Liebe erfahrene (oder ohne tatsächliche Erfahrung eine Meinung habende) Raben,
Vor nicht allzu langer Zeit, schickte mir eine Freundin verschiedene witzige Bilder und Videos rund um das Thema Kinder und Elternsein und ich schmunzelte viel, bis ein spruch kam, der mich erst stutzen, dann traurig und dann beschämt werden ließ:
"Bis zu meinem 5. Geburtstag dachte ich, mein Name wäre 'NEIN'!"
;( ;( ;(
Also ging ich in mich.... Wieviele hundert Male hatte ich meine Sätze gegenüber meiner nun 16 Monate alten Tochter mit "Ente Nein,...." begonnen?!
Ich kenne nicht die genaue Zahl, aber es war eindeutig zu oft!
Nach einem tränenreichen (ich war in der 39. Woche schwanger und zugegeben auch ein klein wenig hormongestört) Gespräch mit Papa Bär verbannten wir das Wörtchen "Nein" in die Notfall-Kiste.
Stolz wie Bolle "rechtzeitig" an Änderungen zu arbeiten, wurde die Umgebung meiner "Großen" zu einer deutlich offeneren Welt... "Du möchtest dich alleine anziehen? Ok. Ich warte hier bis du Hilfe möchtest und rufe schonmal bei unserem Ziel an, dass es später wird." , "Du möchtest jetzt (im Dunkeln um 5.30 Uhr) nach draußen gehen und Bobby car fahren? Ok. Wir ziehen uns an!"
Notfälle wurden (jedenfalls von Papa Bär und mir) als solche erkannt: "du möchtest den Topf mit kochender Suppe zum Tisch tragen? NEIN! Du darfst die Teller nehmen!"
Ziemlich zufrieden mit mir und meiner "Erziehung" und dem nun weniger gebremsten Erkundungsdrang meiner Ente war ich dann bis sie anfing die ersten Worte zu sprechen. Denn nach "Teddy", "Auto", "Mama", "Papa" und "Wauwau" konnte meine Ente auch ziemlich bald "oh oh" (hin und wieder mit erhobenem Zeigefinger)
Auch wenn das absolut niedlich klingt, ich wusste sofort, woher das kam... Aus meinem "beliebten" Satzanfang 'Ente nein' war über Nacht 'Ente, oh oh' geworden. Auch wenn ich das Verbot etwas seltener aussprach, ein anderer Name für "Nein" macht es ja nun nicht besser...
Und so saß ich nun hier, hormongebeutelt durch die Geburt meiner kleinen Tochter, und war wieder unzufrieden. Meine kleine Elchin ist nun 2 Monate alt und ich habe Zeit hier um Hilfe zu bitten!
Wer hat Tipps? Ich möchte weniger Verbote aussprechen und meine Kinder die Welt selbst entdecken lassen. Ich möchte kleinere "verbote" nicht wie solche klingen lassen und im Notfall ein signalwort haben, bei dem auch meine Kinder erkennen, dass dies jetzt wichtig und notwendig ist und sie darauf reagieren sollten.
Und wenn wir schon dabei sind, an uns zu arbeiten: wie entscheidet ihr, ob ihr bestimmte Verhaltensweisen duldet, verbietet oder ignoriert?
Ist es für die Entwicklung von Kindern besser über vieles einfach hinwegzusehen? Schade ich ihnen, wenn ich ungefährliches aber dennoch von uns unerwünschtes Verhalten (bspw. Hundehaufen plattdrücken) verbiete? Oder ist es sogar hilfreich, wenn ich darauf bestehe, dass ich nicht alles mag (bspw mit dem Finger in meine Augen drücken), damit sie lernen, auch Dinge, die ihnen nicht gefallen mit uns und anderen Menschen zu kommunizieren?
Und WIE erkläre ich einem 16 Monate alten Kind, was nein bedeutet?
Ihr seht, ich bin gerade hochgradig unzufrieden und brauche Rat!
Vielen Dank fürs Lesen meiner verwirrten Gedanken! Ich hoffe, ich habe einigermaßen den roten Faden behalten und es wurde klar, was mein Problem ist.
Grüße aus dem Norden von der Schnecke MamaL&N