem Kind darüber gesprochen? Ein Kond in dem Alter versteht durchaus wenn mama ihm erklärt, dass "die Brust eine Pause braucht" oder wie du es halt erklärst. Jetzt grade muss es auf das stillen und auf Mama verzichten, probiert es doch einfach einmal aus wenn du das trösten selbst übernimmst, damit dein Kind merkt, Mama ist noch da auch wenn ich nicht stillen darf.
    Alles Gute :)

  • Ich bin jetzt wohlmöglich nicht die aller beste Ratgeberin, aber Wegweiser müssen den Weg ja nicht selber gehen, sie können ja sich aufs Hinweisen ausruhen und wie gesagt, mein Weg ist vielleicht ja auch nichts für euch. Ich habe mit meiner Tochter eine Mischform ausgehandelt. Ich biete ihr wenn ich gar nicht mehr kann oder will Reis- bzw. Hafermilch an. Ich hatte es erst mit Wasser probiert, aber das kam nicht so gut an. Ich weiß nicht genau woran es liegt, sie ißt wirklich gut...ich habe aber das Gefühl das warme Gefühl im Bauch und eben auch das Trinken beruhigt sie? Sie hat nie einen Schnuller gewollt bzw. angenommen, aber irgendwie scheint da doch ein Bedürfnis zu sein? Und ist doch voll toll, dass das dein Mann übernehmen kann, nimm dir das ruhig raus, dich um dich zu kümmern!

    Superkalifragelistickexpialigetisch...

    Einmal editiert, zuletzt von kiakay ()

  • ja, das habe ich auch schon gedacht, ob das helfen würde. aber ich habe wirklich angst, dass es mich noch mehr von den beinen haut, wenn ich nachts unter umständen so lang trösten muss. ich habe wirklich keine kraft mehr.
    und: an anderen stellen nachts akzeptiert er meinen mann ja bestens. auch tagsüber ist mein mann jetzt fast "gleichberechtigt" mit mir, was trösten und ansprache und spielen anbelangt. da sist eine ganz tolle entwicklung.
    ich habe das stillen tagsüber ja auch massiv reduziert. von ca.12x auf ca.3x. und das nimmt er total toll so hin, gar kein problem. ich erkläre ihm dann, dass die mimis sich ausruhen müssen. mein mann erklärt ihm auch nachts. ich werd emorgen nochmal mit meinem kind reden und das nochmal erklären. ja, es ist wirklich erstaunlich, wie viel die kleinen in dem alter schon verstehen.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • ok, vielleicht wäre es noch eine option, das mein mann ihm in einer flasche reismilch anbietet, wenn er so dolle weinen muss. ich hab halt bei sowas immer angst, dass man sich die nächste gewohnheit schafft damit.


    edit: das braunbärchen hat übrigens um 20 nach 10 die kurve gekriegt und schläft jetzt. mein mann macht das so super. er ist so ein liebevoller vater. und für ihn ist es auch eine ganz wichtige erfahrung was verantwortung anbelangt. und für mich ist es eine ganz irre erfahrung, die verantwortung abzugeben und einfach mal nur an mich zu denken.
    nur, wenn er dann so eine phase hat wie eben, dann zweifel ich an allem und jedem. ich weiß, es wird sich lösen und alles wird gut werden. ich weiß, es ist schwer für ihn, aber ich weiß auch, dass er es mit seinem tollen papa an der seite schaffen wird. und morgen früh komme ich runter und nehme meine vor freude zappelndes baby zu mir und lasse es stillen.
    morgens wird er immer so gegen 5 uhr wach und steht dann mit meinem mann auf. ich werde locker erst 2 stunden später gebraucht.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

    Einmal editiert, zuletzt von Sapotille ()

  • Bietet er denn überhaupt etwas zu trinken an? Wie alt ist er denn jetzt genau?
    Beim zahnen ist es natürlich noch mal extradoof, vielleicht könnte dein Mann ihn in die Trage packen und ne Runde um den Block gehen? Das hat bei meinem geholfen wenn sonst alles doof war incl stillen.

  • Das ist bestimmt das Zahnen UND der Milchverlust UND dass Mama nicht da ist UND die Autonomiephase UND das kalte Wetter UND...
    Ich glaube nicht, dass es nur am Abstillen liegt.
    Dechslein ist zwei Monate älter und hier ändert sich grade viel an seinem Verhalten tags und nachts. Wir hatten auch eine sehr schlechte Phase vor ca. vier, fünf Wochen, da war er jede Nacht drei bis fünf Stunden hellwach, da hat sich sprachlich viel getan.
    Und jetzt grade soll immer Mama da sein bei den Dingen die eigentlich immer Papa mit ihm macht und umgekehrt.


