Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

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  • In unserer Satzung steht , dass ein Streik kein Grund ist für eine Beitragsrückerstattung!


    Da soll ich unbezahlten Urlaub nehmen und zugleich auf das Geld verzichten???

  • Und viele, auch prekär beschäftigte Akademiker_innen, gerade aber auch Arbeiter_innen haben nicht einmal die Möglichkeit des Ausstandes.



    und das ist ein zustand, auf den unsere Politik seit Jahren hingearbeitet hat. :( Prekäre Beschäftigung ist gewollt, u.a. um andere mundtot zu machen. wenn sich nun diese berufsgruppen, die noch streiken können, mundtot machen lassn, ist das genau das falsche.

  • Hier sind alle drei Kinder betroffen, KiTa und Hort ab morgen nur noch mit Notbetreuung.


    Die Kriterien für die Notfallbetreuung sind für die meisten Berufstätigen nicht erfüllbar:

    Zitat


    - Kinder von Eltern, die eine Notdienstverpflichtung ihres Arbeitgebers laut Arbeitskampfrichtlinie der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände vorlegen [Was heißt denn das? Lehrer z.B.?]
    - Kinder bei denen beide Eltern aufgrund ihrer Abwesenheit vom Arbeitsplatz andere Menschen in (Lebens-)Gefahr bringen könnten
    - Kinder von Eltern, welche durch ihre Abwesenheit vom Arbeitsplatz selbst in existentielle Not geraten


    Bei Alleinerziehenden reicht der Nachweis des alleinerziehenden Elternteils, Angestellte brauchen eine Bestätigung des Arbeitgebers, Selbständige eine Selbsterklärung.


    Wir haben glücklicherweise eine Oma als Backup. Das geht mal für einzelne Tage, aber sicher nicht für Wochen #yoga .
    Was denkt Ihr, wie lange es gehen wird?
    Beitragsrückerstattung ist sicher schwierig, da muss ich mich auch mal schlau machen.


    *malschnelleineeCardandenBürgermeisterschickengeh*

  • maximal auf 3289.06 € brutto, das gibt nur bei sehr günstigen steuerlichen Voraussetzungen ein monatliches Nettogehalt über 2000,- €.


    Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Mit Steuerklasse I kommt man auf ziemlich genau 2000 Euro netto, mit Steuerklasse III auf 2300 Euro.

  • hier gibts nichtmal notbetreuung. unsere kita wird teilgeöffnet haben, für so 50 von 130kindern. ob nur morgen oder auch montag/dienstag wusste die leitung vorhin noch nicht. werden wir heute mittag erfahren. ich düdel also morgen hin und hoffe, dass schon voll ist, damit ich so ne bescheinigung bekomme. denn eigentlich hab ich keinen bedarf, die kinder morgen außerhäusig betreuen zu lassen und würde die plätze lieber notfall-kindern überlassen. aber die bescheinigung bekomm ich ja anders nicht oder?

  • mel_kane: Was für eine Bescheinigung brauchst Du denn? Eine für den Arbeitgeber, dass Du nicht arbeiten kannst, weil Du keine Kinderbetreuung hast?
    Also hier ist es andersherum, man braucht eine Bescheinigung vom Arbeitgeber, wenn man das Kind betreuen lassen muss. Ist ja auch irgendwie einfacher für die Kommune, nech #yoga ?

    • Offizieller Beitrag

    Sorry, aber das stimmt einfach nicht. Mit Steuerklasse I kommt man auf ziemlich genau 2000 Euro netto, mit Steuerklasse III auf 2300 Euro.



    die aussage dieses zitates stammt zwar nicht von mir ;) aber bei steuerklasse V wird endsumme noch weniger, evtl. nachzahlungen nicht miteinberechnet, bei gemeinsamer veranlagung.



  • die aussage dieses zitates stammt zwar nicht von mir ;) aber bei steuerklasse V wird endsumme noch weniger, evtl. nachzahlungen nicht miteinberechnet, bei gemeinsamer veranlagung.


    Stimmt, da habe ich irgendwie seltsam zitiert. Sorry.


    Steuerklasse V kann man aber nicht ernsthaft als "steuerlich günstige Bedingung" bezeichnen, oder? Die Aussage, die ich machen wollte ist: 3289 brutto = ca. 2000 Euro netto bei Stuerklasse I oder IV. III oder V hat man ja nur, wenn es sich insgesamt lohnt, da kommt es ja auch stark auf den Verdienst des Partners an.


  • Um Gabelstaplerfahrer zu werden, braucht es nur einen Kurs von wenigen Tagen - und wenn der mal die Sachen falsch stapelt, dann kostet das vielleicht ein paar Euro...


