Vegetarier/Veganer - wie handhabt Ihr die Ernährung Eurer Kinder, "müssen" die auch?

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  • ist doch schön das wir uns hier mit so problemen rumschlagen können, dennoch finde ich es überhaupt nicht ok fleischesser mit dem Titel Mörder zu titulieren.
    wie gesagt dann sind milch und käse und eier konsumenten in der selben schiene und ich finde nicht das wir mörder sind oder tierquäler.


    ob vegane ernährung der weisheit letzter schluss ist sei dahingestellt aber niemals würde mir das einfallen meinem kind eine wertung aufzudrücken
    als beispiel: alle Fleischesser sind tierquäler und mörder... ok dann denkt kinder drüber nach und muss sich damit auseinandersetzten das die oma, der freund , der wer auch immer ein krimineller schwerverbrecher ist?
    aber hallo, da rennt doch was in die falsche richtung.


    soviel zum thema toleranz

    • Offizieller Beitrag

    Das ist hier das gleiche. Mir ist es sogar extrem wichtig das die Kinder wissen WAS sie da essen. Damit das eben auch gewertschätzt wird.
    Und obwohl sie wissen, dass die tiere dafür sterben müssen...essen sie Fleisch...ganz freiwillig.
    Wichtig ist mir dabei allerdings, dass es nicht "irgendein" Fleisch ist. Sondern z.B. das vom Nachbarhof, wo wir in regelmäßigen Abständen (2 mal im Jahr) eine Viertel Färse kaufen...


    Und ja, wenn meine Kinder den Wunsch hätten vegetarisch oder vegan zu leben, hätten sie meine volle Unterstützung. Ich lebe meinen Flexitarierismus vor aber ich habe mir geschworen meinen Kindern keine ernährungsweise "überzustülpen".


    Kiwi


    hier ist es genauso.


    wie ich esse, woran ich glaube, ist meine entscheidung. solange mein kind die wahl hat (dafür muss ich als vegetarier -bin es zwar nicht aber- zuhause fleisch kochen), find ich es völlig ok, wenn ich meinen weg und meine werte ihm vorlebe. was es davon übernimmt, wird sich zeigen.


    ich hätte es gern, dass mein kind so etwas selber entscheidet und das gefühl hat mir es anvertrauen zu können, wenn es anders sieht oder handhaben möchte und nicht denken muss, (ich nehme patricks beispiel, weil es recht radikal ist) "für meine mama ist fleisch kein essen sondern eine leiche. jetzt hab ich bei freunden/auf geburtstagsparty eine wurst gegessen, sie hat mir auch noch geschmeckt. das darf ich ihr nie und nimmer sagen, weil sie sonst sehr traurig wäre. bloß nicht verplappern" das fänd ich sehr schade. das wäre nicht meins.


    ab einem bestimmten alter hab ich eh keinen einfluss drauf. manchmal ist es auch ein teil der ablösung von eltern, dass man genau an das gegenteil als eltern glaubt oder kein/doch fleisch ißt. ich möchte nicht, dass es mir verheimlichen musst.



    für meinen sohn steht fest, dass er vegetarier bleibt das nicht ändert.


    da würd ich sagen: never say never ;)

  • odette: interessant. Ich hätte vor allem das Problem, wenn dann nun das Kind sich entscheidet, mal Fleisch zu essen (oder das auch nur versehentlich tut, weil es nicht auf die Inhaltsstoffe geschaut hat!!!), es von den Eltern als Mörder bezeichnet wird. Sich selbst so bezeichnen muss?
    Darauf hinweisen, warum man es problematisch findet - klar verständlich. Aber bei pauschalem Aburteilen habe ich immer meine Probleme - in allen Lebenslagen.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Darauf hinweisen, warum man es problematisch findet - klar verständlich. Aber bei pauschalem Aburteilen habe ich immer meine Probleme - in allen Lebenslagen.


    und bei allen beteiligten #ja

    • Offizieller Beitrag

    Wenn es nur darum geht, dass ich unbedingt Bauer sein möchte, aber das falsche Land gekauft habe, finde ich das ein seltsames Argument, um Tiere zu töten.


