Was wusste man Ende der 70er über die Entwicklung von Babys?

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    Hallo zusammen.
    Meine Schwiegermutter meinte vorhin, dass man "früher" noch nicht so viel über die Entwicklung von Babys wusste und es vielleicht gar nicht so gut sei, heute so viel zu wissen.
    Mein Freund ist Jahrgang 79.


    Hätte man damals schon etwas z.B über Schübe in Erfahrung bringen können?

  • Mh meines Wissens "weiß" man ja auch heute nicht viel über Schübe. Ist das nicht einfach nur ein vermutetes Phänomen, dass man nun aber nicht wirklich wissenschaftlich eindeutig belegt hat und erklären kann? Ich glaube, heutzutage wird auch einfach viel geschrieben und behauptet, ohne dass es wissenschaftlich belegt ist. "Wissen" ist das für mich aber nucht

  • Die ultimative Wahrheit kenne ich nicht.


    Meine Geschwister und ich sind in den Jahren 75, 77 und 79 geboren, meine Mutter sagt, von Schüben habe sie nichts gehört.
    75 sei noch die These vertreten worden vom Kinderarzt, dass Kinder eh nicht viel merken in den ersten Monaten, folglich sei es wurscht, wenn sie schrien.
    Meine Mutter fand das grausam und glaubte dem Arzt nicht.
    Bücher über Erziehung hat sie keine gelesen, sagt sie; sie habe lieber ihrem Gefühl vertraut (und muss manches Kämpfchen ausgefochten habe, da verneige ich mich innerlich!).



    Edit: Die Sache mit den Schüben fand sie interessant, hörte aber erstmals davon, als ich mir das Buch "Hurra, ich wachse" wünschte.

    Einmal editiert, zuletzt von Narzisse ()

  • Ich bin 1969 geboren und meine Mutter meinte, dass es keine Bücher oder Kurse gab, wie heute.. Sie konnten ihr ganzes Wissen nur über die Nachbarn oder Freunde erwerben.


    Ganz anders als heute, das hat mir meine Mutter auch öfter bestätigt.


    Hast Du eine bestimmte Frage?

  • Meine Mutter (ich Jahrgang 1974) hatte Bücher von einem Dr. Spock. Die habe ich jetzt auch in meiner Bibliothek und bis auf ein paar Sachen sind die eigentlich recht gut und up-to-date. Es gab also schon was. Anbei einen Kommentar zu dem Buch, nachdem ich das Buch selber im i-net nicht mehr gefunden habe ;)


    "Tatsächlich ist nicht Mr. Spock gemeint, sondern Dr. Spock, genauer, Dr. Benjamin Spock. Der Kinderarzt schrieb 1946 ein Buch mit dem Namen The Common Sense Book of Baby and Child Care. Inzwischen wurde es in 39 Sprachen übersetzt und 50 Millionen Mal verkauft – angeblich eines der zehn größten Bestseller aller Zeiten. Amerikanische Eltern nennen es auch the manual.


    Spocks Buch erschien zu einer Zeit, als Eltern angehalten wurden, ihre weinenden Kinder nicht hochzunehmen, sie nicht zu küssen oder mit ihnen zu kuscheln, damit aus ihnen echte Männer (und Frauen) werden würden. Die richtige Fütterung, so die Experten der Zeit, habe nach einem strengen Zeitschema mit genau dosierten Mengen stattzufinden, an das sich Mutter und Baby unbedingt halten müssten, egal wie sehr es beide quälte. Nach der Geburt wurde das Kind weggenommen statt im gleichen Zimmer wie die Mutter bleiben zu können.


    Dummes Zeug, sagte Spock. Jedes Baby sei anders, die Eltern sollten ihren Instinkten trauen und die Kinder mit Respekt und Liebe behandeln – und das auch zeigen. Das Kind wisse selbst am besten, wann es wie viel Hunger habe. Der Yale- und Columbia-Absolvent setzte mit Baby and Child Care den gesunden Menschenverstand auf ein hartes medizinisches Fundament: A good hug sei die beste Medizin für die kleinen Wehwehchen des Lebens, aber Antibiotika die für Lungenentzündungen; Kinder sollen viel gehalten, aber auch geimpft werden."

