Früher hieß ich "Ente Nein", heute "Ente oh oh", Mama ist unzufrieden!!!

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  • Wenn dir das formulieren so schwer fällt - Vielleicht solltest du dich dann eher fragen, was das Kind denn tun soll oder was mit dem Ding geschehen soll, dass es gerade in der Hand hat. Du checkst quasi erst - ist das nein/ist das ok? Wenn Nein, was dann? Nicht runterwerfen ist klar. Aber was soll das Kind tun damit? Dir geben? Auf den Boden/Schrank/Tisch stellen? Dann kannst du das auch recht kurz und knapp sagen. Nein. Stell das bitte hin, das ist meins/gehört nicht dir/brauchen wir noch/soll ganz bleiben. Vielleicht auch vorab mal überlegen, was du im konkreten Fall sagen würdest und das ggf. auch aufschreiben. Dann bist du im konkreten Fall nicht so überrumpelt.


    Erklären - ich tus dann, wenn das Kind nach ner Erklärung aussieht, sprich mich fragend anguckt oder sehr erschüttert ist von dem Nein. Bei meiner Großen (wird bald 3 - sehr nettes Alter #augen ) isses oftmals völlig unnötig, weil sie schon wieder davongeflitzt ist oder irgendwas anderes spielt. Für sie ist nur wichtig was sie denn wie soll/darf und was nicht. Ihr sind ganz feste (Verhaltens-)regeln, Grenzen und Strukturen extrem wichtig. Wenn das gegeben ist fühlt sie sich wohl, Erklärungen findet sie da recht überflüssig. Aber das ist eben auch Charakterabhängig.

    Phönix mit Prinzessin (03/12), kleinem Mann (03/14) und Krümel (02/23)


    Wenn dich dein Leben nervt, streu Glitzer drauf.

  • Erklären - ich tus dann, wenn das Kind nach ner Erklärung aussieht, sprich mich fragend anguckt


    So fing es bei uns auch an. Wenn man hinsieht - und das tust du ja - dann merkt man schon ob das Kind grade aufnahmefähig ist oder sogar Input sucht. Und mit der Zeit kriegt man auch raus wie lange eine Erklärung, Aufforderung oder Gutenachtgeschichte sein dürfen, um nicht zu überfordern.

  • die wichtigsten formulierungen solcher art sind bei bambam "gemein" "will nicht" "mag nicht" "mag" "warte" "privat" und insbesondere das "hmm"-geräusch für 'lass mich kurz nachdenken'


    ich habe durchaus noch früher angefangen, bewertungskategorien einzuführen, die sowohl handlungen von bambam, als auch die anderer kinder einordneten. der bequemlichkeit halber zitiere ich mal aus nem früheren thread:


    "das ist gemein" für schlimme/grausame handlungen
    "das ist nicht ok" für handlungen die gesellschaftliche konventionen missachten wie wegnehmen, andere einschränken...
    "das ist nicht nett" für unfreundliche handlungen
    auch
    "das tut (mir) weh" wende ich so an.


    diese formulierungen hat er heute was die negationen angeht völlig klar und ich habe nie beobachtet, dass er mich bei diesen missverstanden hätte (missachtet durchaus, das gehört dazu).


    weitere kategorien habe ich nur selten aber dafür für gewichtigere dinge verwendet:
    "tabu" für dinge oder orte die niemals betreten oder angefasst werden dürfen (notwendig bei einer dachterrassenwohnung)
    "privat" für orte wo jemand für sich sein will wie ein privatgarten oder eine toilette (da habe ich mir das wort intim gekniffen). das hat er auch schon mal selbst neu verwendet als er sich in einen schubladenschrank verkrochen hatte und nicht wollte dass wir da hin kommen.


    ach und natürlich wenn ich mal fehler mache, wende ich die kategorien auch auf mich an wie "das war nicht nett von mir"


    "will nicht" und "mag nicht" hat unterschiedliche funktionen in der signalisierung von dringlichkeit und verletzlichkeit. für kinder ist das denke ich aber auch sehr wertvolles hilfswerk für situationen in denen es sich schützen muss zb gegen übergriffe von anderen kindern und auch um sich selbst zu sagen, dass man bestimmte sachen nicht akzeptiert oder hinnimmt.


    in neuerer zeit kommt bei uns als kategorie vermehrt "gefährlich" vor. vieles erklären wir, aber alle grausamen möglichkeiten möchte man nun auch nicht umbedingt aufschlüsseln, die welt ist auch so unheimlich genug.



