Das gehört doch zur Allgemeinbildung...

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  • Ich würde sagen es muss logisch das erste sein. Allgemeinwissen ist für mich das, was die Allgemeinheit so im Großen-Ganzen weiss. Natürlich weiss man selbst nicht immer jeden einzelnen Fakt, der Allgemeinwissen ist/sein soll. Manchmal rutscht einem einfach was durch. Es ist ja Allgemeinwissen und nicht Pflichtwissen.
    Wenn man Allgemeinheit als das definiert, was die meisten wissen sollten, dann kommt man schnell zu dem Punkt, wo Allgemeinwissen einfach nur als Ausdruck für "Du bist aber sehr unterdurchschnittlich Intelligent, wenn du das nicht weißt" benutzt wird.


    Ich fürchte es ist aber leider immer sehr einfach von seinem eigenen, selbstverständlichen Wissen auf andere zu schließen. Nur weil man etwas weiss und vermutet viele/alle wissen das doch auch, stimmt das auch. Mein Freund ist da ganz groß drinne. Er hat einen sehr hohen IQ und liest sich alles mögliche an, auch ziemlich tief und ziemlich breit verteilt. Und irgendwie denkt er, das müssen doch alle auch können.
    Er sagt z.B. er kann kein Spanisch, Italienisch etc. übersetzt dir aber viele Sätze doch ziemlich akkurat, kann dir die Chemie hinterm Kochen erklären, Geschichte aller möglichen Länder mit Jahreszahlen, Mathe und Physik sowieso etc.
    Er meint es nicht mal arrogant, aber er hat ein ganz schlechtes Gefühl für sein Wissen und seine Intelligenz im Relation zu der breiten Masse.

    Kāhore taku toa i te toa takitahi, he toa takitini #knuddel


    Walks by sin too slowly.


  • Ich denke man kann längst nicht mehr mit Humboldtschen Ansichten zum Thema "Wissen" argumentieren.


    wieso? so im gröbsten sind humboldt und du doch etwa in einer richtung...



    - die Möglichkeit sich orthographisch und grammatisch einigermaßen korrekt auszudrücken und damit auch in der Lage zu sein, den eigenen Standpunkt zu äußern


    korrekte rechtschreibung und grammatik sind deutlich weniger wichtig (*subjektivitäts-klausel einstreu*) als eindeutige ausdrucksweise, die missverständnisse vermeidet. im übrigen wird aber leider von den meisten menschen der öffentlichen aufmerksamkeit nicht korrekt gesprochen (allein die mangelnden fertigkeiten im umgang mit den konjunktiven... brrrr). ich kenne persönlich nicht wenige menschen, die nicht korrekt sprechen und dennoch ihre standpunkte klar und unmissverständlich ausdrücken können. da bei nicht wenigen menschen schlichterdings nicht die möglichkeiten bestehen, sich korrekte sprache anzueignen, ist diese (ständige) korrektheitsforderung nicht selten eine form der diskriminierung (*subjektivitäts-klausel einstreu*).


    - Lesekompetenz, d.h. aus Texten relativ schnell die gewünschten Informationen herausziehen zu können.


    geschwindigkeit ist (*subjektivitäts-klausel einstreu*) weniger wichtig als ein lesen das tatsächlich versteht was da geschrieben steht. um das zu optimieren ist es nicht schlecht, eigene vorerwartungen und missverständnisse zu erkennen und zu filtern. der nächste schritt ist dann zu erkennen, was im text (für die eigenen angelegenheit) relevant ist. geschwindigkeit kann allerdings zuweilen nützlich sein.


    Ja, da kommt mir nur wieder der Satz in den Sinn: "Ich weiß, was ich nicht weiß." von Herrn Sokrates, der wohl immer wahrer wird #kreischen .


    sorry, hier komm ich nicht um einen berichtigungshinweis herum: http://de.wikipedia.org/wiki/Ich_weiß,_dass_ich_nichts_weiß

    H A L L O !
    R E G E N B O G E N !
    S O F O R T !


  • Eine verdammt gute Frage! Ich überlege schon den ganzen Morgen, was für MICH Allgemeinbildung ist. Schwierig...

    Alles auf Anfang! Oder.. wie finde ich den Weg zu mir selbst. #yoga

  • @Susan: Ich denke auch ersteres. Und damit ist das Allgemeinwissen auch ständig in Veränderung weil immer wieder neues dazu kommt und anderes dadurch hintenüberfällt.
    Und je mehr "Wissen" es insgesamt gibt, desto weniger wird das Allgemeinwissen, weil sich die Menschen doch immer mehr spezialisieren müssen auf bestimmte Bereiche, um nicht von allem Wissen erschlagen zu werden.