    • Offizieller Beitrag

    Was damals wirklich anders war: man ging davon aus, dass das Schmerzempfinden sich erst spät entwickelt und dass Frühchen noch keines haben.
    Und man wusste sehr viel über das Stillen noch nicht.


    Aber was es definitiv schon gab war bedürfnisorientierte Erziehung. Vielleicht nicht so gut wissenschaftlich untermauert wie heute, aber es gab sie. Mein Mann ist sehr bedürfnisorientiert aufgewachsen, ich nicht ganz in dem Maße, aber im großen und ganzen schon.

  • Ich bin Kind der DDR. Meine Mutter hat Ende der 70er und in den zeitigen 80ern ein Kind bekommen. Damals wurde nicht voll gestillt sondern immer zugefüttert. Sie war fasziniert, dass man vollstillen kann. Sie unterstützt auch das Langzeitstillen und findet es sehr gut, dass ich es mache, wie ich es als gut empfinde.


    Sie berichtet immer, dass wir nach dem Impfungen einen Wachstumsschub hatten. Sie sagt, dass wir immer, wenn wir "krank" waren, auch ein bisschen gewachsen sind. Vielleicht kann das in zeitlichem Zusammenhang mit Infekten gewesen sein, vielleicht täuscht hier die Erinnerung, vielleicht wurde es aber auch als Krise empfunden, wenn wir einen Entwicklungssprung ausbrüteten. Sie hört mir zu, wenn ich etwas von Entwicklungssprüngen, Bindungstheorie und anderen Sachen erzähle (wobei ich nichts erschöpfend kenne oder gar dogmatisch bin). Sie findet es interessant und gut, weil ich immer schon ein Kopfmensch war.


    Meine Eltern waren bei der Geburt des erste Kindes noch sehr, sehr jung. Das zweite kam recht schnell danach, es ist also fast zwangsläufig, dass sie uns nicht unheimlich bemuddeln konnten, aber sie sind im Umgang mit meinem Kind sehr selbstverständlich und liebevoll und ich muss nichts sagen, "wie ich es gern hätte", daher gehe ich von einer Selbstverständlichkeit aus.


    Das anregende Spiel (also normale Interaktion ohne große förderungstechnische Hintergründe, Fingerspiele und so) und viele von den "Lernspielen", die man heute so hat, gab es damals schon. Meine Mutter hatte einen Laufstall für uns und wir waren auch "überall dabei". Aus Platzgründen hatten wir auch sehr lange kein eigenes (Kinder-)Zimmer. Vieles von dem, was also heute aus entwicklungs- oder sonstigen Gründen getan wird, war damals aus pragmatischen Gründen selbstverständlich. Außer Töpfchentraining, das gab es eben früher noch. Wobei auch das bei uns erzählungsgemäß eher locker abgelaufen sein soll. Unsere Eltern haben uns dann im Sommer einfach fast nackig im Garten spielen und laufen lassen und waren ziemlich locker mit der anfallenden Wäsche. Man wurde mit einem Jahr "trocken", aber dann fiel halt mehr Wäsche an. Dass dieser Prozess sehr viel später einsetzt (also das Ausscheidungsverständnis) das leuchtet meinen Eltern, glaube ich, noch nicht so recht ein. Das ist eigentlich der einzige wirkliche "Unterschied"...der Rest war Intuition und weniger Wissen.

  • Ich denke, dass Wissen damals nicht so zur Verfügung stand wie heute. Wie hätte es verbreitet werden sollen? Eigentlich nur über den jeweiligen Kinderarzt. Bücher konnte meine Mutter sich damals nicht einfach so kaufen, so viel Geld hatte sie nicht, das war schon was besonderes. Deshalb denke ich, dass das jeweilige Wissen der einzelnen Mutter mehr von ihrem Umfeld abhing als vom damaligen Wissensstand der Forschung.

  • Danke für eure Antworten, das hilft mir ein bisschen besser, die Aussagen meiner Schwiegermutter einzuordnen.


