Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

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  • Ich bin gerade ziemlich froh, dass mein einziges Kind, das noch in Betreuung ist, inzwischen tatsächlich schon so groß ist, dass sie nach der Schule auch alleine bleiben kann. Es betrifft ja dann auch all ihre Kollegen, da werden sie sich dann wohl eh draußen irgendwo treffen.


    Mit Kiga Kind hätte ich jetzt echt große Probleme. Ich kann den Streik ja absolut nachvollziehen und vor allem auch die Forderungen. Ich weiß nur nicht, ob man sich damit in der 0815-elternschaft so die meisten Unterstützer angelt mit einem unbefristeten Streik. Ich denke mir immer, es ist doch besser, die Eltern mit ins Boot zu holen, als sie gegen sich aufzubringen (und ich kann verstehen, wenn manche Leute aufgebracht sind).



    Was machen die Leute (also generell, nicht nur ErzieherInnen) eigentlich in den Tagen, wo sie streiken? Müssen sie da irgendwo anwesend sein? Es wird ja wahrscheinlich nicht jeden Tag eine Demo geben.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura, die kommen jeden Tag zu uns :D


    Wir hatten am Montag eine Versammlung mit den betroffenen Eltern, die zum großen Teil verständnisvoll reagiert haben und uns unterstützen werden.
    Bei uns geht am 11.5. der Streik los, wir streiken durch bis 26.5. da unsere Stadt eine sehr heftige Gebührensatzung für die Eltern hat, nämlich erst eine Rückerstattung ab 10 zusammenhängenden Tagen Ausfall gezahlt werden muss. Sprich mit Einzelstreiktagen verdienst die Stadt sogar noch. Wir haben hier Eltern, die mit uns gegen diese Regelung klagen werden, wir helfen ansonsten mit Musterbriefen.
    Es gibt eine Möglichkeit, ganz unkompliziert zu unterstützen:
    https://www.soziale-berufe-auf…erstuetzen/e-card-senden/
    Das geht bundesweit.
    Aktionen wie die Kinder ins Rathaus bringen etc. werden von Eltern hier ebenfalls geplant.

  • *zack*
    Und das sind wir unerwartet doch betroffen.


    Svanhild muß vom 16. bis zum 22. einen KiTa Praktikum machen und nun hat "ihre" KiTa eben abgesagt, durch den Streik klappt das nicht.
    Nun dürft Ihr Daumen drücken, daß sie noch einen guten Ersatz findet.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    • Offizieller Beitrag

    ich hoffe auch, dass sie sich schnell einigen können und nicht nur wegen eltern in not und kinder sondern auch der erzieherInnen. sie leisten eine sehr wichtige arbeit, die weder annähernd ordentlich bezahlt noch honoriert wird, von betreuungsschlüssel ganz abgesehen.

  • Diesmal macht mir der Streik ein bisschen Sorgen. Normalerweise finde ich die Sache gut und unterstütze das auch gerne.
    Aber gerade Anfang nächster Woche kommt bei mir alles zusammen, Abgabetermin und zwei auswärtige Lesungen, meinem Mann geht der Jahresurlaub langsam auf Grundeis. Streiktage bleiben grundsätzlich an mir hängen, weil ich Freiberuflerin bin, deswegen habe ich auch keine Chance auf einen Platz in einer Notgruppe. Meine Kleine geht in eine teilstationäre Behinderteneinrichtung und macht echt gute Fortschritte. Ich hoffe, dass sie nicht bis Pfingsten durchstreiken, denn dann kommen wieder die Schließtage und sie wäre so lange draußen vom pädagogischen Angebot.
    Echt, manchmal möchte man nur noch Scheiße schreien. Ich hoffe, dass sich die Arbeitgeber bald bewegen. Denn die Forderungen von Verdi finde ich grundsätzlich eine gute Sache.

    Mitzl mit Großgemüse (2/07) und Kleingemüse (5/09)

  • jaelle, wie finde ich den heraus, ob und wann erzieherInnen in meiner Stadt demonstrieren oder welche aktionen für eltern es gibt? Hab grad auf der ver.di seite geguckt und ncihts gefunden.

