Vegetarier/Veganer - wie handhabt Ihr die Ernährung Eurer Kinder, "müssen" die auch?

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  • Ja absolut - müsste man das wissen??? Ich esse wie gesagt kein Fleisch und habe mich mit den Sorten an Wurst und Fleisch auch nicht auseinander gesetzt, weil mir für meine Familie wenn dann vor allem dessen Herkunft wichtig ist.

    Das Fischlein ist da und wird jeden Tag überglücklich bestaunt #herzen

  • Fleischwurst ist unheimlich fettig und zu salzig, um einigermaßen gesund zu sein - also ungesund!


    Ich esse vegetarisch und bin da sehr streng, koche nur veg. Essen, alles andere ist für mich nicht sinnvoll, weil ich es nicht abschmecken kann und anfassen mag ich Fleisch auch nicht wirklich. Dennoch verteufele ich es nicht.
    Mein Sohn ist acht und sucht sich aus, was er essen mag. In der Schule isst er das, was die anderen auch essen, 1-2x in der Woche ist Fleisch dabei. Und er mag auch böse Bratwurst - beim Osterfeuer wird er wieder eine essen.


    Er weiß, dass Fleisch vom toten Tier kommt. Er entscheidet selber.
    Was ich ganz schrecklich finde, wenn Essen in der Familie so im Vordergrund steht. Da kann man ja nichts mehr mit Genuss essen - das finde ich persönlich sehr gefährlich für die spätere Erneährung (bei Mädchen in der Pupertät, zB.)
    Wie bereits jemand hier geschrieben hat: ein nicht zu verachtender Faktor des Essens ist der Genuss.

    ...eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur viel zu selten dazu ...

  • Ich gehöre zu der Gruppe, die selbst vegetarisch lebt, mit ihren Kindern darüber auch spricht, es aber letzten Endes ihnen überlässt, ob sie mitziehen wollen oder auch nicht.
    Für mich ist das ein extrem wichtiger Punkt:

    Was ich ganz schrecklich finde, wenn Essen in der Familie so im Vordergrund steht. Da kann man ja nichts mehr mit Genuss essen - das finde ich persönlich sehr gefährlich für die spätere Erneährung (bei Mädchen in der Pupertät, zB.)


    Ich glaube tatsächlich, dass ein übermäßiges Herumreiten auf "gesund" und "ungesund" im Zusammenhang mit Ernährung ziemlich heftig nach hinten losgehen kann und reiße mich daher sehr am Riemen, das Thema insgesamt locker zu sehen.
    Klar wissen meine Kinder, was ich persönlich für "ungesund" halte: Zu viele Süßigkeiten (Zucker), konventionelles Essen allgemein (Giftstoffe).
    Aber wenn der Sohn aus dem Kindergarten 0815-Zwieback und Reiswaffeln mit nach Hause bringt oder alle nach dem Kindergarten noch Eis essen gehen, dann machen wir mit und freuen uns darüber, dass seine Freunde mit ihm teilen bzw. es warm genug für Eis ist.


    Fleisch halte ich übrigens an sich nicht für "ungesund", ich glaube, dass der Mensch es in Maßen ausgesprochen gut verwerten kann - ich esse es rein aus ethischen Gründen nicht. Es schmeckt mir auch absolut, bzw. es würde mir schmecken, würde ich es noch essen.
    Wenn man allerdings weiß, was in einem stinknormalen Fleischprodukt so drinsteckt, dann IST es ungesund, und insofern achte ich tatsächlich einigermaßen streng darauf, dass die Fleischprodukte, die meine Kinder zu sich nehmen, zumindest Bio sind.
    Damit ist der Ethik-Aspekt zwar trotzdem vorhanden, aber zumindest ist da nur noch halb so viel Mist drin enthalten, wie bei einem herkömmlichen Produkt, nämlich nur noch das, was die Tiere (die Tierteile) im Schlachthof abbekommen.


    Ich halte die gesamte "Wer ist der moralischste von allen"-Diskussion für bescheuert, ehrlich gesagt. Ich ess keine Tierprodukte, meine beste Freundin hat ein Patenkind in Afrika, eine Kollegin von mir verzichtet völlig aufs Autofahren. Wer ist jetzt die "Moralischste" von uns? Allein die Frage ist schwachsinnig. Jeder tut für die Welt, was er kann und jedes bisschen hilft. Aufrechnerei ist nur Eitelkeit.