    Mal kurz zum Hintergrund: Meine Schwiegermutter ist für eine Woche hier zu Besuch, um den Kleinen besser kennenzulernen. Und es gibt einfach immer wieder Kommentare von ihr, die mir aufstoßen.
    "erdrückst du ihn nicht, wenn er bei dir schläft" (Familienbett), "erstaunlich, dass man nur durch Stillen so ein Gewicht beim Kind erzeugen kann" (das höre ich jeden Tag dreimal), "vielleicht ist es gar nicht so gut, dass man heute so viel weiß (ich erkläre meistens, warum wir bestimmte Dinge wie handhaben, anstatt stur darauf zu bestehen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass wir es einfach nur anders als sie machen wollen, dass dabei auch viel Bauchgefühl dabei ist, bekomme ich anscheinend nicht damit vermittelt) etc. etc.


    Sie war erst 19, als mein Freund zur Welt kam, ist ländlich aufgewachsen und mir ist schon klar, dass das Wissen hauptsächlich von der Verwandtschaft und Bekanntschaft kam. Aber trotzdem fehlt mir da ein gewisses Verständnis fürs Baby. Als A. erst 4 Wochen alt war, waren wir mit Kinderwagen spazieren. Er fängt an zu quengeln, ich warte darauf, dass sie reagiert (sie hat definitv nicht auf eine Reaktion von mir gewartet, sondern einfach weiter geschoben und ihn ignoriert) und dann habe ich ihn natürlich rausgenommen, weil von ihr nichts kam. Dann kam uns ein Vater mit Kinderwagen entgegen, dieses Baby war ruhig "schau mal A., das andere Baby ist ganz brav". Das tat mir als hormongeplagter Jungmutter sehr weh. Und vermutlich bin ich deshalb auch ordentlich empfindlich, wenn sie was sagt.


    Damit ich ihr da aber nichts vorwerfe, wofür sie nichts kann, habe ich den Thread gestartet um ein bisschen einordnen zu können, ob sie einfach unbedarft war/ist (was ich aber eher negativ bewerte) oder ob sie es einfach ob der Umstände damals es nicht besser weiß/wissen kann.


    Ich schreib gleich nochmal was zu euren Kommentaren, der Kleine steigert sich gerade ins Quengeln rein *renn*

  • Ich bin auch 79 in der DdR geboren. Meine Mutter erzählt immer, dass sie mich nach 1Tag das Erste mal zum Anlegen bekommen hat. Das ging im 4h Rhythmus. In der Nacht gar nicht. Nach 4 Tagen wurde sie entlassen mit mir. Ihr wurde in der vorgeschriebenen Mutterberatung gesagt dass man nicht öfter als 4mal am Tag stillen darf. Klar dass ich mit 1Monat nicht mehr satt wurde und zugefuttert werden musste. Laut MB aber ganz normal. Dass das Kind nachts nicht aus dem Bett genommen werden durfte wurde auch gesagt. Alles andere würde das Kind verziehen.
    Meine Mutter hatte aber 12 Jahre nach mir selber nochmal die Erfahrung einer Mutter machen dürfen und hat gemerkt wie falsch damals die Annahmen waren.

  • ich glaub frueher hatten privatleute weniger zugang zu informaitionen und es gab auch weniger. frueher hat man gemacht, was der kinderarzt sagte. in meinem fall (jahrgang 78 ) flasche, eigenes bettchen, bis 3 monate nachts ein flaeschchen, dann ersatzlos gestrichen. dann glaeschen, zu trinken fechelteegranulat. und wichtig: nie troesten. das verwöhnt das kind. punkt. wenn der kia das sagt, ist es so.
    ohne internet waer ich auch nicht auf attachment parenting gekommen und haette dem arzt mehr getraut als meinem bauchgefuehl.

    Einmal editiert, zuletzt von Bioschnitte ()

  • @kroetenmutti
    ausscheidungsverstaendnis setzt nicht erst spaeter ein sondern ist direkt nach geburt vorhanden wird im normalfall nur abtrainiert um dann 8n spaeteren jahren wieder ins gedaechnis gebracht zu werden.

  • OK, odette. Ich merke es bei meinem Kind bspw. leider nur phasenweise, wann es muss und wann nicht.


    Ich rede da aber von Töpfchentraining nach dem Windeltragen. Es ist so, dass wir hier selbstverständlich mit Stoff wickeln, weil es nach meinem Gefühl natürlicher ist und auch da ist das Empfinden für "ich bin nass" etc. deutlicher da, als wenn er mal ausnahmsweise Plastik am Hintern hat.


