wie mündliche mitarbeit verbessern?

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  • mein großer sohn bekommt immer mal wieder zu hören, dass er mehr mündlich mitarbeiten soll.


    ich habe ja den eindruck, dass das ganz viel eine typsache ist. ich selber war auch immer eher zurückhaltend und habe mich
    nicht so oft gemeldet.



    ich sag ihm natürlich hin und wieder wie wichtig die mündliche mitarbeit ist und das er mal gucken soll, dass er mehr mitmacht. bislang hat das nix genützt #pfeif



    habt ihr ne idee, wie man dem kind da ein bisschen auf die sprünge helfen kann?

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • 2 Ideen: je nach Fach mal was mitbringen, was zum Thema passt, also einen freiwilligen Beitrag liefern, den er sich aber selbst ausgesucht hat. ist vielleicht einfacher, als auf eine Frage spontan zu antworten.


    oder sich vornehmen, pro Schulstunde mindestens 3mal den Finger zu heben, erfahrungsgemäß rufen Lehrkräfte diejenigen, die sich seltener melden, dann eher auf. es muss ja kein ausführlicher Beitrag sein, manchmal reicht auch eine Frage, weil man was noch nicht verstanden hat. Oder das gute alte "Öh, ich hab's vergessen was ich sagen wollte". zumindest Einsatz gezeigt.


    je nachdem wie die Klasse sonst auch drauf ist, ich fand's in manchen Schlaf-Montagmorgen-Stunden ganz gut, quasi ein Zweiergespräch mit der Lehrerin zu führen. sonst war ich auch eher ruhig.

  • Ich hatte da in der Schulzeit auch sehr große Probleme mit und hab das bis zum Ende nicht in den Griff gekriegt. Bei mir wars vor allem, dass ich superschnell rot werde und mir das so peinlich war, wenn mich dann alle angucken - irgendwann war die Hürde natürlich auch unüberwindbar, weil ich dachte, wenn ich mich nach einem halben Jahr plötzlich melde, ist die Aufmerksamkeit noch hundertmal größer..


    Weißt du denn, was für deinen Sohn das "Problem" beim Melden ist? Ich war (unter anderem) deshalb bei einer Therapeutin, die auch empfohlen hat, mir eine bestimmte Anzahl von Meldungen vorzunehmen.


    Falls dein Sohn Probleme hat, sich schnell/spontan Antworten zu überlegen, könnte er sich ja vielleicht auch am Anfang beim Vortragen der Hausaufgaben vornehmen, sich mehr zu beteiligen?


    Ach, wie so oft ein Beispiel dafür, wie doof das Schulsystem ist :| Ich fänds schön, wenn jeder sich aussuchen könnte, ob er sich lieber schriftlich oder mündlich äußern möchte...

  • Bei der Typsache gebe ich dir in sofern Recht, als das ich Kinder mit eher wenig Selbstvertrauen so erlebe, mich als Schüler eingeschlossen.
    Ich würde desshalb da ansetzen. Ihn bestärken, wichtig und ernst nehmen. Ihm was zutrauen und ihn unterstützen dabei sich sebst was zuzutrauen und üben.
    Mein 2. sehr zurückhaltener Sohn, hat sich das Stück für Stück erarbeitet, immer über Dinge die ihn sehr interessiert haben. Am Abschluss der Grundschulzeit hat er seine Projektgruppe moderiert und frei gesprochen. Und was einst so überhaupt nicht seins war, ist zu einer seiner Stärken geworden.

