Das gehört doch zur Allgemeinbildung...

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  • Man sollte es schon in Kontext setzen können - und dazu reicht das blosse Nachschlagen oft nicht.


    Ja, das setzte ich als selbstverstandlich voraus


    das Wissen aus Trivial Pursuit und so hat nur am Rande was mit Allgemeinbildung zu tun.


    Und warum nicht? Weil nur Faktenwissen abgefragt wird? Wer häufiger quizzt kennt sicher das Phänomen, dass man nebenbei gehörtes Bereichen zuordnet und damit in gewisser weise abrufbar macht ( 'hab ich schon mal gehört,...')

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Hallo,


    Allgemeinbildung - ein weites Feld. Ich finde es schwer zu trennen zwischen Wissen, Können, Fähigkeiten, Einstellungen... Um ein Instrument zu spielen, brauche ich z.b. alles das und noch mehr.



    Ich denke, es gibt auch nicht DIE Allgemeinbildung. Nach dem Motto "1725 dinge die sie unbedingt wissen müssen". Solche Bücher gibt es ja manchmal - nur was nützt es einem, wenn man Dinge auswendig lernt zu denen man keinen Bezug hat und die man auch gar nicht in eine Umgebung einordnen kann.


    Mir geht es z.b. so, das Jahreszahlen und Namen schlecht in meinem Chaoskopf bleiben. Ich höre ein Musikstück und habe sofort ein GEFÜHL dazu, welchem Musiker ich es zuordenen würde. Aber dieser Musiker ist auch wieder nur ein "der eben" Gefühl, der Name würde mir nicht einfallen. Bei Bildern ähnlich.
    Bei Namen ist es auch so. Ich höre einen Namen, habe irgendwie ein Bild der Zeit vor Augen (sehe den Kleidungsstil, habe ev. Musik im Kopf oder geschichtliche Ereignisse drumrum - aber auf irgendwelche Jahreszahlen komm ich nicht. ...)


    Dafür kann ich Themen oft gut verbinden, sehe Verknüpfungen zu anderen, Gleichnisse, es ergänzt einen Gedanken, der in mir schwebt...


    Alles eher diffus und dafür sehr komplex und miteinander verwoben und weniger "Am soundsovielten soundsovielten im Jahre X wurde Y zu diesen und jenem gewählt. "
    Hm vielleicht eher wie ein Teppich aus bunten Mustern als ein (Geschichts)Strang z.B. ).


    Das macht es mir nicht immer leicht, die entsprechenden Stellen dann in der für andere selbstverständlichen Klarheit aus dem festen Gewebe herauszuzotteln.


    Es kommt mMn auch immer darauf an, was für einen selber selbstverständlich ist. Wenn einem z.B. etwas seit der Kindheit immer und immer wieder begegnet, es in Kinderbüchern auftaucht, in Medien, in politischen Gesprächen in der Schule... und es einem auch aktuell immer wieder begegnet, ist dieses Wissen so selbstverständlich, dass man sich wirklich nicht vorstellen kann, dass andere noch NIE davon gehört haben.


    Für mich ist irgendwie selbstverständlich, daß man halbwegs Noten lesen kann. Nicht unbedingt flüssig vom Blatt singen oder spielen oder so, aber zumindest doch so, dass man sich im Notenraum orientieren kann, Violin und Bassschlüssel kennt, in C-Dur die Noten benennen und weiß, was durch ein B oder ein Kreuz passiert und sich wenigstens durch Abzählen die Tonarten zusammenfriemeln kann.
    Das haben wir doch schließlich alle mal in der Schule gelernt. Erst viel später habe ich bemerkt, daß fast alle anderen das schnellstens wieder vergessen hatten. 8I


    Dafür weiß ich eine Menge Dinge nicht mehr, die wir in anderen Fächern gelernt haben und die vermutlich andere für selbstverständlich halten.

  • Und woher habt ihr euer Wissen vom Antibiotikum?


