Es gibt Stilljunkies und ... Notwendigkeitsstiller?

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  • Jetzt muss es doch mal den Weg in einen eigenen Thread finden, meine jüngste Stillgeschichte mit meiner kleinen Tochter.


    Seit sie auf der Welt ist geht sie zwar sehr gut an die Brust, aber hat dafür garkeine Vorliebe. Das Stillen ist für sie scheinbar oft (aber nicht immer!) eher notwendiges Übel und es gibt Zeiten, da vergehen schonmal 4-6 Stunden, bevor ich sie zum richtig stillen überredet bekomme. Dass auch DAS Stillen nach Bedarf sein kann, darüber war ich mir einfach nie im Klaren. Man liest überall immer nur über Stilljunkies, die Foren sind voll von jammernden, stöhnenden Frauen wegen der Dauerstillerei. Mein Kind ist anders und es macht mir wirklich zu schaffen. Mein Sohn und meine größere Tochter liebten das Stillen sehr und auch ich hab die Stillzeit mit beiden sehr genossen. Dass meine kleine Tochter das Stillen scheinbar garnicht wichtig findet tut mir irgendwie weh und macht mich traurig. Ich hatte mich auf eine weitere lange, intensive und besondere Stillzeit gefreut und kann mir im Moment garnicht vorstellen, dass meine kleine Tochter das überhaupt will. Wahrscheinlicher ist wohl, dass sie sich um ihren ersten Geburtstag oder früher einfach abstillt.


    Die Gedanken darum lassen mich nicht los. Mag sie das Essen nicht? Mag sie mich nicht (ich weiß ... #augen )? Ist sie anfälliger für Essstörungen á la Magersucht und Co? Sollte ich sie weiter "quälen" mit dem Stillen, oder wär sie vielleicht sogar dankbarer, eine Flasche zu bekommen? Es ist so oft ein Kampf mit der Brust und ihr und ich leide da ganz schön drunter. Kann ich mir das noch monatelang antun, immer wieder? Es gibt gute und schlechte Tage.


    Ich hatte bei beiden größeren Kindern so gut wie keine Stillprobleme. Jetzt mit diesem Baby merke ich, wie sehr sowas an die Substanz gehen kann.


    Gibt es noch andere Kinder, die das Stillen nicht als Hobby betrieben haben? Wie haben sich eure Kinder entwickelt, wie eure Stillbeziehung? Hat sich daran vielleicht etwas geändert im Laufe der Zeit oder ist es, wenn es so ist, immer so?


    Erzählt mir doch mal von euch.

  • meine beiden töchter sind auch so. die größere hat sogar niemals nachts gestillt 8I  
    das hat sich jeweils ins komplette gegenteil verkehrt, als sie so um die zwei waren (und schon vorher hat das stillen mit gesteigertem bewußtsein, sag ich mal, an "wert" gewonnen). nix mit "früh abstillen"#pfeif


    vom eßverhalten sind sie beide sehr unterschiedlich aber nicht auffällig (eine ißt gern, viel und alles, die andere ist pingelig)


    was passiert denn, wenn du sie einfach nach ihrem bedarf stillst? also erst, wenn sie fragt?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Liebe MMC,
    Deine kleine Tochter ist noch sooo klein. Dinge ändern sich. Das weist du auch ;-). Jedes Kind ist anders. Versuch doch die Vorteile zu geniessen. Pausen etc. Und wenn sie sich früher als deine anderen Kinder ist das auch nicht schlimm. Das Leben deiner Kinder ist sooo lang und behält noch jede Menge Überraschungen bereit. Für deine Statistik (bei mir war es so):
    Kind 1: Stilljunky, Dauerstillen schreckliches Abstillen wegen erneuter SwS - mein Fazit: nie wieder bitte. Ich fühlte mich total " ausgesaugt".
    Kind 2: Genussstiller, Milch weg wegen erneuter SwS mit 10 Mo, völlig problemloser Umstieg auf Flasche
    Kind 3: Stillen muss sein ist aber reine Zeitverschwendung (so könnte man seine Einstellung umschreiben) mit 1 Jahr nur noch abends estillt. Netter Nebeneffekt: Durchschlafen mit so 11 Monaten
    Kind 4: Genussstiller


    Ich denke, du hattest einfach eine andere Erwartung. Und wenn die nicht erfüllt wird, kann das überraschen und auch schmerzhaft sein. Du findest sicher andere Wege der Nähe geben. Bei mir ist Kind 3 übrigenda das verkuschelste.


