Das gehört doch zur Allgemeinbildung...

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  • Aktuell inspiriert durch die OT Diskussion im Genderkackfred möchte ich mal in die Runde fragen, was für Euch so zur Allgemeinbildung gehört.


    Ich bin hier schon öfter über Aussagen gestolpert, die mich etwas beschämten, weil mir in den Punkten offenbar Allgemeinbildung fehlt. Andere Themen sind für mich sowas von selbstverständlich, dass ich kaum glauben kann, dass man sowas nicht wissen kann.


    Hier meine Beispiele: Vor Jahren las ich hier mal die Aussage, es gehöre zur Allgemeinbildung, ein Instrument zu spielen. Ups. Falsch pfeiffen zaehlt da nicht, oder? Schnitte, versagt. :(


    Andersrum habe ich letztes Jahr meinen Ehegattensplittingkooperationspartner bös abgekanzelt, weil er ein Antibiotikum vorzeitig abgesetzt hat. Das gehört doch wohl zu Allgemeinbildung, dass man ein AB immer so lange nehmen muss wie verordnet, weil sich sonst Resistenzen entwickeln können. Er meinte, sowas wisse kein Mensch, nur Ärzte und so Heilpraktikerfreaks wie ich.



    So, jetzt Eure unverzichtbaren Informationen. Was wisst Ihr so, was jeder wissen sollte? Und welche Bildungslücke habt ihr erst kürzlich schließen können?

    Einmal editiert, zuletzt von Bioschnitte ()

  • Also ich sehe es wie du. Instrument spielen gehört für mich nicht zur allgemeinbildung, eher zu hobby oder talent und zweiteeres finde ich auch nicht Heilpraktikerfreakswissen sondern, das weiß doch jeder.

    So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.

  • Ich bin extrem schlecht in Weltgeschichte. Das nervt mich, weil ich der Meinung bin, dass das zum Allgemeinwissen gehört. Hin und wieder lese ich mich ein und/oder zwinge mich dazu Dokumentationen zu sehen. Aber es interessiert mich einfach nicht und ich kann nicht dran bleiben #schäm


    Für mich wiederum ist es unverständlich, wenn Menschen sich nicht mit Musikgeschichte auskennen. Da denke ich ganz oft "hä? das gehört doch zur Allgemeinbildung".


    Aber zu urteilen finde ich nicht richtig. Die Allgemeinbildung hängt von so vielen Faktoren ab.

    • Offizieller Beitrag

    "Allgemeinbildung" sagt es ja schon - es ist ein allgemeiner Kanon, was als wichtig wahrgenommen wird. Und das ist halt auch von Allgemeinheit zu Allgemeinheit unterschiedlich...


    Im besagten Thread konnte ich Trins "Verwunderung" gut nachvollziehen, Aoides "Entsetzen" schon nicht mehr so.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Um was ging es denn?


    Zu mir: ich habe keine Allgemeinbildung, finde ich. Ich finde aber für unsere Kinder wichtig, dass sie mindestens ein Instrument lernen. Das wiederum kann ich.

    • Offizieller Beitrag

    für mich gehört zur allgemeinbildung, welche die drei grundfarben sind und welche farbe sich durch mischen von zwei verschiedenen farben ergibt. ich bin immer wieder leicht irritiert, dass es für manche menschen nicht logisch ist, woraus sich zb. grün zusammensetzt.


    dass deutschland mal geteilt war. hab ich aber erst einmal erlebt, dass das eine damals 20-jährige nicht wusste. genauso die jahreszahlen der zwei weltkriege.


    mein manko sind manche fremdwörter, notenlesen, und ganz grosser weisser fleck: geographie #schäm

  • Boah das ist ein so großer Bereich. Ich finde meine auch ganz schlecht. Politik weiss ich viel zu wenig. Geschichte interessiert mich auch nicht besonders und geografisch weiss ich schonmal nicht auf welchem kontinent ein land ist. Ich bin nicht wirklich dumm, aber manche Sachen kommen gar nicht an mich ran. Und seit ich für mein Wohlbefinden weniger Nachrichten sehe und lese bekomm ich von irgendwelchen Unglücken auch erst recht spät mit. Meist les ich hier davon und guck dann was ich dazu finde. Aber oft find ich keinen Anschluß mehr und lass es sein.


