Epi-no und Frühgeburt

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  • Hallo liebe Raben! Jetzt brauche ich mal auch euer gesammeltes Wissen: ich habe eine Freundin, die ist schwanger, ca. 34. Woche, sie hat im Oktober Termin. Sie macht so ziemlich alles anders als ich, so weit, so gut. Ich versuche sie ihren Weg gehen zu lassen und möglichst nur dann meine Meinung sagen, wenn ich es wirklich für nötig halte (sie ist schwangerschaftstypisch sehr, sehr empfindlich...). Nun hat sie mir erzählt, dass sie schon super trainiert ist für die Geburt, sie kommt mit dem Epi-No schon auf einen Umfang von 20 cm! Ich habe dieses Ding nie verwendet, dachte aber, dass man keinesfalls so früh so heftig dehnen sollte, wegen Frühgeburtsrisiko. Hat jemand Quellen für mich, oder kann mich beruhigen, dass ich mir unnötig Sorgen mache? Ich möchte sie nicht unnötig beunruhigen, darum habe ich noch nichts gesagt. Ihre Hebamme hat ihr das Teil wärmstens empfohlen, weil die Geburt dann statt zwei Stunden nur eine halbe Stunde dauern würde. #confused Ich fürchte, dass ich da eh nichts dagegen sagen kann, da ich keinen Doktortitel vorweisen kann. Nur die Warnung eines guten Arztes würde da wohl dagegen ankommen.


    Danke und LG, Kassiopeia

    Respekt beruht auf Gegenseitigkeit. Kinder, die von den Eltern nicht
    respektiert werden, haben keinen Respekt vor den Eltern. Was
    möglicherweise wie Respekt wirkt, ist Angst. -Ch. Nöstlinger

    #rose

  • Laut der Homepage des Herstellers sollte man erst 3 Wochen vor dem errechneten Termin damit anfangen. Deine Freundin ist daher ein wenig zu früh dran.


    Und eine Geburt, die statt 2 Stunden nur eine halbe dauern soll? Meint die Hebamme vielleicht die Presswehen oder so? #gruebel

  • Eine Frühgeburt kann man damit sicher nicht verursachen, sicher aber auch keine schnellere Geburt. Wie soll das gehen? Man labbert ja die Scheide aus, aber bis das Baby dort ankommt, muss es erstmal am Muttermund vorbei. #stirn
    Der Scheidenausgang ist erst die letzte Hürde, und im Gegensatz zu denen im Geburtskanal davor sehr nachgiebig.


    Wochenlanges "trainieren" mit so einem Teil führt aber möglicherweise zu einer dauerhaft ausgelabberten Scheide #gruebel Dass gewebe muss sich doch zurückbilden, um wieder "wie früher" zu werden; wie soll es das, wenn man's nicht lässt?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Die Meinungen über den Epi-No gehen weit auseinander.


    Ich bin zertifiziert für Beckenboden- und Inkontinenztraining und rate dringend davon ab,
    den Beckenboden über einen so langen Zeitraum so aufzudehnen.
    Gerade in der postpartalen Rückbildung gibt es danach immer wieder Komplikationen.
    Aber das ist wie gesagt eine der vielen Meinungen.
    Und ja, es gibt auch einige Frauen, die darauf schwören.
    Ich denke aber, dass "Dammschutz" anders aussehen sollte als prophylaktisches, mechanisches Aufdehnen.

  • Da schließe ich mich an. Ich hatte mal eine Beckenboden-Fortbildung, und die Kursleiterin hat absolut davon abgeraten. Der Beckenboden weitet sich unter der Geburt. Wenn man so häufig über einen längeren Zeitraum vorher dehnt, schädigt man den Beckenboden nachhaltig.

  • ich habe das teil 1 x mal angewendet, einen tag später hatte ich blasensprung, 2.5 wochen vor et. Vielleicht auch zufall, ich habe aber ein ungutes gefühl dabei. Die anderen 2 geburten waren auf termin.

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Vielen Dank für eure Antworten! Bin schon mal beruhigt, dass jetzt nicht gerade eine Frühgeburt droht. Das mit dem Beckenboden werde ich ihr auf jeden Fall noch sagen. Habt ihr vielleicht irgendwelche Quellen diesbezüglich? Sie ist so der streng wissenschaftliche Typ, sie glaubt nichts, was nicht per Doppelblindstudie belegt wurde...
    Danke und LG, Kassiopeia

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    #rose

  • Schau mal, hier ist eine öffentlich zugängliche Dissertation dazu:


    http://edoc.ub.uni-muenchen.de/5968/1/Baur_Cornelia.pdf


    Das Fazit lautet hieeir allerdings, dass weder ein Vor- noch ein Nachteil für den Beckenboden nachgewiesen werden konnte. Die Studie beschäftigt sich allerdings nur mit Ergebnissen bis 6 Monate nach der Geburt.


    Ich hoffe, es ist ok, das hier zu verlinken? #angst


    Na, dann wünsche ich deiner Freundin alles Gute für die Geburt und dass weiterhin alles planbar, wissenschaftlich fundiert und vorher beeinflussbar sein wird. :D Sorry, konnte ich mir nicht verkneifen. #freu
    Aber im Ernst, ich hoffe, dass mit oder ohne Epi-No alles gut geht! #sonne

  • Vielen Dank, Septemberglück! Sag, kennst du meine Freundin persönlich? 8I Sie plant ja die Geburt und das Baby schon seit Monaten genau durch, ich beisse mir da gehörig auf die Zunge. Ich habe nur einmal beiläufig erwähnt, dass das Kind ja auch einen Charakter haben wird, da war sie schon recht beleidigt... Eigentlich vermute ich ja, dass sie Angst hat vor der Geburt und der Situation mit dem Neugeborenen, gerade weil sie es nicht planen kann, aber alle meine Versuche, ihr Vertrauen in ihren Körper und ihre Gefühle zu stärken, sind offenbar an ihr abgeprallt :(


    Die Studie finde ich ziemlich seltsam, ehrlich gesagt. Es wird überhaupt nicht differenziert, wie oft und wie stark der Epi-No eingesetzt wurde, und das finde ich halt nicht unwichtig... Und die Schlussfolgerung, dass kein Unterschied bemerkt wurde, also der Epi-No eingesetzt werden soll, finde ich erst recht fragwürdig. Seriöser wäre doch bis zum Beweis der Wirksamkeit des Dinges davon abzuraten, oder nicht? :stupid:


    LG, Kassiopeia

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    #rose

  • Ja, ich hab auf die Schnelle auch nichts Besseres gefunden....zumal die Ergebnisse für den Beckenboden ja durchaus auch noch länger als nach einem halben Jahr interessant sind. Bei vielen Frauen machen sich Schäden am Beckenboden und der Blase und sonstwo doch teilweise erst Jahrzehnte später bemerkbar. :S


    Deine Freundin kann ja dann gerne mal hier im Forum vorbeischauen, wenns nicht so läuft. Dafür habe ich ja u.a. die Sammlung mit Tipps aufgelistet; ich war und bin nämlich auch so ein Kontrollfreak. ^^