    Außerdem hat Allgemeinwissen mMn nicht unbedingt was mit Intelligenz zu tun. Intelligenz ist für mich, wenn das Gehirn sehr flexibel Fakten verarbeiten, Wissen kombinieren, abstrahieren und dann auch anwenden kann.
    Reines Faktenwissen ist auch nett, zeugt aber nicht unbedingt von Intelligenz, wenn man es nicht einzuordnen weiß. Und es gibt sicher auch viele sehr intelligente Menschen mit wenig "Allgemeinwissen", weil sie ihre Intelligenz eben für ihr Spezialgebiet einsetzen.


    Edit: @Barney: Danke für die Hinweise, insbesondere zu Sokrates. Da reichte wohl mein Allgemeinwissen nicht #pfeif . In den anderen zitierten Sätzen habe ich absichtlich mit "einigermaßen" und "relativ" abgeschwächt, weil ich weiß, dass es nicht ausschließlich um Korrektheit und Schnelligkeit geht.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    2 Mal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Da fällt mir beim Thema Dreisatz ein: Ich habe echt lange gedacht, ich habe eine totale Bildungslücke.


    Weil ich nicht wusste, was ein Dreisatz ist und wie man den rechnet.


    Trin, ich habe das auch unter einem anderen Namen kennengelernt und erst viel später erfahren, dass "Dreisatz" dasselbe meint (peinlicherweise habe ich inzwischen den anderen Namen vergessen und nenne das selber nur noch "Dreisatz" #schäm )



    Dafür konnte ich seinerzeit - weil das weiter vorn irgendwo erwähnt wurde - die Fragen zum Einbürgerungstest alle beantworten und wusste auch sofort, warum Asreileeths WWII-Daten anders sind ;)



    edit: Schwierigkeiten habe ich dafür z.B. mit den "neu"/"nach meiner Schulzeit" entstandenen Staaten - deren Hauptstädte gehen mir immer noch durcheinander #angst

  • Für mich ist Allgemeinbildung, in einer Gruppe halbwegs gebildeter Menschen ein Gespräch führen zu können, ohne sich schämen zu müssen.


    Ganz persönlich halte ich eine breit gefächerte Bildung im Allgemeinen sehr wichtig. Das bedeutet, dass ich auch meinen Kindern Wissen in den unterschiedlichsten Themengebieten vermitteln möchte: Natur, Umwelt, Musik, Kunst, Politik, Wissenschaft...


    Es gehört für mich eindeutig dazu zu wissen, dass der Spruch "Jedem das Seine" von den Nazis benutzt wurde, weil man sich damit ganz böse in die Nesseln setzen könnte, was meiner persönlichen Definition von Allgemeinwissen widerspräche (siehe oben)


    Es gehört für mich dazu unterschiedliche Instrumente zu KENNEN, nicht sie zu spielen.


    Allerdings betreiben wir hier Bildungserziehung im humanistischen Sinne: Geistesentfaltung durch Kunst und Wissenschaft.
    Ich lege Wert darauf, dass meine Kinder (und auch ich) Zugang zu Bildung haben, Interessensgebiete ausbauen können, aber auch über den Tellerrand schauen und Kontakt zu Gebieten bekommen, die außerhalb ihrer Interessen sind. (Verschiedene Musikstile, Kunst, Sport, Technik etc.)


    Wir besprechen politische Ereignisse mit den Kindern, erklären ihnen auch geschichtliche Hintergründe, lesen gemeinsam nach usw.


    Für mich gibt es wirklich NICHTS, was ein Kind nicht erfahren düfte. Die Frage ist immer nur, wie man es verpackt. Ich muss zum Beispiel nicht detailliert über die Schrecken des NS Regimes sprechen, wohl aber, dass es den zweiten Weltkrieg gab und wodurch er ausgelöst wurde.


    Zitat


    Allgemeinwissen kann im Gegensatz dazu als das Wissen definiert werden, das jeder Mensch braucht, um sich in der Welt zu orientieren.



    Nimmt man diese Wiki- Definition von Allgemeinbildung, dann gehört die Antibiotikafrage ganz eindeutig zur Allgemeinbildung, politische Zeitfragen im Grunde nicht. Wohl aber ob man bei rot über die Ampel gehen darf oder nicht und wie der Tausch von Geld gegen Ware/Dienstleistung funktioniert.


    Alles was darüber hinausgeht wäre dann schon Bildung im humanistischen Sinne.

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • In den anderen zitierten Sätzen habe ich absichtlich mit "einigermaßen" und "relativ" abgeschwächt, weil ich weiß, dass es nicht ausschließlich um Korrektheit und Schnelligkeit geht.


    jaja, sicherheitshalber abschwächen ist auch ne kompetenz (die mir eher abgeht, ich muss mich bewusst um sowas bemühen *subjektivitäts-klausel einstreu*

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  • Für mich gehört es ja zur Allgemeinbildung, dass man das Wort "Standard" nicht mit "t" am Schluss schreibt. Aber nach über 10 Jahren Rabenforum habe ich aufgehört gegen Windmühlen anzukämpfen.