    P.s. ich spiele kein Instrument. Ob ich es könnte weiss ich nicht*zwinker*

  • Politik gehört für mich zur Allgemeinbildung. Und ich bin da sowas von unterbelichtet und leider auch kaum interessiert #angst

    • Offizieller Beitrag

    Um die Frage, ob man voraussetzen kann, dass alle wissen, dass der Spruch "Jedem das Seine" am Eingang des KZ Buchenwald steht.


    dass es buchenwald war, hätte ich nicht gewusst.
    genauso wenig weiss ich, ob "arbeit macht frei" nur in einem oder allen kz's stand.

  • genauso die jahreszahlen der zwei weltkriege.


    Tja, da scheiden sich schon die Geister. Für mich WWII: 22.6.1941-9.5.1945. Daß hier ab 1939 gezählt wird und am 8.5.1945 Schluss war, weiß ich inzwischen und habe mich daran gewöhnt, aber "richtig" fühlt sich das trotzdem nicht an...
    Ich kann weder Latein noch Französisch, das stört mich manchmal. Geschichte generell ist auch nicht so meine Stärke, weil wir damals in der Schule kaum was durch genommen haben in diese Richtung bzw. sehr selektiv. Dafür hab ich recht gut Klavier gespielt früher :)

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Das "Jedem das Seine" an der Eingangspforte steht, weiß ich. Ich benutze es nicht. Allerdings bin ich nicht empfindlich, wenn es jemand benutzt, weil es in die Umgangssprache eingegangen ist und sich die meisten Menschen nicht bewusst sind, dass dieser Satz von den Nazis genutzt wurde.

  • Zitat

    Um die Frage, ob man voraussetzen kann, dass alle wissen, dass der Spruch "Jedem das Seine" am Eingang des KZ Buchenwald steht.


    Ah Danke. Nein, ich hätte das auch nicht gewusst. Aber ich hab ja auch keine Allgemeinbildung:p. Eher "Inselbildung":cool:.

  • Instrumen kann ich (halte ich aber nicht für Allgemeinbildung), das mit dem Antibiotikum halte ich für sehr wichtige Allgemeinbildung, "Jedem das Seine" hätte ich jetzt auch in den allgemeinen Topf gepackt.


    Ich finde das zum Teil recht schwer ein zu schätzen, gerade wenn man in einem "Fach"gebiet arbeitet, hält man doch viel für selbstverständlich, was nicht unbedingt so ist.



    Ich bin Geographisch leider ganz schlecht aufgestellt #schäm


    Das jemand nicht wusste wie man grün mischt ist mir allerdings noch nie unter gekommen #gruebel das lernt man doch spätestens wenn man als Kind malt oder #confused

  • #weissnicht allgemeinbildung wird überbewertet bei völliger begriffsintransparenz


    ich bin (sorry) sehr intelligent, 1er studienabschluss geisteswissenschaften, spreche 3 fremdsprachen, bewege mich lesend in 6 weiteren plus latein und kann mir in kürzester zeiten diskussionsfertige kompetenz in verschiedensten wissenschaftlichen bereichen reinpfeifen und bei bedarf auch vorträge darüber halten oder wissenschaftliche arbeiten schreiben und habe quasi null allgemeinwissen. nichts über politik, geschichte, wirtschaft, personen des öffentlichen interesses, zeitgeschehen... ich kann es mir schlichtweg nicht merken.


    mein weg ist dass ich übung darin habe, mich in themen(bereiche) einzuarbeiten und schnell und sinnvoll zu recherchieren (es gibt sogar neuere definitionen von allgemeinbildung, die genau sowas mit dem begriff "medienkompetenz" ins zentrum rücken). dadurch bin ich gut darin, zusammenhänge und strukturen zu erkennen und daraus interessante und oder hilfreiche erkenntnisse zu entwickeln.


    das problem bei der heutigen masse an erreichbaren informationen ist die bestimmung von persönlicher und allgemeiner relevanz. da misstraue ich leider auch ein wenig dem urteil der meisten.



    ach nebenbei: instrument spielen können und fremdsprachkenntnisse sind kein (fakten)wissen sondern fertigkeiten. das gehört also eher zu dem, was die kant/humboldsche (+ folgende) definition noch sagen wollten mit dem begriff allgemeinbildung: da war das nämlich eher ein begriff für die ausbildung von verstandesfertigkeiten und anderen dingen, die charakter und geistige beweglichkeit nähren und bereichern.