  • #haare ach, unbefristet ist dann auf DAuER? Achdukacke. :wacko:
    Bei uns wohl ab übermorgen. Die letzten zwei Wochen war schon 2x zu.


    Oh Mann, einzelne Tage find ich noch überbrückbar, aber dauerhaft?!


    (Wobei ich da voll auf Seiten der Erzieher bin)

  • jaelle, wie finde ich den heraus, ob und wann erzieherInnen in meiner Stadt demonstrieren oder welche aktionen für eltern es gibt? Hab grad auf der ver.di seite geguckt und ncihts gefunden.


    Am besten rufst du jeden Morgen die zuständige Dame auf der Stadt an.
    Auf dem Infozettel steht Frau Forster als Ansprechpartnerin (als der Zettel ist von Frau Kresse unterschrieben aber die Nummer ist von Frau Forster) - einfach jeden morgen anklingeln......
    Ich werde immer so um 10 anrufen und mal nachfragen, habe ja ein Hortkind und muss dahher erst im Laufe des Vormittags wissen, ob wieder auf ist.


    Bei uns wird das Geld zurückerstattet, von alleine, man muss nix beantragen - angeblich gibt es auch keinen neuen Bescheid, das wäre viel zu aufwändigm aber das werde ich noch einfordern, brauch ich ja für's Finanzamt......
    Und da unser Hort geschlossen wird, habe ich auch richtig Lust, da zu nerven - ich hoffe nur die Amtsleiterin kan unterscheiden zwischen mir als nerviger Mutter eines Hortkindes und mir als Tagesmutter, die über die Stadt gefördert wird. Da kann ich zwar auch nervig sein, aber im Moment komme ich gut mit meiner SB klar.


    LG, gaagii


    PS: Die streikenden Erzieherinnen sind entweder im Streikbüro oder in wechselnden Kitas, um diese zu bestreiken - ein Glück für die Frauen, die ihr eigenes Kind mit zum streiken nehmen müssen, weil die Kitas ja bestreikt werden. Aber das wechselt wohl täglich.
    Und diejenigen, die nicht bei ver.di organisiert sind, sowie vermutlich alle Praktikantinnen arbeiten entweder im Notdienst oder müssen sich täglich bei der Stadt melden und sich "arbeitsbereit" halten, es könnte ja jederzeit zuende sein. Und nur wer sich da täglich meldet udn in die Liste einträgt, bekommt auch seinen Lohn - ebenso im Streikbüro - wer einfach ausschläft und daheim bklelibt bekommt kein Geld von ver.di.

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Verdi sagt, wo gestreikt werden darf, die einzelnen Erzieher dürfen dann täglich neu entscheiden ob sie arbeiten oder streiken. Sie dürfen sogar mitten am Tag entscheiden "ich gehe jetzt streiken". Unter dieser Voraussetzung ist die Organisation eines Notdienstes geradezu unmöglich. Die einzigen Fachkräfte, auf die eine Einrichtung sich verlassen kann sind die von Fremdfirmen.


    Das Problem.bei den Erziehern: die Verhandlungspartner sind nicht die, die später zahlen müssen. Das sind die Kommunen. Und wie es da bei den meisten aussieht finanziell ist hinlänglich bekannt. Eine alles in allem.ziemlich ziemlich verzwickte Lage!

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Ich wohne in einer Stadt, die hoffnungslos Pleite ist und der hiesige Kämmerer hat bereits angekündigt, dass es massiv Einsparungen in Bezug auf Personal und Arbeitsmaterial kommen wird, sollten die Forderungen erfüllt werden. :S


    Die Lebensgefährtin meines Chefs arbeitet beim Stadtbetrieb Schulen und Kitas und hat wohl mitbekommen, dass der Tenor der Kommune ist, dass es kein Einlenken geben wird, selbst wenn über Wochen und Monate gestreikt wird.


    Der Druck ist einfach viel geringer, als in der freien Wirtschaft, wo ein Lokführerstreik einen wirtschaftlichen Schaden mit sich zieht.


