Impfen mal anders gefragt?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Zum Erfassen der Häufigkeit von Nebenwirkungen ist das Meldesystem sicherlich nicht geeignet. Aber dafür gibt es ja Studien vor der Zulassung eines Impfstoffes. Diese könne aber die sehr seltenen Nebenwirkungen nicht unbedingt erfassen, so dass diese wiederrum nur über das ungenaue Meldesystem erkannt werden können. Man weiß aber dann, dass die Häufigkeit mit großer Wahrscheinlichkeit unter einer gewissen Grenze liegt, da sie ja sonst in der Studie erfasst worden wären. Mit Nebenwirkungen, die erst Jahre später auftreten, ist es natürlich sehr schwierig, da einen Zusammenhang herzustellen.


    So habe ich es jedenfalls immer verstanden, kann sein, dass es eigentlich anders gedacht ist.

  • Nö, so in etwa passt das.
    Ne Freundin arbeitet in einer Praxis, in der immer wieder Studien in den Endphasen durchgeführt werden. Da wird sehr genau erfasst.
    Wennich beim hersteller anrufe um mich zu erkundigen, ob XXYY eine Nebenwirkung ist/sein kann, sind die übrigens selbst wenn wahrscheinlich gar kein Zusammenhang brdteht zur sofortigen Meldung bei der Arzneimittelsicherheit verpflichtet. Was sehr beeindruckeng funktioniert und 100% ernst genommen wird...

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • Juleem, das hab ich auch grad gelesen ;(  
    Und das Kind war grad 1,5 Jahre, ich hab meine erst mit 2,5 vor der Kita impfen lassen.
    Sollte das hier in Berlin weiterhin so grassieren, werde ich den impfzeitpunkt wohl nach vorne verschieben, obwohl ich mit dem Impfungen erste gegen Ende des ersten lebensjahres beginnen wollte, aber das wird dann wohl etwas knapp.
    Ach alles Käse das!


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

    • Offizieller Beitrag

    Das ist genau das, was ich weiter oben mit dem Umfeld meinte: in unserer Umgebung ist die Nichtimpfer-Rate bei Kleinkindern schon länger relatuv hoch - hoch genug, dass wir immer wieder Ausbrüche haben. Und dann ist es eben was anderes, wenn man in einer Gegend lebt, wo der Herdenschutz noch besser ist.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Normalerweise halte ich mich aus solche Diskussionen raus, aber nun liegen mir doch mal ein paar Dinge auf der Tastatur.


    Vorneweg: Ich bin weder absoluter Impfgegner, noch Impfbefürworter. Wir sind gegen einige Dinge geimpft, gegen andere nicht, wobei es da auch zwischen uns nochmal Unterschiede gibt. Das nur zu den Voraussetzungen, scheint ja manchmal wichtig zu sein ;)



    Ein Thema, was mich immer wieder sehr ärgert, auch in anderen Threads, ist das Rumgehacke auf Wissenschaftlern, beziehungsweise besonders all denen, die im Pharmabereich und im sonstigen Gesundheitswesen angesiedelt sind. Ich weiß nicht, was sich unter "denen" manchmal vorgestellt wird. Das sind doch keine Monster, die sich überlegen, wie sie möglichst viel Geld scheffeln können und denen es völlig egal ist, wem sie dabei schaden? Klar geht es auch um finanzielle Interessen (wie in fast jedem Bereich), aber dieser Bereich ist ja auch extrem stark kontrolliert. Aber letztlich sind diese dort arbeitenden Menschen doch auch Menschen wie alle hier, die ihren Job bestmöglich machen und die mit Sicherheit kein Interesse haben, der Menschheit in großem Umfang zu schaden. Das sind auch Eltern, Geschwister, Onkels, Tanten, Paten usw, die doch genauso ein Interesse haben, dass sie und ihre Liebsten gut behandelt werden. Ja, es gibt schwarze Schafe. Ja, es passieren Fehler. Das ist immer der Fall, wenn Menschen involviert sind. Aber daher wird doch auch nie ein Wissenschaftler alleine ein Produkt entwickeln, testen, auf den Markt bringen und anschließend für eine möglichst breite Verteilung sorgen. Da sind so viele Köpfe involviert, um eben Fehler möglichst gering zu halten.
    Und da finde ich es einfach ziemlich mies, da erstmal pauschal draufzuhauen und sonstwas zu unterstellen. Nur weil sie damit eben auch Geld verdienen - wie es die meisten hier mit ihren Berufen doch tun.



