Masernausbruch in Berlin

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  • Irene: Wie gesagt, hier in der Stadt gibt es aktuell über 20 Masernfälle, ausschließlich bei Kindern und Sachsen liegt wohl mit einer Impfrate von nur 80 % (Zweitimpfung?!) ziemlich weit hinten.

  • Woher bekommst Du so schnell eine Statistik, wie alt die Erkrankten sind? Würde mich auch für Berlin interessieren, ich beziehe meine Zahlen aus der presse.
    Ist das immer noch so, dass die 2. Dosis erst mit 6 Jahren verimpft wird? Die Erklärung war ja, dass die Impfung dann länger anhält. Merkwürdig nur, dass sie ja angeblich lebenslang immunisieren soll.



    Apropos Presse: Bei SPON steht in einem sehr polemischen Artikel, dass 3 von 1000 Kindern an Masern sterben, "selbst in in Ländern mit hervorragender medizinischer Betreuung".
    Verlinkt ist die Aussage mit einem PDF vom CDC.


    Auf der Webseite des von Talpa sehr geschätzten Bundesamtes für Gesundheit der Schweiz steht dazu folgendes: "Die Sterblichkeit an Masern beträgt heutzutage in den Industrieländern noch etwa 1 bis 3 Personen auf 10 000 Erkrankte, in Entwicklungsländern beträgt sie oft 300-500 pro 10 000 Erkrankte, teilweise liegt sie noch darüber."


    Was stimmt denn da nun?

  • Ich habe die Info aus der LVZ: http://www.lvz-online.de/leipz…/r-citynews-a-275388.html


    Da steht deutlich, dass es sich hier ausschließlich um Kinder handelt.

    Ist das immer noch so, dass die 2. Dosis erst mit 6 Jahren verimpft wird? Die Erklärung war ja, dass die Impfung dann länger anhält. Merkwürdig nur, dass sie ja angeblich lebenslang immunisieren soll.

    Das habe ich ja oben auch gefragt. Die sächsische Impfkommission empfiehlt immer noch das 6. Lebensjahr, die STIKO aber im 2. Lebensjahr.

  • Meine Homöopathin sagt dass bei masern Ausbruch dass wichtige sei dass Fieber nicht zu senken. dann gibt es auch weniger Komplikationen.
    mein Sohn hatte gestern Grippe mit husten, brechen und hohem Fieber. heute ist er (auch dank hömöopathie) schon wieder über dem berg.
    er ist auch sonst sehr robust. ich glaube aber dass ich masern nicht gewachsen bin, wenn es meine Kinder hätten. deshalb werde ich sobald er wieder gesund ist impfen. ev. auch mmr. und ich muss meine Mutter fragen ob ich 2x masern geeimpft bin. meine Mutter hatte masern als kind und ist äusserst robust. fast schon unheimlich.

  • Danke, Freda. Der Artikel ist sehr ausführlich.


    Wobei diese Masernpartys doch Quatsch sind, das liest man ständig. Ich kenne niemanden, der sein Kind auf so eine Zusammenkunft geschickt hat. Kennt Ihr jemanden?


    Sonja, das mit dem Fiebersenken ist aber nicht belegt, habe ich hier gelernt.

  • irene, welche zahlen nun aktuell stimmen, kann ich dir natürlich auch nicht sagen.


    aber ich habe grad nochmal bei hirte nachgelesen. und da steht, daß seit den 60er jahren (impfbeginn) vor allem menschen aus den risikogruppen (z.b. säuglinge) erkranken, und da sind dann auch komplikationen häufiger, d.h. es kann durchaus sein, daß prozentual tatsächlich mehr erkrankte sterben als das früher der fall war, einfach weil vor der impfära die krankheit auch unter denen verbreitet war, die sie weitgehend komplikationslos durchmachen.


    ebenfalls bei hirte finde ich übrigens noch einen hinweis, den ich für die diskussion bedenkenswert finde, stichwort herdenschutz und verantwortungsloskeit der nichtimpfenden:


    frauen, die die masern durchmachen, geben den neugeborenen fürs erste lebensjahr (d.h. die lebensphase, in der masern tendenziell kritisch verlaufen können) nestschutz. wenn die kinder danach (und vor der adoleszenz) erkranken, sind komplikationen selten und es wird lebenslang immunität erreicht.


    das bedeutet: masernimpfungen (deren wirksamkeitsdauer eh umstritten ist) bieten vielleicht individuell schutz für kleinkinder und kinder (bei denen eher nicht mit komplikationen zu rechnen ist), gefährden aber gesellschaftlich auf lange sicht gesehen gerade die risikogruppen säuglinge, die dann keinen nestschutz mehr haben, weil ihre mütter die masern nicht hatten, sondern geimpft wurden.


    das oft angeführte argument, nichtimpfende seien asozial nur auf das individuellen wohlergehen aus und gefährden die allgemeinheit, dreht sich somit fast um...