    Milbenfuß, in aller Regel haben Landwirte und Landwirtinnen das Land nicht gekauft, sondern ererbt. Land zu kaufen und dann einen Hof zu errichten, das ist ein solches Millionengeschäft, das macht man nicht mal einfach so.
    Und welche Landwirtschaft da möglich ist, hängt eben von der Topografie ab.
    Es gibt auch flache gegenden, die nur Weidewirtschaft und keinen Getreide-, Obst- oder Gemüseanbau zu lassen.


    Für mich selbst ist Fleisch Essen. Es sollte eben ein bewusster Umgang sein mit dem Essen. Und man sollte es wertschätzen. Alte Kulturen machen das ja auch, wenn es z.B. vor der Schlachtung Rituale gibt, bei denen dem Tier gedankt wird.
    Ich halte z.B. wenig von Fleisch, wo man gar nicht mehr sieht, dass es Fleisch ist: z.B. panierte Fleischteile wie Chickennuggets. Da soll es ja wirklich Leute geben, die denken, dass das fleischlos ist (oder ist das nur eine urban legend?).
    Für mich kommt z.B. Geflügel nicht in Betracht, weil ich da schon in einem Hähnchenmaststall war und weiß, wie es da zugeht.
    Während ich z.B. Rinderhaltung aus eigener Erfahrung kenne und weiß, dass da mit den offenen Laufställen auch in der konventionellen Landwirtschaft die Tierhaltung heute wesentlich artgerechter ist als in der "guten, alten Zeit" mit Anbindehaltung im Winterhalbjahr.


    Ich esse Fleisch, ja, habe an Weihnachten sogar für meine Mutter, meine fleischessende Tochter und mich den ersten Braten meines Lebens gemacht. Wo ich die Krise kriege: Dieses in Plastik abgepackte Discounterfleisch, von dem dann nur die Hälfte gegessen wird und das dann im Müll landet. "Macht ja nichts, ist ja billig ..." kreischen


    Und dann gibt es wieder Monate, in denen ich gar kein Fleisch esse.

  • Hier ein Beispiel in einer anderen Richtung - Ich bin überzeugte Fleischesserin, Fleisch ist für mich ein wichtiges Nahrungsmittel, es schmeckt mir ganz vorzüglich und ich weiß, dass vegetarische Ernährung nicht schlechter ist. Ich denke auch, dass jeder, der Fleisch isst, wissen sollte, wo es herkommt und ebenso wissen sollte, dass das Tier getötet wird, damit Essen daraus entsteht. Das gehört für mich zum Kreislauf des Lebens. Punkt. Mein Mann sieht es gas ähnlich, isst aber seit einem Jahr kein Fleisch mehr - vor allem aus ethischen/ideologischen Gründen.


    Unser Kind soll die Wahl haben. Hat sie auch. Als sie ganz klein war und es auch mal Brei gab, habe ICH mich geweigert, Fleischbrei zuzubereiten, da ich den Sinn davon nicht verstand. Ab und an knabberte sie an einem Knochen, aber richtig überzeugt von Fleisch ist sie nicht. Sie weiß auch, dass Wurst/Fleisch aus Tieren gemacht wird und fragt mittlerweile auch nach, welche Tiere das so sind. Beim Fleischer sagte ich früher für sie, dass sie die angebotene Wurst nicht mag, heute sagt sie selbst „nein, ich bin Vegetarier“. Stimmt nicht ganz, aber zu 99% isst sie vegetarisch. Dazu kommt allerdings, dass bei der TaMu auch ausschließlich vegetarisch gekocht wird, wie es dann im KiGa wird - wir werden sehen. Wir leben ihr Zuhause bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln aller Art vor, wofür sie sich entscheidet, ist wird sich zeigen und ist auch ihre Sache.

    Das Tragische an jeder Erfahrung ist, dass man sie erst macht, nachdem man sie gebraucht hätte. (Nietzsche)


  • was die tierhaltung betrifft, sind mir deren lebensbedingungen nachgerade egal. es geht mir darum, dass ich die maximalgewalt, die zum gewaltsamen tod des tieres führt, eben nicht tolerieren will und nicht dazu beitragen will. was ich trotzdem (als nur-vegetarierin) leider noch mache! daher bin ich auch nicht zufrieden mit meiner ernährungsweise.