    Diesen Einwurf find' ich schräg, nicht nur in dieser Diskussion.
    Ich lese hier bei niemanden heraus, dass es ihr um Anerkennung ginge, und es ist wirklich ein absolutes Totschlagagument für jeden Beitrag, der nicht im Mainstream mitschwimmt.
    Man möchte aber mitunter tatsächlich einfach mal sagen dürfen, dass man bestimmte Dinge anders als die meisten handhabt, ohne sich dafür pauschal ein Urteil in Richtung "Du hältst dich wohl für was Besseres" abholen zu müssen - mich kotzt daher auch das Wort "Gutmensch" ganz extrem an.
    Damit macht es sich speziell der Verwender eines solchen Begriffes ziemlich einfach, wohl.
    Muss ich mich nicht mit auseinandersetzen, was vielleicht unbequem für mich wäre, ich roll' einfach mit den Augen und unterstell meinem Gegenüber, es ginge ihm nur um den "Wer ist der Beste"-Orden.


    Gerade nach dem, was Du vorher geschrieben hast, versteh ich diesen Einwurf nicht - Du dürftest mit Deiner Einstellung doch auch mitunter gegen den Strom schwimmen - nervt Dich das nicht, wenn Du dann so als übereifrig und besserwisserisch abgestempelt wirst?
    (Vielleicht versteh ich Dich aber grundsätzlich miss … )

    Kira


    Be who you needed when you were younger

  • Ich moechte trotztdem noch anmerken bei vegetariern die aus ethischen gruenden so leben
    kaese und milch toetet kalb kitz oder lamm
    eier schreddert hähnchen

  • Ich selber esse kein Fleisch, meine Kinder tun es.
    Allerdings habe ich erst wieder vor 2,5 Jahren mit dem Fleischverzicht begonnen, vorher habe ich einige Jahre Fleisch gegessen - somit haben meine Kinder mich auch als nicht vegetarisch lebend erlebt.


    Beide essen ganz gerne Fleisch, aber es beläuft sich dabei auf Geflügel und selten mal was Anderes. Sie verstehen meinen Ansatz und würden eigentlich beide auch gerne verzichten, essen aber einfach zu gerne ab und an mal einen Burger oder ein Würstchen.


    Wie ich das mit meinem Sohn mache, weiss ich noch gar nicht #pfeif

  • Also, ich bezog mich auf diesen Absatz:

    Mich moralisch für besser zu halten als Fleischesser, wäre absurd, da ich Milchprodukte und Eier regelmäßig esse und mir bewusst bin, dass auch dafür Tiere sterben müssen, und zwar nicht wenige.

    Ich esse keine Milchprodukte und Eier, halte es aber trotzdem für absurd, mich für moralisch besser zu halten als irgendwen anders.
    Ob andere mir vorwerfen, ich würde mich so aufspielen als wäre ich was besseres oder ob andere mir vorwerfen ein Gutmensch zu sein, ist mir erstmal egal. (Klar, find ich ätzend, aber darum ging's mir nicht.)
    Ich halte es grundsätzlich für falsch, den "Wer ist der Moralischste"-Wettbewerb zu eröffnen. Ich bin nicht moralischer oder meinetwegen "besser" als andere Leute. Ich denke ich fälle bestimmte Konsumentscheidungen auf moralischere Weise als andere Leute - aber andere sicher unmoralischer, z.B. kauf ich nicht konsequent bio, fahr recht viel Auto und fliege demnächst für nur wenige Tage in den Urlaub. Daraus kann aber niemand ableiten, welches Treppchen auf dem Siegerpodest der Moral ich erklimme. ;)
    Insofern sind wir da glaub ich ähnlicher Meinung, nur dass ich erstmal von meiner eigenen Sicht ausgegangen bin und Du einen Schritt weiter machst, indem Du darüber nachdenkst, wie andere auf einen als Veg* (oder Abweichler in irgendeiner Hinsicht) gucken. :)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...