Stillvorbereitungskurs va f Erstmamas

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  • Momentan plane ich an einem Stillvorbereitungskurs.


    Ich weiss, die Geister scheiden sich, ob es nötig ist.


    Daher die Frage an die interessierten Erstschwangeren und an die von euch die sich gut erinnern können.


    >welche Erwartungen hast du an die Stillzeit


    >was glaubst du wird die größte Herausforderung beim stillen am Anfang


    >welche Gedanken, Fragen, Ängste bewegen dich bzgl des Stillbeginns


    Mir sind die Antworten so wichtig weil ich gern beim Erarbeiten meine betriebsblinde Brille etwas ablegen möchte.


    Danke!!!

  • Vorher hatte ich da gar nicht soviele Fragen, sondern eher, als halt das Kind da war und man mir nicht zeigen konnte, wie ich anlegen soll etc. Und dann noch veraltete Infos bekam (nur alle 2 Stunden stillen etc.). Im Geburtsvorbereitungskurs wurde das Thema angesprochen, aber durch Schwangerschaftsdemenz waren die Infos ganz schnell wieder raus aus dem Kopf und nach der Geburt einfach nicht abrufbar.


    Ich weiß daher nicht, inwieweit ein Stillkurs vor der Geburt Sinn macht. Mir wäre ein Kurs in der ersten Stillzeit lieber gewesen.

  • Ja. Diesen Aspekt hab ich im Kopf.


    Hättest du in deinem ersten wobe echt nen Nerv f nen stillkurs gehabt?

  • Also in meiner Verzweiflung, weil mir keiner helfen konnte, ja, ich glaube, da wäre ich noch hingekrochen (hatte ja Not-KS). Leider gab es nichts dergleichen in der Gegend. Eine ordentliche Stillberatung zu Hause wäre natürlich auch super und der totale Luxus gewesen (falls es so etwas in deiner Gegend gibt, würde so ein Kurs wohl eher nicht funktionieren).

  • Ein stillvorbereitungskurs sollte neben ein paar informationen vor allem eines: mehrere möglichkeiten aufzeigen, wie man sich schnell und sicher hilfe holen kann, incl aller kosten. Am entscheidensten beim stillen ist nun mal das frühwochenbett und da gehört hilfe ins haus!


    Stillen war igendwie natürlich, wird schon klappen, wo ist das problem. Belesen war ich auch, aber mit dem ersten anlegen kam der schmerz und ich hätte gerne vertrauensvolle niveauvolle hilfe gehabt, anstatt der nachsorgehebamme.


    Mir ist immer noch nicht klar, inwieweit die krankenkassen einen finanziell unterstützen. Oder ist die ernährung des kindes komplett abgekoppelt? Was ist mit bes, waage, stillberaterin, verschreiben von medikamenten, hausbesuche, fahrkosten,...?

  • Wichtig finde ich zu wissen, dass auch richtiges Stillen weh tun kann.
    Beim ersten Kind habe ich ständig an der Stillposition herumexperimentiert, weil ich dachte, da läuft was falsch, wenn es wehtut. Beim zweite wusste ich, dass alles passt. Trotzdem hat es die erste Zeit beim Andocken weh getan, zum Teil ziemlich.


    Dann würde ich die Basis-Stillpositionen mal mit Puppen oder so ausprobieren lassen.

  • Ach, ich war fest davon überzeugt, alles zum Thema Stillen zu wissen. Schließlich bin ich Apothekerin und hatte schon einiges an Artikeln gelesen und in Fortbildungen gehört.
    Das das nicht so war, musste ich unter vielen, vielen Tränen später feststellen.
    Wie wahnsinnig groß mein Wissensdefizit war, wurde mir erst bewusst, als ich die "blaue Bibel" der LLL in den Händen hielt und gelesen hab.


    Was ich heute im Job erlebe, spiegelt das wider: Weder Ärzte, noch Krankenschwestern oder auch Hebammen (die wohl noch am meisten, aber immer noch viel zu wenig!) haben Ahnung vom Stillen.
    Die Frauen noch viel weniger. Die alle wissen nicht, was sie nicht wissen!
    Ich bekomme die Geschichten um die Geburt und die ersten Tage ja oft genug mit, und kann leider oft genug dann schon sagen (im Team, nicht gegenüber den Frauen!) wann es mit dem Stillen vorbei sein wird.
    Hier haben die Frauen gar keine Chance, weil das Umfeld es nicht her gibt.
    Traurig aber wahr.