    4Jungs(00/04/06/08) & 1Bienchen(13)

    • Offizieller Beitrag

    ich sage den lehrerInnen stoisch, dass meine kinder eben stiller sind und nicht alle kinder klugschwätzer und laberbacken sein können - und das auch andere werte zählen müssen als permanent seinen senf dazu geben. natürlich weiß ich aus entsprechenden veranstaltungen, die ich selbst geleitet habe, wie praktisch es ist, wenn sich auf eine frage 15 kinder melden - aber ... siehe oben. quantität ersetzt nicht immer qualität. ;)


    rein praktisch:


    meine tochter fuhr mit strichlisten ganz gut. sie machte für jedes mal melden einen strich und für jedes mal drangekommen sein einen querstrich und hatte persönliche ziele - 10 mal melden pro stunde oder so. inzwischen (8. klasse) ruht sie sich auf "x. weiß sowieso die antwort" aus und gibt das auch so an den kleinen bruder weiter. "melde dich oft genug, dann lassen sie dich in ruhe." der bruder findet so strichlisten blöd und wird mündlich immer ein ganz stiller bleiben. zum glück sehen seine lehrerinnen, dass er "nur" still ist und nicht blöd. ich habe hoffnung für nachfolgende generationen. dieses "wer am lautesten schreit und am meisten rumquakt, ist der tollste" macht mich persönlich immer ziemlich sauer.


    es gab dazu einen ganz guten artikel, ich glaube in der zeit. such ich später mal. #ja

  • Ich war auch so eine Schülerin. Ich habe mich quasi nie gemeldet, obwohl ich die Antwort in den meisten Fällen wusste. Irgendwann wurde mir der freundliche Hinweis der Lehrer auf die mündliche Mitarbeit dann selbst zu blöd und ich habe mit einer Freundin folgendes ausgemacht: Für jedes Mal melden mache ich mir einen Strich, sie macht bei sich das Gleiche. Am Ende der Woche haben wir die Striche verglichen und wer weniger Striche hatte, hat die Andere zu einem Eis eingeladen. Ihr glaubt gar nicht, wie gut unsere mündliche Mitarbeit plötzlich war :D

  • Bei meinem Sohn funktioniert es gut, eine Meldeliste zu schreiben; so ein kleiner Zettel für jedes fFch, darauf macht er immer einen Strich, wenn er sich meldet.


    Hagendeel

  • Du könntest ja die Leherin die das anmerkt mal fragen, was sie denn so macht um Deinen Sohn zu einer besseren Mitarbeit zu motivieren. #zaehne

  • Es gibt sonst auch noch eine Methode in Absprache mit der Lehrkraft: anstatt sich zu melden, signalisiert man mit einer Faust auf dem Tisch, wenn man nicht dran genommen werden will. Ansonsten nimmt die Lehrkraft einfach mal dran, als wenn man sich melden würde. Das geht natürlich nur, wenn man eigentlich viel beitragen könnte, sich aber eher nicht traut.

  • Das mit der Liste habe ich mit einer Freundin zu Schulzeiten auch mal gemacht. Leider hat es unsere Note nicht verändert, da die Lehrerin ein festes Bild von uns hatte, das hat sich leider erst mit Wechsel der Lehrerin geändert, aber ich hab auf einmal viel mehr gelernt und gekonnt.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Vielleicht könnte man mit der Lehrerin und ihm zusammen eine Abmachung treffen, dass er sich über einen überschaubaren Zeitraum häufiger meldet und am Ende der Stunde eine kurze Rückmeldung darüber erhält, wie die Stunde (aus Lehrersicht) war? Dann hinterher könnte man insgesamt schauen, ob sich was getan hat. Ich denke, eine gute Rückmeldung kann schon motivieren.

  • Ich habe wie Fia und Timandra regelmäßig mit einer Freundin ein "Wettmelden" veranstaltet - allerdings ohne Eisessen.


    Meine Kinder finden die Idee aber doof... :(


  • Ich war auch so eine Schülerin. Ich habe mich quasi nie gemeldet, obwohl ich die Antwort in den meisten Fällen wusste. Irgendwann wurde mir der freundliche Hinweis der Lehrer auf die mündliche Mitarbeit dann selbst zu blöd und ich habe mit einer Freundin folgendes ausgemacht: Für jedes Mal melden mache ich mir einen Strich, sie macht bei sich das Gleiche. Am Ende der Woche haben wir die Striche verglichen und wer weniger Striche hatte, hat die Andere zu einem Eis eingeladen. Ihr glaubt gar nicht, wie gut unsere mündliche Mitarbeit plötzlich war :D


    #super



    Eine Verwandte von mir hat sich immer am Anfang der Stunde gemeldet, bei Wiederholung und Hausaufgabenbesprechung. Teils mit Antworten, teils mit Fragen. Obwohl sie auch viel nachgefragt hat, was sie nicht verstanden hatte, hat sie dafür gute mündliche Noten bekommen.

