Langzeitstillen in der Praxis??

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  • Hallo in die Runde!


    Jetzt ist es wieder soweit und ich brauche Euren Rat.


    Pupsi ist jetzt 1 Jahr und 9 Monate alt und immer noch ein Stilljunkie – wohlgemerkt mit Gewicht auf „Junkie“! Da ich der Meinung war, dass sie mittlerweile auch alleine schlafen kann (gemeint ist ohne die Brust), hatte ich vor ca. 3 Wochen angefangen, sie zwar in den Schlaf zu stillen, aber dann in der Nacht nichts mehr zu geben. Am Anfang hatte sie sich natuerlich sehr heftig beschwert und
    Lieblingsstofftier war schwer am Troesten, aber mittlerweile meckert sie ca. 1min und schlaeft wieder ein. Ausserdem schlaeft sie jetzt viel laenger bzw. wacht nur noch ein oder zwei mal auf (heute z.B. nur einmal um 5 Uhr aufgewacht). Mit diesem Ergebnis bin ich eigentlich zufrieden mit der Entscheidung nachts abzustillen.


    Problem ist aber jetzt, wie ich das tagsueber gestalte... Ich frage mich wirklich, wie es die anderen Mammies schaffen langzeitzustillen, ohne dass das Kind verwirrt ist?? Komplett abstillen moechte ich zur Zeit nicht (da viele Vorteile), bin aber gezwungen das Stillen zu reglementieren, weil wenn Pupsi an die Brust kommt, dann laesst sie einfach nicht los und zudem wird auch noch Essen zugunsten der Brust verweigert und das ist bei ihren Verstopfungsproblemen nicht besonders erfreulich...


    Ich hatte daran gedacht ihr die Brust nur zum Einschlafen zu geben – das laesst sich ihr gegenueber auch gut erklaeren. Aber dann gibt es auch noch zusaetzliche Momente, wo es mir schwer faellt ihr die Brust zu verweigern. Erstens, wenn ich von der Arbeit nachhause komme, werde ich mit einem froehlichen „Bruuuust“ begruesst mit dem folgenden „Brust-Brust-Brust...“-Miauen bis ich mich ausgezogen und „in Stellung“ gebracht habe. Das kann ich ihr nach der langen Trennung nicht veruebeln und das laesst sich wohl nicht abschaffen. Zweitens, gibt es ja noch das morgendliche Stillen. Drittens gibt es die Moeglichkeit, dass sie nocheinmal nach der Brust fragt bevor ich aus dem Haus gehe. Und dann gibt es noch die Wochenenden, wo ich ja den ganzen Tag zuhause „verfuegbar“ bin....


    Haettet Ihr einen Rat fuer mich, mit welcher (fuer Pupsi) klarer Regel ich das (taegliche) Stillen ordne? Auf die Uhr zu zeigen und zu sagen „Jetzt ist Essenszeit, die Brust gibt es erst wenn der grosse Zeiger hier ist“ hatte leider nur dazu gefuehrt, dass Pupsi nicht gegessen, sondern vor der Uhr „tick-tack-tick-tack“-sagend bis zur angegebenen Stillzeit lieber gewartet hatte... :S

    Danke schon mal fuer Eure Rueckmeldungen :rose:

  • Ist nicht Muttermilch bei Verstopfung sogar hilfreich? Bei uns hatte das jedenfalls immer "durchschlagenden" Erfolg, wenn sie weniger gegessen und dafür mehr gestillt haben.


    Ansonsten habe ich mir da gar nicht so viele Gedanken gemacht. Essen gab es, wenn ich gegessen habe oder wenn sie von sich aus danach gefragt haben. Stillen immer dann, wenn sie wollten, später (allerdings waren sie dann schon fast zwei bzw. die Kleine deutlich über zwei), wenn es für uns beide gepasst hat.

  • Das mit der Verstopfung kenne ich auch so wie Haselmaus.


