Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Bei uns ist morgen zu, ob es eine Notfall Betreuung gibt steht noch nicht fest. Allerdings wäre meine Tochter mit einer "fremden" Gruppe eh überfordert.
    Zum Glück kann ich später anfange und meine Mutter kann solange anspringen bis mein Mann heimgekommt. Viel Stress für alle aber machbar.

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Hab grad gehört dass es nächste Woche weiter geht. Und dass es nicht um verbesserte Bedingungen gehe, sondern "nur" um die pauschale höherstufung aller Erzieher in die S10.
    Weiß jemand da näheres?

  • Ja, ich habe auch mit Schrecken im Radio gehört, dass nun schon bis nächsten Mittwoch weitergeplant wird :S . Und bei uns sieht es auch so aus, als blieben wir weiter komplett betroffen, alle Kinder, alle Tage seit letzten Freitag.

  • Ich würde auch von einigen Wochen ausgehen, ist ja kein Warnstreik.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Aber ehrlich, das geht doch nicht. Ich bin hier dreifach dauerhaft betroffen. Auch für die Hortkinder ist es echt doof.


    In unserem Haus gibt es noch drei andere Kindergartenkinder in städtischen Einrichtungen, die geöffnet haben, private sowieso. Glück gehabt und ich Pech? #sauer
    Ich finde es echt auf Dauer ziemlich ungerecht. Und letztlich kommt so auch kein echter Druck zustande, wenn 3/4 der (Kindergarten-)Kinder "normal" betreut werden und das restliche Viertel den Streik komplett ausbaden muss. Solange sich nicht alle Erzieher zusammenschließen und komplett Druck machen, ist das echt keine gute Lösung mit dem unbefristeten Streik, zumal eben die Hauptbetroffenen - die Kinder und Eltern - nur sehr, sehr wenig tun können.

  • Man kann aber niemanden zwingen zu streiken. Schon gar nicht, wenn es unbezahlt ist.


    Helfen würde es sicher, wenn sich die betroffenen Eltern bei der Stadt melden, um für die Erzieher mitzukämpfen. :)


    Klar ist es doof für Eltern, aber es gibt da ja leider keinen anderen Weg der zum Ziel führt.

  • Ich habe mich schon beim Bürgermeister beschwert. Mehr kann ich nicht machen.
    Mal ehrlich, wer gibt ein kleines Kind beim Bürgermeister ab? Das ist schon realtitätsfern.


    Und ein Streik macht normalerweise nur dann Sinn, wenn wirklich ein Großteil der Betroffenen fest dahintersteht. Und man braucht natürlich einen sehr hohen Organisationsgrad in den Gewerkschaften, sonst macht das keinen Sinn.
    Erster Weg wäre für mich in den Fall, den Grad der Gewerkschaftsmitgliedschaften massiv zu erhöhen. Auch bei den privaten Trägern! Was nützt mir 91 % Zustimmung innerhalb der Gewerkschaft, wenn nur 25% der Belegschaft entsprechend organisiert ist? Das verpufft einfach.
    Dann auch viel mehr Publicity. Hier heißt es immer noch "KiTa-Streik", obwohl v.a. die Horte es sind, die wirklich konsequent bestreikt werden. In der Presse ist NICHTs zu lesen, was die Gewerkschaften unternehmen, um zu einer Lösung zu kommen. Es ist NICHT zu erkennen, dass Verhandlungen forciert werden, dass Druck auf die Verantwortlichen gemacht wird, dass jeden Tag jemand bei Bund, Ländern und Kommunen aufläuft. Das braucht viel, viel mehr Öffentlichkeit. Sonst fehlt einfach das Bewusstsein. Streik ist heute alltäglich: heute die Post, morgen die Bahn, übermorgen die Piloten, das ist viel zu sehr Alltag. Mit dem großen Unterschied, dass in den ersten drei Fällen auch die Unternehmen Verluste hinnehmen müssen, was sie zum Handeln zwingt.


    Und beim Erzieherstreik ist es eben so, dass die, denen der Schaden entsteht letztlich nicht wirklich effektiv etwas tun können. Während die, gegen die der Streik sich richtet, sogar noch Gewinn dabei machen. Kein Wunder, dass das ausgesessen wird.

