ZitatLetzte Woche hab ich beim Abendessen angefangen zu weinen, nachdem sie sich den ganzen Nachmittag nur angezickt haben, natürlich inklusive diverser "MAMA! Die hat ...!" Sie nennen sich dauernd Arschloch, wegen der kleinsten Kleinigkeiten, zicken sich an, bis ich auf dem Zahnfleisch gehe.
Bei solchen "Diss-Sprüchen" untereinander bin ich ziemlich deutlich und klar: so wird hier nicht miteinander gesprochen! Das unterbinde ich schnell und recht streng in Wortwahl und Tonfall. Es ist für mich eine absolute Überschreitung meiner Erträglichkeitsgrenzen, wenn persönlicher Frust, Neid, Rivalität etc. pp. so ungefiltert und abwertend aneinander ausagiert wird. Alle denkbaren Gefühle, die dazu führen können, das Geschwisterkind abwertend beleidigen oder vor den Eltern anzuschwärzen zu wollen, sind verständlich und dürfen ihren Platz finden. Aber _nicht_ im direkten, aggressiven Ausagieren - das gibt sonst schnell eine Dynamik von gegenseitigen Verletzungen und Rachegefühlen, die dann eine gewaltige emotionale Belastung fürs familiäre Gefüge mit sich bringt.
Ich will nicht in so einer "Kriegsstimmung" leben oder dauernd Schiedsrichter sein - am Ende verlieren alle und keiner gewinnt.
Zum Vorleben von gegenseitigem Respekt allgemein:
Manchmal leider, manchmal zum Glück ist das Vorleben keine Garantie dafür, dass Kinder etwas auch in ihr eigenes Fühlen und Handeln übernehmen. Natürlich wünsche ich mir, dass sich meine Kinder alle meine guten Eigenschaften und Werte aneignen und dafür alle Unzulänglichkeiten, Fehler und groben Schnitzer einfach übersehen.
So wird das am Ende aber natürlich nicht sein
Letztlich kann ich dann doch nur das leben, was mir wichtig ist und mein Gefühl der absoluten und monokausalen Verantwortlichkeit dafür, was meine Kinder sind oder nicht sind, relativieren.