Seerose, ich liebe Syrien auch, Rafik Schami hat mich das gelehrt. Ich war nur leider noch nie dort. Und jetzt werden ganze Generationen dort zerstoert. Es ist unbeschreiblich.
Ich habe ihn einmal in den 90ern in einer Lesung erlebt. Auch eine Buchhandlung.
Ich hatte im Anschluss noch eine Frage (nichts Kritisches), und er war irgendwie sehr abweisend. Im Gesamteindruck war mir der Mensch so unsympathisch, das es mir seine Geschichten - die ich eigentlich sehr mochte - ziemlich verleidet hat. Er kam unnahbar-arrogant rüber - jmd., der sein Programm professionell abspulte.
Ich hab ihn in den 80ern kennengelernt und dann noch einmal in den 90ern erlebt. Und könnte jetzt etwas ähnliches berichten wie Du geschrieben hast. Hab's dann unterlassen weil nun ist's über 20 Jahre her und ein Mensch kann sich ja ändern und ich will ihm nicht unrecht tun.
Kurzum, ich versteh Dich.
Ihr rührt mich gerade sehr an! Ich war da noch nie, aber die liebevoll-sehnsüchtige Art wie ihr schreibt von "eurem Syrien" lässt mich hier auch heulen über das, was so unwiderruflich vorbei ist und so dermaßen zerstört wird. Eine Freundin war gerne im Jemen, wir wollten mal zusammen hin- auch das wars ja wohl dann gewesen.
Vielleicht sollte man so etwas bei jedem Land machen? Menschen berichten lassen was und wie sie es dort erlebt haben? Wir Menschen sind uns so nah und sehen dennoch oft erstmal die großen, großen Unterschiede. Geht mir ja genau so.
Wenn ich hier auf der Straße ne Umfrage zu syrischen Menschen machen würde, ich möcht gar nicht wissen was dabei rauskommen würde. Durch Unkenntnis und nicht erklärbare Ängste (jetzt mal abgesehen vom Terrorismus) wird das Fremde noch viel fremder als es eh schon ist.
Ich habe auch schöne Dinge in Laos, Kambodscha, Myanmar erlebt, aber nie so intensiv wie in Syrien, weil ich in den eben erwähnten Ländern die Sprache nur sehr marginal mir angeeignet hatte. Laos war noch sehr prägend, dank einiger Menschen dort die fließend Französisch sprachen.
Nepal war auch so ein Land in dem ich mich sehr wohlgefühlt habe. Nepali war sehr leicht zu erlernen und hat doch sooo viele Kontakte leichter gemacht. Was aber nicht heißen soll, daß es ohne Landessprachenkenntnisse nicht geht, das würd ich nicht behaupten
Bestimmt ist es auch typ- und charaktersache. Ich hab mich auch in Ägypten und Marokko sehr wohl gefühlt, dennoch entsprach die syrische Mentaliät eher meinem Charakter.
Vielleicht wäre tatsächlich mal so ein Thread nicht schlecht, wo Menschen von einem Land erzählen in das sie sich warum auch immer verliebt haben..