    Ich habe nie! bis ich 27 war ein solches Medikament nehmen müssen. Wenn meine mir nahe stehenden Verwandten ein solches Medikament haben nehmen müssen (mama/Papa Geschwister) ist das an mir vorbei gegangen. Woher um Himmels Willen hätte ich das also Wissen können?
    Das einzige was ich in Bezug auf Medikamente weiß ist, dass ich stark auf geringe Dosen Schmerzmittel reagiere. ;)


    (ich weiß schon länger um den Umstand mit dem Antibiotikum.. aber aus nem ganz anderen Kontext)


    Das meine ich mit Soziologie. Allgemeinwissen kann höchstens dass sein, was in der Schule gelehrt wird. Und auch das kann ja von Land zu Land unterschiedlich sein.


    P.S.: Das ist nicht böse gemeint, sondern soll nur zum drüber-nachdenken anregen. Manche Sachen weiß man nicht, weile einen schlicht nie tangierte im Leben. Es kam nicht vor.

    Wyrd bið ful aræd!


    Einmal editiert, zuletzt von Iverna ()


  • Ich möchte mit sehr viel Ironie und noch mehr Augenzwinkern zu Protokoll bringen, dass es aus Sicht mancher Profession Allgemeinbildung ist, das ein 1er Studienabschluss in Geisteswissenschaften heutzutage nicht selten zur Karriere als Taxifahrer befähigt.


    <nonironisch>bei meiner studienwahl spielte intelligenz und weitblick auf karrierewege keine rolle</nonironisch>
    aber es war eine schöne entscheidung ^^


    leeeeeeute
    ich hab das mit dem intelligent nur angegeben um einen hintergrund zu vermitteln
    ich meine das was man schriftlich durch die tests bekommt, die psychologen und so durchführen
    und das sagt nur was über potenzial, gehirnliche möglichkeiten, nicht über anwendung oder trainingsstand


    meine zentrale aussage war: ich komme SEHR GUT zurecht ohne faktenwissen, das ist auch möglich und kein grund zur beschämung

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble ()

    • Offizieller Beitrag

    Ah, da ist unsere Definition nicht soooo anders - die Sorte Intelligenz kenne ich auch (und ne Menge Leute, die ich in meiner umgangsprachlichen Definition für intelligent halte, die sicher einen niedrigeren IQ als ich haben)


    Und vielleicht kenne ich sogar viele Leute wie Dich, denn eben, das ist ja quasi die Definition des Geisteswissenschaftlers: geben sie mir etwas Zeit und eine Bibliothek, dann kommt das gut mit dem Artikel.


    Ich mag einfach zusätzlich zu dieser Methodenkompetenz noch den Gedanken, auch noch "Bildung" anzuhäufen - und habe noch sooooo viel vor, bei dem ich noch so schrecklich ungebildet bin.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ein wer-wird-Millionär-Gewinner hat sein Wissen von Tabe-Quiz-Abenden. Wo man es sich aneignet ist also egal.
    Ich habe ein wahnsinnig gutes Gedächtnis, aber nur für alles, was mich interessiert und was keine Zahlen beinhaltet. Uninteressante Sachen kann ich einfach nicht in den Kopf kriegen, darum fliegt der Wirtschaftsteil der Zeitung immer ungelesen ins Altpapier. Politik interessiert mich erst seit kurzem und auch nicht genug, um mich tiefergehend damit zu befassen. Überfliegen der Artikel zwecks Meinungsbildung oder Wahlentscheidung muss reichen.


    Die Farbenlehre finde ich auch wichtig. Mein Zweijähriger sagt schondie Farbreihenfolge des Regenbogens auf, weil der in den Gute-Nacht-Geschichten immer vorkommt. Eine befreundete Kunstlehrerin erzählte mal, dass viele glauben, die Grundfarben seien rot, gelb und grün. Das fand ich unfassbar. Und was Komplementärkontraste sind weiß offenbar auch nicht jeder. Das gehört für mich schon dazu. (Btw - warum gibt es braune statt lila m&m's?? Das ist unlogisch! Die armen Gelben haben kein Gegenüber! )


    Erdkunde find ich auch schwer, aber wichtig. Ich glaub, 60 % der Deutschen kennen nicht die Hauptstadt Australiens.
    Mathe find ich theoretisch wichtig, aber leider habe ich massive Probleme mit Zahlen und muss alle paar Wochen wieder neu den Dreisatz googeln, weil ich es einfach nicht ins Hirn kriege.

