Hallo,
unsere Tochter ist drei Jahre alt und ein sehr emotionales und empfindsames kleines Mädchen mit viel Phantasie und Einfühlungsvermögen.
Nun ist sie seit knapp drei Wochen im Kiga und seit ziemlich genau dieser Zeit erfindet und erzählt sie uns ständig Geschichten und Zusammenhänge, die gar nicht stimmen.
Sie schmückt das dann so aus, dass wir ihr das sofort glauben und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll.
Ein Beispiel von heute:
Ihr Opa geht mit ihr einmal die Woche zum Turnen und ich packe dann u.a. immer ihre Rutschsocken in den Rucksack.
Heute kommt sie ganz vergnügt vom Turnen wieder und erzählt, dass sie die Rutschsocken aber nicht angezogen hätte, der Opa hätte nicht daran gedacht. Soweit so gut, das hätte ja gut sein können und ich habe auch nicht an der Geschichte gezweifelt.
Dann hat sie das alles noch ganz lebendig erzählt, dass es in der Halle zwar recht glatt wäre, aber sie sei ja gar nicht hingefallen, aber die normalen Socken wären jetzt ganz schön dreckig und beim nächsten Mal soll der Opa aber wieder daran denken u.s.w.
Ich habe dann später meinen Vater gefragt, ob er die Rutschsocken nicht gefunden hätte und da war er ganz erstaunt, weil unsere Tochter die Socken die ganze Zeit über an hatte.
Da war ich wirklich sehr überrascht, ich hatte ihr die ganze Story sofort geglaubt und ich habe auch überhaupt keine Ahnung, WARUM sie das erzählt hat.
Ich meine, es ist ja keine Lüge im normalen Sinne, sie hatte ja keine Not, um so eine Geschichte zu erfinden.
Ist das nur eine Phase, die bei anderen Kindern auch vorkommt? (Von unserem Sohn kenne ich das gar nicht, der ist mehr so der rational-pragmatische Typ. )
Ich meine, es ist ja schön, dass unsere Kleine so viel Phantasie hat, aber so ein bisschen schwierig ist es ja schon, wenn man immer alles hinterfragen muss.
Eine andere Geschichte war noch, dass ihre Erzieherin im Kiga heute Pipi in die Hose gemacht hätte und dann zur großen Toilette gegangen ist, um sich umzuziehen u.s.w.
Und dass sie im Kiga ÜBERHAUPT nichts machen würden, sondern nur die ganze Zeit rumsitzen und quatschen.
Wenn ich dann aber noch mal genauer nachfrage und so ein bisschen bohre, bleibt sie ganz stur bei ihrer Version, erst als ich dann gesagt habe, dass ich die Erzieherin mal fragen werde, warum sie denn den ganzen Vormittag nur reden und gar nicht spielen würden, hat sie ganz aufgeregt gesagt, dass ich sie auf keinen Fall fragen soll, das wäre gar nicht nötig.
Daraus schließe ich, dass ihr schon sehr bewusst ist, was stimmt und was nicht, aber sie denkt sich halt trotzdem immer solche Geschichten aus und ich würde wirklich gerne wissen, was die Intention dahinter ist.
Über ein paar Anregungen zum Thema wäre ich dankbar.
LG,
murmel