Respektvollen Umgang vorleben - wie gut klappt das wirklich?

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  • Zitat

    Letzte Woche hab ich beim Abendessen angefangen zu weinen, nachdem sie sich den ganzen Nachmittag nur angezickt haben, natürlich inklusive diverser "MAMA! Die hat ...!" Sie nennen sich dauernd Arschloch, wegen der kleinsten Kleinigkeiten, zicken sich an, bis ich auf dem Zahnfleisch gehe.


    Bei solchen "Diss-Sprüchen" untereinander bin ich ziemlich deutlich und klar: so wird hier nicht miteinander gesprochen! Das unterbinde ich schnell und recht streng in Wortwahl und Tonfall. Es ist für mich eine absolute Überschreitung meiner Erträglichkeitsgrenzen, wenn persönlicher Frust, Neid, Rivalität etc. pp. so ungefiltert und abwertend aneinander ausagiert wird. Alle denkbaren Gefühle, die dazu führen können, das Geschwisterkind abwertend beleidigen oder vor den Eltern anzuschwärzen zu wollen, sind verständlich und dürfen ihren Platz finden. Aber _nicht_ im direkten, aggressiven Ausagieren - das gibt sonst schnell eine Dynamik von gegenseitigen Verletzungen und Rachegefühlen, die dann eine gewaltige emotionale Belastung fürs familiäre Gefüge mit sich bringt.


    Ich will nicht in so einer "Kriegsstimmung" leben oder dauernd Schiedsrichter sein - am Ende verlieren alle und keiner gewinnt.


    Zum Vorleben von gegenseitigem Respekt allgemein:
    Manchmal leider, manchmal zum Glück ist das Vorleben keine Garantie dafür, dass Kinder etwas auch in ihr eigenes Fühlen und Handeln übernehmen. Natürlich wünsche ich mir, dass sich meine Kinder alle meine guten Eigenschaften und Werte aneignen und dafür alle Unzulänglichkeiten, Fehler und groben Schnitzer einfach übersehen.
    So wird das am Ende aber natürlich nicht sein ^^
    Letztlich kann ich dann doch nur das leben, was mir wichtig ist und mein Gefühl der absoluten und monokausalen Verantwortlichkeit dafür, was meine Kinder sind oder nicht sind, relativieren.

    They made you think that what you need is what they're selling, made you think that buying is rebelling
    (Zack de la Rocha)

  • Vor Jahren hatte ich auf meiner Geburtstagskarte von den Kindern: "ich schenke dir meinen Rehspeck" stehen #super


    Respekt ist mir sehr wichtig, und das fordere ich von den Kindern auch ein, wenn Vorleben nicht ausreicht.

  • Ich hab jetzt nicht alles gelesen -


    was bei uns immer hilft: Wer nicht freundlich fragt, und dabei "bitte" sagt kriegt nichts. Wenn ich den Kindern etwas reiche, habe ich es lange so gemacht, dass ich die Sache erst dann losgelassen habe, wenn ich ein "Danke" gehört habe, vorher nicht. Da haben wir auch ein Spiel draus gemacht ... Jetzt sagen sie automatisch danke und auch bitte, in freundlichem Ton. Einfach weil sie wissen, dass das,was sie haben möchten, sonst nicht kommt. Und weil sie merken, dass die Atmosphäre so auch viel schöner ist. Bei "blöde Mama" oder Gekreische würde ich einfach nicht reagieren; oder meinen Teller nehmen und den Esstisch verlassen, von mir aus können sich die Kinder gerne ankreischen, so lange ich es mir nicht anhören muss. Das hab ich auch vor Jahren zweimal gemacht, hat sie nachdrücklich beeindruckt. Bei sowas wie wenn das Kind nur für sich selbst deckt, obwohl man zusammen essen möchte, würde es das Essen für das Kind eben einfach nicht geben.