    Einmal editiert, zuletzt von casa ()

  • Wobei diese Masernpartys doch Quatsch sind, das liest man ständig. Ich kenne niemanden, der sein Kind auf so eine Zusammenkunft geschickt hat. Kennt Ihr jemanden?

    Ja, hier, ich! Gab es früher in meiner kurzen Zeit im Waldorfkindergarten (in den 80ern, sehr richtig ;) )
    Da hat der Kiga die ganze Reihe "Kinderkrankheiten" immer kolektiv durchgemacht. Bis auf wenige Ausnahmen: Ich hatte bis heute nix davon, warum auch immer #weissnicht , und hab mich inzwischen aber selbst MMR impfen lassen.


  • Entschuldigung, aber das ist jetzt doch albern. Eine korrekt geimpfte Mutter gibt ihrem Kind auch Nestschutz mit. Und den würde es nicht brauchen, wenn aufgrund hoher Durchimpfungsrate der Umgebung keine Masernfälle mehr aufträten. #haare

    • Offizieller Beitrag

    frauen, die die masern durchmachen, geben den neugeborenen fürs erste lebensjahr (d.h. die lebensphase, in der masern tendenziell kritisch verlaufen können) nestschutz.


    Die Antikörper werden über's Stillen übertragen.

    Zitat

    "Nur rund ein Viertel der Kinder in Deutsch-
    land werden den Empfehlungen der Natio-
    nalen Stillkommission entsprechend sechs
    Monate lang ausschließlich oder überwie-
    gend gestillt."


    (http://www.rki.de/DE/Content/G…df?__blob=publicationFile)


    Die Stillquoten nehmen dann im Verlauf des ersten Lebensjahres rapide ab. Wie Du wahrscheinlich selbst weißt, sind Kleinkinder, die gestillt werden, eher die Ausnahme in D als die Regel.


    Das zu dem, was Keks anmerkte.

  • Zitat von »casa« frauen, die die masern durchmachen, geben den neugeborenen fürs erste lebensjahr (d.h. die lebensphase, in der masern tendenziell kritisch verlaufen können) nestschutz.


    Die Antikörper werden über's Stillen übertragen.


    Nö. Im letzten Schwangerschaftsdrittel aus mütterlichem Blut.



    Die Stillquoten nehmen dann im Verlauf des ersten Lebensjahres rapide ab. Wie Du wahrscheinlich selbst weißt, sind Kleinkinder, die gestillt werden, eher die Ausnahme in D als die Regel.


    Das zu dem, was Keks anmerkte.


    Soll das jetzt heißen, gestillte Kinder egal welchen Alters bräuchten keine Impfung? 8o Der Nestschutz ist im Laufe des ersten Lebensjahres erschöpft, egal ob das Kind gestillt wird. Solche Thesen sind einfach gefährlich.

  • Die Antikörper, die durch das Stillen mitgegeben werden, sind unspezifisch. Die schützen nicht gegen impfbare Krankheiten, selbst wenn die Mutter einen hohen Titer hat.


    Maternale Antikörper sind spezifischer, die Übertragung geschieht während der Schwangerschaft. Ob eine Frau stillt oder nicht, ist bei Masern (zumindestens was die Immunität angeht) unerheblich.

  • Die Antikörper, die durch das Stillen mitgegeben werden, sind unspezifisch. Die schützen nicht gegen impfbare Krankheiten, selbst wenn die Mutter einen hohen Titer hat.


    Maternale Antikörper sind spezifischer, die Übertragung geschieht während der Schwangerschaft. Ob eine Frau stillt oder nicht, ist bei Masern (zumindestens was die Immunität angeht) unerheblich.


    Eben. #ja Danke.

    • Offizieller Beitrag

    Und ist es dann auch so, dass sowohl bei durchgemachter Krankheit, als auch bei Impfung die maternalen Antikörper für Masern (und welche Krankheiten noch?) mitgegeben werden?

  • anaba, meines wissens (absolut keine expertin, ich habe nicht viel mehr als hirte gelesen) werden die maternalen antikörper von geimpften müttern in geringerer menge weitergegeben als die von müttern, die erkrankt waren.

  • Nach meinem Kenntnissstand sollte man sich nicht auf dem Nestschutz ausruhen. Den gibt es zwar aber über die Dauer gibt es unterschiedliche Ansichten, ist wohl auch recht individuell.

  • Und ist es dann auch so, dass sowohl bei durchgemachter Krankheit, als auch bei Impfung die maternalen Antikörper für Masern (und welche Krankheiten noch?) mitgegeben werden?


    Ja. Bei ausreichendem mütterlichen Titer hat das Kind Nestschutz unabhängig davon, wie die Mutter den Titer erworben hat. Dieser ist allerdings u.U. höher bei durchgemachter Krankheit. Der Nestschutz fällt jedoch wohl in jedem Fall nach zwei bis drei Monaten recht rapide ab, so dass auf jeden Fall eine größere Lücke im Schutz vor frühestmöglicher Masernimpfung besteht.

  • Wer kann den Titer bestimmen? Hausarzt oder auch Frauenärztin? (Impfen geht wegen Schwangerschaft gerade nicht).