    Bei uns hatte es sich schon deutlich früher eingeschlichen, dass nur noch im Bett gestillt wurde.
    Das wäre jetzt bei euch nicht der richtige Ort, weil du ja nachts nicht mehr stillen möchtest.
    Aber vielleicht kannst du dir ein gemütliches Plätzchen einrichten, dass ihr dann nur zum Stillen aufsucht.
    Ansonsten kommt mir Aufwach-, Verabschiedungs-, Mittagsschlaf-, Nach-Hause-komm- und Gute-Nacht-Stillen völlig normal vor.

  • Ich hab in der nacht auch rund um 1.5jahre abgestillt untertags aber schoen aich von mir angeboten um die nach auszugleichen..


    das geht wenn man stillen moechte..


    Nervig ist ja nur das dauergenuckel aber auch wenn sie hungrig sind in der nacht fand ich stillen noch laenger praktisch..


    also
    gestillt wurde hier (bis auf dauernuckeln in der nacht, d hat sich schnell 1x gut trinken eingebuergert)
    Zum aufwachen
    zum einschlafen
    nach jeder mahlzeit (quasi als dessert)
    Als trinken unterwegs
    bei verletzung oder traurigkeit
    und danzwisxhen sicher auch mal

  • Ich hatte die Stillzeiten auf "wenn der Wecker morgens klingelt/die Sonne scheint," zum einschlafen mittags, zum nachhausekommen vom Kiga, zum Einschlafen abends reduziert.
    Und dann schrittweise mehr weggelassen, auch gegen Protest.


    Das weglassen (nachts oder tagsüber) ging hier nur gut, wenn ich das wirklich weglassen wollte und bereit war, die Wut zu ertragen.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Eigentlich hört es sich doch gut an bei Euch, finde ich... Vielleicht kannst Du noch klarer nach Dir und Deiner Motivation gucken, wenn Du nicht stillen willst. Willst Du nur aus "Vernunftgründen" das Stillen regelementieren, d.h. weil Du denkst, sie würde dann mehr essen oder so? Oder willst DU gerade nicht stillen, weil Du andere Bedürfnisse hast? Das spüren die Kinder ja sehr genau! Und dann bist Du ja auch viel klarer, so wie Ihr es nachts ja auch geschafft habt. Das sie noch so viel stillt, finde ich grundsätzlich völlig normal, und die Situationen in denen ihr stillt hören sich auch total logisch an. Hast Du denn andere Lanzeitstillmenschen um Dich rum? Ich finde das verändert die Welt auch immer nochmal, wenn man sieht, daß es bei anderen auch so ähnlich ist.
    Ansonsten: Genieß doch Eure Kuschelzeit, die Zeit geht so schnell rum und bald will sie vielleicht gar nicht mehr stillen....

  • Ich bin jetzt vielleicht die Ausnahme, aber ich habe einfach gestillt wann das Kind es wollte. Das war beim ersten Kind sowieso wenig, er kam aber oft wenn ich mich hinsetzte für ganz kurz. Das war für mich ok, ansonsten war er immer sehr beschäftigt. Zum Einschlafen, in der Nacht und zum Aufwachen wurde auch gestillt, das störte mich nie. Beim zweiten Kind war es genauso, nur war er ein Junkie. Er stillte oft und lang, aber auch das war für mich ok. Ich würde nur es eingrenzen, wenn es mich stören würde und natürlich gab es Situationen da konnte ich gerade nicht, da habe ich gebeten zu warten. Manchmal ging es ohne Tränen manchmal mit. Meine Kinder haben mit 18 Monaten erst langsam angefangen zu essen, es wurde immer mehr, trotz stillen.

  • Bei meinem jüngsten fing es nach dem abstillen mit der Verstopfung an...


    Ansonsten hab ich auch immer einfach nach Bedarf gestillt, tags wie Nacht. Ich fand das so am bequemsten.

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage auch mal nach (mit eigenem Stilljunkie): was ist denn der Grund dafuer ,dass Du das Stillen gern reglementieren moechtest?


