Schule so gestalten, dass die Unterstützung der Eltern nicht NÖTIG ist - ja, gerne, sofort. Da bin cih sofort dabei
Das ist doch gemeint.
so zu gestalten dass die Anteilnahme der Eltern nicht mehr MÖGLICH oder gar nennen wir es mal "moralisch unerwünscht" ist - Nein.
Das ist definitiv nicht gemeint. Und das habe ich in mehreren Beispielen deutlich gemacht. Außerdem sind per Schulgesetz nicht ohne Grund Eltern und Schule zur Zusammenarbeit verpflichtet. Das schließt aber nicht ein, dass Eltern massiv in Hausaufgaben eingreifen. Das schließt wohl ein, dass sie Anteil nehmen, Gesprächspartner sind und der Schule rückmelden, wenn das Kind ohne Hilfe mit den HA nicht zurecht kommt. Es schließt NICHT ein, dass sie absichtlich vorbereitend Unterrichtsstoff erarbeiten, damit das Kind einen besseren Eindruck machen kann. Das schließt aber nicht aus, dass Eltern Bücher oder andere Medien besorgen oder in Museen fahren oder Instrumentalunterricht arrangieren und bezahlen, weil das Kind bestimmte Interessen hat.
Verpflichtender Ganztag hätte da massiv in unsere zeit und unsere Möglichkeiten eingegriffen. Ich bin sicher, daß meine Kinder dann keine Chance gehabt hätten IHR Instrument zu lernen (Klavier und Harfe werden eher selbte in GTS angeboten und nach der GTS in die Musikschule zu fahren, wäre Zeitverschwendung gewesen) . Das würde sicher Chancengleicheit schaffen zu anderen, die auch kein Instrument lernen können.
Wie gesagt, ich habe nie davon gesprochen, dass man Instrumentalunterricht, Museumsbesuche oder etwas in der Art sein lassen soll. Das ist doch absurd und ich frage mich wirklich, warum das unterstellt wird.
Flächendeckender Ganztag verpflichtend ist, so wie die Lage im Moment ist, sicher nicht das gelbe vom Ei. Es wäre aber, genauso wie flächendeckend gute Hortbetreuung, ein Baustein, um die Schere zwischen übermotivierten leistungsgeilen Eltern und Familien, die eine gute nachmittägliche Betreuung mit guter/interessierter HA-Begleitung nicht leisten können, wieder kleiner zu machen. Ich kann diesen Gedankengang verstehen und er funktioniert ja in anderen Ländern auch. Deshalb propagiere ich ihn aber nicht.
Aber Gleicheit um jeden Preis? Auch den des Verhinderns von Chancen? Ist es richtig, wenn das dadurch geschieht, daß jemand der könnte etwas NICHT tun/lernen/erleben kann?
Siehe oben. Es geht weiterhin immer noch NICHT um das Verhindern von Chancen im Sinne von ganz normalen nachmittäglichen Aktivitäten wie Bibliotheksnutzung oder Museumsbesuche oder Gespräche mit den Kindern über bestimmte Themen. Es geht ganz konkret um das elterliche Anfertigen von HA bzw. das Abnehmen von Recherchearbeit und das Erstellen von Beiträgen mit/für das Kind unter großer Einflussnahme. Grob gesagt. Und um die Erwartung einiger Schulen, dass Überwachung, Korrektur, Einführung in Recherche sowie Gliederung und Aufbau von Referaten und anderen Beiträgen und sogar Vorbereitung von Unterrichtsstoff selbstverständlich zuhause stattfinden soll.