    Ich würde versuchen mit dem Kind tagsüber zu sprechen , über die Brust, die eine Pause braucht, ich würde Gesichten erzählen von Kleinen Jungen oder Tieren die er besonders mag, die bei ihren Papas schlafen und wie die Papas sich kümmern. Als Papa würde ich dann nachts von eben selben erzählen und davon wie sie ihre Mama vermissten beim Schlafen, und wie schön das war, als sie die Mama morgens wiedergesehen haben. Vor allem würde ich davon ausgehen, dass grade viel Unsicherheit und Durcheinander ist beim Kind, unabhängig von den Gründen, und versuchen so viel Sicherheit wie möglich zu geben, zB auch durch immer gleiche Abläufe abends. Also immer zum Einschlafen eine Geschichte, und nachts beim Wachwerden aber nur wenig Reden, nur Rumtragen, nur Streicheln, etc.
    Verabschieden war bei uns auch großes Thema in dem Alter und ist es grade wieder- die Übergabe an eine andere Bezugsperson klappt am Besten, wenn sie ganz bewusst gestaltet wird.
    Bist du schon schlafend, wenn Mann mit Braunbärchen hoch geht? Falls nicht: Vielleicht verabschieden, Gute Nacht sagen.
    Er ist mir dir eingeschlafen und es verwirrt vielleicht zusätzlich, wenn dann unnachvollziehbar schnell der Papa übernimmt.
    Hier hilft bei Übergaben immer etwas in Aussicht zu stellen, das ds Kind sehr mag: "Ich mache jetzt Pause und du bleibst bei der Oma. Ihr könnt Tee zusammen kochen." Oder: "Der Papa lässt jetzt noch die Rolläden mit dir runter und danach legt ihr euch schlafen." da strecken sich die Arme dann schon ganz enthusiastisch aus. Jede Bezugsperson/Situation hat bei uns eine Weile ihr Ding, das funktioniert und es bleibt möglichst gleich. Ich weiß ja nicht, wie wach Braunbärchen ist. Wenn schläfrig reicht ja auch eine gemumelte Verabschiedung?
    Da wären so meine zusammengewürfelten Gedanken.


    Und: #knuddel
    Ich kann das so gut verstehen, wir hatten lange wirklich, wirklich schlimme Nächte (und super sind sie immer noch nicht), und ich verstehe so gut in welcher Stimmung man ist, wenn es einen nachts aus dem Schlaf reißt, gesundheitlich und nervlich am Ende, wütend, gereiz, gleichzeitig hilflos.
    Bei uns hat es bis vor wenigen Monaten nur mit zum Papa ausquartierten Kind bzw. Schlafen in Schichten (einer war immer wach oder fast wach und dran sich zu kümmern #haare ) funktioniert.

  • Klar, war auch für mich ein Hemmschuh und ist auch aus der Not geboren, hat aber eben auch Raum gegeben. Substituierende Gewohnheiten...ich glaub schon, dass da immer irgendwie Bedürfnisse hinterstecken, aber nächtliches Stillen war irgendwann hier auch nicht mehr in Gänze leistbar.

    Superkalifragelistickexpialigetisch...

  • das braunbärchen ist anderthalb jahre alt. klar, mein mann bietet immer was zu trinken an. manchmal trinkt er dann und es ist gut, manchmal will er nicht. wenn er in den morgenstunden wach wird, kann er auch banane oder reiswaffel haben.


    ich merke, dass ich es total schwierig finde, das hier so zu beschreiben, wie es nachts ist.
    also, es ist heute der absolute höhepunkt gewesen mit den 50 minuten weinen. ich glaube, sonst weint er wirklich nur 5 oder 10 minuten wenn er wach wird nachts. oder eben auch mal gar nicht. letzte nacht zb. hat er nur kurz geweint beim hochbringen und schlief dann 6 stunden bis halb 5 und ist dann mit meinem mann aufgestanden.


    ich glaube, dass das mit der trage eben nur dann sinn machen würde, wenn er jetzt wirklich sehr lange weint. und er besteht auch wirklich darauf, dann nicht angefasst zu werden. ich könnte mir vorstellen, dass die enge einer trage dann wirklich noch mehr wut auslöst.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne

  • danke, frau dechse.


    manchmal bin ich noch wach, manchmal schlafe ich schon im bett.
    ich habe die erfahrung gemacht, dass es ihn sehr traurig und wütend macht, wenn er mich abends dann noch sieht oder hört. prinzipiell finde ich das eine sehr gute idee mit dem gleichbleibenden ablauf, dass er sich georgen und sicher fühlt. und ja, vermutlich ist es wirklich ein absoluter mix aus allem, der ihn da nachts umtreibt. und das steht ihm ja auch zu. stimmt, sprachlich tut sich grad einiges. auch sonst verändert er sich sehr. und die autonomiephase hat hier wie gesagt schon vir 3 monaten angefangen. insofern denke ich, dass es wohl nie den perfekten zeitpunkt geben wird, wann man das einen kind zumuten kann. ich will ja seine trauer und alles auch gar nicht kleinreden, indem ich sage, dass ich will, dass das endlich zuende ist. es ist nur so schwer, das mitzukriegen und nicht selber zu trösten. ich weiß, er ist bei meinem mann in besten händen.
    die idee mit der geschichte von sich kümmernden papas finde ich ganz toll. da gibt es doch sogar ein buch, ich glaube von eric carle? das mit den seepferdchen. ich werd mal überlegen.

    Viele liebe Grüße von Sapotille mit Erdbärchen (03/11) und dem Braunbärchen (08/13) #sonne