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !

    Einmal editiert, zuletzt von barney rubble ()

  • Ich kann mathe ganz gut und habe da noch viel schulwissen im "aktiven" kopf. Da mathe aber allgemein für viele ein hassfach war, diejenigen aber in der schulzeit meist immer etwas anderes toll konnten, war für mich schon immer klar, dass es nicht DAS allgemeinwissen gibt. Und das man niemanden dafür vor den kopf stoßen sollte. Ich erkläre eben, wie man ovale oder ostereier geometrisch malt, dafür erklären mir andere ihr wissen und deren zusammenhänge.


    Bei "jedem das seine", würde ich nur nachfragen, wenn der nazigedanke die diskussionargumente drehen würde (oder ich kein bock aufs eigentliche thema habe und lust zu stänkern). Ansonsten ists doch egal.

    lg quark


    2 Mal editiert, zuletzt von quark ()

  • Um die Frage, ob man voraussetzen kann, dass alle wissen, dass der Spruch "Jedem das Seine" am Eingang des KZ Buchenwald steht.



    Genau das wusste ich nicht!
    Da hat mich eine liebe Rabin drauf aufmerksam gemacht. Ich wollte damit eigentlich sagen dass man tolerant sein soll und jedem seine Verhaltensweisen lassen soll #schäm

    • Offizieller Beitrag

    was die humboldsche (+ folgende) definition noch sagen wollten mit dem begriff allgemeinbildung: da war das nämlich eher ein begriff für die ausbildung von verstandesfertigkeiten und anderen dingen, die charakter und geistige beweglichkeit nähren und bereichern.


    ist ja irgendwie auch sinnvoller als das Anhäufen von Faktenwissen. Wie jede anständige Historikerin habe ich ein hundsmiserables Namens- und Datengedächtnis, das einzige was mich rettet, ist es Zusammenhänge herzustellen. Dann isses auch nicht mehr so wichtig zu wissen, welche Daten wo gelten, sondern das unterschiedliche Daten gelten und warum. #ja

    • Offizieller Beitrag

    licht: additiv ode substraktiv? Gerade bei Farbenlehre ist ein Riiiiiiesenunterschied, aus welcher "Fachrichtung" man kommt - was haben mich die Physiker bei dem Thema gefordert...


    Barney: eine Kompetenz gut zu beherrschen, würde ich alleine noch nicht als "intelligent" bezeichnen. Das ist sicherlich ein Aspekt, aber halt eben nicht der einzige. Und "Bildung" ist dann nochmal was Anderes: schnelles, fundiertes Einlesen, Strukturieren und dann "intelligent wirkend" wieder zu geben ist ja quasi Teil meines Berufsbildes - nun kenne ich eine Menge sehr gebildeter Menschen in meinem Beruf - aber auch echte Ignoranten.


    Ein wichtiger Punkt bei Bildung ist bei mir das Interesse: wirklich gebildete Menschen sind bis ins hohe Alter interessiert, neugierig und "bilden sich weiter", ständig.


    Ich definiere meinen Bildungskanon auch mit "einmal ein Instrument gelernt", das mit dem Antibiotikum halte ich für relativ weit verbreitetes Wissen, Mathe könnte man wegen mir auch aus dem Kanon streichen.


    Ein Schmankerl aus dem Bereich: ich steh vor einem Periodensystem, eine Frau mittleren Alters fragt dies und das - und irgendwann "haben sie das gemacht oder ist das auch sonst gebräuchlich?"
    Ich war erst sehr verwirrt, bis mir klar wurde, diese durchaus intelligente Frau hatte das in der Schule nie gelernt und war danach nie damit konfrontiert - mir mit Math/Nat-Abi wäre nie in den Sinn gekommen, das frau das Periodensystem nicht kennen könnte....


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Allgemeines allgemeinwissen lässt sich prima durch so daddelspiele wie quizzduell etc phasenweise aneignen ;)


    Ich für meinen teil finde viel wichtiger, dass man WEISS wo man (schnell und verlasslich) nachschlagen kann, als tatsächlich alles wissen zu wollen


    Edit: aber Mathe halte ich fuer essentiell

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()