    @ stop: im straßenverkehr sind die wichtigsten rufsignale "warte" und "stop" und klangvolles/gebrülltes/ultimatives "stop". der vorteil ist gegenüber hasenkacke, dass das irgendwann auch bei geringerer intensität beherzt wird und dass das kind das dann auch irgendwann selbst verwenden kann (was zuweilen echt nützlich ist)

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

  • Ok, ich hatte dich falsch verstanden !
    Für mich hört sich 5.30 nach tiefer Nacht an, obwohl ich zugeben muss, dass der Wecker hier in der Woche auch um 6.20 klingelt. #hammer . Aber es fühlt sich auch jedes Mal an..... auf jeden Fall nicht nach Bobbycar fahren #yoga . Du hast mein Mitgefühl!

  • Unsere Rüben sind alle drei sehr bewegungsfreudige, aktive und fröhliche Kinder. Als groß noch klein und ohne Geschwister war viel mir genau dasselbe auf, wie dir. Ich sagte ständig *nein! In sämtlichen Tonlagen. Mein Kind machte gefühlt 25 Stunden am Tag blödsinn. Und das Wörtchen Nein!!! Klang schon nach nichtmal 1 Jahr die das Kind alt war, irgendwie ausgelutscht. Und kam schon nicht mehr an. Da habe ich entschieden, es deutlich sparsamer zu dosieren. Ich habe genau überlegt, was mir wirklich wichtig ist. Gefahren. Sonst nichts. Ich verbannte vieles aus dem Umkreis des Kindes, was mir einigermaßen lieb und teuer war. Und fing an zuzuschauen. Und das klappte besser. Ich formuliere heute Dinge, die ich nicht will sehr knackig auch ohne große Worte. Statt Nein sage ich aber eher Sachen wie Lass! das! Oder auch *Fahr links!* zum laufradrowdie im Fahrbahnrand. Solange die Kinder mit niemandem kollidieren, lasse ich sie nach wie vor gewähren. Bei den jüngsten habe ich immer mal, wenn eben das passieren könnte eher so Anmerkungen gemacht du ich glaube, der mag das nicht. Oder, das tut mir weh, wenn es mich betroffen hätte. Auch öfter mal, wenn dem gar nicht so war. Einfach damit die Kinder einen Blick dafür bekommen, das andere ein Schmerzempfinden haben das vl etwas anders ist, als das eigene.


    Jetzt sind die Kinder 3, fast 7 und 10 und ich denke das ist ganz gut gelaufen bislang. Klar denke ich manchmal, wow, was für eine Horde. Irgendwie alle etwas verrückt. Die könnten rund um die uhr draußen sein und rumquaken, rumwuseln und sich bewegen. Als einzige Menschen in ihrem Umfeld. Aber letztlich haben sie wohl doch genug soziale Kompetenzen entwickelt. Keiner der kleinen Monster eckt in seiner Betreuungseinrichtung an. Ich denke, das ist ein ganz gutes Zeichen.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Ich kann noch "Vorsichtig" einwerfen. Ursprünglich hab ich das verwendet um Fräulein Mahlzahn davon abzuhalten mich beim Stillen zu beißen, als mit vier Monaten die Zähne einschossen. Das hat erstaunlich gut geklappt und ich hab es für "Augenpicksen, Kneifen, Streichelhauen etc." Beibehalten.
    Also immer dann wenn sie etwas grundsätzlich darf (aufs Auge zeigen), aber nicht in der Intensität (pieksen) Manchmal kombiniert mit "ich mag das nicht" oder "das tut mir weh"

  • Ich kann noch "Vorsichtig" einwerfen. Ursprünglich hab ich das verwendet um Fräulein Mahlzahn davon abzuhalten mich beim Stillen zu beißen, als mit vier Monaten die Zähne einschossen. Das hat erstaunlich gut geklappt und ich hab es für "Augenpicksen, Kneifen, Streichelhauen etc." Beibehalten.
    Also immer dann wenn sie etwas grundsätzlich darf (aufs Auge zeigen), aber nicht in der Intensität (pieksen) Manchmal kombiniert mit "ich mag das nicht" oder "das tut mir weh"


    wir hatten dafür das wort "zart". das funktionierte irgendwie schon superfrüh, vielleicht liegt das im klanglichen.

