Faschingsbettelsprüche

Zitat von Hermine

ich bin auch im Münchner Umland aufgewachsen (Rchtg. Süden) und kenne es nicht.

Komme aus dem oestlichen Muenchner Umland - da gibt es das nicht.
Hatte aber mal an Faschingsdienstag im westlichen Umland zu tun - dort wurde es gemacht!

kenne das auch nicht, auch nicht als Kind. Betteln war nur an St. Martin. Halloween gabs damals aber auch net.

Interessant. Ich musste nicht mal, dass es sowas zu Karneval überhaupt gibt

Meine Oma kannte den Spruch (lustig ist die Fasenacht.....) aus ihrer Kindheit aus dem Sudetenland.
Könnte es eventuell sein, dass dieser Brauch "mitgebracht" wurde?
Das Dorf ist durch den Zuzug von Schlesier, Sudeten etc. nach dem 2. Weltkrieg sehr stark angewachsen .

Wilde Spekulation

Gruß
baleine

Bei uns gab's den erwähnten kleinen König und diesen Spruch:

Bin ein kleiner Kater,
habe keinen Vater,
habe keine Mutter,
gib mir etwas Futter!

Fand ich als Kind am besten, weil ich Katzen so mochte.
Über das traurige Schicksal des besungenen Katers hab ich mir nie Gedanken gemacht.

Ich bitte um eine Spende, für mich und meine Frau, hab 99 Kinder und einen Holzwauwau!

Hier in Südbaden wurde schon im meiner Kindheit am schmutzige Dunschtig "gebettelt", allerdings nicht privat sondern wir sind von Laden zu Laden gezogen. Da gab es denn auch recht interessante Dinge, nicht nur Süßigkeiten. Beim Kürschner tolle Fellreste, beim Friseur Mini-Lippenstifte, in der Buchhandlung kleine Bücher, etc....

Betteln an St. Martin ist hier dagegen völlig unbekannt.

Mir ist noch ein Spruch eingefallen:

Giezig, giezig, giezig isch der Friseur (oder Bäcker, oder Metzger, wo man halt gerade ist) und wenn er net so giezig wär, no gäb er jetzt ä Gutsle her.

Gutsle sind Bonbons.

Ich bin im Leipziger Umland aufgewachsen und wir sind als Kinder in der Faschingszeit betteln gegangen. Als Spruch haben wir damals gesagt:

Ich bin der kleine Koenig
gebt mir nicht zu wenig
lasst mich nicht zu lange stehn
ich will noch ein paar Haeuser weiter gehn.

Zitat von Rune

Mir ist noch ein Spruch eingefallen:

Giezig, giezig, giezig isch der Friseur (oder Bäcker, oder Metzger, wo man halt gerade ist) und wenn er net so giezig wär, no gäb er jetzt ä Gutsle her.

Gutsle sind Bonbons.

Den habe ich als Kind damals in Villingen auch gebrüllt. Aber normalerweise beim Umzug in der Variante "Giezig, giezig, giezig isch der Narro"

Ich bin in München aufgewachsen und erinnere mich an "Straßensperren" zu Fasching.
Wir haben die Straße mit einem langen Band aus aneinander geknoteten Tüchern oder Krepp abgesperrt und die Autofahrer so zum anhalten "gezwungen". Wer durchfahren wollte hat ein paar Münzen rausgerückt.

Das hat hier quasi an jeder Ecke stattgefunden. Heute habe ich das aber auch nie mehr erlebt.

Das kenne ich auch aus meiner Kindheit in Ostwestfalen.

Wir haben immer gesungen

Wenn Fastnacht ist,

Wenn Fastnacht ist,

Dann Schlacht mein Vatter ein Bock,

Dann tanzt Meine Mutter,

Dann tanzt meine Mutter

Im rosarote Unterrock.

Oh wie peinlich, dieser Spruch.

Nur zur info, in berlin gibts kein betteln zu fasching. Und nachmittags auch fast keine verkleideten kinder. Laaaaaaangweilig! Immerhin hat die kita bissel gefeiert ...

[/quote]Den habe ich als Kind damals in Villingen auch gebrüllt. Aber normalerweise beim Umzug in der Variante "Giezig, giezig, giezig isch der Narro"[/quote]

Den Spruch höre ich so ähnlich seit Wochen rauf und runter von meinem kleinen: giezig giezig, giezig isch de Hans und wenn de Hans net giezig wär, so gäb er no ä guezle her, narro narro narro.

Das Betteln zu Fasching scheint ja doch sehr verbreitet zu sein,

Ich kenne es nicht, finde es aber lustig

Das sollten keine 2 Beiträge werden...
Muss wohl noch etwas üben mit dem Iphone zu tippen

Ich kenne das gar nicht und bin überrascht, wie weit verbreitet das ist.

Bei uns wird nicht an der Haustür gebettelt, sondern in den Läden.

Da kommen die verkleideten Kinder rein, schreien, sagen oder flüstern (je nach Mut) "Manschgerle hat hunger!!!!" und bekommen dann was. In vielen Läden Bonbons, in der Eisdiele eine Kugel Eis, in der Kneipe am Eck (die sonst nie tagsüber geöffnet ist) ein kleines Glas Limo, beim Bäcker einen Krapfen und und und. Wenn sie wieder abziehen rufen sie ein "Manschgerle bedankt sich!!!!" und machen Platz für den nächsten Trupp.

Die so erbeuteten Süßwaren reichen für einen ordentlich verdorbenen Magen und am Aschermittwoch sind die meisten ziemlich blas um die Nase und schwören sich, nächstes Jahr die Limo nicht so schnell rein zu stürzen (denn die Übelkeit kann einzig und allein nur an der "auf Ex" gekippten Limo liegen - Süßkram verträge schließlich jeder in beliebiger Menge! )
Im nächsten Jahr ist das Ganze vergessen! (Oder das Kind "Zu alt" für Manschgerle gehen" )

bei uns haben viele geklingelt, waren alles kinder ausm dorf. diesmal habe ich mir die sprüche gemerkt, der mit der zwerg übern berg haben fast alle aufgesagt, dann noch den mit dem könig und meine tochter die mit ihrer erzieherin und freundinnen betteln war hat schneeflöckchen gesungen
sie hat ganz schön viele süßigkeiten erbettelt und wollte gar nicht aufhören, trotz kälte, soviel spaß hat es ihr gemacht.

Achso, ich wollte noch dazu schreiben, dass hier gerne so Sprüche aufgesagt werden, aber eher auf Umzügen und fasnachtsveranstaltungen. Hier geht niemand von Haus zu Haus, zumindest haben wir es noch nicht mitgekriegt

Mutter ein Ei,
wenn's geht auch zwei,
ein Stückchen Speck,
dann bin ich wieder weg.

Und die mit den Königen kenne ich auch.
Wo ich aufgewachsen bin, gab es das und es war toll.
Wo ich jetzt wohne leider auch nicht. Ich habe das Gefühl, das variiert teilweise von Ort zu Ort. Hier in der Gegend in einem Dorf gibt es Nikolauslaufen. Aber nur in dem einen Dorf.