Welche Themen würdet ihr in den Lehrplan aufnehmen, wenn ihr könntet?

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  • Welche Themen oder Kompetenzen sollten eurer Meinung nach in der Schule behandelt werden oder werden behandelt, aber kommen zu kurz?


    Folgende Themen würde ich mir wünschen (allerdings ausgehend von meiner Schulzeit, vielleicht ist ja inzwischen auch einiges davon schon drin):


    - Manipulation: Wie werde ich manipuliert? Wie manipuliere ich andere (bewusst und unbewusst)? Wer will mich manipulieren? Wie kann ich mich vor Manipulation schützen?


    - Kindesentwicklung: Das Thema wird meiner Meinung nach viel zu wenig behandelt, obwohl ja nach der Schule theoretisch auch schon bald die ersten Kinder kommen könnten. Ich selber hatte als Jugendliche und junge Erwachsene kaum Kontakt zu jüngeren Kindern und insbesondere auch Babys und diese Erfahrung fehlte mir dann schon beim ertsen Kind. Aber ich bin mir bewusst, dass man da durch theoretisches Wissen ohne praktische Erfahrung nur begrenzt viel erreichen kann. Wäre aber vielleicht besser als nichts.


    - Recherche im Internet: Nicht nur zu Hause als Übung, sondern auch mal mit Hilfe des Lehrers und mit konkreten Hinweisen, z. B. wie ich erkenne, ob Informationen seriös sind. Und vielleicht auch mal ganz konkrete Fragen damit beantworten und nicht nur Vorträge oder Ausarbeitungen.


    - Medizin: Hier könnte ich mir vorstellen, dass es sinnvoll wäre, mehr über häufige Krankheiten und Präventionsmaßnahmen zu lernen. Vieles bekommt man ja sowieso nebenbei mit, aber ich finde etwas Allgemeinbildung in diesem Punkt trotzdem ganz hilfreich, um es nicht so dem Zufall zu überlassen.


    - Wissenschaftlich Studien: Wie sie funktionieren, was sie leisten können und was nicht und wie sie manipuliert werden können.


    Habt ihr noch mehr Ideen oder Wünsche, was man im Lehrplan unterbringen sollte?

  • Menie Grundschulkinder lernen diese von Dir genannten Punkte kennen:
    Recherche im Internet - genau so wie von Dir beschrieben
    Kindesentwicklung - im BEreich Sexualkunde wird hier auch viel über Babys und Kleinkinder gesprochen (auch Thema: wie war es, als ihr noch Babys wart?)
    Manipulation - ich weiß nicht ob ich Dich richtig verstanden habe. Aber ich mache Gruppendynamiken zum Thema (nicht offiziell nach Lehrplan, aber eben immer am konkreten Beispiel)



    An der weiterführenden Schule würde ich mir Dinge wünschen wie (die kann man aber in ganz kurzen Einheiten abhandeln, ich will mehr, dass die Kinder mal davon gehört haben und nicht dass sie da Experten werden):
    kurze Übersicht über Dinge wie Hartz oder "was mache ich wenn ich mich arbeitssuchend melden will" oder so Amtzeug generell.
    das Thema Versicherungen und für was brauche ich sie



    vielleicht fälltmir noch was ein.

  • Ganz dringend: Jura! Ein grobes Verständnis, wie unser Rechtssystem funktioniert. Arbeitsrecht, Vertrags recht, Familienrecht. Nicht spezifisch, aber das ein bisschen ein Gefühl entsteht. Ich hab keine Ahnung von Recht, aber im Studium ein paar Grundlagen vermittelt gekriegt und das ist Gold wert. Ich erlebe es oft das mir jemand was erzählt und ich sofort sagte"dass kann nicht sein". Und meist kommt dann noch eine Info hinterher, die das ganze in ein völlig anderes Licht taucht.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Kochen und Mahlzeiten zubereiten, Tisch decken usw. Können auch viele ältere Kinder noch nicht sicher. Hauswirtschaftsunterricht gibts in unserem Bundesland nicht an allen Schulen, in den Grundschulen gar nícht - da muss man Glück haben, das die Klassenlehrerinnen mal sowas mit den Kindern üben.


    Energie sparen, nachhaltig leben.


    Hagendeel

  • Als junge Erwachsene hab ich mir gewünscht, ich hätte mehr über


    -Mietverträge und Strickfallen (oder Verträge allgemein)
    -Versicherungen (was isn ne Haftpflicht??)
    -Kredite/Finanzplanung


    gelernt.


    Kindesentwicklung gab es in USA als Schulfach, das war aber wohl eher als Präventionsmaßnahme gedacht (so mit Puppen, die nachts schreien und nicht aufhören..).


    Internetrecherche, Quellenbewertung etc. haben wir vor 15 Jahren schon (u.a. im Gemeinschaftskundeunterricht) gemacht. Oberstufe Gymnasium allerdings erst.

  • - Wissenschaftlich Studien: Wie sie funktionieren, was sie leisten können und was nicht und wie sie manipuliert werden können.


    Das fiel mir als erstes ein.


    Wir hatten Stochastik in der Schule, aber nur in einem Halbjahr in der 12. oder 13. Klasse. Das hätte viel mehr sein müssen, eben auch Richtung "Statistiken lesen und verstehen." Man könnte das fächerübergreifend machen, einen Teil in Mathe, einen Teil in Bio.



    Ganz dringend: Jura! Ein grobes Verständnis, wie unser Rechtssystem funktioniert. Arbeitsrecht, Vertrags recht, Familienrecht. Nicht spezifisch, aber das ein bisschen ein Gefühl entsteht.