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    • Offizieller Beitrag

    Bei uns heisst das fein: "Fiiiiiiin!!!"
    Funktkoniert super. Das kann man auch gut vormachen und dem Kind ist das Konzept "fein"/zart/vorsichtig sehr schnell klar.


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Vielen Dank euch allen. Ich finde, ich schlage mich gut seit eurer HIlfe und Wende viel davon an!!!!


    Danke!!!!!!!

    #herzen Liebe Grüße von der N-tchen und L-chen -Mama

  • das freut mich.


    da wäre ich jetzt aber echt neugierig, was du wie genau anwendest.

    H A L L O !
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  • Ich finde und fand es wichtig, mit meinem Kind authentisch zu kommunzieren. Und wenn etwas NEIN ist, dann ist es NEIN. Und manchmal geht es auch darum, meinem Kind klar zu machen, dass etwas nicht geht. Das Anbieten einer Alternative ist dann der zweite Schritt.


    Wenn ich rumwurstele um eine Nein zu vermeiden, weil ich mich schlecht fühle, wenn ich nein sage, wird das Kind das auch merken, und dann auf meine mangelnde Authentizität reagieren.


    Wenn ich aber merke, dass ich ständig dabei bin meinem Kind irgendetwas zu verbieten, wenn die Verbote und Neins überwiegen, ich dabei gestresst bin, vielleicht eigentlich gerade etwas ganz anderes bräuchte, dann kann ich mich darum kümmern, dass ich wieder an meine Ressourcen komme. Und manchmal gehört auch dazu, Dinge außer Reichweite zu stellen. Die ganze Wohnung kindersicher zu machen ist sicherlich keine Lösung, bei der Eltern und Kind ein angemessenes Zusammensein leben lernen können.



    Fiawin, das hast du sehr schön formuliert #ja


    Ergänzen möchte ich, dass "Nein"-sagen eine Fähigkeit ist, die man lernen sollte als Kind. Wenn jemand die eigenen Grenzen missachtet, dann ist das ein lautes und energisches "Nein" wert. So ein ehrliches, lautes und wütendes "Nein" kassierten meine Kinder in Spuck- und Haarezieh-Phasen gelegentlich. Wenn ältere Geschwister da sind, ist das eh nicht zu verhindern, niemand wird ein Kindergartenkind dazu bringen, innerlich bis zehn zu zählen und dann zum jüngeren Geschwisterchen zu säuseln "Och, jetzt ist er zerbrochen. Mach beim nächsten Mal lieber ei-ei beim Playmobil-Hubschrauber.".


    Bei uns hieß es immer "ganz zart", wenn wir moderieren wollten, wie etwas anzufassen ist. Wenn meine bärenstarke Käfertochter allerdings "ganz zart" massiert, knackt hin und wieder trotzdem ein Wirbel. Das ist eher so eine für´s Grobe :S

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich finde ja nicht, dass ein Nein auch eins bleiben muss. Mein Kind darf mich überzeugen. Wenn ich merke, etwas ist ihm soooo viel wichtiger als mir. Ich sage das dann auch so: Es ist dir SO wichtig. Na gut.
    Ich fände es unauthentisch dann um des Neins Willen dabei zu bleiben. Umgekehrt bleibe ich dann aber auch bei Tränen dabei, wenn das grade (für mich) sein muss. Will sagen, das Nein zurückzunehmen ist für mich immer immer dann ok, wenn ich nicht das Gefühl habe mich selbst dazu zu nötigen, aus irgendwelchen Gründen.

  • das freut mich.


    da wäre ich jetzt aber echt neugierig, was du wie genau anwendest.