  • Ich hab' mich auch so gut wie nie gemeldet. Irgendwann in der Oberstufe hat es aber "klick" gemacht und ich habe mein Problem verstanden. Problem war, dass mir auf jede Frage immer spontan eine Antwort einfiel. Aber es hat sich nie jemand gemeldet, also schien die Frage ja ganz schwer zu sein und ich dachte dann,d ass meine Antwort ja nicht stimmen kann, weil das viel zu einfach wäre. Irgendwann in der Oberstufe habe ich dann geschnallt, dass die Fragen bzw. die Antworten wirklich so einfach sind und der Lehrer dankbar ist über jede Antwort. Vo da an habe ich mich dann öfters gemeldet.


    Falls das Problem bei Deinem Sohn ähnlich liegen könnte, bitte ihn, mal darauf zu achten, ob er die Antworten seiner Mitschüler so viel besser findet, als die, die er geben würde. Er wird dann schnell merken, dass sie es nicht sind. Vielleicht gibt ihm das mehr Selbstvertrauen.

  • danke für eure guten antworten :)



    mein sohn ist in gruppen eher zurückhaltend und ruhig. man kann gar nicht mal schüchern sagen...


    in seiner klasse sind einige die ein relativ starkes geltungsbedürfniss haben und sehr viel reden und nachfragen. ich glaube das bewirkt, dass er sich eher zurücknimmt.


    seine lehrerin meinte, sie ist sauer auf ihn 8I , weil er eigentlich ne eins in mündlicher arbeit/deutsch haben könnte. naja....bei so sachen wie referat und gedichte vortragen hat er kein problem...das macht er gut. wie sie ihn sonst aus der reserve lockt, weiß ich nicht. ich denke, da gibt es keine besonderen anstrengungen.



    ich finde den tipp mit der strichliste super. ich versuche mal, ihm das schmackhaft zu machen

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

    • Offizieller Beitrag

    Mir ging es in der Schule auch so. Wir hatten auch einige Kinder, die von sich aus gerne mitarbeiteten und ich dachte mir immer: na, wenn die unbedingt wollen sollen sie mal machen. Ich hab mich dann freiwillig höchstens gemeldet, wenn sonst niemand die Antwort wußte. Wobei ich da oft auch erstmal überlegt habe, ob das denn sein kann, dass sonst niemand die Antwort weiss, oder ob nicht meine Antwort doch falsch oder unvollständig ist.


    Mir war auch schon relativ bald klar, dass sich das notentechnisch nicht gerade vorteilhaft auswirkt, aber da ich schriftlich sehr gut war, war mir das ziemlich egal.

  • ich sage den lehrerInnen stoisch, dass meine kinder eben stiller sind und nicht alle kinder klugschwätzer und laberbacken sein können - und das auch andere werte zählen müssen als permanent seinen senf dazu geben.

    Zum Beispiel ein so gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln, dass man nicht andere Menschen niedermacht, um besser dazustehen.
    Manche Kinder sind stiller und schüchterner, andere sind offener und extrovertierter. Beides ist gut, beides kann Vor- und Nachteile haben, je nach Situation.

    _._._._._._._._
    Prokrastinierer aller Länder: vereinigt Euch - morgen


    “Schatz, komm bitte ins Bett. Man braucht sieben Stunden Schlaf, um als Mensch zu funktionieren.“ “Ich bin Mutter, ich brauch vier.“


    Silence is golden... unless you have a toddler. Then silence is extremely suspicious.

  • An Anfang jeder Schulstunde 4 Bundstifte auf den Tisch und für jedes mal wenn man einen Beitrag gebracht hat einen Stift wieder ins Mäppchen.