    Patrick, weil du immer von dieser "Maximalgewalt" schreibst die du nicht tolerieren willst - eine Mücke würdest du also auch nicht erschlagen wenn sie nachts im Schlafzimmer herumfliegt? Oder die Schnecken die deine Pflanzen zusammenfressen?

  • odette: interessant. Ich hätte vor allem das Problem, wenn dann nun das Kind sich entscheidet, mal Fleisch zu essen (oder das auch nur versehentlich tut, weil es nicht auf die Inhaltsstoffe geschaut hat!!!), es von den Eltern als Mörder bezeichnet wird. Sich selbst so bezeichnen muss?
    Darauf hinweisen, warum man es problematisch findet - klar verständlich. Aber bei pauschalem Aburteilen habe ich immer meine Probleme - in allen Lebenslagen.


    da ist einiges dran...


    Und weil das Thema Religion zur Sprache kam, ich kenne ein paar Moslems näher. Bei den einen wird den Kindern immer wieder kindgerecht erklärt, warum kein Schwein, es wird aber nicht völlig verboten. Würden die Kinder wollen, dürften sie. Diese Kinder fragen jedesmal, ob etwas Schwein oder Gelatine enthält und verzichten dann darauf. Läuft übrigens völlig problemlos, tat es sogar im katholischen Kiga (und auch von Klassenfahrten kenn ich Zettel, auf denen mal im Vorfeld paar Ernährungsgewohnheiten ankreuzen kann wie eben Moslem oder Vegetarier oder Allergie sonstwas).
    In der anderen Familie lief es schon immer nach dem Motto "ist halt so, strengstens verboten, denk nicht mal dran" - jetzt darf geraten werden, welche Kinder auf Besuch woanders/in der Schule/unterwegs schnell zu Gummibärchen und Salamibrötchen greifen? Und welche Kinder in der 3. Klasse nicht mit auf Klassenfahrt durften, weil das sicher nicht den Vorschriften entspricht?

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Naja Schubladendenken finde ich generell schlecht. Ich bezeichne weder alle Fleischesser als Mörder, noch alle Neger-Wort-Benutzer als Rassisten, noch alle Pegidamitzieher als Nazis, noch alle Ohrfeigen-Eltern als Kinderschänder. Das ist einfach nicht hilfreich und missachtet, dass Menschen einfach verschiedene Lebenswege und -punkte haben, an denen sie stehen.
    Wir bringen unseren Kindern unser Weltbild bei mit den Dingen, die wir für falsch halten, aber versuchen ihnen auch beizubringen, dass nicht alle Menschen gleich von Grund auf schlecht sind, nur weil sie dieses oder jenes tun.


    So ist die Oma zB. weder ein Mörder, weil sie Fleisch ist, noch ein Rassist, weil sie Neger sagt oder ein Ausbeuter, weil sie Billigklamotten kauft; sondern halt ein Mensch, der hier und da einfach bisschen ungebildet ist oder es halt aus diversen Gründen schwerer hat, für das Wohl anderer zu entscheiden. (das betrifft auch ihre Rolle als Mutter, bei der sie ganz und gar versagt hat, aber dennoch möchte ich nicht, dass ihre Enkel sie als das Übel überhaupt sehen, sondern verstehen, WARUM sie versagt hat und daraus lernen)


    Einen moralischen Standpunkt vertreten wir aber dennoch. Daran finde ich auch nichts falsches. Unserer heißt: so wenig Leid wie möglich produzieren, ohne unsere Realität aus den Augen zu verlieren, UND gnädig mit denen zu sein, die aus bestimmten Gründen nicht so handeln.

  • Öhm, Milbenfuß. Das klingt irgendwie herablassend, so in der Art: die armen Dummerchen wissen es eben nicht anders. Das müssen wir ihnen verzeihen.