    Die paar knatschigen Eltern jucken keinen.

  • Dies ist ein bundesweiter und unbefristeter Streik der kommunalen Kitas und denen, die einen an den TVÖD angeschlossenen Arbeitsvertrag haben. Wir sind alle dazu aufgerufen und können entscheiden, wie viele Streiktage die Einrichtung verantworten möchte. Verdi ruft keine einzelnen Kitas mehr auf, das war nur zu den Warnstreiks so.


    Wir brauchen eure Hilfe (die der Eltern), denn tatsächlich ist es so, dass die Kommunen erstmal Geld sparen, wenn wir streiken. Also fordert bitte nicht nur eure Beiträge zurück, sondern fordert auch, dass der darüber hinaus gesparte Betrag eurer Kita auf irgend eine Art und Weise zu Gute kommt - vielleicht für Renovierungen oder Neuanschaffungen.
    Ein paar Eltern die "nerven" werden wohl nicht helfen, ganz viele aber schon. Hier in Göttingen haben sich die Eltern einiger Kitas vernetzt und planen eigene gemeinsame Aktionen. Zum Beispiel treffen wir uns am Freitag alle zusammen im und vor dem Rathaus und veranstalten einen Spielnachmittag. Wir stellen schon viel lautes Spielzeug zusammen.


    Ihr könnt einen Brief schreiben an den Vorsitzenden des kommunalen Arbeitgeberverbandes. Oder eine Mail oder noch besser ruft ihr mal an. Ich habe seine Bürotelefonnummer. :)
    Vielleicht habt ihr ja auch einen netten, aufgeschlossenen Chef, der sich mal mit beschwert, weil seine Angestellten nicht mehr regelmäßig zur Arbeit kommen oder ihre Kinder dabei haben.
    Von all dem macht ihr Fotos oder ruft vorher bei Aktionen bei der örtlichen Presse an, damit die darüber berichten können. Vielleicht macht ihr auch ein Foto von euch am Arbeitsplatz, an den man auf keinen Fall Kinder mitnehmen kann und schickt diese mit ein paar begleitenden Worten an die Presse.


    Wenn wir einen kurzen Streik wollen - und das wollen wir alle, das kannst du mir glauben - dann muss er heftig sein!


    Ich will nicht erst in sechs Wochen wieder arbeiten, wenn meine liebevoll und ausführlich eingewöhnten Krippis mich fast nicht mehr erkennen.


    Aber ich möchte auch eine Anerkennung und Aufwertung meiner Arbeit, so wie andere Berufsstände das ja auch haben. Daher gilt jetzt: Augen auf und durch mit Vollgas.
    Ein Tarifvertrag wird einmal in einer Generation komplett gekündigt ganz neu verhandelt, und zwar dann, wenn sich die Arbeitsbedingungen für die Berufsgruppe stark verändert haben. Das ist im Sozialwesen so, daher ist der Streik so wichtig für uns alle. 93% der Betroffenen haben sich in der Urabstimmung für den unbefristeten Streik ausgesprochen. Daran sieht man schon, dass es uns wirklich ernst ist!



    Bitte helft uns und unterstützt uns, damit die Verhandlungen in Gang kommen.

  • Ich schreib jetzt mal etwas, was vielleicht böse klingt, aber ich möchte es wirklich verstehen.


    Mir leutet ein, dass die Bezahlung angemessen sein muss und auch, dass ein/e Erzieher_in in Teilzeit kaum Rente erwirtschaften kann etc. Das mal vorausgesetzt. Außerdem sehe ich auch die Ausbeutung und den enormen Druck in den Sozialberufen.


    Wenn ich allerdings von den Vollzeitler_innen ausgehe, die hier bei den Erzieher_innen rund 40% ausmachen (Quelle), dann muss ich sagen: Ein/e Arbeiter_in bspw. im Handwerk, im Verkauf, beim Friseur etc. verdient da teilweise wirklich DEUTLICH weniger. Und gerade diese Leute sind auf die Betreuungsplätze enorm angewiesen, weil es da seitens der Arbeitgeber kaum bis gar kein Verständnis gibt. Diese Leute nimmt ein solcher Streik immer besonders mit. Ich würde mir etwas Verständnis für all jene wünschen, die eben nicht auf Notbetreuung zurückgreifen können und durch diesen Streik echt komplett gearscht sind.