    Das fände ich auch gut. Gerne gekoppelt mit Grundlagen in VWL und BWL. Ich hatte an der Uni "Finanzwirtschaftliche Grundlagen des Steuerrechts" und "Buchführung und Bilanzen für Juristen" und das hat meinen Horizont mit einfachen Mitteln nachhaltig erweitert.


    Ich fände es auch schön, wenn der menschliche Körper in Biologie noch ausführlicher behandelt würde. Zumindest bei uns war mir das zu wenig, obwohl wir mehrere Epochen dazu hatten.


    Ach, überhaupt habe ich in der Schule viel zu wenig gelernt. #heul

  • Medien kritisch hinterfragen.
    ...ähnlich wie bei Internet und Studien. WER sind die Geldgeber, was bedeutet das für den Inhalt usw.

    “As we work to create light for others, we naturally light our own way.”
    ― Mary Anne Radmacher

  • Ich finde Hauswirtschaftssachen gehoeren nicht wirklich in die Schule, bzw sind die Opportunitaetskosten viel zu hoch.


    Rationales Denken waere mir wichtig, in Anlehnung an vieles, was hier aufkam.

  • Ich verstehe nicht, was in diesem Zusammenhang Opportunitätskosten sind (und ich hab eben extra Wikipedia bemüht, weil ich nicht mal den Begriff kannte..).


    Aber jetzt wo ich drüber nachdenken: Doch, kochen lernen in Zusammenhang mit Ernährungslehre fänd ich ziemlich sinnvoll für die Schule.

  • Oh, entschuldigung, das bedeutet einfach nur, dass durch die Einfuehrung von Hauswirtschaftsunterricht (meinem Empfinden nach) Ressourcen aufgebraucht wuerden (Schueler*innen haben ja nur begrenzt viele Unterrichtsstunden), die man anders deutlich besser benutzen koennte.

  • Selbstorganisation und Zeitmanagement, Lerntechniken, Studien- und Berufswahl. Ja und wenn ich es recht überlege auch was mit Kindern und Babys, wobei es bei den meisten ja schon noch eine Weile hat, bis das wirklich gebraucht wird.

  • Oh, entschuldigung, das bedeutet einfach nur, dass durch die Einfuehrung von Hauswirtschaftsunterricht (meinem Empfinden nach) Ressourcen aufgebraucht wuerden (Schueler*innen haben ja nur begrenzt viele Unterrichtsstunden), die man anders deutlich besser benutzen koennte.


    Einführung? Mein Sohn hat Hauswirtschaft an seiner Gesamtschule in seinen Wahlpflichtfächern (Arbeitstechnik). Dazu noch Technik und Wirtschaft. Ich finde das sehr gut so, insbesondere weil dort thematisch sehr viel mehr aufgegriffen wird als Kochen und Einkaufen, sondern das Thema "Hauswirtschaft" sehr wörtlich genommen wird (Versicherungen, Haushaltsbuchführung, Kostenkalkulation, Hygiene etc.pp.)


    Ich fände noch Kommunikationstraining wichtig, so ab Klasse 9. oder 10.

  • Ich fände basiswissen zu den gängigsten Versicherungen wichtig, sowie Aufklärungen über Kredite und mögliche Risiken daraus.

    #herzen Liebe Grüße von der N-tchen und L-chen -Mama

  • Wieso nicht finnland-like?


    Ziel ist es, sich eine woche mittags zu versorgen. Da spielt mathe, hauswirtschaft, timing, recherche, vielleicht noch regionale unterschiede zusammen. Sicher noch mehr. 2 monate wird der aufwand theoretisch beleuchtete, immer mal was kleines zu essen gemacht. Natürlich auch nachhaltigkeit. Oder ökologie. Im prinzip ist könnte man viel drauß machen.

  • Och, imho könnte mal als allererstes einiges zusammenstreichen *g* - da wäre dann auch Platz für sinnvolle Sachen, die im Moment nicht auf dem Stundenplan stehen. Z.B. werden hier in Reli gerade judische Gruppen zur Zeit Jesu durch genommen, in der 5. Klasse. Ganz ehrlich, die Kinder lernen´s auswendig, schreiben eine Arbeit drüber und vergessen das Ganze ganz schnell wieder.
    Dafür würde ich Finanzplanung, Versicherungen, etwas Jura, überhaupt die Frage, wie man mit dem Einkommen auskommt (auch ein bißchen Hauswirtschaft) sehr begrüßen.
    Kommunikationstraining - hatte ich erst im Studium, da gingen teils ganze Kronleuchter auf. Ja, schadet auch nicht, dafür reicht ein kleines Projekt, man muß das ja nicht gleich als ein eigenes Fach für mindestens ein Schuljahr auslegen.
    Internetrecherche - gibt´s hier imho...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ringelbluemchen, ich hatte die Ausgangsfrage so verstanden, dass es um flaechendeckende Einfuehrung geht.

  • Ja, einfache aus dem leben genommene fragestellungen beleuchten und mehrere antwortmöichkeiten geben und bewerten.


    Ich möchte mich für eine arbeit bewerben. Welche wege gibt es. Lebenslauf, bewerbungsgespräch.


    Ich gründe eine familie mit x euro einkommen. Sucht eine wohnung (größe, kosten?). Was kostet ein kind mehr. Brauche ich ein auto. Was passiert, wenn jemand krank oder arbeitslos wird. Welche versicherungen gibt es. Wann sind sie interessant. Und per los bekommen 2-3 schüler ein familienmodell übergestülpt. Ähnlich wie bei spiel des lebens.

  • Empathie. Ich weiß, das kann man nicht wirklich lernen. Aber ich finde, das Ethik und die Vermittlung von ethischen Grundwerten in der Schule viel zu kurz kommt.