    8I  
    Oder die Palette fällt auf einen Kollegen/eine Kollegin und es gibt einen Todesfall. ;(  
    (Auch große finanzielle Schäden 6 bis 7-stelligen Bereich sind innerhalb von Sekunden "hergestellt".)
    Es ist nicht immer alles so einfach, wie man manchmal denken mag.



    aber bei steuerklasse V wird endsumme noch weniger, evtl. nachzahlungen nicht miteinberechnet, bei gemeinsamer veranlagung.


    Steuerklasse V bedeutet aber immer, daß es einen Partner/eine Partnerin mit Steuerklasse III und entsprechend wenig Abzügen gibt. ;)

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • trotzdem passiert es, dass man nachzahlungen auch gern im voraus leistet. in vielen fällen "lohnt sich" V-III nicht.


    Das mag ja sein, aber darum ging es nicht. Es ging um die Aussage, dass bei dem genanten höchsten Bruttogehalt von Erziehern nur unter steuerlich sehr günstigen Bedingungen mehr als 2000 Euro netto heraus kämen. Und die stimmt nicht, da man mit Steuerklasse I und IV etwas mehr als 2000 Euro netto bekommt.

  • Ich bin auch immer dafür dass alle mehr Geld verdienen. Gerade solche Bereiche wie Pflege, Kita etc.
    2000 € netto ? Aber das ist doch Leitungsebenen gehalt oder? Mein Mann und ich verdienen zusammen netto "so viel" und arbeiten beide Vollzeit.


    Das ganze Betruungssytem ist schlimm. Ich bin auch für die Streiks. Trotzdemt bin ich froh, dass wir nur einen Platz in der Privat Kita gefunden haben, so werde ich bis Sommer keine Betruungsprobleme bekomme.

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

  • Ich bin auch Erzieherin arbeite allerdings nicht in der Kita und habe daher andere Bedindungen-ich kann mich ins Büro zurück ziehen wenn ich Ruhe brauche zum arbeiten da ich mit Erwachsene arbeite die eben nicht ständig Betreuung brauchen. Ich habe aber Schichtdienst und muss auch an den WE ran-daher auch mehr Geld.
    Bei uns hakt es aber auch gewaltig-da kündigt eine Kollegin die eine Vollzeitstelle hatte, der anderen mit 30 Stunden wird der Vertrag nicht verlängert-die Arbeit bleibt die gleiche ist ja logisch. Im Moment sieht es so aus dass ich anstatt Betreuung überwiegend Pflege mache-was an sich nicht meine Aufgabe ist. Die wiederum bleiben liegen oder werden mal so zwischendurch gemacht.


    Angedeutet wurde schon dass es ja gut sei dass ich nicht mehr schwanger sei dann wäre es ja so nicht gegangen :| Was sie dann getan hätten wüsste ich gerne.

  • Ich sehe den Streik seeehr gemischt. Auf der einen Seite verstehe und unterstütze ich die Forderungen, auf der anderen Seite sehe ich ggf. negative Konsequenzen kommen, die auf dem Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen werden. Nein, icht während des Streikes sondern danach....


    Ich kann hier nur von unserem Ort, 15.000 EW, schreiben. Nur grob ein paar Randdaten und Beispiele:


    - der Haushalt des Ortes weist jährlich ein Defizit auf. Dieses ist ca. so groß, wie die Zuschüsse, die jährlich an diverse nicht-städtische Einrichtungen gezahlt werden (ca. 100 Plätze U3, 400 Plätze Ü3) , dazu kommen noch die Kosten der städt. Einrichtungen (200 Pl. Ü3, 300 Pl. Grundschulalter). Platt gesagt: die Kinderbetreuungskosten sind für dieses Defizit verantwortlich und verursachen darüber hinaus noch weitere Kosten.
    Wir reden jetzt mal nicht davon, dass das okay ist - ja, Kinderbetreuung kostet, ist notwendig und einen Investition in die Zukunft. Das hier ist nur eine ganz nüchterne Betrachtung der derzeitigen Kostensituation. Ohne Wertung von gut, richtig, nötig.


    - Nächstes Jahr wird dank neuem Gesetz noch ein kommunaler Ausgleich fällig, der die Höhe des derzeitigen Defizites hat (d.h. das jährliche Defizit verdoppelt sich im Vergleich zu diesem Jahr), gleichzeitig wird man verpflichtet, einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Wie das gehen soll, ist völlig schleierhaft. Wo soll in der Situation noch mehr Geld für Erzieher herkommen? Ich fürchte, da wird dann an den Stellen gespart, an denen Mehrkosten im Vergleich zum Vorjahr auftauchen, ;(


    - nicht alle Kiga-Gruppen sind mit den möglichen 25 Kindern belegt, man könnte, wenn man überall auf 25 aufstockt, mindestens insgesamt eine Gruppe schließen. Schlecht für die Kinder und Mehrbelastung für die Erzieher.