    Ich stille nach wie vor nach Bedarf, weil ich es schlimm finde, ihn so aufgeloest zu sehen wenn er es dringend braucht und nicht versteht, warum er nicht stillen darf. Ich hab naechtliche Abstillversuche wieder abgebrochen, weil ich nicht das Gefuehl hatte ,dass er "reif" dafuer ist. Jetzt schauen wir mal in ein paar Monaten nochmal.
    Ich hab hier das Gefuehl, dass es sich tagsueber von allein einpendelt.
    Wenn er gerade ne Phase hat (Zahnweh ,Bauchweh, etc), dann braucht er es auch oft.
    Ansonsten gucke ich ,dass wir viel unterwegs sind und er genuegend Input bekommt ,sodass er zB nicht aus Langweile oder Muedigkeit stillen muss.
    Das mit dem Essen wird langsam aber sicher mehr. Ist aber auch abhaengig davon, wie es ihm geht.
    An anderer Stelle wurde hier im Forum mal der Tipp gegeben, bei auffaelligem Appetitmangel mal den Eisenwert checken zu lassen.
    Ansonsten versuche ich viel zu erklaeren und moechte zB, dass er mit der Milchbar respektvoll umgeht (also reinbeissen egeht gar nicht, etc).

  • mein kleiner war 2,5 jahre, als ich wieder angefangen habe zu arbeiten. er hat zu dem zeitpunkt noch fünf mal tagsüber und zusätzlich nachts gestillt.
    er hat sich dann reduziert auf drei mal tagsüber (morgens, wenn ich nach hause kam, einschlafstillen).
    vollständig abgestillt hat er soch mit 3,5 jahren, zeitgleich mit dem sauber werden.


    ich habe irgendwann eingeführt, dass ich nicht mehr auf dem spielplatz stille. das war mir unangenehm. genauso darfst du auch "jetzt nicht" sagen, wenn es für dich nicht passt. wann und in welchen situationen du das machst, hängt davon ab, wie es dir geht.


    wenn es für dich o.k. ost, musst du gar nichts reglementieren.
    wenn du nicht mehr nach bedarf stillen möchtest, wenn dunzu hause bist, dann überleg dir, wann es dir wichtig ist, nicht zunstillen - und das kannst du deinem kind dann auch vermitteln.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • Hallo,


    Bei den beiden Großen habe ich aus Unwissenheit zeitiger abgestillt und vorher auch versucht, so etwas wie "Stillregeln2 einzuführen. Ich kann aber im Rückblick keinen Vorteil in den Regeln sehen. Im Gegenteil, je mahr iczh versucht habe, das Stillen an bestimmten orten oder zu bestimmten Zeiten zu reduzieren, desto stärker klammerten sie sich dran, seelisch, aber auch körperlich.
    Bei einer anderen Tochter war so in dem alter die Milch durch eine neue Schwangerschaft weg - auch da gabs aus meiner Sicht keine Vorteile, im Gegenteil, es war viel anstrengender, das Kind nachts zum weiterschlafen zu bewegen.


    Beim Wichtel habe ich einfach so gestillt, wie es sich richtig anfühlte, ohne groß über Regeln oder Zeiten nachzudenken. Das war die angenehmste Stillbeziehung.


    Warum ein Kind warten oder gar weinen und jammern lassen, wenn man es stillen könnte? Würde doch auch keine Katze machen.


    Ich finde nicht, daß man am Stillen etwas ändern oder reglementieren muss, nur weil das Kind jetzt das Alter XY erreicht hat und man DENKT jetzt müsste es da so etwas wie "Regeln" geben.
    Einen Grund in das Stillen nach Bedarf einzugreifen sehe ich nur dann, wenn es einem der beiden Beteiligten wirklich schlecht mit der aktuellen Situation geht. DANN muss das/die andere da durch, da stellt sich dann die Frage "wer leidet mehr" - das kann auch die Mutter sein.


