So fertig von dieser Woche... :(

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  • ... abgesehen davon, dass es echt anstrengend ist, wenn man alleinerziehend ist und eine Vollzeit-Ausbildung macht, machen mich die Fälle in "meiner" Kanzlei soo soo fertig :)


    ..meine Herren, was sich da für Schicksale auftun :(


    Ich hatte ja schon etwas berichtet, aber täglich drischt da mehr auf mich ein und ich nehme es immer mit nach Hause und weiß nicht, wie ich das lassen soll :(


    Ich will diese ganzen Kinder zu mir holen und ihnen zeigen, dass das Leben auch "gut" lebenswert ist. Dabei sind es eben Fälle/Mandanten und die darf man nicht mit nach Hause nehmen - das muss ich wohl noch irgendwie lernen :(




    Ich will nicht bretthart werden, aber ich will auch nicht jeden Tag ununterbrochen an diese Kinder denken - ich habe selber meine Töchter, denen es gut geht und dennoch verlangen sie nach meiner Arbeitszeit nach mir und zwar uneingeschränkt - und das bin ich nicht, wenn ich das immer mit nach Hause nehme :( Wie stelle ich das bloß ab??



    LG, Memaini

    Liebe Grüße, Julie #sonne

    Einmal editiert, zuletzt von Memaini ()

  • Ich denke, Du musst irgend ein Ritual einbauen, bevor Du nach Hause gehst. Zum Beispiel: Für diese Fälle gute Gedanken schicken, oder beten, und sie Dir bildlich an einem guten Ort vorstellen und ihnen versichern, dass Du an sie denkst/für sie arbeitest, soweit es in Deiner Macht steht, und sie dann bis am nächsten Tag dort lassen.


    Vielleicht hilft das ?

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Das ist ein Prozess der leider ein wenig dauert.
    Aber wie schon geschrieben, ist es wichtig, das du dir Rituale schaffst um einen bewussten Tagesabschluss von der Arbeit schaffst. Und das hat nichts damit zu tuen, das du abstumpfst, sondern auch ein wenig selbstschutz.

  • Liebe Memaini,


    bist du ganz unvorbereitet da rein geraten?


    Sieh mal, diese ganze Gewalt gibt es sowieso auf der Welt, du hast dich nur bisher nicht auf sie eingelassen (einlassen müssen). Es ist doch gut, wenn es gute Anwaltskanzleien gibt! Die Anwälte und ihre Angestellten sind ein wichtiger Teil des ganzen Procederes mit Ja, Familiengericht etc.!! Dein Job ist wichtig!
    Schau, ob du Teil davon sein möchtest, dann findest du auch Wege, es zu schaffen! Eine gute Selbstfürsorge ist essentiell in dem Job, es sollte aber auch m.E. Strukturen geben, die dieser harten Realität Rechnung tragen: z.B. Fortbildungen zum Thema, kollegiale Beratungen etc.
    Wenn die Kanzelei so tut, als wäre Gewalt ein Thema wie jedes andere, dann schlampt sie und ich persönlich fände es dann schwierig, dort zu arbeiten.

  • Ich würde dir raten, Supervision in Anspruch zu nehmen (vlt. bietet die Kanzlei ja so etwas für MitarbeiterInnen an oder eben selbst an eine/n PsychotherapeutIn wenden), damit du das besser verarbeiten kannst. Ich kann verstehen, dass dich das, so unvorbereitet, sehr mitnimmt. #knuddel

  • habe grad den hinweis bekommen, dass das natürlich nicht ok ist, wenn ich so viel von den fällen berichte und werde die inhalte von einer moderatorin entfernen lassen.



    ja, bin da ganz unvorbereitet rein und habe so etwas einfach noch nie erlebt/gesehen/mitbekommen :(


    ich werde für mich eine art und weise finden müssen, so etwas nicht mehr ganz dicht ranzulassen.

  • memaini,


    vielleicht hilft dir vollgende vorgehensweise:


    Wenn du in die Kanzlei kommst, gehst du zur Gardarobe, dort legst du dein Alltagsgewand ab (durchaus imaginär, wenn du keine Jacke anhast) und ziehst einen Mantel aus blau oder rote oder auch weiß an, je nach Gefühl.
    Wenn du nach Hause gehst, dann machst du es umgedreht: Mantel ausziehen udn Jacke oder Alltagskleidung anziehen und zur Tür rasu gehen. Der Vorteil an solcchen Schutzmänteln ist, dass man sie je anch Situation wechseln kann.


    So lass ich meine Sachen da wo sie hingehören, nämlich auf Arbeit. Das hat nix mit hart sein udn werden zu tun, sondern nur mit Schutz.


    Ich wünsche dir, dass du einen für dich geeigneten Weg findest um besser damit klar zu kommen.

  • Für mich war umziehen/duschen auch immer das sich-innerlich-entfernen-Ritual.


    Als ich anfing, in einer Notfallambulanz zu arbeiten, hab ich echt lange geduscht nach jeder Schicht. Aber so komisch wie es klingt, man gewöhnt sich daran. Nicht dass es nicht Dinge gibt, die sich doch mal mit nach Hause schleichen, aber in der Regel bleiben auch die schwierigen Geschichten seit Jahren in der Arbeit. Vielleicht war die "Eingewöhnung" auch leichter, weil ich damals noch keine Kinder hatte. Und mit der Zeit wirst du auch die KollegInnen näher kennenlernen. Man unterhält sich kurz über die Sachen, manchmal braucht es auch ein bisschen Sarkasmus als Ventil, und dann kann man es loslassen.


    Das wird schon!

    Das B in Pegida steht für Bildung.

    • Offizieller Beitrag

    Das ist sehr anstrengend (und ich kenne sogar mehrere Leute, die deshalb ihre geliebten Berufe aufgegeben haben).


    Ich würde auch zur Supervision raten. Und paralell dazu ein Ritual entwickeln, das ist sehr wichtig. Ich kenne zum Beispiel jemanden, der geht immer nach dem Arbeiten in sein Lieblingscafé und trinkt eine Kleinigkeit. Er sagt, sonst nimmt er die Fälle nachhause und davon hätten seine Kinder nichts. Da ist er lieber eine Viertelstunde später daheim aber dafür richtig.


    Liebe Grüsse


    Talpa