    Ehrlich, ich habe auch meinen Standpunkt und maße mir trotzdem nicht an, Entscheidungen oder anderer rein aus Beobachtung zu beurteilen. Auch nicht, inwieweit sie bewusst auf Basis ausreichender Information oder unbewusst oder uninformiert getroffen wurden. Da hilft wie bei vielem nur Kommunikation, um sich ein Bild zu machen.
    Nicht jeder isst Fleisch, weil er nicht weiß, wie es produziert wurde. Es kann durchaus eine bewusste Entscheidung sein. Oder er kauft Billigklamotten, weil es finanziell nicht anders geht. Oder er verwendet das Wort "Neger" weil er überzeugter Rassist ist. Oder hat sein Kind im Affekt schon mal geschlagen, was ihm unendlich Leid tut etc.

  • dann hast Du nur einen Satz gelesen, und musst den Rest nochmal lesen. ;) und ja - ich bin mir sehrwohl bewusst, dass es auch Menschen gibt, die überhaupt keine Probelme damit haben, Tiere zu quälen, das betrifft wohl die meistn Viehbauern. Genauso wie es Menschen gibt, die Neger rassistisch benutzen etc... die muss man tolerieren, was anderes bleibt einem nicht übrig. Aber auch da versuche ich meinen Kindern beizubringen, dass es Ursachen dafür gibt.
    Und nicht jeder, der nicht weiß, dass zB. Neger offziell als rassistisch gilt, und es in gewissen Situatoinen benutzt, tut dies aus rassistischer MOtivation heraus.


    Da gibt es sehr viele Gründe dafür, genauso wie beim Fleischverzehr oder gar aktiven Tötungen. Genau so sagen wir das auch unseren Kindern. Manchmal gestatte ich mir auch ein Ich-weiß-es-nicht.
    Verzeih mir, dass ich Beispiele gebracht habe und nicht jede erdenkbare Konstellation an Motivatoren niedergeschrieben habe.


    Allerdings sind diese Diskussionen sehr mühselig, da jeder glaubt, er müsse seinen Standpunkt verteidigen und es gebe nur rechts oder links (ähnlich beim Thema Impfen), und jeder, der nicht mit ihm geht, ist der Feind. #weissnicht

  • Der Threadstarterin geht es (wenn ich das richtig verstanden habe) nicht um die ethische Dimension der Essenregeln (warum essen wir dies/dies nicht), sondern darum, ob es legitim ist, sein Kind von Aktivitäten auszuschließen, weil es passieren könnte, dass das Kind dann in Abwesenheit der Eltern versehentlich oder absichtlich die Essensregen missachten könnte.


    Ich finde, medizinische Gründe muss man außen vor lassen. Wenn man ein Kita-Kind mit Diabetes hat und sich bei Gastgeber-Eltern nicht darauf verlassen kann, dass sie das handeln können, dann ist ein Besuch für das Kind gefährlich.


    Aber:
    Auf Kinder, deren Eltern aus religiösen oder ethischen Gründen auf bestimmte Lebensmittel verzichten trifft dies jedoch nicht zu. Wenn ein muslimisches oder veganes Kind versehentlich ein Gummibärchen isst, dann nimmt es keinen Schaden, weder körperlich noch seelisch. Der Islam verzeiht versehentlichen Genuss (habe mich heute extra schlau machen lassen :)) und die meisten veganen Eltern werden es auch.


    Mir persönlich wäre so viel Misstrauen in mein Kind/andere Eltern fremd- und ich hab bestimmt einen ordentlichen Kontroll-Knall (behauptet zumindest der Rest meiner Familie :S ). Bevor ich mein Kind also von Aktivitäten ausschließe, die per se nicht schaden (z.B. ein Wandertag- wandern allein schadet keinem Tier), würde ich an mir und meiner Einstellung arbeiten- und zwar ganz flott, bevor das Kind in der Lage ist, alles mögliche heimlich zu unternehmen/zu konsumieren.


    milbenfuß
    Ich finde auch, dass das ziemlich herablassend klingt. Die Entscheidung "für das Richtige" ist nicht abhängig von der schulischen Bildung.
    Dafür gibt es massenhaft Belege.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Ich finde es immer äußerst problematisch, anderen (nett gemeint) Dummheit oder Uninformiertheit zu unterstellen, weil sie eine andere Meinung haben oder aus den gleichen Sachverhalten andere Rückschlüsse ziehen. Finde ich einen sehr gefährlichen Mechanismus.