    Und das, wenn Du es so nennen möchtest, "wieder lernen", wann man muss etc. das kommt eben später als mit einem Jahr. Zumal Ausscheiden neben Spielen, Laufen und Sprechen eine ganze Zeit lang irgendwie verständlicherweise uninteressant ist. Ich finde Windelfrei ne schöne Sache, aber ich habe mich dagegen entschieden, dem so einen zentralen Platz in unserem Leben einzuräumen. Für mich war es in diesen Entwicklungsphasen einfach nicht mehr möglich, mein Kind zu "lesen" und dann mach ich ne Windel drum und Schluss. Er sitzt trotzdem gerne aufm Topf und freut sich auch, wenn was reingegangen ist. Aber das wurde eben früher mehr forciert. Es war im Prinzip auch Windelfrei nur unter etwas anderem Vorzeichen. Die Kinder wurden mit einfachen Mullwindeln gewickelt, da waren sie im Prinzip ständig nass und mussten oft gewickelt werden...klar war da auf beiden Seiten das Interesse groß, schnell diese Dinger loszuwerden.


    Zitat

    "erstaunlich, dass man nur durch Stillen so ein Gewicht beim Kind erzeugen kann" (das höre ich jeden Tag dreimal)


    Das ging mir, wie gesagt, mit meiner Mutter ganz genauso. Und mein Kind war mal echt fett zwischenzeitlich. :D Sie war aber wirklich positiv beeindruckt und vielleicht betrauert sie ein bisschen ihre eigene (verlorene) Stillzeit, da sie damals jung und sicher auch vom Umfeld verunsichert nicht so selbstbewusst und selbstverständlich voll gestillt hat.


    Das mit dem Quengeln lassen oder Weghören ist, glaube ich, auch eine Mentalitätsfrage. Und es ist der "Abstand", den sie eben hat (also Du als Mutter bist viel näher dran und emotionaler dabei). Was aber gar nicht geht ist der Kommentar mit dem "das andere Baby ist brav". Das ist nicht nur taktlos es ist doch auch restlos dumm. #augen Sorry, mir geht so ein brav-Gequatsche echt auf den Keks.

  • Aber das wurde eben früher mehr forciert. Es war im Prinzip auch Windelfrei nur unter etwas anderem Vorzeichen. Die Kinder wurden mit einfachen Mullwindeln gewickelt, da waren sie im Prinzip ständig nass und mussten oft gewickelt werden...klar war da auf beiden Seiten das Interesse groß, schnell diese Dinger loszuwerden.


    Hm, das glaube ich nicht unbedingt, jedenfalls nicht wenn wir von den 70ern reden. Meine große Schwester ist ein Kind der 70er und meine Mutter hat nur die ersten Monate mit Stoffwindeln durchgehalten, dann wurde ihr das zu blöd. Ich denke die Mehrzahl hat da schon in WWW gewickelt. Zumindest im Westen.
    Weiterhin glaube ich, dass das eben grade nicht das ist, was man sich heute unter windelfrei vorstellt, weil eben nicht die Kommunikation im Vordergrund steht, wenn ich das Kind einfach so lange auf dem Topf sitzen lasse, bis es macht.


    Zum Thema: natürlich gab es noch einiges nicht an Forschung, auf das wir uns heute wie selbstverständlich beziehen. So wurde ja noch lange an Säuglingen ohne Narkose operiert, weil die ja keine Schmerzen fühlen. Man setzte andere Schwerpunkte usw. Aber abgesehen davon denke ich es hängt auch viel vom Einfühlungsvermögen der Menschen ab. Man merkt es immer an den Reaktionen aufs Tragen finde ich. Da gibt es welche, die mit den klassischen Sprüchen kommen und andere die leicht wehmütig meine: "Ach ja, sowas hatten wir damals nicht/nah bei der Mama ist es doch am schönsten/ist das kuschelig etc". Die zweiten können sich wohl aus der damaligen Sozialisation lösen.