    Hinzu kommt Tod und tot, nicht tod und Pubertät, nicht Pupertät *g*. Aber das ist halt Rechtschreibung, imho zwar Schulstoff, aber nicht alle beherrschen sie perfekt - es können ja auch nicht alle super im Kopf rechnen. Und insgesamt ist das Niveau hier viel höher als in den meisten anderen Foren, die ich kenne.


    Darüber, wie man Allgemeinbildung definieren könnte, denk ich noch ein bißchen nach... Reine Fakten sind´s schon mal nicht, wäre mein Gefühl.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Hinzu kommt Tod und tot, nicht tod und Pubertät, nicht Pupertät *g*. Aber das ist halt Rechtschreibung, imho zwar Schulstoff, aber nicht alle beherrschen sie perfekt - es können ja auch nicht alle super im Kopf rechnen. Und insgesamt ist das Niveau hier viel höher als in den meisten anderen Foren, die ich kenne.


    Genau und Pilling und nicht Peeling. Naja, stimmt, ich sehe sowas aber komme beim Kopfrechnen sehr schnell ins Schwitzen. #augen

  • allein bei meinem Mann & mir ist es schon sehr gut zu erkennen, wie individuell & subjektiv "Allgemeinbildung" gestreut sein kann. obwohl wir sogar auf der gleichen Schule waren, sind völlig unterschiedliche Dinge hängen geblieben, wie soll sich dann eine Definition für größere Gruppen präzisieren lassen?


    er ist eher naturwissenschaftlich orientiert, hat Chemie studiert & dort seinen Spezialwissensschwerpunkt. ich bin breiter aufgestellt (sprachlich & mathematisch mit Biologie, dafür nur rudimentär in Physik & praktisch nix in Chemie), hab keinen Schwerpunkt mit Spezialwissen & sozial-/geisteswissenschaftlich studiert... dafür können wir uns gut ergänzen, wenn die Kinder Fragen haben (außerdem kann er viel besser kindgerecht erklären als ich).


    mein Gedächtnis ist hervorragend, leider etwas speziell - manche Dinge, die mich brennend interessieren, vergesse ich nichtsdestotrotz, andere Sachen, die mich nicht die Bohne interessieren, brennen sich förmlich ein #weissnicht
    Bei "Jedem das Seine" hätte ich spontan gesagt, dass ich's nicht wusste, beim Lesen hier ist mir aber eingefallen, dass ich das schon mal gehört habe - & wieder vergessen #schäm


    zu Standard & Tod gesellen sich auch "seid" & "seit" :D

  • Genau und Pilling und nicht Peeling. Naja, stimmt, ich sehe sowas aber komme beim Kopfrechnen sehr schnell ins Schwitzen. #augen


    Ich sehe das, kann im Kopf rechnen, aber mein Mann bekommt auch nach all den Jahren noch einen Lachanfall, wenn ich im Wald keinen Baum und keinen Vogel benennen kann. ) Stadtkind. Für mich kein entscheidendes Wissen... ^^)

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)


  • Und da fällt mir noch ein: Das &-Zeichen außerhalb von Firmennamen zu verwenden #pfeif

  • Die Antibiotikasache gehört m.E schon zur Allgemeinbildung, doch. Ich weiß medizinisch echt fast nichts, leider, aber das ist mir bekannt.


    Habe nur bis zur Seite 2 gelesen, und sorry, falls es dazu schon eine Anmerkung gab:


    Es ist überhaupt kein problem, Antibiotika abzusetzen, wenn sich herausstellt, dass der Erreger ein viraler war.


    Beispiel: Mensch hat eine schwere Erkältung und hohes Fieber und sucht am Wochenende eine Rettungsstelle auf. Mensch wird eingewiesen und erhält routinemäßig ein Breitbandantibiotikum. Blutuntersuchung erfolgt zwar zeitgleich, ist aber erfahrungsgemäß erst am nächsten oder übernächsten Tag auf Station. Es stellt sich heraus, dass der Erreger ein Virus ist. Die Antibiose kann abgesetzt werden ohne Angst vor Resistenzen, weil es keine Bakterien gibt, die nicht die volle Dröhnung AB brauchen, um eliminiert zu werden.


    Das ist kein Allgemeinwissen, ich füge diese Information aber bei solchen Aussagen gern zu, weil Mensch sonst sinnloserweise AB nimmt, was Nebenwirkungen erzeugen kann.

  • Für mich gehört es ja zur Allgemeinbildung, dass man das Wort "Standard" nicht mit "t" am Schluss schreibt. Aber nach über 10 Jahren Rabenforum habe ich aufgehört gegen Windmühlen anzukämpfen.


    Es sei denn, hier taucht mal ein Mensch auf, der eine Standarte mit sich führt ^^


    Na, wer weiß, was das ist, ohne nachschlagen zu müssen? #freu

  • Hinzu kommt Tod und tot, nicht tod und Pubertät, nicht Pupertät *g*.


    jajajajaja!!! immer wieder juckts mich in den fingern,. argh. #angst

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7