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  • Aber Hera, viele Veränderungen fangen aber doch gerade im kleinen an ;)
    Es gibt viele Gesetze und Entscheidungen die lokal oder auf bundeslandebene beschlossen werden. Es m a c h t tatsächlich einen Unterschied, wer Bürgermeister in meiner Stadt ist und was der Stadtrat so alles entscheidet - ob es nun um Theater, Schulen, Kindergärten oder Straßenbau und Jugendclubs geht. Ich finde es immer ein Jammer, dass sich so wenige dafür interessieren...
    Und witzigerweise hat man gerade hier auch die größten einflussmöglichkeiten als einzelner oder auch als viele zum Beispiel in Form von Bürgerbegehren und bürgerentscheiden. Da ist viel möglich :)

    Dass sie im Kleinen anfangen, heisst doch aber nicht, dass sie unbedingt lokal anfangen muessen.

    Na klar macht es einen Unterschied, wer Buergermeister*in ist - die Frage ist doch aber, ob etwas anderes nicht einen viel groesseren Unterschied machen wuerde.

  • Das seh ich zB total anders.

    Ich meinte jetzt das normale Fußvolk. Wenn man Interesse hat, kann man als Einzelperson in der Lokalpolitik und auch anders Einfluß nehmen. Global eher weniger.

    Die Politiker, die weiter oben mitspielen, können selbstverständlich mehr erreichen, als jemand auf Kommunen- oder Länderebene.

    Und ich finde, das, was man lokal verändern kann, hat meist mehr direkten Einfluß auf das persönliche Leben, als Entscheidungen auf Bundes- oder Europaebene.

  • Ich fühle mich als Erstes als Ich und wohne in mir. Als Nächstes kommt dann mein direktes Umfeld, mein Bett, mein Fußboden, meine Familie. Dann kommt das Haus mit der Gemeinschaft, die Straße und das Veedel. Meine Stadt, meine Heimatstadt. Vieles hängt sich dann an meiner Prägung auf, Fauna, Flora, Klima, Brauchtum.

    Usw.

    Das kann ich aber wunderbar damit vereinbaren, dass ich mich für globales Geschehen interessiere.

    Genauso wie dafür, warum die Idioten den Baumbestand um den Teich abgeholzt haben, in dem die Vögel gebrütet haben, nur weil ein Mal im Jahr eine Regatta stattfindet, für die man Wind braucht.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.

    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!

    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Schnuck, ehrlich gesagt, nicht wirklich. (Also wenn da jetzt irgendjemand eine riesige Aenderung vorhaette, waere das vielleicht was anderes, aber das ist idR nicht so.) Also, was heisst Interesse, auf irgendeinem Level interessiert es mich natuerlich schon, aber es gibt viele Dinge, die ich fuer viel interessanter/wichtiger halte. ;) Das ist vielleicht auch gerade das, was mich stoert - diese "Selbstbezogenheit". Das ist meine Uni, also soll das fuer mich auch irgendwie wichtig sein.

    Tanja, ich glaube nicht, ich meine auch gar nicht unbedingt direkte politische Mittel. Ich hab zB vor kurzem einen Fundraiser veranstaltet, der an die 20.000 Euro eingenommen hat fuer Malarianetze, das entspricht etwa 7500 Malarianetzen. Zeitaufwand war weniger als zehn Stunden.
    Ich habe grosse Zweifel daran, dass ich auch nur ansatzweise etwas von aehnlichem Ausmass erreicht haette, haette ich die zehn Stunden in Lokalpolitik gesteckt.

    Einmal editiert, zuletzt von Hera (17. April 2015 um 21:37)

  • (Ich hab keine Ahnung, wer der Minister oder die Ministerin meines Bundeslandes ist und bin mir auch nicht so ganz sicher, von wem das gerade regiert wird. :P)

    Macht nix. Wir machen das dann für dich mit.

    Nein, im Ernst, ich hab ja tagtäglich die Korrespondenz für "meine" Ministerin auf dem Tisch liegen, die mein Aufgabengebiet betrifft, und bei so manchem Geschreibsel wär ich nicht bös drum, die Verfasser hätten es nicht an die Ministerin geschrieben - denn eine Eingabe ans Ministerium ist viel schneller beantwortet als eine an die Ministerin. Das ist aber nun wieder innerbehördliches Wissen, das im wirklichen Leben, also außerhalb des Schonraums des Beamtenapparates, niemandem was nutzt.

    Politik in der Demokratie machen immer die, die sich kümmern. Für die, die sich nicht kümmern, gleich mit. Der Grund, warum die extremen Parteien scheinbar so viel Zulauf haben: Die ganzen Empörten und Wutbürger ohne Durchblick (und eine Handvoll mit seinem sehr eigenartigen Durchblick) wählen die dann und die ganzen Desinteressierten und die Zufriedenen bleiben der Wahl fern.