    LG Gerne

  • Also die ersten 4 Wochen hab ich damit sehr zu tun gehabt und es gab viele Tränen, wenn sie immerzu die Brust nicht wollte. Dann hab ich es eben akzeptiert, dass sie so ist und mich schon rufen wird, wenn sie Milch möchte. Bei der U3 kam dann heraus, dass sie recht wenig zugenommen hatte und die Woche drauf bei einem Kontrollwiegen mit der Hebamme (andere Waage) hatte sie sogar nichtmal 60g in einer Woche zugenommen. Seitdem achte ich auf ihr Stillverhalten wieder und vorbei ist das "Annehmen". Immer wieder frag ich mich, ob es eben doch Kinder gibt, die am "gedeckten Tisch" verhungern und ob mein Kindlein so eins wär, würd ich sie lassen? Wenn ich sie erst stille, wenn sie offensichtlich möchte ... dann befürchte ich, geht das mit dem Gewicht weiter bergab. Vorhin hatte sie eine 6 stündige Pause mit kurzem Trinken um den Durst zu stillen zwischendrin. Nachdem sie dann einfach immer wieder wach geworden ist in kurzen Abständen und wie verrückt an meinem Finger gesaugt hat, rythmisch, hab ich ihr die Brust immer wieder angeboten und sie hat sie verärgert angeschrien. Als ich sie dann auf die andere Seite genommen hab ging sie nach kurzem Jammern an die Brust und trank dann beide aus.


    Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass sie Schmerzen auf irgendeiner Seite hat oder auch nur ein Unwohlsein. Die bevorzugt keine Seite oder lehnt eine ab. Allerdings trinkt sie richtig gut eigentlich (mit Ausnahmen) nur im Liegen. Im Sitzen kann ich´s gleich mal vergessen, was unterwegs stillen schwer bis unmöglich macht #augen


    Es tut gut zu lesen, dass deine Töchter ähnlich waren und sich das nochmal gewandelt hat. Wirklich sehr gut.

  • Also, nö, ich glaube dein Kind bekommt so viel von dir, dass das Stillen deshalb für sich allein genommen nicht so wichtig ist. Das war das, was mir als Erstes durch den Kopf schoss. #taetschel

  • Mein Kleiner war zwar ein Genusstiller, aber auch recht praktisch orientiert. Sobald er sagen konnte (12-16 Mon.), dockte er ab, sagte: "Andere Seite!" und wartete geduldig, bis ich es ausgepackt hatte. Fand ich süß #herzen , einige Freunde, die keine LZS-Kinder kannten, sehr krass.

    Studiosa mit Erstgeborenem 10/06 und Zweitsohn 4/11 - im Doppelpack machen sie doppelt Spaß!

  • Der Meister war auch ein Stilljunkie. Er braucht das Stillen definitiv nicht nur als Nahrungsquelle. Dafür kuschelte er sonst nicht. Einmal angedockt ließ er nicht mehr so schnell los. Das war für Univeranstaltungen sehr praktisch.


    Das Möppi hat die Brust vorwiegend nur als Nahrungsquelle gebraucht. Dafür kam und kommt er so zum Kuscheln. Er war und ist allerdings extrem verfressen, so dass die Stillabstände nie sechs Stunden betrugen. Aber nach fünf Minuten war er fertig. Mit zunehmendem Alter ließ er sich auch immer leichter ablenken. Jedoch würde er noch stillen, er ist jetzt anderthalb, wenn bei mir durch die neue Schwangerschaft die Milch nicht vor ein zwei Wochen komplett weggegangen wäre. War für ihn allerdings auch kein Problem.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

  • also, ich hätte jetzt auch gesagt wegen dem nur im liegen stillen würde ich mal eine osteopathin bemühen.


    aber alle meine kinder hatten von anfang an eine sehr präzise vorstellung davon, welche brust sie als erstes trinken wollten (die sich nicht immer mit meiner gedeckt hat) und wollten oft wechselstillen. das finde ich nun eher "normal".