    - der gesetzliche Rechtsanspruch auf einen Ü3 Platz ist nur bis mittags. Auch hier könnte man sparen, wenn man Ganztagsplätze abbaut. Was das für Folgen für die Familien hat, brauche ich wohl kaum erwähnen?


    - diesen Sommer wird es bei der Hortbetreuung eng. Man hat geschoben und alles getan, um alle Wünsche erfüllen zu können. Dazu müssen sogar neue Erzieher eingestellt werden, da man die zeitlichen Kapazitäten aufstockt. Ob man das dann nach einer Erhöhung der Gehälter so beibehalten werden kann??? Oder wird dann wieder runtergefahren, egal ob es Eltern in die Enge bringt?


    - es werden hier Kinder von Klasse 1-4 betreut. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, gibt es durchaus Kommunen, die nur bis Klasse 2 oder 3 einen Hortplatz zur Verfügung stellen. Auch da wäre noch Abbaupotential.


    Was ich damit sagen will: wenn bisher schon das Geld zur Finanzierung der Betreuung fehlt und künftig in dem Bereich aufgrund von Erhöhungen und Umgruppierungen noch mehr bezahlt wird fürchte ich, dass es für die Kinder nicht besser wird sondern die Kommunen den Status Quo noch nichtmal werden halten können sondern abbauen um das Ganze auch weiterhin finanzieren zu können.
    Solange Kinderbetreuungsfinanzierung Sache der Kommunen und nicht (auch) von Bund und Land ist, wirds sicher nicht besser #heul
    Zeitgleich zu einer Erhöhung und Umstufung müsste hier dringend ein anderes Modell der Finanzierung her, damit der Schuss nicht massiv nach hinten losgeht.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • ... und dann gibt es noch die Möglichkeit des nicht wollens...


    Unsere Gemeinde ist finanziell sehr gut aufgestellt, hat keine Schulden und gute Einnahmen. Wir stehen auch im Verhältnis zu vielen anderen Orten mit der Kinderbetreuung gut da. Und trotzdem ist der Gemeinderat gegen eine weitere Verbesserung des Personalschlüssels, die dringend nötig ist. Hier sind in kurzer Zeit mehrere Erzieherinnen ausgefallen, die ersetzt werden müssen. Das Loch ist erstmal da, die verblienenen müssen es irgendwie füllen, bis Ersatz gefunden ist.
    Lieber wird hier eine neuer Sportplatz gebaut, nicht dass wir da auch schon diverse hätten. Und begründet wird das, besonders von der CDU (Kotz-Smily dazudenken) damit, dass ja gebaute Sachen viel billiger sind, weil die gut kalkulierbar sind und keine Folgekosten entstehen. Hahaha
    Unsere Erzieherinnen wissen noch nicht, ob sie streiken werden, weil sie wissen, wie ungünstig sich das für die Eltern auswirkt. Ich hoffe, sie tun es und habe da heute auch Unterstützung und Verständnis signalisiert.

  • Ja, hier kann ich auch unterschreiben.


    Genau meine Gedanken.


    Edit: zu langsam, mein Beitrag bezog sich auf Laties Post

  • Es will sicher keiner hoeren und vielleicht liege ich auch daneben, bin aber bereit das zu diskutieren: ggf muss man auch darueber nachdenken die Betreuungskosten ain Deutschland anzuheben, oder? Im so vielgelobten Frankreich zahlen wir DEUTLICH mehr als alle meine Bekannten in Deutschland (um es konkret zu machen sind es bei uns ca 700-800 EUR im Monat fuer 36 Stunden die Woche, 40 Wochen im Jahr (nicht mehr) ). Unsere Tagesmutter verdient auch deutlich besser als viele andere hier, unter anderem besser als viele meiner promovierten Kollegen. Vielleicht habt Ihr das schon diskutiert, dann sorry, aber ich verstehe nicht, warum immer nur auf den oeffentlichen Stellen "rumgehakt" wird?


    In der Regel geht eben 1/6 des Familieneinkommens fuer Kinderbetreuung drauf, PRO Kind!, dafuer allerdings nur die ersten 3 Jahre, danach kommt die Vorschule, die ist umsonst fuer die Familien. Und falls es relevant sein sollte: die Ausbildung zur Tagesmutter dauert 60 Stunden (sic!), kann man also innerhalb von 2 Wochen machen.


    (Ist mein erster Post zu einem so kritischen Thema, zerfleischt mich bitte nicht, ich gebe ja zu, dass meine Meinung nicht unbedingt gefestigt ist)


    Achso,natuerlich gibt es fuer Familien mit geringerem Einkommen Loesungen, die zu weniger Kosten fuehren. Ich habe hier noch nie jemanden schimpfen hoeren, dass die Kosten zu hoch seien.