    Das nächste Thema sind Statistiken. Ich finde, groß angelegte statistische Erhebungen sind doch so ziemlich das beste Mittel um zu halbwegs objektiven Einschätzungen zu kommen. Ich weiß aber auch, dass man an "der Statistik" gerne mal zweifeln kann - nämlich dann, wenn die Stichprobe einfach zu gering ist - und das ist sie bei solchen persönlichen Erfahrungen nunmal meistens. Ich kann absolut verstehen, dass man zweifelt, wenn die offizielle Häufigkeit von Komplikation X 1 in 10.000 ist, aber bei den eigenen Kindern 2 von dreien diese Komplikation zeigen. Das macht aber die Statistik trotzdem nicht falscher.
    Mal ein Beispiel aus meiner Arbeit: ich habe einen genetischen Defekt gefunden, der in ca 25% der Fälle einen bestimmten Phänotyp/bestimmte Auswirkung zeigt. Trotz allem gab es mal Tage, da hat von 20 Individuen nur eines diese Auswirkung gezeigt (5%) und ein anderes Mal zeigten 6 von 10 diesen Phänotyp (60%). Da erweckt die Einzelbeobachtung natürlich einen völlig anderen Eindruck als letztlich die gesamte Statistik.


    Hinzu kommt, dass unsere Gesundheit nun nicht nur von einem Faktor allein beeinflusst wird, sondern viel zusammenkommt. Daher macht es durchaus Sinn, bei einer Häufung von Komplikationen auch nach dem Drumherum zu schauen. Da können unveränderliche Dinge sein wie eine genetische Disposition, aber auch recht profane Dinge wie Ernährung etc.
    Und natürlich können diese Faktoren dann das individuelle Risiko durchaus erhöhen und es sollte dann auf dieser Grundlage neu abgewogen werden. Aber dennoch macht es nicht die allgemeine Statistik falsch.



    Und letztlich das Ärztethema. Ja, da läuft sicherlich auch viel falsch. Aber letztendlich kann jeder nachfragen, das mache ich auch, wenn ich mich nicht richtig aufgeklärt fühle. Das ist suboptimal und ich habe deswegen auch schon Ärzte gewechselt. Aber es ist nichts, was man so hinnehmen muss. Und letztlich sollte man dann als Gesellschaft dann evtl auch überlegen, wie man sowas entsprechend entlohnt. Als Privatversicherte bekomme ich ja die Arztrechnungen meiner Kinder. Selbst der 2,3fache Satz ist oft noch ein absoluter Witz, wenn man es auf die Zeit umlegt, da würde ein Automechaniker nichtmal einen Blick in den Motorraum werfen. Unser Arzt nimmt sich trotzdem die Zeit (egal ob privat oder nicht), aber ich sehe da tatsächlich auch ein Wirtschaftlichkeitsproblem, denn mit 10 halbstündigen Impfaufklärungsgesprächen a 11,80 kann sich keine Praxis tragen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Habe ich einen anderen Artikel gelesen?


    Ja, das ist schrecklich, dass sowas passiert ist, aber bis auf Masern war der Junge laut Artikel geimpft. Also kann wohl von Impfgegnern keine Rede sein. Warum er bislang nicht gegen Masern geimpft wurde, ist absolute Spekulation. Die Gründe können vielfältig sein.


    Ebenfalls wird darüber berichtet, dass der Ansteckungsherd unbekannt ist. Schon mal darüber nachgedacht, dass er sich vielleicht auch bei einem Erwachsenen angesteckt haben könnte?


    Außerdem wird auch in dem Artikel darauf hingewiesen, dass die Probleme nicht bei den Impfverweigerern gesehen werden, sondern bei den Erwachsenen ab 1970 und dem massiven Zulauf aus unterschiedlichen Nationen.


    Daraus jetzt mal wieder zu schließen, dass das am Umfeld der Impfverweigerer und Co. liege, ist absolut an den Haaren herbeigezogen. Wenn ich bedenke, dass ich einen U-Termin teilweise ein halbes Jahr vorher machen musste, können solche Verschiebungen tatsächlich vorkommen. Vielleicht war er an geplanten Impferterminen krank. Das war bei mir als Kind ganz oft so. Bei mir wurden Impfungen immer wieder verschoben, weil ich immer kurz vor den Terminen krank geworden bin.


    Die Kommentare unter dem Artikel sind auch unter aller Kanone, weil hier Behauptungen aufgestellt werden, von denen im Artikel überhaupt nichts erwähnt wird. Aber das ist mal wieder typische Propaganda auf Kosten, der eh schon genug gestraften Eltern.

  • Buechertrine, Kommentare unter Artikeln ließt man eigentlich auch nicht :D
    Sich darueber aufzuregen lohnt nicht!