  • Bei uns werden die Kitas aktiv von den ver.di Leuten bestreikt. D.h. im Ernstfall: Die Gewerkschaftler hindern die Arbeitswilligen am arbeiten. Nur in zwei Kitas ist Notbetreuung - das ist mit ver.di so abgemacht. Die nicht organisierten ErzieherInnen arbeiten dort.
    Weiviel Prozent in Rüsselsheim bei ver.di sind, kann ich nicht sagen, ich kann mich nur an einen großen (damals noch ötv) Streik erinnern, da haben ALLE Bediensteten der Stadt gestreikt - und es waren ertsaunlich wenige, die sich arbeitswillig gemeldet haben - auch Busfahrer und Sachbearbeiter usw. Ich lgaube die Gewerkschaft ist hier in der Stadt stark vertreten, oft auch mit Unterstützung der IG Metall.


    Aber warum soviele Kitas auf haben verstehe ich auch nicht. Sind das wirklich alles Menschen, die nicht bei ver.di sind? Es müsste vielleicht mal durchgesetzt werden, dass wirklich nur die Gewerkschaftler das erstreikte bekommen......


    LG, gaagii

    --------------------------------------------------
    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
    --------------------------------------------------
    .png

  • Hier in der Stadt gibt es 260! Kindertagesstätten.
    Davon werden derzeit 10 komplett bestreikt, ca. 20 haben eine Notfallbetreuung, 17 städtische Einrichtungen sind komplett geöffnet. Der Rest ist wohl in privater Trägerschaft. D.h. selbst von den städtischen Einrichtungen sind fast 40 % geöffnet. Und insgesamt werden gerade mal 11 % der Einrichtungen bestreikt!
    Tja und die Eltern dieser 11% haben halt den Schaden. Für die Stadt ist der Ausfall "marginal".

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Hier ist heute auch nur Notbetrieb (den nich nicht nutze), Freitag hat die Stadt einen Schließtag angeordnet (für alle Kitas) und am Montag wird weiter gestreikt.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Hier gibt es notgruppen der städtischen kitas. Allerdings mit nur sehr begrenzten Plätzen. Wir haben Plätze bekommen.
    Alle anderen Einrichtungen haben natürlich geöffnet.

  • Von den 42 städtischen Kitas werden hier 32 komplett bestreikt, die restlichen 10 städtischen KiTa bieten Notplätze.
    Ich finde es logisch, daß andere Träger nicht betroffen sind, denn das sind andere Arbeitgeber mit eigenen Tarifverträgen.
    (So haben die ErzieherInnen der AWO letzten Herbst/Winter gestreikt, hat nur nicht so hohe Wellen geschlagen, da es weniger AWO KiTa als städtische gibt.)


    @ Minne, haben Deine Kinder sich in die Notgruppe eingefunden? "Läuft es"?

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Bryn: Wie gesagt, hier sind ca. 80% der Einrichtungen nicht in städtischer Trägerschaft.
    Aber: die Stadt ist auch für die Finanzierung der Erzieher in den anderen Einrichtungen mit verantwortlich. Die Erzieher machen genauso eine gute Arbeit. Und sie werden im Normalfall sowieso schon schlechter bezahlt, als diejenigen, die in städtischen Einrichtungen betreut werden. Deswegen fände ICH es sinnvoll, wenn sie sich alle zusammentun würden. Klar, ver.di ist nur für öffentlichen Dienst verantwortlich. Aber es gibt ja durchaus andere Gewerkschaften, die sich bei anderen Trägern engagieren könnten. Die GEW z.B.?!
    Und wenn ich heute wieder in der Zeitung gelesen habe, dass gestern hier auf einer Kundgebung die ver.di die GEW-Vertreter nicht sprechen lassen wollte, weil es doch das ver.di-Streikmobil war, dann finde ich das #kreischen . Da bekämpfen sie sich auch noch gegenseitig, statt endlich mal ihre Kraft auf ihr gemeinsames Ziel zu richten #hammer .


  • Dann auch viel mehr Publicity. Hier heißt es immer noch "KiTa-Streik", obwohl v.a. die Horte es sind, die wirklich konsequent bestreikt werden. In der Presse ist NICHTs zu lesen, was die Gewerkschaften unternehmen, um zu einer Lösung zu kommen. Es ist NICHT zu erkennen, dass Verhandlungen forciert werden, dass Druck auf die Verantwortlichen gemacht wird, dass jeden Tag jemand bei Bund, Ländern und Kommunen aufläuft. Das braucht viel, viel mehr Öffentlichkeit.

    Da können aber die Streikenden, da kann Verdi nichts dafür, wenn die Presse die Sache nicht korrekt wieder gibt.


    Und die Gewerkschaften sind zu Gesprächen und zu einer Lösung bereit, wenn die Arbeitgeberseite mal ein realistisches Angebot vorlegt. Was einfach in mehreren Verhandlungsrunden bisher nicht erfolgt ist, von Arbeitgeberseite.