    ich kann verstehen, daß du nach der erfahrung mit der geringen zunahme nicht mehr so entspannt bist. andererseits, wenn die kontrolle sogar mit einer anderen waage stattgefunden hat, war es ja vielleicht gar keine geringe zunahme? wenn du den eindruck hast, daß sie gut trinkt (du bist ja auch nicht mehr ganz unerfahren) könnte ich mir das schon vorstellen...
    vielleicht könntest du eine weile die vollen windeln wiegen, um sicherheit zu gewinnen?


    und nochetwas fällt mir auf: sagt man nicht, daß es besser ist, wenn kinder mit trinkproblemen keinen schnuller bekommen, weil sie daran "hunger wegnuckeln"? vielleicht wäre das am finger nuckeln lassen auch mal überdenkenswert?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich hatte mal im alten Forum ne Umfrage zu Genussstillern und Hungerstillern, weil ich TOTAL verblüfft war wegen des Unterschieds zwischen Winnetous und Fürchtegotts Stillverhalten. Winnetou hat das Stillen rein als (mühsame) Nahrungsaufnahme betrachtet und war von einer Flasche mindestens ebenso begeistert, wie von der Aussicht zu stillen. Fürchtegott dagegen hat das Stillen zelebriert, der war ein Stilljunkie (und ich fand es mit zunehmendem Alter immer unangenehmer).


    Beide sind bis heute von ihrem (Ess-)Verhalten grundverschieden: Winnetou isst alles und viel, Fürchtegott braucht Stunden für 3 Löffel und mäkelt an allem rum. Da korreliert es also nicht mit Deiner Befürchtung.

    Es wünsch mir einer was er will, es geb ihm Gott 2x soviel

  • Also, ich kann dich beruhigen: Mit der Flasche wäre es sicher auch nicht anders. Meine Tochter ist auch keine Genusstrinkerin und hält teilweise auch wahnsinnig lange Milchpausen aus; auch als sie noch ganz klein war schon.
    Im ersten halben Jahr hat sie auch insgesamt nicht so viel getrunken und nur zögerlich zugenommen. Das ist jetzt ganz anders; sie trinkt regelmäßig große Flaschen und isst gut.


    Um Essstörung oder Magersucht habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.


    Sie wollte meine Brust gar nicht; ich habe es wirklich versucht. Und ja, ich habe mir Gedanken gemacht...
    (Mehr aber nur per PN, wenn es interessiert)


    Aber sie ist halt wie sie ist: Weiß was sie will; ist laut, kräftig. Ein geerdeter Mensch mit sonnigem Gemüt.


    Für meinen Sohn war das Stillen immens wichtig; es war wochenlang die einzige tiefe Verbindung, die wir eingehen konnten. Er ist auch ganz anders als seine Schwester. ;)

  • Das mit dem Hunger wegnuckeln hab ich auch im Hinterkopf. Aber was soll ich machen? Sie braucht das einfach manchmal um zur Ruhe zu kommen. Ich find es irgendwie fies, ihr das zu versagen :( Zumal ich nicht glaube, dass sie dann öfter stillen würde. Das mit der Osteopathie würde ich angehen, wenn das in einem Monat noch so ist (oder der Leidensdruck bis dahin steigt). Denn eigentlich fällt mir sonst nichts auf, was darauf schließen lässt, dass sie eine Blockade haben könnte. Dass sie gut trinkt find ich ja eben nun nicht unbedingt. Also unter "gut trinken" versteh ich ehrlich gesagt nicht, wenn es 5-6 Stunden Pausen gibt. Die gibt es nicht immer, aber oft genug. Und dann auch oft nur eine Brust, oder nur ein bisschen. Ich hab an einem Tag mal alle Ausscheidungen gewogen, das waren gerade mal 250g (und hätten 400-500ml sein sollen). Ob das nun repräsentativ war? Am Wochenende habe ich mir eine eigene Waage besorgt und sie gewogen. Übermorgen wieg ich wieder wenn meine Hebamme mich besucht und dann besprechen wir nochmal, wie es weiter geht. Wenn die Gewichtsentwicklung da in Ordnung ist, dann lass ich den ganzen anderen Messkram erstmal sein und lass sie trinken wie sie will. Sonst muss ich leider überlegen, was ich dann mach :(


    Aber was du von deiner Tochter erzählst, Rubikon, klingt ja sehr ähnlich. Weißt du, woran die Veränderung lag? Gab es irgendeinen Auslöser? Ich würde zudem deine Geschichte sehr gerne hören (auch per PN, wenn du magst).