    Wenn ich das Gefühl hätte, mein Kind käme jetzt im Zeitraum X ohne Brust aus, würde ich es versuchen. Ist mein Kind so wait, wird es recht problemlos klappen. Dann ist ja alles gut.
    Wenn mir mein Kind aber deutlich zeigt, daß es doch noch nicht so weit ist (traurig warten, weinen, jammern, Ersatzobjekt brauchen...) dann würde ich mich fragen, wie sehr ich unter "einfach weiter stillen" leiden würde - mehr als das Kind unter dem Stillverbot?


    Auch Kinder verstehen, daß Zeiten gibt, wo Mama da ist (und damit auch die Brust) und gestillt werden kann und Zeiten, wo sie nicht da ist und logischerweise nicht gestillt werden kann. Das ist für kleine Kinder mMn viel leichter nachzuvollziehen als Zeiten. "Mama ist da, wir KÖNNTEN problemlos stillen, aber es ist erst/schon XY Uhr, also DÜRFEN wir es nicht tun" ist mMn aus Kindersicht völlig absurd. )


    Mein Vorschlag wäre daher: Wenn du da bist, stillt einfach nach Bedarf und vergiss alle Uhren und Regeln. Und wenn mal etwas konkret dagegen spricht (Schmerzen, Überlastung, extremes unwohl fühlen in bestimmten Situationen...) dann sei ehrlich und sage den wirklichen Grund - also ICH kann/will jetzt nciht, weil" und tröste das Kindlein. Und nicht weil es "die Uhr so sagt" oder so.

  • Hallo!


    Vielen Dank fuer Eure zahlreichen Antworten und Erfahrungen!


    Da einige nach meiner Motivation gefragt hatten, moechte ich es nocheinmal versuchen zu erklaeren.


    Erstens, wegen dem Verstopfungsproblem. Leider ist es bei Pupsi umgekehrt – je mehr sie Beikost isst, desto oefter hat sie Stuhl; je mehr sie stillt, desto seltener macht sie Kacka. Es ist dann auch ganz hart und sie quaellt sich richtig schlimm damit herum. Da ist es mir wirklich lieber sie isst mehr, damit sie dann nicht so leiden muss.


    Zweitens, ist das Interesse bei ihr nicht mehr unbedingt am Trinken, sondern eher am Nuckeln – und es dauert endlos!... Ich verliere einfach die Geduld dabei... So wie conundrum es erwaehnt hatte, verlangt sie die Brust auch mal aus Langeweile, aber das kann ja auch nicht richtig sein... Klar koennte man jetzt sagen, ich haette nicht genug dafuer gesorgt, dass das Kind sich nicht langweilt, aber man darf doch auch mal selbst essen duerfen, oder?? Sie mag nicht essen – fein, wir zwingen sie nicht. Sie darf ruhig spielen waehrend ich esse. Aber nein, sie haengt mir lieber um den Hals und jammert ohne Ende.


    Ich mag es auch nicht, wenn sie beim Essen ploetzlich die Brust haben will. Ich und mein Mann wir machen uns solche Muehe beim Ausdenken und Kochen, damit sie isst, es ist einfach schrecklich enttaeuschend und frustrierend, wenn sie dann anfaengt nach der Brust zu verlangen und in Geschrei verfaellt. Ich sage ihr ganz klar „Jetzt ist ESSENSzeit.“ Die Brust kann sie nachher haben, nicht „zwischendurch“. Entweder sie isst mit, oder falls sie nicht moechte, soll sie warten bis wir fertig sind, um dann die Brust zu bekommen. Aber nicht, dass sie dann spielt oder sich andersweitig beschaeiftigt – nein, sie haengt mir um den Hals, ich soll mit ihr jetzt sofort spielen oder die Brust geben. Also so nicht, oder??
    [Ihr merkt, ich lasse gerade meinem Frust den freien Lauf...]