    Ich hoffe, dass Du in Deiner Gegend fruchtbareren Boden haben wirst.

  • Bei mir war es damals auch in SH. Keiner da, der einem beim Stillen helfen konnte und Standardantwort auf alles war: "Stillen Sie endlich ab, dann sind alle Ihre Probleme weg." Mir hat googlen geholfen (hab dort auch LLL gefunden und mir Videos und Anleitungen angesehen).

  • Find ich gut, dass Du solch einen Kurs planst.


    Bei mir war es beim ersten Kind so, dass ich mich auf meinen Instinkt verlassen wollte und mich überhaupt nicht übers Stillen informiert hatte- hätte ich mal tun sollen. Im KH kam mir der Instinkt nämlich gänzlich abhanden- ok, vielleicht bis auf den Instinkt unbedingt stillen zu wollen. War ein harter, überhaus schmerzhafter Weg, den ich mir gerne erspart hätte.
    hätte ich da ein paar infos im hinterkopf gehabt a la "probier mal die milchfülle der brust mit den händen zu fühlen und du weißt welche brust dran ist" anstatt ständig aufzuschreiben und durcheinanderzukommen welche brust jetzt als nächstes dran ist etc...hätte mir das sicherlich gut sicherheit gegeben.


    Vielleicht solltest Du aber genau aus dem Grund gezielt "werben"...also irgendwie klar machen, warum solch ein Kurs sehr hilfreich sein kann. Sonst kommt eventuell keiner ;)

    und HIER und HIER treffen sich die Münchner Raben #top



    I`ve failed over and over and over again in my life....and that is why I succeed
    Michael Jordan

  • wirklich wichtig finde ich so Infos wie Cluster Feeding.
    Dann stillen nach Bedarf (ich hatte mich vorher informiert und habe daher als so ziemlich einzige Mutter im KH nicht auf das Kinderzimmer gehört mit 4h Stillpause).
    Vor-/Hintermilch. Ich bekomme hier einige Babies mit die ständig an den Brüsten hin und her gelegt werden (5 Minuten links, 5 Minuten rechts usw) und dann fast nur Vormilch bekommen und schlecht zunehmen.
    Mir tat auch noch ca. 6 Wochen das anlegen und die ersten Minuten weh obwohl ich keine wunden Brustwarzen hatte und alleine das googeln hat mir gezeigt, dass es irgendwann aufhört. Nur das hat mich durchhalten lassen.


    Meine Schwester hatte von mir ja einiges mitbekommen und dann stillen im Geburtsvorbereitungskurs (durch eine Stillberaterin) und sie war deutlich mehr vorbereitet als andere.

    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Ich glaube, ein bisschen ist es so wie in meinem Job.
    Die Leute wissen nicht, dass sie einen Beratungsbedarf haben. Wenn sie es merken, ist es oft eigentlich schon zu spät.
    Wie macht man das deutlich, ohne gefühlsduselige Schwangere zu verängstigen?
    Da ist es im Selbstverständnis der Leute doch oftmals viel wichtiger, dass das "Kinderzimmer fertig" ist.


    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du Dein Projekt erfolgreich verwirklichen kannst!

  • die ernährungsthemen könnte ich mir nützlich vorstellen. Also keine Panik vor irgendwelchen Essen, sondern essen, was gut tut, abwechslungsreich. Da wird ja immer noch viel "iss nicht dies, iss nicht das" verbreitet, was überflüssig ist.


    Ansonsten sehe ich den ausschlaggebenden Faktor in der 1:1-Betreuung durch die nachsorge-Hebamme. (Also vielleicht doch noch ein Thema: stillfreundliches Wochenbett, wie finde ich eine passende Nachsorge-Hebamme?)


    Also vielleicht weniger die technischen Feinheiten und die potentiellen individuellen Schwierigkeiten besprechen, sondern eher, wie kann ich mir den Alltag am Anfang einrichten, dass ich genug RUHE und ENERGIE habe, um über den Milcheinschuss-Schock hinwegzukommen.