    Ich bin auch so, dass ich immer viel erkläre, bei dem Spruch es sei vielleicht besser nicht so viel zu wissen, könnte ich kotzen ehrlich gesagt. Klar, ungünstig ist, wenn man sich bekloppt macht, aber so klingt es bei euch nicht. Bei meiner Schwiegermutter hatte ich ja den Eindruck, sie findet das alles einleuchtend, was wir so machen, aber dann kamen doch so Sprüche, dass wir ihn doch vielleicht einfach in den Kinderwagen legen sollten, statt ihn zu tragen, wenn er trotz Tragen noch weint. Inzwischen erkläre ich eher, wenn ich direkt gefragt werde und kann mehr Dinge mit "Lächeln und nicken - anders machen" abhaken.

  • Man kann das mit dem zuviel wissen aber auch so verstehen das aus jedem murks und jeder natuerlichkeit ein gschisti gschasti gmacht wird und alles wissemschaftlich zerlegt und zerpflueckt werden muss um tja um wasbaich immer zu machen..

  • Dr. Spock kenne ich aus der BBC-Serie "Bringing up Baby". War mir der sympathischste Ansatz, weil kindbezogen und sehr offen, auch wenn Familienbett zumindest in der Serie nicht ging.


    Ich frage mich eben, was der Schwiegermutter anerzogen ist, was kommt von ihr selber, hätte sie sich Input für andere Ansätze holen können, wenn ihr der aktuelle Tenor nicht gefallen hätte. Wobei ich überhaupt nicht kritisieren will, wie sie ihren Sohn erzogen hat, sondern wie offen sie gegenüber dem ist, was wir mit unserem Sohn machen, wie leicht sie über ihre eigenen Erziehungsansichten wegkommt und wie sie, unabhängig von unseren Wünschen (und Ansprüchen) mit ihm umgeht.


    Ich kann (und will) sie als Menschen nicht ändern, aber ich denke z.B. dass bedürfnisorientierte Erziehung überwiegend eine Einstellungs- und
    Herzenssache ist. Und obwohl sie im Prinzip liebevoll mit A. umgeht, denke ich, dass
    eben doch manchmal ein tieferes Verständnis für den Kleinen fehlt
    ("brave Babys", Quengeln lassen, mehr Beispiele spare ich mir, sonst
    rege ich mich wieder auf). Da spielen sicher die früheren Umstände mit rein, aber ein Teil kommt eben doch auch aus ihrer Persönlichkeit.


    Deshalb: Die Bereiche "Lächeln und nicken - anders machen" muss ich für mich noch besser abstecken, aber ansonsten erkläre ich weiterhin. Wenn sie etwas nicht hören will, hat sie Pech gehabt, aber dann kann sie immerhin nicht behaupten, man hätte ihr nichts gesagt und heute WEISS man es eben in vielerlei Hinsicht besser.


    Und im Zweifel gibt es hier demnächst noch einen : "Meine Schwiegermutter macht mich wahnsinnig" Thread #angst

  • Naja, alles was Du jetzt (auch noch begründet!) anders machst, kann ja bei ihr auch als Kritik ankommen, so nach dem Motto: "Nein, wie Du's früher gemacht hast, war es falsch, ich weiß es besser, es ist nämlich soundso, kannste daundda nachlesen!".
    Wenn sie sich da tatsächlich angegriffen fühle sollte, ist sie deshalb vielleicht so bissig...
    Dann bräuchte sie vielleicht einfach mal die Rückversicherung, dass es früher halt anders gehandhabt wurde, weil der Forschungsstand ein anderer war oder so... damit sie sich in ihrem eigenen Verhalten nicht abgelehnt fühlt.


    Oder sie meint, Du würdest trotz aller "Belege" Fehler machen, denn schließlich hat sie ja auch ein Kind groß gekriegt, aus dem ist ja auch was geworden, ... Du weiß was ich meine.
    Dann wäre die Rückversicherung wahrscheinlich das Falscheste überhaupt. #gruebel Schwierig...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • Naja, alles was Du jetzt (auch noch begründet!) anders machst, kann ja bei ihr auch als Kritik ankommen, so nach dem Motto: "Nein, wie Du's früher gemacht hast, war es falsch, ich weiß es besser, es ist nämlich soundso, kannste daundda nachlesen!".
    Wenn sie sich da tatsächlich angegriffen fühle sollte, ist sie deshalb vielleicht so bissig...
    Dann bräuchte sie vielleicht einfach mal die Rückversicherung, dass es früher halt anders gehandhabt wurde, weil der Forschungsstand ein anderer war oder so... damit sie sich in ihrem eigenen Verhalten nicht abgelehnt fühlt.