    Es tut jedenfalls gut zu lesen von anderen Kindern, die nicht unbedingt brustvernarrt waren und trotzdem auch Kuschelbacken. Denn eigentlich hab ich nicht den Eindruck, dass mein Maidlein kuschelunbedürftig ist. Sie ist eine ganz süße, offene und erdige Seele, die mit sich und der Welt absolut im Reinen ist. Vielleicht ist das Stillen ein "Erdungsinstrument" um wieder zu sich selbst zurück zu kommen, zur Ruhe zu kommen usw. Meine beiden größeren Kinder haben das sehr gebraucht, mein kleines Mädchen ist das schon von sich aus von Anfang an.


  • Es tut jedenfalls gut zu lesen von anderen Kindern, die nicht unbedingt brustvernarrt waren und trotzdem auch Kuschelbacken. Denn eigentlich hab ich nicht den Eindruck, dass mein Maidlein kuschelunbedürftig ist. Sie ist eine ganz süße, offene und erdige Seele, die mit sich und der Welt absolut im Reinen ist. Vielleicht ist das Stillen ein "Erdungsinstrument" um wieder zu sich selbst zurück zu kommen, zur Ruhe zu kommen usw. Meine beiden größeren Kinder haben das sehr gebraucht, mein kleines Mädchen ist das schon von sich aus von Anfang an.


    Diesen Eindruck habe ich bei meinen Kindern auch. #ja


    Wie alt ist denn dein Baby jetzt genau? Wir haben sie nur in den ersten Wochen von der Hebamme wiegen lassen und uns dann nicht mehr so viele Gedanken drum gemacht. Sie hatte immer nasse Windeln, aber selten Stuhlgang.


    Erst als die Kinderärztin bei der U3 (?) sagte, sie müsse mehr zunehmen, habe ich mir kurz Sorgen gemacht und hier auch im Forum gefragt.
    Wir haben ihr oft die Flasche nach Bedarf angeboten und sie trank meistens nur die Hälfte davon. Da war sie auch ganz klar: Kopf wegdrehen, Lippen zupressen.


    Wir haben uns dann einfach darauf eingestellt und ihr halt kleine Flaschen gemacht; es ist ja auch sauteuer das Zeug dauernd wegzukippen. #angst


    So ab 3 Monaten nahm sie einfach besser zu und seitdem ist sie auch recht groß für ihr Alter, finde ich.


    Ab etwa 8 Wochen hat sie durchgeschlafen. Sie schafft dann teilweise Pausen von 19 Uhr bis 8 Uhr morgens. 8I  
    Letztens waren wir mit ihr unterwegs und sie hat tagsüber 7 Stunden nichts getrunken und nur ein paar Löffel Brei gegessen. 8I


    Sie ist beim Essen durchaus wählerischer als ihr Bruder. Der stopfte verzweifelt alles in Massen in sich rein. Sie mag manche Sachen nicht und lässt sich da auch nicht dazu animieren. Auch hier ist sie sehr klar, aber auch nicht unzufrieden damit.
    Sie spürt, dass sie hier prima aufgehoben ist, dass sie Nahrung bekommt, die ihr gut tut und schmeckt, dass sie nach Bedarf essen und trinken darf. Sie kennt das Urvertrauen von Anfang an; das war bei ihrem Bruder leider auch anders.


  • Vielleicht ist das Stillen ein "Erdungsinstrument" um wieder zu sich selbst zurück zu kommen, zur Ruhe zu kommen usw. Meine beiden größeren Kinder haben das sehr gebraucht, mein kleines Mädchen ist das schon von sich aus von Anfang an.


    #ja Das ist sooo schön ausgedrückt! Ja so ist es.


    Ich hatte auch zwei völlig gegensätzliche Stillkinder: die Große ein Junkie, die am liebsten mit meiner Brust verwachsen gewesen wäre. Sie habe ich mit knapp 3 Jahren hart abgestillt, weil ich es einfach nicht mehr ertragen habe. Sie leidet heute noch ständig unter dem Gefühl, zu kurz zu kommen und hat schon immer Schwierigkeiten mit der Regulierung von Emotionen. Sie ist eine extrem heikle Esserin und nimmt nur eine sehr eingeschränkte Nahrungsauswahl zu sich.