    Drittens, hatten einige erwaehnt, dass sie bei Verletzung und Traurigkeit gestillt hatten. Das hatte ich auch gemacht, auch bei Frust, falls etwas nicht so geklappt hatte, wie Pupsi es sich vorgestellte hatte. Aber dann war das so alle halbe / volle Stunde und das war nicht mehr ganz normal (meiner Empfindung nach). Sie hatte sich auch ganz schnell daran gewoehnt, dass sie bei jedem frustrierendem Ereignis gleich „Brust!“ verlangen konnte und das kann’s ja auch nicht sein... Also damit Ihr Euch das besser vorstellen koennt: Mein Mann hatte ihr beigebracht, tief ein- und auszuatmen, wenn etwas nicht klappt und dann es nocheinmal langsam zu versuchen. Und ich bin ganz stolz darauf, dass sie es wirklich praktiziert, auch dann wenn wir nicht in unmittelbarer Naehe sind. Sie muss ja lernen mit ihren Gefuehlen richtig umzugehen. Ich verstehe natuerlich, dass das nicht von Tag auf Tag funktioniert, und dass sie ja erst 1 Jahr und 9 Monate ist! Aber andererseits immer alternativlos gleich die Brust anzubieten ist doch
    auch irgendwo nicht richtig... Deshalb, bei ernsthaften Verletzungen wuerde ich auch zum Trost weiterhin die Brust anbieten, aber bei kleineren frustigen Sachen, die jede halbe / volle Stunde stattfinden moechte ich es nicht mehr tun.


    Also ich hoffe, ich konnte meine Gruende fuer das „reglementieren-Wollen“ etwas besser erklaeren. Sie ist ja auch kein Baby mehr, sondern ein sehr cleveres Maedchen, das schon sehr vieles versteht. Teilweise schon so klug, dass sie versteht wenn sie etwas so tut, dann reagieren die Eltern so und so und es dann irgendwo zu ihrem Nutzen tut. Ich sage nicht, dass sie bewusst manipuliert oder „kalkuliert“, aber ich denke ich muss auch aufpassen, dass sich keine schlechten Gewohnheiten herausbilden, die ihr selber spaeter das Leben schwer machen.


    Ihr hattet gesagt, falls mir etwas nicht passt, dann soll ich das ruhig so sagen. Aber was mich etwas unsicher macht ist, ob sie dann nicht mein „nein“ als meine Laune wahrnimmt? Wir sollten als Eltern ja eher ein Vorbild sein und ich moechte nicht, dass sie meint die Mama benimmt sich mal so und mal so, also darf ich das auch. Wie sind Eure Erfahrungen / Meinungen da?

  • Davon abgesehen das ich finde das du zuviel von deinem zwerg erwartest (was das essen angeht) so meine ich doch aus deinen zeilen frustration und schon eine abneigung gegen das stillen herauszulesen.


    dann waerr das wohl der moment euch von eurer stillbeziehung zu verabschieden.

  • @odette
    :S Das kann ja sein, dass ich zu viel erwarte, aber ich weiss ganz genau, dass sie ganz viel isst, wenn ich nicht da bin, und dass es dann komplett anders ist, wenn ich da bin. Deshalb gehe ich davon aus, dass das Stillen bei ihr keine "Nahrungsaufnahmefunktion" mehr hat, sondern eher etwas anderes. Ich geniesse das Stillen durchaus noch, nur moechte ich nicht, dass es zu Pupsi's "Verhaengnis" wird.. :S

  • Für mich klingt es ehrlich gesagt auch nach sehr vielen Erwartungen an ein sehr kleines Kind. Ich kann es an nichts Konkretem festmachen, aber es liest sich so.