    Um überhaupt sachliche Gespräche führen zu können, muss ich doch erstmal erkennen, dass mein Gegenüber evtl genau das gleiche Wissen hat, aber daraus trotzdem etwas anderes für sich ableitet. Das hat man doch bei vielen Dingen so (Gesundheitsthemen, Impfen, Politik). Das macht weder seine, noch meine Sichtweise richtiger oder falscher.


    Und gerade im Bezug auf heranwachsende Kinder finde ich es elementar wichtig, anzunehmen, dass sie aus den gleichen Informationen mitunter für sich einen anderen Weg einschlagen. Da ist es nicht hilfreich, sie als dumm oder uninformiert zu belächeln.



    edit - was den Rest angeht (Besuche, Wegfahren) schließe ich mich Georg an. Das ist gut auf den Punkt gebracht. Wobei ich nicht weiß, wie sehr manche Kinder einen seelischen Schaden erleiden, wenn sie versehentlich ein Gelatine-Gummibärchen essen und fortan von den Eltern als Mörder bezeichnet werden #augen #angst

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    Einmal editiert, zuletzt von Ebura ()

  • ... nicht alle Menschen gleich von Grund auf schlecht sind, nur weil sie dieses oder jenes tun.


    ... ein Mensch, der hier und da einfach bisschen ungebildet ist oder es halt aus diversen Gründen schwerer hat, für das Wohl anderer zu entscheiden.


    ... UND gnädig mit denen zu sein, die aus bestimmten Gründen nicht so handeln.

    Das sind die drei Äußerungen, die mir alle negativ aufstoßen. Sie alle implizieren, dass andere falsch sind. Und das finde ich, ganz unabhängig von den Beispielen herablassend.

  • Das Problem liegt meines erachtens in der Definition "das Richtige"...denn das was ich als Richtig empfinde, emofinden andere nun mal evtl. nich als das Richtige.


    Dennoch finde ich es wichtig die eigenen Kinder an den eigenen werten teilhaben zu lassen...wie weit ich dafür gehe und wann ich sie "Eigenverantwortung" übernehmen lasse, dass ist wohl die Frage.


    Und zu einem gewissen maß die eigenen Wertvorstellungen auf die Kinder zu übertragen, ich glaube davon kann sich keiner freimachen.


    Kiwi

  • erst mal.


    ich bezeichne nicht fleischesser als mörder. das habe ich nirgends geschrieben. etwas zu tolerieren und ggf. sogar in auftrag zu geben heißt sicher nicht, es zu tun, so einfach ist das nun mal nicht. und ich selber bin auch keineswegs "heilig", und ich weiß auch, dass auch aufgrund meines milch- und eierkonsums tiere sterben.


    das finde ich nicht gut. aber ich bin eben ein mensch und handele als solcher eben nicht immer nach meinen persönlichen qualitätsmaßstäben. und weigere mich auch, mich dafür dauerhaft zu zerfleischen. wenn ich mal weniger andere baustellen habe, gehe ich das an. in meinem tempo.


    als mensch z.b. konsumiere ich auch alkohol oder zigaretten. trotzdem würde ich nie sagen, dass es außer meiner persönlichen schwäche für diese giftstoffe irgendeinen anderen vernünftigen grund gibt, diese zu konsumieren. zugleich würde ich aber auch nicht jeden mal eben verurteilen, weil der keine ressourcen hat, diesen konsum zu unterlassen. das raucherbashing z.b. nervt mich ziemlich, sofern es nicht um total rücksichtslose und andere vollquarzende raucher geht.


    ganz sicher werde ich aber niemals fleischessen für "gut und sinnvoll" oder auch nur für normal erachten. dabei bleibe ich und das ist mein gutes recht.


    falls mein sohn mal fleisch essen sollte - er ist nun langsam in einem alter, in dem ich mich nicht mehr einzumischen habe bei dem, was er so macht. wann das alter gekommen ist, muss sicher jede mutter selbst sehen, individuen sind nun mal unterschiedlich. er weiß auch, dass ich ihm keinesfalls den kopf abreißen würde, wenn er fleisch essen sollte - aber er weiß ebenfalls, dass ich es nun mal nie gutheißen würde. zu mir kommen kann er immer und ohne angst, dass ich ihn als mensch ablehne, selbst wenn er mal ein verbrechen begehen sollte, bleibt er immer mein sohn.