    Die zweite hat wirklich nur zur Nahrungsaufnahme gestillt. Auch Nuckeln wollte sie lieber am Schnuller. Diese Kind hat mir mit ganz knapp 4 Monaten Essen aus der Hand geklaut und seitdem isst sie, und isst und isst... Abstillen war mit 18 Monaten, wir waren im Urlaub und dort hat sie es irgendwie "vergessen" und wollte auch nicht mehr ran, nachdem ich es ihr angeboten habe. Sie ruht schon immer in sich und ist durch rein gar nix aus ihrer Mitte zu bringen und gegen jegliche Beeinflussungsversuche (auch Erziehungsversuche) weitestgehend immun.


    Der Kleine ist bisher vom Verhalten irgendwo dazwischen.

  • Hi du Liebe,
    Zuerst möchte ich dir sagen, dass ich dich total gut verstehen kann und dass es als Mama schlimm sein kann, wenn das Kind die Brust nicht so sehr liebt, wie seine Geschwister das taten. Bei mir war das beim Zweiten Kind so, das fühlte sich auch seltsam an. Es wurde aber dann später besser und er stillte bis 25 Monate ;)
    Jetzt die Kleine mag auch fast nur im Liegen stillen und ganz in Ruhe, aber dann auch gern


    Was ich wichtig finde bei Kindern, die eher zögerlich die Brust nehmen und eher wenig zunehmen: keine künstlichen Sauger, auch keinen Schnuller, weil sonst das Saugbedürfnis an den künstlichen Saugern gestillt wird. Dann viel Körperkontakt, viel Tragen, öfter die Brust anbieten, rund um den Schlaf stillen (vor dem Einschlafen, kurz nach dem Einschlafen im Halbschlaf, direkt nach dem Aufwachen) und in Ruhe stillen, wenn es sein muss im Schlafzimmer, Bett oder so. Und dann: Geduld haben :) . Das wird besser. Mit 6 Monaten kann man gut unterwegs Beikost geben, bei Bedarf ja auch früher und mit steigendem Alter wird die Brustliebe ;) oft größe.

  • Meine Große ist ja der Stilljunkie wie aus dem Lehrbuch.
    Und dann kam die Kleine. ichs chwöre, sie hat nur gestillt, weil sie nicht wusste, dass es Milch auch in Flaschen gibt.
    Sie war sooo froh, als ich ihr mal einen Nuckel gab und hat dann begeistert die Brust ausgespuckt.
    Wenn sie ihren schlimmsten Hunger gestillt hat, hat sie die Brust ausgespuckt und erst Ruhe gegeben, als sie den Nuckel hatte.
    Sie hat auch nie die Technik entdeckt, an der Brust zu saugen ohne Milch zu ziehen.


    Das mit dem Erden - das kann durchaus zutreffen.
    Die Große braucht superviel Regulation von außen. Die Kleine war schon als Baby überglücklich, wenn sie irgendwo rumlag und ihr Ding machen konnte. Sie fand tragen auch nicht so überlebenswichtig wie die Große. Ganz nett, ja, aber muss nicht unbedingt. #augen


    Mittlerweile ist sie 2 und stillt immer noch. Sie freut sich auf ihre Milch, protestiert auch mal, wenn ich sie abdocke, stillt ihre Babys und würde ab und an gerne doch mal etwas mehr trinken als ich zulasse. Stillzeiten ausfallen lassen findet sie nicht wirklich in Ordnung, aber andererseits ist es auch kein Problem, wenn ich nein sage.
    Ohen große Schwester hätte sie wahrscheinlich nicht vor Augen gehabt, dass stillen totalmegaübermäßigsupergeil ist und würde nicht mehr stillen. Ich weiß es nicht.