    Ich würde das ganze Reglement ums Stillen einfach und nachvollziehbar aufbauen und schrittweise steigern. Angefangen vielleicht beim Essen - aber dann erstmal wirklich NUR beim Essen, bis das gut klappt. "Die Mimi/ Bubu/ Milch hat jetzt Pause, solange wir essen."
    Als nächstes würde ich Situationen wählen, in denen es leicht fällt, das Kind abzulenken. Mit Zeiten können so kleine Kinder noch nichts anfangen, daher musst du es an Situationen knüpfen. "Solage wir kochen/ malen/ aufräumen hat die Milch Pause. Danach darfst du."
    Dann könntet ihr vorher Absprachen treffen: "Okay, wir stillen, aber nur kurz, weil ich danach ... machen möchte."


    Wichtig ist, nicht zu viel auf einmal zu verlagen, den nächsten Schritt erst dann anzugehen, wenn der vorherige keine Probleme mehr verursacht und nachvollziehbar zu erklären. Sonst verwirrt es eher.


    Andere Idee: Oft wollen Kinder ja Dinge, die sie nicht haben sollen, besonders intensiv. Von daher wäre es wirklich eine Idee, mal über zwei oder drei Wochen zurück zu reinem "Stillen nach Bedarf" zu gehen und mal zu schauen, ob sich etwas ändert.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Die Essenssituation klingt in meinen Ohren sehr verkrampft und fast schon wie ein Kampf, was eher dem entgegensteht, was du erreichen möchtest denke ich. Hier ist es so (beim Baby, aber auch bei meiner Tochter damals), dass NACH dem Stillen bereitwilliger gegessen wird, weil dann das Grundbedürfnis gestillt ist (im wahrsten Sinne des Wortes, haha). Nicht unbedingt mehr, aber genussvoller und ruhiger, was ich wichtiger finde. Probier's vielleicht mal aus, dass ihr kurz vor dem Essen kurz stillt, muss ja echt nicht lang sein.

  • aber ich weiss ganz genau, dass sie ganz viel isst, wenn ich nicht da bin, und dass es dann komplett anders ist, wenn ich da bin.

    versuch, dch davon zu lösen.
    Wenn Mama nicht da ist, ist vieles anders. (Meiner schläft innerhalb von 5 Minuten ein, wenn ich nicht da bin.) Das ist einfach komplett normal, irgendwann werden findige Wissenschaftler den Grund herausfinden, bis dahin ist es das große Mystherium der Babys & Kleinkinder.


    Mehr heißt nicht besser. Kinder wissen, was sie brauchen und holen es sich, wenn wir sie nicht mit Sorgen davon abhalten :)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Zitat

    Hallo!


    ...



    Ich mag es auch nicht, wenn sie beim Essen ploetzlich die Brust haben will. Ich und mein Mann wir machen uns solche Muehe beim Ausdenken und Kochen, damit sie isst, es ist einfach schrecklich enttaeuschend und frustrierend, wenn sie dann anfaengt nach der Brust zu verlangen und in Geschrei verfaellt.
    ...
    a?


    Das würde ich mal überdenken. Ihr macht euch viel mühe mit dem essen. Für euer Kind. Und dann will sie es nicht. Und ihr seid dann von ihrer Undankbarkeit frustriert und enttäuscht?


    So eine Haltung ist vollkommener Blödsinn. Das Kind hat euch nicht darum gebeten, ihm lecker Kohlrabi zu schnitzen. Das habt ihr von euch aus gemacht.
    Erwartet keine Dankbarkeit dafür.


    Ich habe drei Kinder. Wenn ich für uns alle koche, achte ich darauf, dass entweder Nudeln oder Kartoffeln dabei sind, und ansonsten darauf, dass es MIR schmeckt. So kann jeder was essen und alle sind zufrieden.
    Ich erwarte keine Freude und keine Dankbarkeit dafür, dass ich koche. Und auch nicht, das alle Was davon essen oder auch nur probieren. Sonst wäre ich nämlich jeden Tag enttäuscht. ;)


    Mein großer hat in dem Alter übrigens auch gefühlt im 20-Minuten-Takt gestillt.
    Mit dem Unterschied, dass mich das nicht weiter gestört hat, ich fand es eher praktisch. Konnte dabei in Ruhe telefonieren, lesen, Internet surfen, mich unterhalten... Hätt ich mir bei den beiden kleineren öfter mal gewünscht. :)

  • Hallo,


    Ich finde auch, du hast sehr hohe Erwartungen an dein kleines "fast noch Baby"-Mädchen. Was sie so alles verstehen, einsehen, akzeptieren und können soll...
    Ich vermute mal, in 2 Jahren wirst du dir die Bilder ansehen und denken: "Was war sie da noch winzig...."