  • Ach, noch nachgeschoben: Hauptstädte und Farblehre wären mir persönlich wichtig, aber inzwischen weiss ich ja, dass vielen das weniger wichtig ist, sodass ich es von meinem "das MUSS man wissen" Zettel gestrichen habe. Wirklich wissen muss man im Grunde wenig, mich interessiert nur, was ihr hier so als die Basics seht.
    Den Einbürgerungstest, der mal im Web kursierte, hab ich z.b. nicht ganz fehlerfrei bestanden, dabei sollten das angeblich Fragen sein, die jeder deutsche Staatsbürger beantworten können muss.

    2 Mal editiert, zuletzt von Bioschnitte ()


  • Same here. Als mein Mann 2013 ne Zahn-OP hatte, musste er hinterher auch ein AB nehmen. Das hat er so zwei, drei Tage gemacht und dann aufgehört. Alle, mit denen wir geredet haben, sagten uns dann hinterher, man wisse doch, dass man AB immer eine Woche nehmen muss #confused Der Arzt hatte aber auch nicht gesagt, wie lang er es nehmen soll. Und vorher hatten wir auch beide nie mit sowas zu tun #weissnicht

    "Warum haben Sie das getan?" frage ich.

    "Um die neue Welt schneller anfangen zu lassen, denn die alte muss geschubst werden, damit sie schneller umfällt..."


  • Mathe find ich theoretisch wichtig, aber leider habe ich massive Probleme mit Zahlen und muss alle paar Wochen wieder neu den Dreisatz googeln, weil ich es einfach nicht ins Hirn kriege.

    Da fällt mir beim Thema Dreisatz ein: Ich habe echt lange gedacht, ich habe eine totale Bildungslücke.


    Weil ich nicht wusste, was ein Dreisatz ist und wie man den rechnet. "Das rechnet man mit dem Dreisatz" hinterlies bei mir nur Schulterzucken. Denn das Wort war mir in meiner ganzen Schulzeit echt nie begegnet. Hier im Forum wurde er aber als etwas Selbstverständliches gehandelt und jeder schien zu wissen, was das ist und was man damit macht.


    Entweder hab ich was in Mathe massiv was verpasst (allerdings kaum möglich mit einer Mathelehrerin als Mama) oder es war etwas ganz Kompliziertes was man erst kurz vorm Abi lernt (Hier gingen pro Klasse nach der 10. nur 1-3 Leute pro Klasse zur EOS Abi machen, hatte man Pech und es waren Leute mit Beziehungen und Offiziersanwärter dabei, dann hatte man trotz guter Leistung keine Chance...)


    Hier im Forum schien es wie gesagt außer mir jeder zu kennen. Krasse Bildungslücke halt...


    Irgendwann wurmte es mich und ich dachte: So jetzt will ich das auch lernen, so doof ich doch wohl bestimmt nicht, als daß ich das nicht verstehen könnte.
    Tja, und dann musste ich lachen - denn die RECHNUNG kannte ich natürlich und wendete sie natürlich auch permanent an, da wo es hingehört.
    Nur den NAMEN dafür kannte nicht. Ich weiß nicht mal, ob dieser Rechenweg bei uns überhaupt einen eigenen Namen hatte...?


    Also doch keine komplette sondern nur eine Teil-Lücke. #freu

  • @Bioschnitte: m&ms: weil schoko einfach wichtiger ist als farbenlehre!


    Erdkunde allein (wir sollten in der schule da so einiges auswendig lernen) ist so unwichtig. Wichtig wird es, wenn man es mit einem anderen gebiet in verbindung setzt. Und dann ist allgemeinbildung, was eine hauptstadt ist, und das es sie in jedem land (?) gibt. Denn dann kann man sich die hauptstadt rauspiken, die einen wichtig ist, auch wenn man sie nicht auswendig kann.


    Und zu mathe. Ich finde es wichtig! Gerade wenn es um geld und größen geht.


    (Wir hatten in der schulzeit übrigens nie den dreisatz, das geht auch ohne. Unser lehrer meinte, der wäre zu kompliziert, weil man was in drei schritten ausrechnen muss, was keine drei schritte braucht.)