    Man muss gar nicht mit Dieter Nuhr sprechen ("Sie haben das letzte Mal falsch gewählt. Sie dürfen diesmal nicht mitmachen."), sondern eigentlich ist es nu(h)r traurig, weil so wahr: Die ganzen Egalos, die doch eigentlich das Herz auf dem rechten richtigen Fleck haben, riskieren, dass wir am Ende von den Arschlöchern riskiert werden. Denn diese (Arschlöcher und Egalos) werden hierzulande immer mehr.

    U.a. deswegen bin ich grad so auf Krawall gebürstet.

    Sry

  • Natürlich ist der Mensch auf sich als Individuum bezogen. Das Gruppengedöns ist nichts anderes. Und zu große Gruppen kann er gar nicht mehr erfassen.

    Klar, wer nur in den eigenen Suppentopf schaut, dem entgehen viele Dinge. Wer aber den eigenen Suppentopf unterschätzt, darf sich nicht wundern, wenn es drinnen schimmelt.

    Edit: Aoide hat es viel eloquenter ausdrücken können.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin (17. April 2015 um 21:43)

  • "Du wohnst lokal" - interessante Aussage. Was bedeutet das eigentlich? Es fuehrt auch zu der Frage, wie verstehen wir uns selbst/wo fuehlen wir uns zuerst zugehoerig? Wo sehen wir uns verwurzelt?

    Ich glaube, bei mir ist das zuerst Europaerin, dann Weltbuergerin und Deutsche etwa auf einer Hoehe, aber Hessin? Noe, so fuehle ich mich nicht wirklich.

    Lokal waehlen - ja... aber Waehlen macht im Vergleich zu anderen moeglichen gesellschaftspolitischen Taetigkeiten eher keinen grossen Unterschied und umso lokaler die Wahl ist, umso weniger.

    Ja, daran musste ich auch sofort denken. Und tatsächlich bin ich erst über die Jahre lokaler geworden und Wurzeln können tatsächlich sehr unterschiedlich sein. Mit 'lokal' wohnen, meinte ich aber hauptsächlich, dass man räumlich gebunden wohnt (auch im Falle von mehreren Wohnsitzen) mit einem entsprechenden Umfeld. Ob dieses Identifikationspotential hat, ist eigentlich etwas anderes.
    Trotzdem denke ich, dass die sogenannte 'Heimat' wichtig für die meisten Menschen ist und in allen von mir beobachteten Fällen mit zunehmendem Alter immer wichtiger wurde. Die älteste Schwester meines Mannes führt deshalb seit Jahren (k)eine Ehe über Kontinente, weil es ihr wie ihrem japanischem Mann geht. Und ich bin mir sicher, dass sie als junge Frau geschworen hätte, dass ihr 'Heimat' völlig unwichtig ist.

    Und bei den Wahlen finde ich es gerade im Lokalen wichtiger, weil man meist leichter beurteilen kann, wer und wie die zu wählenden Menschen sind. Außerdem verstehe ich das Argument mit dem geringen Einfluss nicht. Vermutlich ist dir das Wählen trotzdem wichtig, auch wenn die einzelne Stimme im Grundrauschen untergeht?
    Generell sehe ich den Einfluss von Einzelnen immer als ähnlich beschränkt an. Ich glaube, dass nicht einmal die Kanzlerin oder andere Spitzenpolitiker auch nur annähernd so viel Einfluss haben, wie die meisten glauben.

    Ach ja, ich sehe gerade, dass Stadtkaninchen das viel besser formulieren konnte.

    Es grüßt das Döderlein


    Das Leben ist ein kompliziertes. (Und grienhild macht es nur noch schlimmer. :D)

  • Doederlein, versteh mich nicht falsch, ich denke auch, dass Heimat fuer die meisten Menschen sehr wichtig ist (mir auch). Das ist doch aber etwas anderes, als zu glauben, dass man global mehr bewirken kann als lokal.

  • Ja, aber auf welcher Grundlage denn, wenn du die nicht kennst, bei denen du dein Kreuzchen machst?

    :D Die kenn ich schon - ich war mehrere Jahre in deren Jugendpartei aktiv und habe einiges an Kontakten. ;)

  • :D Die kenn ich schon - ich war mehrere Jahre in deren Jugendpartei aktiv und habe einiges an Kontakten. ;)

    #gruebel Entweder passt das jetzt nicht mit dem zusammen, was du oben von dir gegeben hast, oder ich steh auf dem Schlauch.

    Für heute Abend übergebe ich das Staffelholz an diejenigen unter euch, die nicht um halb 5 in der Früh aufstehen mussten.

  • Und was hast du mit den Netzen gemacht? Vermutlich steckt da doch noch viel mehr Arbeit vor Ort dahinter, was Logistik, Verteilung, Information der Bevölkerung betrifft. Und vor allem Frage: Wer bekommt und wen lassen wir dafür außen vor?

