Kita-Streik - Erzieherinnen unterstützen

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  • Für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen könnte ich gut verstehen. Das Mittel des streiks an sich zu nutzen auch...aber die Eltern nicht vorher mit ins Boot zu holen...das verstehe ich einfach nicht. Man hätte elternvertreter vorbereiten können. Hätte schon Schriftstücke vorbereiten können. irgendwas...



    Kann das sein, dass das sehr Kita-abhängig ist? Bzw. abhängig vom Engagement der Elternschaft? Es gab vor zwei Wochen eine Info-Veranstaltung von ver.di, die Einladung hing in allen Kitas aus. Außer mir waren 6 (!) andere Mütter da, aus ganz Bielefeld 8I So groß schien das Info-Bedürfnis nicht zu sein. Die haben dort auf jeden Fall jede Menge Info-Material verteilt, ich hab das im Kindergarten ausgelegt und wir hatten plötzlich jede Menge engagierter Eltern, die Stammtische und Treffen und Notfallpläne organisiert haben.


    Möchtest du die Info-Broschüren von ver.di haben? Ich hab die alle gescannt...

  • Hallo,


    Hier gab es auch Informationsangebote, wir waren auch bereit, den Eltern zu erklären, um was es geht. Die Veranstaltungen waren wohl ähnlich leer und direkt gefragt hat keiner. Wenn ich von mir aus versucht habe, zu erklären, kam eher ein höfliches Kopfnicken - jaja, kein echtes Interesse.


    Man kann keinem Informationen aufzwingen und gegen die Darstellungen in gewissen Medien kommt man damit eh nicht wirklich an..

  • Minnegard, viele Erzieherinnen sind auch Mütter. Die haben auch Verpflichtungen.
    Warum bist Du sauer auf die Erzieherinnen und nicht auf deren AG, die dermaßen kompromisslos darauf bestehen, nicht mehr bezahlen zu "können" (=zu wollen).



    Dass andere ArbeitnehmerInnen noch schlechter bezahlt sind, ist kein Argument gegen die Forderungen der ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen sondern eher eins dafür, auch die anderen besser zu bezahlen.

  • Und wo bleibt die Empörung über die Gesetzgeber (einiges ist Bundes- und anderes ist Ländersache)?
    Da werden Rechtsansprüche und -Verpflichtungen festgelegt aber entsprechende Änderungen der Arbeitsbedingungen oder Bezahlung wurden einfach "vergessen".


    Bildungspläne, Beobachtung & Dokumentation, Entwicklungskontrollen, Sprachstandserhebungen, Integration, Inklusion, Sprachförderung, Ganztagsbetrieb, U3-Betreuung...


    Der Beruf ist wesentlich komplexer geworden im Vergleich zu den Zeiten als seine Eingruppierung im BAT stattfand.
    Die Eingruppierung wurde dann im TVöD weitergeführt, nur freundlicherweise mit verlängerten Stufenlaufzeiten (sprich im TVöD-SUE arbeitet man/frau länger als im "normalen" TVöD um eine Erfahrungsstufe weiter zu kommen). Und wehe, ein AN wechselt den AG, dann ist alle bisher erworbenen Berufserfahrung fast nichts mehr wert und der AN fängt wieder ganz unten an.


  • Bildungspläne, Beobachtung & Dokumentation, Entwicklungskontrollen, Sprachstandserhebungen, Integration, Inklusion, Sprachförderung, Ganztagsbetrieb, U3-Betreuung...


    Der Beruf ist wesentlich komplexer geworden im Vergleich zu den Zeiten als seine Eingruppierung im BAT stattfand.


    Wohl wahr...
    Ich schaffe meinen Schreibkram, Portfoliogestaltung ... schon lange nicht mehr in der Dienst- und Vorbereitungszeit und ich kenne niemanden in meinem Umfeld der die Sachen ernsthaft macht UND es in der vorgesehenen Zeit schafft. Entweder nebenbei huihui (dann kann man es auch ganz weglassen) oder eben in der "Frei"Zeit. Aktuell wollen sie von einem bestimmten Entwicklungs-Beobachtungs-Verfahren die doppelte Häufigkeit (was locker je nach Intensität in der ich es mache 50 - 100(!) Stunden mehr Arbeit im Jahr bedeuten würde. Zusätzlich. Wann? In der Gruppenzeit mit immer größer werdender Kinderzahl? Geht nicht, also doch zusätzlich zu Hause)


    Aber man darf ja dankbar sein, daß man überhaupt Arbeit hat und Geld verdient...

  • Hey...stop mal..ich bin hier auf niemanden sauer. Vor allem nicht auf unsere Erzieher.
    Aber ich klink mich hier wieder aus. Mir ist das zu sehr hickhack. Keiner darf eine zwiegespaltene Position haben...sonst ist man dagegen.
    Insgesamt war es leider in unserer kita auch so das alle "notfallgroßeltern" hatten oder zu haus sind. Da war denen das herzlich egal...manche haben das mit dem streik auch erst begriffen als ich es besprechen wollte.