  • Ich bin mal für eine Hebamme eingesprungen und habe einen Kurs gegeben.
    Wichtig war mir
    - Brust, was ist die Brust wie geht Frau damit um und welchen Bezug hat sie dazu (das war ein Herzthema der Hebamme das ich anschnitt)
    - stillen direkt nach der Geburt plus erste Tage inkl Milcheinschuss udn Frühwochenbett
    - Schmerzen sind manchmal da, aber nicht die Regel
    - stillfreundliche Zufütterungsmethoden (Sauger meiden) und Magengröße bzw ml Angaben
    - Babys sind Babys: sie halten sich nicht an Uhren oder Zeitpläne udn das ist nicht schlimm sondern ok, natürlich und gut, dass sie so oft stillen (Wochenbett)
    - eine Zeitanzeige dazu: Intervalle was sein kann an Mahlzeiten in 24 Stunden
    - Clusterfeeding
    - Hilfe bei Stillberaterinnen von AFS und LLL kostenlos (dass ich auch in die Klinik oder nach Hause komme zusätzlich zur Hebamme)
    - Stillpositionen


    Ich glaube das wars
    Wir hatten auch noch offene Fragen udn ich war danach noch 30 Minuten länger da, weil wir uns noch unterhielten
    Den ganzen Aufbau weiß ich grad nciht mehr, aber das war so ungefähr was drin war. Der Abend hat 2 Std gedauert, die Hebamme ging mit mir vorher durch, was sie auf jedenfall drin haben wollte und was ich drin haben wollte

  • Ich finde es enorm wichtig, dass die Frauen in so einem Kurs gestärkt werden. Für mich war in den ersten Tagen (Stillprobleme nach KS) ein Satz meiner Schwester wie ein Mantra: Vertrau auf Dich, und vertrau auf Deinen Sohn! Wenn sich etwas ganz richtig anfühlt, ist es auch so.


    Dinge wie Clusterfeeding müssen unbedingt erwähnt werden. Wenn man weiß, dass das Kind einfach (und sehr effizient) mehr Milch "bestellt", und nicht etwa hungert, ist das sehr hilfreich. Und wenn man in so einer Situation rasch alles bereit haben kann, was man so braucht, um Clusterstunden zu überstehen: Ruhe, Essen und Trinken für die Mama, und vielleicht noch ein gutes Buch.
    Ernährungsthemen finde ich auch wichtig. Was ist gut für die Milchbildung, was nicht, was sollte ich wirklich meiden, und was kann ich durchaus mal versuchen. Fröschlein hat z. B. auf Erdbeeren nie negativ reagiert, auf Erdnüsse und Kichererbsen in großen Mengen durchaus.
    Und ganz zentral: Wie erkenne ich, dass ich Hilfe brauche, und wo bekomme ich sie schnell her?


    Ob Du auch Dinge wie Pumpen, Brusternährungssets oder Zufüttern reinnehmen willst, dürfte auch von den Frauen selbst abhängen, und natürlich von der Art der Präsentation. Darüber Bescheid zu wissen, was man bei Problemen ausprobieren kann, kann nämlich auch beruhigen.
    So komisch das klingt, bei unseren Stillproblemen am Anfang war ich froh, dass ich eine Pumpe benutzen konnte um meine Milchbildung anzuregen. Und das Zufüttern über einige Tage war für mich auch mehr Beruhigung als "Niederlage". Es nahm den Druck aus der Sache. So konnte ich uns Zeit lassen, das Stillen zu lernen, ohne dass ich permanent Angst hatte, dass Fröschlein hungert.

  • Ich würde auch unbedingt die Stillberatung durch AFS und LLL ensprechen. Evt. das blaue Buch von der LLL zur Ansicht mitbringen und empfehlen! Es gibt ja massig Beraterliteratur, die nur Müll enthält, da wärs sinnvoll, wenn die Frauen frühzeitig was gescheites in die HAnd bekommen.
    Ansonsten gibt es auch Fleyer von AFS im Internet zum ausdrucken(? müsste man anfragen) und auch LLL hat glaube ich welche.


    Außerdem auf Embryotox und Reprotox hinweisen. Zum einen schon jetzt für die Schwangerschaft und dann auch für die Stillzeit!


    Überhaupt diese Adressen (AFS, LLL; Embryo-und Reprotox) übersichtlich mitgeben auf Papier.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Aus eigener Stillstartschwierigkeiten-Erfahrung finde ich am wichtigsten die Frauen darin zu bestärken sich EINE Person zu suchen, die als kompetent verstanden wird und mit dieser sich auszutauschen/Fragen zu stellen/ Schwierigkeiten anzugehen.
    Unser Stillstart war nicht ganz einfach (obwohl ich zwar informiert, aber nicht voller Sorge rangegangen bin), aber die permanenten unterschiedlichen Tipps und Handhabungen haben mich echt mürbe gemacht.