    :)

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Hallo MMC,


    mir tut es leid, dass eure stillbeziehung nicht einfach einfach ist.


    meine beiden söhne sind nur notwendigkeitsstiller,
    aber nicht annähernd so krass wie deine kleine.
    mein großer hatte die ersten paar wochen teilweise tagsüber über 5 stunden nichts getrunken,
    aber sehr gut zugenommen.
    beide sind so, dass sie nur an der brust sind um sich satt zu trinken und dann ist gut.
    der große mochte ja nichtmal nen nuckel.


    aber ich muss gestehen, dass mir das so sehr lieb ist. ich komme so besser klar,
    als wenn ich einen brustjunkie hätte. glaube ich zumindest.
    kuschelig ist mein großer zum glück später trotzdem geworden. ich hoffe, der kleine wird das auch.


    achja, stillen dauert hier auch immer nur maximal 5 minuten. ran, trinken so viel wie reinpasst und
    gut ist.


    der kleine mag komischerweise den nuckel, obwohl er ja nur zum trinken an die brust will.


    ich wünsche euch, dass ihr beide zu einer für euch beide passenden stillbeziehung findet.

  • Mein Großer war ein absoluter Stilljunkie. Selbst abgepumpte Milch hat er nicht aus dem Fläschchen getrunken. Ihn habe ich mit 2,5 Jahren problemlos abgestillt. Der Beikoststart war nicht einfach. Er isst immer noch eher wenig und ist sehr mäkelig. Vom Charakter her braucht er sehr viel Zuwendung. Die fordert er aber nicht aktiv ein, sondern er erwartet, dass wir sie ihm anbieten.


    Den Kleinen habe ich mit 15 Monaten abgestillt, weil ich den Eindruck hatte, dieses Kind braucht die Brust nicht mehr. Er hat zwar immer problemlos getrunken, aber die Abstände waren auch oft lang und er hat quasi ab Geburt durchgeschlafen. Er hat mit 4 Monaten angefangen, alles zu Essen, was er kriegen konnte. Auch heute isst er viel und gerne. Er ist sehr ausgeglichen und holt sich Nähe, wenn er sie braucht.

  • achja, dass mit dem 5 stunden abstand beim großen war aber ca. nur die ersten 2 woche so.
    da hat er auch nachts anfangs 5 stunden am stück geschlafen und tagsüber hatte er auch so lange phasen,
    aber nach der anfangszeit war es dann so aller 2 -3 stunden, ganz von der jeweiligen phase abhängig.
    er war immer sehr kräftig während ich voll gestillt habe.


    und ich habe nur sehr, sehr selten beide brüste für eine mahlzeit gebraucht.

  • Es ist wirklich hilfreich für mich grad zu lesen, dass es solche Kinder gibt und garnicht so selten.


    Den Finger zum Nuckeln weg zu lassen find ich grad undenkbar. Sie will partout die Brust nicht zum nuckeln und hat aber trotzdem ein Nuckelbedürnis. Ihr das zu Versagen würde bedeuten, ein absolut zufriedenes, glückliches Kind (das immer mal nuckeln will) gegen unnötige Unruhe und Weinen einzutauschen - z.B. beim Einschlafen. Ich hab es ja probiert. Oft. Sie will sie einfach nicht. Und zwar nicht mal, weil da immer Milch raus kommt, sondern einfach so.


    Ich werd jetzt doch mal schon einen Osteopathietermin ausmachen. Ich hab zwar nicht das Gefühl, dass da was ist, aber ein paar Sachen sprechen ja schon dafür (sie mag z.B. auch nicht so gern getragen werden und macht das eigentlich nur kurz wach oder wenn sie schläft mit). Es ist mir ihr ähnlich wie mit deiner Tochter, sitopanaki, sie ist sehr zufrieden damit einfach irgendwo herum zu liegen und zu gucken. Das macht sie lang und ausgiebig und manchmal glaub ich, ich könnte sie bestimmt auch einfach hier liegen lassen und ne Stunde spazieren gehen - sie würde es nicht merken und es würde sie auch nicht stören (mach ich natürlich nicht, keine Sorge. Reine Hypothese).


    Gerade jetzt hat sie übrigens seit bald 7 Stunden immernoch nichts getrunken. Jedes Angebot der Brust bringt sie zum Jammern und schließlich Schreien, wenn ich weiter anbiete. Inzwischen fängt sie sogar schon an zu Quengeln, sobald ich mich in der üblichen Weise neben sie lege (so nach dem Motto: "ooh nee, nicht so schon wieder!").


    Es ist mir schon unangenehm, weil ich auch weiß, dass das Quatsch ist auf kognitiver Ebene, aber die Ablehnung meiner Brust macht mir wirklich zu schaffen und belastet mich grad sehr.