    Ich setze das Nein deutlich sparsamer ein, weil ich VOR jedem verbot überlege: bin ich bereit dieses verbot JETZT und IMMER in Zukunft auch durchzusetzen in dem ich dafür möglicherweise aufstehen, erklären, Alternative anbieten,... Muss.
    Dadurch verwende ich verbote sehr viel bewusster und habe oft auch bereits eine Erklärung dafür parat (die ich manchmal nur noch kleinkindgerecht machen muss)


    Außerdem habe ich einige eurer Kategorien übernommen, damit die Ente Muster erkennt. (Ich komme aber mit so wenigen wie ihr nicht aus :S Daher gibt's bei mir einige mehr und es werden bisher überschaubar immer mal noch mehr...)
    Ich habe z.b. Noch die Kategorie "nur (an einem bestimmten Ort/zu einer bestimmten Zeit)" für Dinge wie: malen (nur auf dem Papier), bobbycar fahren (nur draußen), Wasserspiele (nur im Bad), etc.
    Oder die Kategorie "später/nachdem das und das passiert ist". Z.b. Für "du darfst deine Schwester streichrln, nachdem ich sie gestillt habe", "ich nehme dich hoch, nachdem ich mir die Hände abgetrocknet habe" direkt "später" sage ich nur, wenn sie schon so aufgeregt ist, dass sie nicht hört, welche Bedingung sie abwarten soll. Früher gabs hier oft ein "Nein, JETZT nicht"


    Mit euren Kategorien fahre ich auch ganz gut (vorsichtig, gemeinsam, meins, deins, etc.) nur "privat" gelingt mir nicht. Es kommt mir schwer über die Lippen, fühlt sich zu eloquent für meine Ente sn, ich kann nicht sagen, warum. Und eine Alternative dazu suche ich noch... Bisher schlängele ich mich mit "das gehört (Namen des Besitzers) durch, aber manchmal kennen wir den ja gar nicht...


    Und ich werde jeden Tag besser im positiv formulieren. Einiges ist schon auf meinen Mann übergeschwappt und er formuliert unbewusst genauso.


    Ich bin zurzeit jedenfalls recht zufrieden mit mir.


    Das ein oder andere "gebrullte" gefahren-STOP hatte nun auch schon Erfolg!

    #herzen Liebe Grüße von der N-tchen und L-chen -Mama

  • Für die Orte brauchst du eigentlich keine Kategorien, wenn du die Spielzeuge so benennt, also bobbycar ist das ' draussenauto', planschekram ist ' badspielzeug' stifte und Papier sind bei uns zusammen erst ' malen', alleine ist Papier z.b Musik oder meins....


    Spaeter ,weil... Heißt bei uns 'warte' (also geduld ueben) dann weiss er was er tun muss, dann spezifiere ich z.b. 'ich wasche meine haende'.


    Später, wenn... Gibt es hier auch, in der Art der 'Fantasie Erfüllung' ( ja, wir gehen später/morgen,... Wenn es nicht mehr regnet/ Sommer ist...)

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Später heißt bei uns "zuerst (windel wechseln), danach (lesen wir ein buch)"
    Wenn sehr aufgeregt "du möchtest lesen!" und wenn er dann wieder zuhört - "zuerst..."
    Meins-deins kam hier vom Dechslein ausgehend. Nachdem er ein par Mal meinen Teller haben wollte und ich sagte, "nein, das ist mein Teller - schau, das ist deiner" und dabei jedes Mal auf mich und auf ihn tippte hat er das ganz schnell übernommen und so langsam versteht er auch, dass er meine Sachen (Omas Sachen, Papas Sachen) nicht immer haben darf. Umgekehrt respektieren wir es halt auch, wenn er seine eigenen Sachen nicht hergeben will.
    Und für Dinge, von denen ich nicht weiß wem sie gehören tut es inzwischen auch ein "das gehört NICHT dir." (also, das Nicht nicht geschrieen, sondern nur betont).


    Freut mich, dass ihr einen bewussteren Umgang gefunden habt. #ja


    PS: Gewöhnungsbedürftiger Satzbau/Rechtschreibung = Kind auf dem Schoß. ^^

  • Zitat

    privat


    ja nee ist doch klar: man verwendet die begriffe die einem liegen und zu einem passen. weil damit werden ja auch die damit verbundenen emotionen transportiert.

    H A L L O !
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