  • Ich fände es wichtig zu wissen, wo ich nach der Geburt bei Bedarf schnelle Hilfe finde.


    Wo gibt es Stillcafes? Und wann? Wer kann, soll, darf dorthin? Kostenfrei?
    Wen kann ich anrufen?
    Wer käme evtl auch zu Hause vorbei? (Kosten?)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte durchaus Ängste in der Schwangerschaft, die ich gerne mit einer Fachfrau genauer erörtert hätte (meine Hebamme hat leider vom Stillen nicht so viel Ahnung.):


    Meine Brust ist sehr groß, die Warzen dafür sehr flach, das hat mir Sorgen gemacht. Dazu kamen so blöde Aussagen meiner Mutter "Ich konnte ja nicht stillen, das wird bei Dir sicher auch nicht klappen...".


    Darüber hätte ich gerne geredet und jemanden, der mal meine Brust anschaut und dann überzeugend rüber bringt, dass das so völlig in Ordnung ist und sicher gut klappen wird.


    Für einen Kurs würde das bedeuten: den Frauen anbieten, dass sie auch mal zumindest 10 Min mit Dir alleine verbringen können, wenn sie sowas nicht in der Gruppe besprechen/fragen möchten.


    Und, was mir sehr geholfen hat: Ich hatte Freundinnen, die mir Adressen und Telefonnummern von Stillberaterinnen in der Umgebung gegeben haben. Ohne kompetente Stillberatung in der ersten Woche, hätte ich wohl spätestens nach 14 Tagen verzweifelt abgestillt.


    Es war bei mir also sehr viel Unsicherheit vorhanden, obwohl ich durchaus einiges zum Thema gelesen hab. Aber drüber lesen und es tun sind halt doch zwei verschiedene Dinge.

  • Ich hätte das gern schon vor der Geburt gehabt vielleicht als Zusatzmodul zum Geburtsvorbereitungskurs incl. der Informationen, was evtl. nicht klappen könnte.
    Ich hatte ein Kind, dass die Brust kategorisch verweigert hat im KH, die Hebamme wußte sich nicht mehr zu helfen und ich hab abgepumpt. Als ich aus dem KH nach Hause kam, war nichts da, ich hatte ja Stillen wollen und keiner kannte sich aus, was da los sein könnte mit dem Kind und wie das mit dem pumpen geht. Die Hebamme vom Geburtshaus, die meine Nachsorge gemacht hat, hat es gar nicht erst versucht. Ich brauche mal jemanden, der draufschaut, war wir falsch machen. LLL hat mich total im Stich gelassen, halbherzige Beratung am Telefon "dann lassen sie es halt", ich hab mir da die Finger wund telefoniert. Ich hab mir BES gekauft, kam damit nicht klar, weil meine Brustanatomie dafür nicht geeignet war, ich war schlicht verzweifelt und irgendwie von allen im Stich gelassen. In der Stillgruppe dann immer die Vorzeigemama, die 17 Monate gepumpt hat, aber in den Anfangsphase geholfen hat mir niemand, das fand ich echt schlimm.

  • Ich habe einen solchen Kurs vor der zweiten geburt gemacht, weil ich ja bei meiner großen ein solches Stilldrama hatte.


    Ich fand den Kurs gut und mir hat er viel druck genommen. Die Stillberaterin die den Kurs gegeben hat hat es super gut geschafft undogmatisch zu sein und nicht zu transportieren man müsse nur wollen dann ginge das schon. Es wurden mögliche Probleme aufgezeigt und wie man diesen evt. entgegentreten kann, ich hatte ihre Adresse falls Schwierigkeiten auftreten sollten und sie hat sich den ET notiert. Da sie in dem KH arbeitete in dem meine Tochter zur Welt kam, kam sie mich nach der geburt besuchen.


    Es wurde gesprochen über Motivation zum stillen, über mögliche Probleme von wunden Brustwarzen bis hin zu Koliken, es wurde über die ernährung (die der Mutter) gesprochen, Vorurteile ausgeräumt und vieles ergab sich einfach im Gespräch. das einzige was ich persönlich ein bißchen blöd fand, war das Üben den Anlegens mit speziellen Puppen...das war irgendwie komisch und sehr unrealistischt, wiederum gut war das sie unterswchiedliche Stillpositionen aufzeigte...das fand ich prima...


    Kiwi