Hallo,
ich sitze hier vor einem AB und möchte es meinem Sohn eigentlich nicht geben. Die Vorgeschichte:
Geklemmter/gequetschter Zeigefinger mit Fleischabtrennung bis auf den Knochen sowie großflächige und tiefe Oberflächenabschürfung, so dass da offenes Fleisch frei liegt. Vorgestern geschehen, bisher ohne größere Komplikationen, tägliche Begutachtung durch Ärzte, wohl auch die nächsten Tage noch, da die Wunde noch nässt, das offene Fleisch an einer Stelle wuchert und das Ganze nicht lecker aussieht...
Die Wunde war zwar sauber, wurde aber wegen der starken Blutung in der Schule verbunden und von den Sanitätern im gerufenen Krankenwagen fand dann keinerlei Erstversorgung oder überhaupt Wundansicht statt. So abgegeben im Krankenhaus (wo ich zum selben Zeitpunkt eintraf) warteten wir dann fast 2 Stunden auf die Erstversorgung, die Wunde wurde mit 6 Stichen genäht. Der Arzt dort meinte, dass ein prophylaktisches AB wichtig wäre.
Ich sehe den Sinn eines AB im Kampf gegen Infektionen und finde es dort sehr segenreich.
Aber etwa die Hälfte der behandelnden Ärzte fand es nicht sinnvoll, die andere stellte die Therapie nicht in Frage, nur 2 sprachen sich wirklich dafür aus.
Mein Sohn bräuchte ewig bis sich sein zerstörtes Immunsystem dann wieder berappeln würde. Ich würde ihm keinen Gefallen damit tun und stehe jetzt völlig im Zwiespalt, das zu verantworten...
Habt ihr Erfahrungsberichte? Wie würdet ihr entscheiden? Würde eine beginnende Entzündung sich nicht mit Schmerzen, Pochern oder erhöhter Temperatur anzeigen und könnte man nicht auch erst im Falle des Falles das AB geben?
Bei jeder Erkältung, Lungenentzündung etc. bin ich taffer, aber mit Fleischwunden kenne ich mich einfach nicht aus...