    Nun zu den Forderungen. Ich verstehe nicht so richtig, warum nicht die Einrichtung von mehr Stellen im Sozialbereich gefordert wird. Es gibt unendlich viele arbeitslose Sozialarbeiter_innen und genausoviele, die immer knapp am Burnout langschrammen, weil einfach komplett überlastet. Bezüglich der Teilzeitlösungen würde ich Gleitzeitlösungen mit höheren Löhnen gut finden, um auch Ausfälle durch Krankheit und Sonderbelastungen besser meistern zu können. Die Entlohnung sollte im Teilzeitbereich angepasst werden, da eine "halbe Stelle" de facto nie eine halbe ist, sondern die Belastung ähnlich der von Vollzeitler_innen kommt, was Weiterbildungen, Papierkram etc. betrifft. Es sollte noch weiter an den Arbeitsbedingungen geschraubt werden.


    Mir leuchtet echt nicht ein, warum es bei Anerkennung echt fortwährend um Geld geht. Da sehe ich wirklich noch eine ganze Stange anderer Berufe, die enorm belastend sind und viel schlimmer entlohnt werden. Ich sehe die Forderungen ja prinzipiell ein und ich finde Arbeitskampf generell gut. Aber das ist immer ein Ritt auf der Messerklinge, finde ich. Denn irgendwer muss es zahlen. Und viele, auch prekär beschäftigte Akademiker_innen, gerade aber auch Arbeiter_innen haben nicht einmal die Möglichkeit des Ausstandes. Und stehen mindestens genauso mies da.

  • Krötenmutti,
    eine Erzieherin kann aber nicht auf ihren (berechtigen!) Arbeitskampf verzichten, weil ein Gabelstaplerfahrer noch weniger verdient als sie. Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

    • Offizieller Beitrag

    diese argumentation verstehe ich auch nicht.
    es ist fakt, dass menschen in vielen (sozialen) berufen schlecht bezahlt werden und ihre arbeitsbedingungen nicht gut sind.
    soll man nun beides hinnehmen, weil es andere berufe gibt, die unter noch schlimmeren bedingungen noch schlechter bezahlt werden?

  • Ich rede nicht davon, dass es nicht berechtigt ist. Und ich sage auch nicht, dass es nicht mehr sein könnte. Und fibula, ich schreibe auch nicht, dass sie es hinnehmen sollen. Im Gegenteil, da gibt es Vieles zu verbessern. War das nicht deutlich formuliert?


    Nur finde ich es etwas kurzsichtig, von allen Eltern zu erwarten, das mit wehenden Fahnen zu unterstützen. Abstrakt gesehen wird keiner was dagegen haben. In der ganz konkreten Lebenssituation kann es aber ziemlich ander aussehen. Dies sei mal zugestanden, oder?

    • Offizieller Beitrag

    Nur finde ich es etwas kurzsichtig, von allen Eltern zu erwarten, das mit wehenden Fahnen zu unterstützen


    was ist dann die langfristige lösung?
    wenn die arbeitsbedingungen und bezahlung besser sind, geht es nicht nur den erzieherInnen besser sondern auch unseren kindern und somit auch uns. ist es da nicht logisch unterstützung von eltern zu erwarten? von allen eltern ist hier nicht die rede. viele eltern wären schon mal gut.
    jede/r nach seinen/ihren möglichkeiten.

    • Offizieller Beitrag

    Mir leuchtet echt nicht ein, warum es bei Anerkennung echt fortwährend um Geld geht. Da sehe ich wirklich noch eine ganze Stange anderer Berufe, die enorm belastend sind und viel schlimmer entlohnt werden.


    auf diesen satz bezieht sich mein (denke auch georgs) beitrag.