  • Meine (niederländische) Ärztin hat mir schon vor Jahren erzählt, dass die Geschichte mit "die Packung Antibiotika fertig nehmen" und "mindestens sieben Tage nehmen" länst überholt ist. Ich hätte das also nicht ins Allgemeinwissen sondern in die urban legend einsortiert (aber der Übergnag ist ja eh fließend...)


    (Ich hab jetzt mal kurz gesucht und diesen Artikel dazu gefunden.)

  • Ich denke man kann längst nicht mehr mit Humboldtschen Ansichten zum Thema "Wissen" argumentieren.
    Unsere Welt ist so vielfältig und das Wissen nimmt in rasender Geschwindigkeit zu, dass es einfach unmöglich ist, sich umfassend aktuell in großen Bereichen auszukennen.


    Deswegen ist für mich nicht das Wissen ansich entscheidend, sondern die Grundkompetenzen, die man dann wieder dazu nutzen kann, sich Wissen, das man sich aneignen möchte, zu erlangen.
    Zu den Grundkompetenzen (die sicher eher Können als Wissen sind) gehören u.a.:
    - Mathematisches Grundverständnis von Zahlen, Berechnungen, Größen, Einheiten, also alles, was man im Alltag so braucht
    - die Möglichkeit sich orthographisch und grammatisch einigermaßen korrekt auszudrücken und damit auch in der Lage zu sein, den eigenen Standpunkt zu äußern
    - Lesekompetenz, d.h. aus Texten relativ schnell die gewünschten Informationen herausziehen zu können.
    - Grundkenntnisse über den menschlichen Körper (auch Ernährung, Gesundheit etc.) und der uns umgebenden Natur (inkl. Naturschutz)
    - Grundkenntnisse physikalischer und chemischer Zusammenhänge, die einem im Alltag begegnen und auch erdkundlichen Wissens (wie Wetter, Aufbau der Erde etc.)
    - Kenntnis des eigenen Lebensumfeldes: geographisch, wirtschaftlich, politisch und historisch (Ort/Stadt, Bundesland, Deutschland, Europa, weltweit -> ein sehr breites Feld, das man sicher nur sehr selektiv bearbeiten kann)
    - Medienkompetenz, wie finde ich Antworten auf meine Fragen, wo Ansprechpartner?
    - etc. etc.


    Und auch ein musikalisches Grundverständnis sowie gewisse Sprachkenntnisse sind sicher sehr hilfreich.


    Ja, da kommt mir nur wieder der Satz in den Sinn: "Ich weiß, was ich nicht weiß." von Herrn Sokrates, der wohl immer wahrer wird #kreischen .

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Ich finde es auch wichtig, sich eine eigene, fundierte Meinung bilden zu können jenseits von "das haben wir schon immer so gemacht". Aber ob das was mit Bildung zu tun hat? !


  • Da das sogar meine Kinder wissen ( aus einem Kinderbuch) habe ich mich auch sehr gewundert.
    Hat meinen Horizont enorm erweitert.;)


    Aber gerade Kinder, die alles Wissen aus ihrer Umgebung aufsaugen, besitzen - in Zeiten mit vielen inhaltlich anspruchsvollen Kinderbüchern - u.U. ein enormes Spezialwissen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kucke schon ganz gerne mal "Wer wird Millionär". Und muss sagen, dass gerade die Leute, die weit kommen in der Regel auch nicht alles wissen, sondern manche die Fragen auch durch logisches ERschließen und Anwenden ihres Wissens beantworten. Wer nur über unverknüpftes Wissen verfügt, kommt da nicht weit.


    Was mir fehlt: Statistik, habe ich trotz Mathe bis zum Abi nicht gehabt. Ein paar rudimentäre Kenntnisse sind da, aber die finde ich eigentlich zu dürftig. Und heutzutage hat man mit wahnsinnig vielen Statistiken zu tun.