    analog würde ich ihn auch nicht kontrollieren und überwachen. weiß ich, ob er im urlaub mit den freunden nicht mal in deren burger beißt? nein. ich gehe davon zwar nicht aus, aber wissen ist eben nicht, dafür muss man vertrauen haben können.



    bzgl. der schnecken und mücken: tatsächlich, die lasse ich leben. wenns MIR aber ans leben geht, wäre ich da auch nicht mehr so harmlos; gegen wespen z.b. bin ich hoch allergisch und da würde ich ggf. auch eine wespe töten, bevor die mich stechen kann. meistens weiche ich denen aber auch aus.


    lg patrick


  • Dennoch finde ich es wichtig die eigenen Kinder an den eigenen werten teilhaben zu lassen...wie weit ich dafür gehe und wann ich sie "Eigenverantwortung" übernehmen lasse, dass ist wohl die Frage.


    Und zu einem gewissen maß die eigenen Wertvorstellungen auf die Kinder zu übertragen, ich glaube davon kann sich keiner freimachen.


    Das finde ich auch ganz wichtig und es wäre schrecklich, wenn man sich davon freimachen würde. Man muss Werte vertreten und vorleben und da auch bis zu einem gewissen Maße konsequent sein. Wie sollen Kinder sich sonst abgucken, wie man Werte entwickelt, pflegt und dafür einsteht (welche Werte sie später mal leben, kann man sich dann dafür nicht aussuchen ;))?


    Ich finde völlig legitim zu sagen "In unserem Haus möchten wir kein Fleisch im Kühlschrank haben."- und das auch gegen die Wünsche eines Kindes durchzusetzen.
    Nicht legitim finde ich "Ich will nicht, dass du bei der Meike spielst, weil die vielleicht Fleisch im Kühlschrank haben."

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Freda, Ok, dann ist das für Dich so. Und ja - gewisse Dinge sind für mich einfach falsch und andere richtig. #weissnicht ich wette, das ist bei Dir auch so, und an diesen Stellen, bist Du dann herablassend. Das liegt dann ja aber an der generellen Struktur. Und die meisten Menschen sind dann herablassend, weil sie in vielen Punkten am Leben nach richtig und falsch entscheiden und zwar nicht nur gerade für den Moment sondern ganz grundsätzlich.


    Ich persönlich benutze das Wort anders.


    das Wort gnädig war vielleicht ungünstig gewählt, das könnte man damit ersetzen, dass wir manches gut akzeptieren oder gar respektieren und manches einfach nur tolerieren können.

  • das problem ist aber, dass irgendwo meinungen kollidieren und sich gegenseitig ausschließen.


    und ja, irgendwo bezieht man dann stellung. das heißt nicht, dass man die menschen dahinter verurteilt. aber man lehnt nun mal die sache ab. und es GIBT in manchen fällen eben nicht 50 shades of grey, sondern nur schwarz und weiß.



    wenn mir jemand sagt, dass er nur noch einmal die woche fleisch isst oder so, dann werde ich sagen, dass ich es gut finde, dass das eine reduktion darstellt. das fleischessen an sich finde ich aber immer noch nicht o.k., und das muss mir anheimgestellt bleiben.


    andere haben andere ansichten. das ist deren gutes recht. aber man kann nicht zwischen allen ansichten kompromisse finden. in dem fall ist das insofern deutlich, als dass es ein bisschen tot nicht gibt.



    lg patrick

  • Georg und folgende, bitte nicht einfach Freda nachquatschen. ich habe konkret als Beispiel von meiner Mama geschrieben und da ging es nicht nur um schulische Bildung, sondern ich habe ganz allgemein geschrieben,d ass es diverse Gründe dafür geben kann. Jetzt das ganze auf eine Sache reduzieren zu wollen, find eich total albern, also mal echt.


    Lest, bevor Ihr zuschlagt!
    Manchmal muss ich mich an DIESER Stelle fragen, für wie völlig denkbefreit Ihr mich gerade haltet....