    Sunniva...ja schick mir das bitte an meine Mailaddy.

  • Sorry Minnegard, ich hatte einen anderen Eindruck.
    Selbst die streikenden Erzieherinnen sind zwiegespalten.



    Direkt von der GEW-Seite:
    http://www.gew.de/Streiken_tut_weh_-_ein_Kommentar.html





    http://www.gew.de/Streiks_im_S…ntworten_fuer_Eltern.html




    Und mir kann keiner erzählen, dass das Geld nicht da wäre. Solange Deutschland sich das: http://www.focus.de/politik/de…schuetzen_id_4683233.html leisten kann, haben wir nicht wirklich Geldsorgen.

  • Meine Reaktion mit selbstgerecht und so war auf das Gerede das die Eltern ja zu unengagiert sind um beim ob aufzulaufen bezogen. Den Streik meinte ich damit gar nicht.
    Lg

  • So langsam bekommt mein Kind einen "Großelternkoller". Ihr fehlen die anderen Kindern ganz arg.
    Mal Großeltern ist ja schön, aber mittlerweile ist es der 7. Tag und sie ist echt sehr traurig. Gestern hat sie am Nachmittag gewartet, dass endlich die anderen Kinder im Haus von der KiTa heimkommen und sie jemanden zum Spielen hat. Die anderen Kinder, die den ganzen Tag schon in Gruppen zusammen waren, haben da natürlich dann nicht mehr so das Gemeinschaftsbedürfnis.


    Tja, es ist wirklich so, wie die LVZ heute schreibt: "Eltern verzweifelt: Warum wird immer nur in unserem Kindergarten gestreikt?" (hier werden ja wie geschrieben nur 11% der KiTas bestreikt und alle anderen Kinder im Haus sind in immer offenen KiTas).


    Ich bin sauer, sehr sauer. V.a. auf die Bundesregierung, die das Thema konsequent ignoriert. Im Tarifstreit zeigt jeder auf den anderen: aber der will ja nicht mit uns verhandeln!
    Ich finde, hier müsste es wirklich einen "Schlichtungszwang" geben, also zumindest Druck vom Bund, dass beide Parteien plus Bund und Länder an den Verhandlungstisch zurückkehren und über Finanzierungsmöglichkeiten gesprochen wird.
    Aber nein! Das Problem wird konsequent totgeschwiegen. Auf dem Rücken unserer Kinder #haare ;( .

  • Gibt es bei den Raben nicht auch einige aus deiner Stadt Freda? ;) Sonst muss man eben "Spielgruppen" so organisieren.


    Ich finde es echt schade, dass scheinbar von 20 Kindern soviel betreut werden können und einige bleiben auf der Strecke. Man sollte doch meinen, dass sich genug finden um eine Abwechselnde Betreuung durch die Eltern zu ermöglichen...

  • Mag sein, dass es andere Raben gibt. Aber erstens kenne ich (und v.a. mein Kind) diese nicht und zweitens ist es ja auch eher unwahrscheinlich, dass deren KiTas auch gerade bestreikt werden.
    Und außerdem kann das auch keine Lösung sein, dass die Eltern alles mögliche und unmögliche für diesen Streik tun müssen.

  • Meine Reaktion mit selbstgerecht und so war auf das Gerede das die Eltern ja zu unengagiert sind um beim ob aufzulaufen bezogen. Den Streik meinte ich damit gar nicht.
    Lg


    auch mir ging es um die Aussage dass wir Eltern dann halt beim Bürgermeister auf der Matte stehen sollen und einfach mal so eine Lobby gründen sollen. Um den Streik an sich ging es mir nie (und das habe ich auch explizit so geschrieben....)

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • ich bin sehr zwiegespalten, klar verstehe ich die nöte betroffener Eltern, anderseits wenn Eltern wollen, dass ihre kinder gut betreut sind, dann sollten sie jetzt solidarisch mit den Erziehern sein und eher druck in politischer hinsicht ausüben, wie auch immer der aussehen mag...
    lg doris

  • ich bin sehr zwiegespalten, klar verstehe ich die nöte betroffener Eltern, anderseits wenn Eltern wollen, dass ihre kinder gut betreut sind, dann sollten sie jetzt solidarisch mit den Erziehern sein und eher druck in politischer hinsicht ausüben, wie auch immer der aussehen mag...


    Ja, wie mag er denn aussehen?
    Kann mir das bitte mal jemand konkret sagen?


    Beim Bahnstreik sagt man doch auch nicht: "Tja, da müssen die Bahnreisenden eben mal beim Bahnchef vorstellig werden und Druck machen.".
    Da redet die Politik plötzlich über die Möglichkeit einer Zwangsschlichtung.
    Über die Kindergärten spricht die Politik nicht! Ich habe heute in der Zeitung gelesen, dass die kommunalen Arbeitgeberverbände planen, sich NÄCHSTE Woche Donnerstag (also am 28.05.!!!) mal wieder zusammenzusetzen. Ja, die haben es offensichtlich gar nicht eilig.