    Hagendeel

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Vor Jahren hatte ich auf meiner Geburtstagskarte von den Kindern: "ich schenke dir meinen Rehspeck" stehen #super


    Respekt ist mir sehr wichtig, und das fordere ich von den Kindern auch ein, wenn Vorleben nicht ausreicht.


    Wie süss!
    Ich möchte auch Rehspeck!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Angeregt durch eine Diskussion mit Freundinnen möchte ich euch mal fragen, ganz subjektiv, wie sehr ihr euch von euren Kindern respektvoll behandelt fühlt. Und wie ihr ihren Umgang untereinander beurteilt.
    ........


    Wie läuft das bei euch? Wirkt sich Rabigkeit wirklich aus? Ich laufe hier echt am Limit, das ist so unharmonisch. ;(


    Ich hab jetzt grade nur den Eingangsbeitrag gelesen und unterschreibe erst mal Wort für Wort (ausser das die große grade 10 geworden ist ist das ganz ganz ganz genau unsere Situation hier). Und ich fühl mich wie der Diener.
    Ich hab es x-mal mit erklären und natürlicher Konseqenz versucht, es nützt nichts... die Damen lassen sich bedienen und räumen null komma nix auf.
    Ich überleg jetzt schon aus lauter verzweiflung, wahlweise an Bestechung oder Strafe, beides Dinge die ich nienienie wollte #angst #hammer #angst

    We will rage with the forcefield of a woman! Polly Scattergood

  • So, weitergelesen und von mir erst mal danke für die vielen Tips. Da konnte ich auch für mich ein paar Tips rausholen,.

    We will rage with the forcefield of a woman! Polly Scattergood

  • Ich stelle mir hier auch mal einen Stuhl rein, nein, besser einen bequemen Sessel. Tässchen Tee?


    Das "ist egal, was Sie Ihrem Kind erzählen, nachmachen wird es, was Sie tun" trifft hier so oft sowas von NICHT zu!! Mein Mann und ich reden anständig miteinander, schreien uns nicht an, belegen uns nicht gegenseitig mit Schimpfwörtern, sind auch nicht nonverbal oder zwischen den Zeilen abwertend miteinander und erst recht nicht körperlich aggressiv gegeneinander. Gleiches- bis auf das Nichtanschreien in Ausnahmesituationen #schäm - gilt für unseren Umgang mit den Kindern. Aber die Kinder?? Klar, Geschwistereifersucht ist normal, das kenne ich auch noch von meinem Bruder und mir. Aber SO? Die gebrauchen Wörter untereinander, dass mir- und ich bin da nicht zart besaitet- die Ohren schlackern. Der Mittlere haut seine beiden Brüder, dass sie weinend flüchten. Der Einzige, der momentan (und diese Phase wird auch vergehen, ich weiß) öfter mal hilft den Tisch zu decken oder die Spülmaschine auszuräumen, ist unser Jüngster. Klar müssen sie nicht den Haushalt mit schmeißen, aber so ein bisschen Rücksichtnahme auf eine frisch aufgeräumte oder geputzte Wohnung wäre schon toll manchmal #augen .
    Ich mag mir aber nicht mehr dauernd den Mund fusselig reden, und gerade mit dem immer dicker werdenden Bauch sind sowohl meine körperliche Energie als auch meine Nerven spätestens am späten Nachmittag erschöpft, und dann kommt erst noch die Wolfsstunde...
    Ich setze mich also lieber hier in meinen Sessel und warte, bis sich die rücksichtsvolle Phase meiner Kinder von alleine einstellt oder mir hier im Forum den ultimativen Tipp gibt.
    Rückenmassage, thistle? Dann schieb deinen Sitz vor meinen ;)

  • Ach ja, immerhin sehe ich regelmäßig davon ab, meine Kinder auf Befehlston hin zu bedienen. Ich bin da auch gegen Beschimpfungen oder Rumgefluche immun, das wissen die Kinder, deswegen bekomme ich sowas auch nie als Antwort auf Nichtbedienen. Im Gegensatz zum Papa #pfeif