  • Freda,-


    die Gewerkschaften betreiben ja sehr viel Öffentlichkeitsarbeit.
    Was sollen sie denn noch mehr tun?


    Und der Streik dient eben als Druckkmittel.


    Viel andere legale Mittel um Druck auszuüben, bleiben sonst eigentlich nicht.

  • Wie die Gewerksschaftsspitze Verhandlungen forciert, davon hört man gar nichts #weissnicht . Und ich glaube nicht, dass es an den bösen Medien liegt, die sich nicht darauf stürzen, über starke Verhandlungsbemühungen zu berichten.


    Als Streikende könnten die Erzieher z.B. den Bürgermeister oder Parteispitzen der Lokalpolitik zu Diskussionsrunden einladen, ihnen täglich auf den Geist gehen, Elterncafés (zusammen mit Politikern) veranstalten, um mit den betroffenen Eltern ins Gespräch zu kommen, täglich sollte eine Briefwelle auf das Familienministerium zurollen, öffentliche Briefe an alle betroffenen Politikeinheiten breit an die Medien verteilen, etc.. Die Streikenden müssten sich zu einer zentralen Aktion in Berlin zusammenfinden, um dort eindrucksvollen Protest zu demonstrieren und zu zeigen, dass das kein lokalpolitisches, sondern bundespolitisches Problem ist etc.
    Und natürlich, das schrieb ich ja schon oben, ganz aktiv werben, werben, werben um Mitglieder. Auch in den nicht-bestreikten Einrichtungen und wie gesagt, meiner Meinung nach auch bei privaten Trägern.


    Wie gesagt, hier im Osten sind weit über die Hälfte aller Einrichtungen nicht kommunal. Da fehlt einfach die Breite des Protests.


    Statt abzuwarten, sollten sie die "freie" Zeit nutzen, um wirklich "sichtbar" zu werden. Das sind sie hier nicht.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Also wir haben hier als Streikende täglich Streikversammlungen, Kundgebungen etc.
    Wir besuchen Einrichtungen, die nicht bestreikt werden, und versuchen die nicht-streikenden Kolleginnen dazu zu bewegen, in die Gewerkschaft einzutreten und mit zu streiken. Viel freie Zeit gibt es nicht. Streiken heißt ja nicht, dass man abwartend zu Hause sitzt. Das machen die Gewerkschaftsvertreter auch jeden Tag deutlich.



    Da der Kindergarten meines Kindes bestreikt wird, bekomme ich aber auch die Seite als betroffene Mutter mit (ich bin übrigens nicht Erzieherin)
    Im Kindergarten meines Kindes waren die Erzieherinnen schon lange vor dem Streik im Gespräch mit uns betroffenen Eltern. Und allzu offensiv dürfen die Erzieherinnen dann auch wieder nicht auf die Eltern zugehen, sonst bekommen sie vom kommunalen Träger eins aufs Dach (Aushänge im Kindergarten, Mails an die Eltern, alles womit um Verständnis geworben sind - geht von Trägerseite aus eigentlich nicht). Im Prinzip müssen die betroffenen ELtern sich selbst organisieren (was wir hier im Kindergarten getan haben), das ist nicht Aufgabe der Erzieherinnen (und wie gesagt, der Träger hier würde das auch nicht dulden, wenn dazu die Infrastruktur des Kindergartens, also städtische Infrastruktur, von den Erzieherinnen benutzt würde).


    Und - wieder als selbst Streikende - ich wohn hier in Baden-Württemberg.
    Ich fahre bestimmt nicht nach Berlin. Ich habe zwei kleine Kinder hier zu Hause und sollte dann am Ende jedes Streiktages irgendwann wieder zurück sein.


    Edit: Und wie die Gewerkschaftsführer Verhandlungen führen - vielleicht wollen sie ihere Streikstrategie und ihre Verhandlungsstrategie nicht zu jedem Zeitpunkt für die breite Öffentlichkeit offen legen? #cool Bisschen Taktik ist da ja auch dabei.


    Nochmaledit:
    Und ich würde jetzt nicht soweit gehen, es "die bösen Medien" zu nennen.
    Aber allgemein schreiben/senden/verbreiten "die Medien" schon echt sehr viel Sch...ß
    (muss ich jedes Mal wieder fest stellen, wenn mal ein Thema durch die Medien geht - oder eben auch nicht durch die Medien geht - von dem ich selbst ein bisschen Ahnung habe)