    Ich finde es einfach nicht nötig, wegen Einzelsituationen generelle Regeln einzuführen. Du willst essen? Dann iss. Entweder sie stillt nebenbei oder wenn du das nicht möchtest, dann sag, dass du JETZT nicht stillen möchtest. Völlig OK, aber mMn kein Grund für eine "so und nicht anders ist das jetzt und für immer"-Regelung.


    Kinder haben neben dem Nahrungs- auch ein ein Saugbedürfnis, rein biologisch ist das bis zum 7. Geburtstag(!) völlig normal. Wenn du das Stillen als "Nur nuckeln" unterbindest, musst du damit rechnen, daß sie einen Ersatz sucht (Nägel kauen, Daumen, Ärmel anlutschen...), denn Bedürfnisse verschwinden ja nicht, wenn sie nicht gestillt werden sondern zeigen sich an anderer Stelle.
    Wäre das OK für dich?


    Du bist enttäuscht, wenn dein Kleinkind deine Kochkünbste nicht würdigt und statt dessen das Beste haben will, was die Welt ihr bieten kann - Mamamilch? Hier würde ich versuchen, komplett umzudenken, denn das dein Kind deine Kochkünste nicht zu schätzen weiß,wird dir auch ohne stillen immer wieder passieren.


    Sie kann als Kleinstkind schon ihren Frust veratmen statt sich Nähe zu suchen? Wow, welch eine Impulskontrolle. So richtig erstrebenswert finde ich es aber nicht. Klar muss man die Brust nicht gegen den Willen des Kindes reinstopfen, aber einem so winzigen Kind schadet es mMn auch nicht, wenn es sich so beruhigen und entspannen DARF.


    Hm, ich weiß leider auch keinen Rat. Vielleicht ist es wirklich für euch gut, wenn du Regeln aufstellst. Aber dann ehrlicherweise nicht weil dein KIND sie bräuchte, weil dein KIND schlechte Gewohnheiten entwickeln würde (ich kenne keinen Jugendlichen, der noch troststillen kommt), sondern weil DU sie brauchst, weil es DICH frustriert in bestimmten Situationen zu stillen. Dann sie so ehrlich und steh dazu, daß es DEIN Problem ist und nicht das ihre.


    Und dein Kind darf darüber traurig und verzweifelt sein, darf trauern, weinen toben, schreien, warten... es muss es nicht verstehen oder einsehen, dazu ist es definitiv noch zu winzig.


    Oder hol tief Luft, lass all die unnötigen Erwartungen an dein Kleinstkind und all die seltsamen Ängste los und schau, was ihr beide wirklich in der jeweiligen konkreten Situation braucht.

  • Vielleicht ist es einfacher, klarer und weniger stressig für deine Tochter und dich, wenn ihr einfach ganz abstillt?


    Ich finde es schwierig, wenn man widerwillig stillt und das eigentlich gar nicht mehr mag. Ich kann mir das nicht anders vorstellen, als das das Kind doch spüren muss bei so einer innigen Verbindung, wie sie das Stillen nun mal ist. Möglicherweise irritierend und auch frustrierend für das Kind. Und Alternativen kann sie ja nicht wirklich entwickeln, sie ist ja noch zu klein.


    Dass Kinder keinen Bock haben, das von den Eltern mühsam gekochte Essen zu essen, das kann in der Tat ein Leben lang dauern - ich mag bestimmte Gerichte meiner Mutter noch immer gar nicht.


    Hagendeel