    Ich habe schon gelesen, dass du sehr engagiert bist und ich finde das sympathisch. Trotzdem stört mich an diesem Gedanken immer wieder gewaltig, dass die mehr oder weniger riesigen Summen nach dem Gutdünken einzelner Personen verteilt werden, egal ob diese Personen Hera und Frau Gates heißen und unbenommen der Tatsache, dass dadurch tolle und wichtige Dinge ermöglicht werden.

    Es grüßt das Döderlein


    Das Leben ist ein kompliziertes. (Und grienhild macht es nur noch schlimmer. :D)

    Einmal editiert, zuletzt von das Döderlein (17. April 2015 um 21:54)

  • Schon ok. :)

    Ich war mehrere Jahre lang eher lokal-bundespolitisch interessiert und da entsprechend engagiert. Dann hab ich aber fuer mich den Schluss gezogen, dass ich mit einer globalen Perspektive mehr erreichen kann und habe mich ein wenig umorientiert.

  • A propos Staffel. Die heißt laut Wikipedia in der Schweiz Staffette...

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  • Und was hast du mit den Netzen gemacht? Vermutlich steckt da doch noch viel mehr Arbeit vor Ort dahinter, was Logistik, Verteilung, Information der Bevölkerung betrifft. Und vor allem Frage: Wer bekommt und wen lassen wir dafür außen vor?

    Ich habe schon gelesen, dass du sehr engagiert bist und ich finde das sympathisch. Trotzdem stört mich an diesem Gedanken immer wieder gewaltig, dass die mehr oder weniger riesigen Summen nach dem Gutdünken einzelner Personen verteilt werden, egal ob diese Personen Hera und Frau Gates heißen und unbenommen der Tatsache, dass dadurch tolle und wichtige Dinge ermöglicht werden.

    Ich selbst hab mit denen gar nichts gemacht, sondern das Geld an eine Organisation weitergereicht, bei denen ich weiss, dass sie ihre Arbeit sehr gut machen.

    Wen wir dafuer aussen vor lassen - ja, ich finde, das ist eine wichtige Frage, die eigenen Handlungen haben eben immer auch Opportunitaetskosten (um das Wort wieder zu verwenden. Heisst, dass man mit den gleichen Ressourcen auch anderes haette erreichen koennen, was man dann nicht getan hat). Aber das ist fuer mich gerade das, was mich eher global schauen laesst. Um beim Unibeispiel zu bleiben, vielleicht koennte ich mit der gleichen Zeitinvestition das Leben von ein paar Frankfurter Student*innen positiv beeinflussen, aber ich finde es viel wichtiger, dass keine Kinder an Malaria sterben muessen.

    Zitat

    Trotzdem stört mich an diesem Gedanken immer wieder gewaltig, dass die mehr oder weniger riesigen Summen nach dem Gutdünken einzelner Personen verteilt werden, egal ob diese Personen Hera und Frau Gates heißen und unbenommen der Tatsache, dass dadurch tolle und wichtige Dinge ermöglicht werden.

    Kannst du naeher ausfuehren, was du damit meinst? Das klingt interessant, ich kann dir aber nicht ganz folgen. Bin aber auch schon muede.

  • Ich habe schon gelesen, dass du sehr engagiert bist und ich finde das sympathisch. Trotzdem stört mich an diesem Gedanken immer wieder gewaltig, dass die mehr oder weniger riesigen Summen nach dem Gutdünken einzelner Personen verteilt werden, egal ob diese Personen Hera und Frau Gates heißen und unbenommen der Tatsache, dass dadurch tolle und wichtige Dinge ermöglicht werden.


    Amerikanisches Sozialstaatsmodell. Genau. Macht mir mächtig Angst.

    A propos Staffel. Die heißt laut Wikipedia in der Schweiz Staffette...


    Und das kann man sich auch wohinschieben. Du latürnich nicht, Fia. Tschuldigung. Wenn ich müde bin, werd ich albern. N8

  • Mmh, ich überlege gerade, ob man je überhaupt etwas global macht oder ob man nicht eher die lokalen Orte des Wirkens global sucht. Ist vielleicht eine blöde Spitzfindigkeit, aber was genau ist denn globales Engagement?
    Wenn mein Kollege es schafft in Brasilien Fördergelder loszuschlagen, um damit Solarzellen auf Langzeitstabilität unter extremen Bedingungen zu testen und dann in Deutschland die Ursachen der Alterungsprozesse zu klären. Ist das global?
    Irgendwie will mir nichts so recht globales einfallen außer dem Internet. Bei Wikipedia kann man sich vermutlich wunderbar global engagieren, aber sonst?

    Ich sollte wohl auch ins Bett, bei mir war es halb sechs, definitiv nicht meine Zeit.

    Es grüßt das Döderlein


    Das Leben ist ein kompliziertes. (Und grienhild macht es nur noch schlimmer. :D)