    NEIN, es ist nicht Aufgabe der Eltern, diesen Tarifkonflikt zu lösen. Das ist Aufgabe der Politiker!
    Kinder haben ein RECHT auf einen Betreuungsplatz. Dieses Recht wird ihnen seit nunmehr 2 Wochen verwehrt. Und die Politiker machen einen Termin für in knapp 10 Tagen #kreischen .
    Ehrlich, ich kann die Lethargie und das Desinteresse der Politiker an unseren Kindern nicht mehr ab! Und man soll endlich aufhören, hier den Eltern noch größere "Leistungen" abzuverlangen. Es sollte ein Anliegen der ganzen Gesellschaft sein, dass es unseren Kindern gut geht. Aber ja, die betroffenen Eltern, die tun uns zwar leid, haben halt jetzt Pech und sollen doch bitteschön "Druck machen". Haha!

  • Freda, wenn bei der Bahn gestreikt wird, hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Einnahmen der Bahn. Das kostet die einfach eine Menge Geld, wenn Züge ausfallen und Käufe und Reservierungen rückabgewickelt werden müssen. Leider ist es bei uns genau andersherum. Wenn wir streiken, dann sparen die Arbeitgeber erstmal viel Geld. Ein Teil wird mancherorts an die Eltern zurückgezahlt, aber das macht nicht den gesamten gesparten Betrag aus. Wir haben also erstmal gar kein unmittelbaren Druckmittel. Leider seid das ihr und eure Arbeitgeber, denen Mitarbeiter ausfallen.
    Wir sind also viel mehr als andere Streikende auf eure Hilfe, bzw. auf euren gerechtfertigten Zorn, die an der richtigen Stelle entladen wird, angewiesen.
    Heute Morgen war ich in der Kita und eine Mutter hat mir mit Tränen in den Augen von ihren Schwierigkeiten erzählt, weil ihre dreijährige Tochter verständlicherweise nicht in der Eltern organisierten Betreuung bei fremden Leuten bleibt. Ich will auch wieder zu meinen Krippies! Mir ist da auch zum Heulen zu Mute!
    Ich bin ja in dem Job, weil ich ihn mag.
    Aber ich möchte ihn auch anerkannt wissen und daher müssen wir den Streik jetzt durchziehen, auch wenn es echt weh tut. Und es ist ja auch nicht so, dass wir alle finanziell gestopft werden von der Gewerkschaft. Mir bleiben nicht mal 50% des normalen Lohnes von einer halben Stelle. Wie ich so über den Sommer kommen soll, das weiß ich auch noch nicht so genau. Muss aber irgendwie gehen.


    Wenn möglichst alle Einrichtungen und sozialen Dienste sich beteiligen und viele Eltern sich beschweren und uns unterstützen, dann hoffe ich, dass es bald voran geht und der Streik möglichst bald vorbei ist.


    Die Arbeitgeber könnten übrigens jederzeit ein Angebot vorlegen, wenn sie das wollten. Da müssen sie nicht bis zum Treffen abwarten.

  • Wir sind also viel mehr als andere Streikende auf eure Hilfe, bzw. auf euren gerechtfertigten Zorn, die an der richtigen Stelle entladen wird, angewiesen.


    Ich lasse meinen Zorn auch nicht an den Erziehern aus. Die haben meine vollste Unterstützung. Ich bin wirklich wütend auf die (Bundes-)Politik.
    Aber ICH KANN ALS ELTERN NICHT WIRKLICH HELFEN.


    Ich habe:
    - an den Bürgermeister geschrieben
    - an die Bundesfamilienministerin geschrieben
    - an die lokale Presse geschrieben
    Wortlaut annähernd nachzulesen im anderen Thread.


    Antworten bisher: 0! Denn diese werden alle nicht wirklich bei den Verantwortlichen ankommen.


    Außerdem leite ich alle Informationen an die Eltern der Klasse weiter, in der ich Elternrat bin. Und es wird auch heute abend Elternratssitzung in der Schule sein, wo das Thema sein wird.
    Aber: Man stelle sich vor: Die Hortvertretung kommt nicht - wegen Streik #haare . Da boykottieren die Streikenden die Kommunikation mit den Eltern, deren Unterstützung sie doch haben wollen. Das verstehe ich nicht #sauer . Das hat für mich nichts mit Streik zu tun.


    Mein Kind leidet und das werde ich nicht länger hinnehmen. Da setze ich das Wohlergehen meines Kindes über die Interessen anderer. Das bin ich meinem Kind schuldig.
    Mein Kind hat ein RECHT auf Betreuung!

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Um 15 Uhr sollte doch seitens Ver.di verkündet werden, wie es streikmäßig weitergeht.
    Im Netz findet sich dazu mal wieder nüscht.
    Weiß vielleicht hier jemand näheres?


    @ Freda: #liebdrück
    Ich bin ganz Deiner Meinung und kann deine Posts zu dem Thema dick und fett unterschreiben! Ich habe übrigens Deinen Brief "geklaut" und etwas abgeänderter Form ebenfalls an mehrere Stellen versandt.

    Einmal editiert, zuletzt von Meerkat ()