    Was ich wichtig finde: Mehr Grundlagen in den Naturwissenschaften und in Mathe. Ich bekomme z.B. immer die Krise, wenn die Leute von böser "Chemie" sprechen und dabei nicht wissen, dass der ganze natürliche Stoffwechsel, die Verbrennung etc. Chemie ist. Die sehen nur Spritzmittel und Gifte im Spielzeug. #kreischen


    Wichtig wäre mir auch noch: Mehr Grundkenntnisse über Datensicherheit und die Datenkrake Internet.


    Wirtschaftliche Grundkenntnisse (weltweite Märkte, Spekulation bis hin zu Handyrechnung und Krediten) sind bei mir auch zu gering, wenn es um Volkswirtschaft geht, aber enorm wichtig, um durchs Leben zu kommen.


    Edit: Wegen des Zitats, das Anstoß war: Buchenwald war in der DDR eben sehr wichtig. ALLE haben in Schule "Nackt unter Wölfen" gelesen. Ich habe von dem Buch erst nach meinem Umzug vor ein paar Jahren erfahren, das fanden hier Bekannte mit Ost-Sozialisation erstaunlich bis unfassbar.
    Dass im westl. Teil von D weniger bekannt war, dass der Ausspruch "Jedem das Seine" eine NS-Konnotation hat, hat sicher damit zu tun, dass es ihn nur in Buchenwald gab und sonst "Arbeit macht frei" verwendet wurde. "Arbeit macht frei" kenne ich auschließlich in Verbindung mit Konzentrationslagern, während der Buchenwaldspruch eben auch anders verwendet wurde und wird.


    Folgender Artikel aus der Zeitschrift "Aus Politik und Zeitgeschichte ist da sehr aufschlussreich:


    http://www.bpb.de/politik/grun…761/jedem-das-seine?p=all


    Daraus ein Zitat:


    Zitat

    Die Gründe für das mangelnde Bewusstsein vom Zusammenhang mit dem "S" "S"-Terror sind in den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen der Nachkriegszeit zu suchen. Zum einen blieb die Kenntnis von der Buchenwalder Todesformel zunächst primär auf die Überlebenden und auf jene rund 1000 Weimarer Bürgerinnen und Bürger beschränkt, die nach der Befreiung durch die Anlage geführt wurden. Hanus Burgers Film "Die Todesmühlen", der die Konfrontation der Weimarer Bevölkerung mit den Großverbrechen in ihrer Nachbarschaft dokumentiert und Anfang 1946 eine Woche lang alternativlos in allen Kinos der US-Zone gezeigt wurde, zeigt zwar mehrfach die in Auschwitz und anderen KZs benutzte Torinschrift "Arbeit macht frei", setzt aber die Buchenwalder Sentenz nicht ins Bild. Hinzu kam, dass die Anlage auf dem Ettersberg der Öffentlichkeit jahrelang nicht zugänglich war, weil die Sowjets dort ihr Speziallager betrieben.

  • Prozent rechnen! Wenn ich sehe, das viele Abiturienten nicht in der Lage sind, 5% von 2000 im Kopf zu rechnen (und ein sehr großer Teil auch mit Stift und Zettel scheitert... )finde ich das beängstigend. Dann habe ich ja auch kein instinktives Verständnis dafür, was mich zb mein dispo kostet...

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

    • Offizieller Beitrag

    che: Prozentrechnen habe ich richtig gelernt im Chemieunterricht (zusammen mit Dreisatz). In meinem Matheunterricht kam das nur ganz am Rand vor. Bei meiner Tochter ist das anders: Die haben Prozentrechnen relativ ausführlich gemacht. Aber kann natürlich auch angehen, dass Leute , die Mathe sowieso doof finden, das schnell verdrängen.

  • Meine (niederländische) Ärztin hat mir schon vor Jahren erzählt, dass die Geschichte mit "die Packung Antibiotika fertig nehmen" und "mindestens sieben Tage nehmen" länst überholt ist. Ich hätte das also nicht ins Allgemeinwissen sondern in die urban legend einsortiert (aber der Übergnag ist ja eh fließend...)


    (Ich hab jetzt mal kurz gesucht und diesen Artikel dazu gefunden.)


    Tja, wenn ich schon mal was "weiß" im medizinischen Bereich... #pfeif Aber so ist das halt mit der "Allgemeinbildung", die zugrundliegenden Forschungsstände ändern sich immer mal.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)