    Ich sage regelmäßig, dass man früher manche Dinge anders gemacht hat als heute und dass es die Zeit einfach mit sich bringt, dass man mehr weiß, als früher. Sie erzählt ja dann auch immer, welch veralteten Ansätze ihre Mutter bei ihrem Sohn (also die Oma meines Freundes bei ihm) angewendet hat. Ich denke schon, dass sie weiß, dass ich das, was früher war, nicht kritisiere. Nach der "braves Baby-Kinderwagen-Sache" hatte ich überlegt, von Nora Imlau "Das Geheimnis zufriedener Babys" an die Großeltern zu verschenken. Zuviel Text, meinte mein Freund... Ich denke öfters, dass es hilfreich wäre, wenn sie mal etwas nachlesen würde, damit sie sieht, dass das alles nicht nur auf meinem Mist gewachsen ist bzw. dass ich auch da nicht alles völlig unreflektiert übernehme.

    Oder sie meint, Du würdest trotz aller "Belege" Fehler machen, denn schließlich hat sie ja auch ein Kind groß gekriegt, aus dem ist ja auch was geworden, ... Du weiß was ich meine.


    Dann wäre die Rückversicherung wahrscheinlich das Falscheste überhaupt. #gruebel Schwierig...


    Ich habe nicht den Eindruck, dass sie das denkt. Und ich habe auch deutlich und explizit gesagt, dass sie sagen soll, wenn wir etwas ihrer Meinung nach falsch machen oder ihr etwas komisch und unlogisch vorkommt. Ich seh da gerade einfach nicht, was ich noch mehr machen könnte.

  • Aus diesem 'nicht so gut, heute so viel zu wissen' liest sich für mich ein bisschen Überforderung heraus, vor dem Hintergrund dessen, was ich hier mit den Omas erlebe. Es gab zu vielen Fragen nur den einen, richtigen Weg beim Umgang mit Kindern und dazu noch ein paar 'Tricks'. Nach Begründungen wurde überhaupt nicht gesucht, also gibt es auch heute keine.
    Das durchaus vorhandene Unbehagen auf Omaseite kommt bei uns auch daher, dass neben dem Kinderarzt/-schwester bei ihr/ihnen zu 90% eben gerade die eigenen Schwieger-/mütter die anerkannten Wissensvermittlerinnen waren. Ich dagegen habe dieses Wissen ehrlich gesagt nicht allzu offensichtlich umgesetzt, also eher nicht. Die bei uns vorhandene räumliche Distanz entschärft das Problem etwas. Es trägt aber ganz klar auch zur Verunsicherung bei.

  • Naja, vielleicht ist sie sich da selbst nicht so klar mit und handelt/spricht aus dem Bauch raus, ohne das groß zu reflektieren. So im Sinne von eingefahrenen Routinen, die man einfach ausführt, ohne drüber nachzudenken.


    Meine Oma hat den fatalen Hang, ihre Großnichte mit Süßigkeiten vollzustopfen. Also wirklich über jedes gesunde Maß hinaus, denn "sie freut sich dann so"... #augen Wenn man mit meiner Oma drüber spricht, ist sie da total einsichtig und findet die Idee, weniger Süßes, dafür etwas qualitativ besseres zu kaufen, auch super - aber beim nächsten Besuch stehen dann wieder die Billig-Schokodrops (nur echt von Plantagen mit moderner Sklaverei) auf dem Tisch. #stirn
    Keine Ahnung warum, aber diese "Die Masse macht's"-Idee kriegt man aus ihr nicht mehr raus. Meine Mom und ich tippen auf Kriegs- und Hungererfahrungen (denn das betrifft nicht nur Süßigkeiten), aber das ist Küchenpsychologie.


    Vielleicht ist ja bei Deiner SchwieMu einfach z.B. das Bild vom "braven Baby" so fest drin (warum auch immer), dass sie es selbst gegen besseres Wissen nicht loswird.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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