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

    • Offizieller Beitrag

    Büchertrine, mir geht es in keiner Weise drum, ob sich ein Kind (oder dieses Kind) von anderen Kindern oder von Erwachsenen angesteckt hat. Oder ob seine Eltern bewusst odervunbewusst nicht geimpft haben. Mir geht es darum, dass Berlin das erlebt, was ich hier schon länger beobachte: der Herdenschutz greift irgendwann nicht mehr. Und dann sind wir mit den Folgen einer Krankheit konfrontiert, die leider wirklich gefährlich sein kann.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Buechertrine, Kommentare unter Artikeln ließt man eigentlich auch nicht :D
    Sich darueber aufzuregen lohnt nicht!

    Ja, ich nehme es mir auch jedes Mal von neuem vor, aber dann linse ich doch drauf und ärger mich. Zum einen, wegen der Kommentare, zum anderen, weil ich es schon wieder getan hab. #augen

  • Berlin ist gerade das beste Bespiel dafür, was passiert, wenn eben der Herdenschutz nicht mehr funktioniert, da zu viele ungeimpfte Menschen dort wohnen.

  • Ja, leider. Als Kind (DDR) wurde ich von der Masernimpfung aus gesundheitlichen Gründen zurück gestellt. Da alle anderen um mich herum geimpft wurden, war das kein Problem. Meine ganze restliche Familie, auch meine Kinder jetzt sind gegen Masern geimpft, nur ich nicht. Sowohl in der Schule, wie auch im Kindergarten meiner Kinder gab es die Masern. Kein schönes Gefühl Angst zu haben.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Der Junge war auch erst 1,5 Jahre und ich finde nicht, daß das so weit jenseits des Alters ist, für das die Stiko die Impfung vorsieht. MMR ist laut deren Plan _ab_ 11 Monaten (die erste) dran.

  • Der Junge war auch erst 1,5 Jahre und ich finde nicht, daß das so weit jenseits des Alters ist, für das die Stiko die Impfung vorsieht. MMR ist laut deren Plan _ab_ 11 Monaten (die erste) dran.

    Ja. Das sollte man bedenken. Es könnte einfach sein, dass der Junge zum geplanten Impfzeitpunkt krank war oder sonstwas. Das ist tragisch, wird aber jetzt total ausgeschlachtet. Und selbst wenn es eine bewusste Entscheidung war, dann ist es tragisch, wirklich. Aber nichts, worüber man sich das Maul zerreißen sollte in den Medien.

  • Meist Keine ist auch fast 1,5 Jahre und noch nicht gegen Masern geimpft - seit einem halben Jahr fängt sie sich nämlich einen Infekt nach dem anderen ein. Die bisherigen Impftermine mussten wir alle verschieben. Ich hoffe, sie bleibt die nächsten zwei Wochen gesund. Sie geht bereits in die Krippe, wir haben diesbezüglich leider keine Wahl gehabt. Und selbst wenn, die Große geht in die Schule und den Hort, wir gehen in die Stadt, wir fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Alles Möglichkeiten, sich den Virus unbemerkt aufzuschnappen. Auch wenn bei uns noch keine Masernfälle gemeldet wurden. Das mulmige Gefühl bleibt und bis zur Impfung müssen auch wir auf den Herdenschutz der Großen um sie vertrauen. Die Große ist ebenso wie wir Eltern zweimal gegen Masern geimpft.

  • es ist total egal warum - das Kind ist tot. Hätte auch ein noch jüngeres sein können, das logischerweise noch ungeimpft ist.
    Es trifft ja leider nicht nur jene, die sich anthoposophisch weiterentwickeln wollen, und Kinder haben da nie (!) Entscheidungskompetenz.

    Nichts ist so gewöhnlich, wie der wunsch außergewöhnlich zu sein (Shakespeare)

  • nochmal zum Anfang des Threads: Ich kann mir vorstellen, dass einige von euch der Stiftung Warentest vertrauen (ich hab mal gelesen dass es zB für ein Produkt verkaufsfördernd ist wenn ein Test-Ergebnis draufsteht ;) )


    Die haben auch mal zum Thema Impfen mitgesenft:


    klick mich ich bin ein link


    was grad in Berlin läuft finde ich ganz ganz schlimm. Wir haben hier auch wenige Masernfälle, natürlich weit von den Ausmassen in Berlin entfernt, dennoch machts mir Sorgen (der kleine Mann ist ja erst 7 Monate)

    Mäh! mit Pubertier (12/04) und kleinem Räuber (07/14)