  • Ärger zugestehen ist das eine. Viele ärgern sich über den Bahnstreik, da steht halb Deutschland still. Aber: Wenn der Lokführer wieder in seinem Abteil sitzt und die Bahn lenkt, klopfen nicht unzufriedene Fahrgäste an, was denn die ganze Streikerei sollte, das hätte ihnen geschadet. Man hat einfach keine besondere Beziehung zu seinem Lokführer.
    Bei Erziehern sieht das anders aus und genau deshalb brauchen sie die Unterstützung. Die pädagogischen Fachkräfte wissen, dass sie mit dem Streik die Beziehung zu Kindern und Eltern auf die Probe stellen. Das ist einer der Gründe, warum sie nicht gerne streiken: Das kommt massiv auf sie zurück, darunter leidet ihre ganze Arbeit, die sie ja prinzipiell sehr gerne machen.


    Entsprechend muss die Not schon sehr groß sein, wenn sie zu so drastischen Mitteln greifen. Dass es für viele Eltern schwierig ist, sicher, dass sie sauer sind ist nur verständlich. Trotzdem bleibt irgendwann nur der Arbeitskampf.
    Diese Werbung um Solidarität ist letztendlich nur wieder eine Werbung um Anerkennung - erkennt an, dass eine Erzieherin genauso für ihr Gehalt kämpfen darf, wie ein Lokführer. Dass die pädagogische Fachkraft für sich und ihren Beruf einsteht.

  • Dann Krötenmutti, lass dein Kind doch von einem Gabelstaplerfahrer betreuen.... Oder von einer Friseurin.
    Erzieherinnen müssen jetzt streiken, klar geht es auch ums Geld, aber es geht eben auch um die Arbeitsbedingungen (hast Du mein Post auf Seite 2 gelesen?) und um die damit verbundene Betreuungsqualität.
    Wenn eine Friseurin so schlecht arbeitet, wie sie verdient, hast Du hinterher eine blöde Frisur. Aber das kann man oft noch irgendwie retten (und schlimmstenfalls wachsen die Haare wieder).
    Um Gabelstaplerfahrer zu werden, braucht es nur einen Kurs von wenigen Tagen - und wenn der mal die Sachen falsch stapelt, dann kostet das vielleicht ein paar Euro...


    Alle schreien nach Krippenausbau und flexibleren Betreuungszeiten, nach frühkindlicher Bildung und Förderung. Aber kosten darf es möglichst wenig.

  • Ich würd mir auch wünschen, dass alle angemessen bezahlt werden. So ist es ja nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Wohlbefinden erkaufen lässt. Versteh mich nicht falsch: Ich will nicht sagen, dass dies oder jenes genug ist oder dass dies oder jened "zu viel" wäre etc. Und klar wäre es für Alleinerziehende sehr, sehr schwer, damit um die Runden zu kommen. Im Teilzeitbereich ist das auch mehr als duster, da gehe ich voll mit.


    So richtig verstehe ich aber nicht, dass allein das Geld hier so viel Beachtung findet. Mir fällt vor allem das Arbeitspensum auf, die schlechten Personalschlüssel etc. Das wäre auch für alle (die Erzieher_innen und die Kinder!) ein enormer Forschritt, da nachhaltig dran zu drehen. Was ich befürchte, ist, dass mehr Geld in letzter Konsequenz weniger Leute, mehr Einsparungen an anderen Stellen und am Ende des Liedes auch wieder miese Betreuung heißt. Das ist eine politische Frage, wie viel Geld da reingehen soll. Und da hilft bspw. der Rechtsanspruch nur in Kombination mit massiver Etataufstockung. Wenn dies wirklich eine größere politische Linie sein soll, die Betreuung zu verbessern, dann muss eben mehr Geld ran. Und dann soll das wirklich breit verteilt werden: Bessere Personalschlüssel, bessere Entlohnung, flexible Betreuungszeitlösungen, bessere Ausstattung etc.


    Ich sehe nicht, dass die Erzieher_innen irgendwie gierig wären oder deren Forderungen generell falsch. Mein Empfinden ist nur, dass es da ganz woanders noch schlimmer brennt.