Vollzeit arbeiten mit 2 Kindern

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  • Wir sind auch zwei Vollzeit arbeitende Eltern und nach wie vor zufrieden damit. Bei euch liest es sich nach guten Grundvoraussetzungen (kurze Arbeitswege, Arbeitszeiten etc.) und das Wichtigste: DU empfindest es als perfekt! Wenn es deinem Mann auch so geht, dann habt ihr ein gutes Fundament. Insofern: Nur Mut! :) (Und am besten Diskussionen mit Außenstehenden einfach meiden, das spart Energie und Nerven.)


    Ach so, den Haushalt würde ich aber - wenn möglich - outsourcen. Das erleichtert alles ungemein.


    Viele Grüße
    Magali

  • Danke für die vielen Antworten.




    Wenn die Kinder krank sind, kann ich ohne Probleme die Kindkranktage nutzen und habe zusätzlich den Opa aks Backup. Nächstes Jahr könnte meine Mama auch jederzeit einspringen.
    Sie hat mir jetzt schon angeboten zum Putzen vorbei zu kommen. Ich glaube nicht dass ich das brauche bzw möchte aber das Angebot finde ich toll.


    Bei Schulfrei etc könnten die Kinder auch mal tageweise mit mir zur Arbeit in die Kita.


    All das klingt für mich stimmig, aber scheinbar für mein Umfeld noch zuviel.
    Mir ist klar dass ich mich umorganisieren muss, ich weniger Zeit für mich habe, aber durch die Arbeit mehr finanzielle Möglichkeiten habe.

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber #blume

  • Angenommen, die Arbeit macht dir auch noch Freude, ist doch alles prima. Cool sind wirklich eure kurzen Wege - das macht einen Riesenunterschied, ob man sich zusätzlich zur Arbeit noch durch den Berufsverkehr quälen muss.

  • Hallo,


    Ich arbeite "nur" 30 Stunden, mein Mann voll in Schichten.


    Und ja, ich finde es (zu) viel für uns als Familie, obwohl unsere Kinder inzwischen ziemlich groß sind. Es geht dabei gar nicht um die Arbeitsbelastung an sich - obwohl meine Kinder mal sehr deutlich gesagt haben, dass sie es sehr gemerkt haben, als ich wieder arbeiten ging. Beim Papa spüren sie es nicht so sehr, allerdings ist das bei ihm reine Selbstbeherrschung, die Frage ist, wie lange er das gesundheitlich schafft. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich im Beruf (erst Kindergarten, später Hort) viele Kräfte verbrauche, die ich dann für die eigenen nur noch bedingt habe.


    Wenn ich den ganzen Tag Kinderlärm um mich habe, stört er mich zu Hause doppelt, wenn ich auf Arbeit 35x Steithähnchen getrennt habe, hab ich für den 36. Sinnlos-Streit vielleicht keine Nerven mehr, um ihn aureichend ruhig und besonnen zu klären. und auch keine Lust mehr auf die 17. Tages-Runde Memory... #schäm


    Was mich stört, ist vor allem auch, daß ich nicht da bin, wenn sie nach Hause kommen. Als ich jetzt krank war lief es (nachdem ich mich wieder aufgerappelt hatte) einfach viel harmonischer, ich hab viel mehr an ihrem Leben teilnehmen können usw. als wenn ich erst nach Hause komme, wenn sie sich schon in ihre Zimmer verkrümelt haben.


    Im Grundschulalter war es auch stressig, wenn wir beide zeitig Dienstbeginn hatten. Der Hort machte zwar um 6 auf, aber das tat mir für meine Langschläferlein exrtem leid und wenn MEIN Dienstbeginn ebenfalls 6 Uhr war und auch mein Mann Frühdienst hatte (in beiden Bereichen kann man nicht einfach die Zeiten verlegen, da immer die Betreuung von kleinen oder großen Menschen dran hängt), hatten wir schlicht ein Organisationsproblem.


    Das war früher etwas anders, da habe ich sie ja erst aus Kiga/Hort abgeholt, dafür hatte ich da immer das Gefühl, der Tag geht schon zu Ende, bevor ich überhaupt erst mal innerlich richtig zu Hause angekommen bin.


    Das rein organisatorische läuft dank 2 tollen Großelternpaaren in der Stadt, die fast jederzeit spontan oder abgesprochen einspringen können. Ohne dieses Backup könnte ich es mir nur sehr schwer vorstellen.


    Was die Kinder angeht - es gibt welche, die finden lange Kiga- und Hortzeiten spitze und würden selbst und welche (wie meine), die finden es doof so lange im Hort bleiben zu MÜSSEN (obwohl sie den Hort an sich mochten). Auch davon hängt viel ab.


    Hättest du die Möglichkeit, kürzer einzusteigen und dann ggf. zu steigern? Oder dass ein Elternteil runtergeht, wenn es doch zu viel wird? Diese Option wäre mir eigentlich wichtig (Mein AG erlaubt mir aber leider nicht, noch weiter unten einzusteigen oder runterzugehen, das hätte ich zumindest als die Kinder im GS-Alter waren, schon gerne gemacht... ).


    Also - es kann gut laufen, aber es kann auch viel werden. Das kommt immer auf das ganze Drumrum an.


    Ich wünsche dir jedenfalls, daß es gut wird, das "Drumrum" klingt ja stimmig.

  • Wir sind hier mit 3 Kindern in Moment bei 170, ab Sommer bei 180% zusammen. Beide viel Anfahrt, er 30 km, ich 40 km. Also fast beide Vollzeit.
    Das klappt gut und ich kann mir auch mehr vorstellen, aber brauche einen freien Tag, da ich fùr Termine wie Us oder so keinen Urlaub nehmen kann (Lehrerin).


    Bei euch klingts gut und machbar, deine Kids sind ja schon techt groß, das klappt sicher.

    • Offizieller Beitrag

    Wir arbeiten auch stundenmässig gesehen Vollzeit, es sind allerdings "nur" 80% (mein Mann, also gute 35 Stunden) und 90% (ich, gute 38-40 Stunden).
    Wie Georg oben schrieb: es ist Verteilungssache und deshalb kaum zu vergleichen - zum Beispiel hat mein Mann einen sehr frühen Beginn, ich kann die Kinder morgens gemütlich wecken und wegbringen. Dafür holt er die Kleine abends und beginnt (wenns geht) mit den Kindern zu kochen. Ausserdem haben wir je einen freien Tag unter der Woche - das ist mein grösster Luxus!


    Haushalt? Was ist das? Nö, der kann - besonders in so Zeiten wie im Moment, mit einer Menge Überstunden meinerseits, schon mal etwas leiden... Oberste Priorität haben dennoch gemeinsame Unternehmungen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wir arbeiten beide Vollzeit. Ich 40 Stunden pro Woche, mein Mann ist in der Forschung tätig, daher ziemlich flexibel. Mein Arbeitsplatz ist zu Fuß in ca. 15 Minuten von zu Hause zu erreichen, ich habe also einen sehr kurzen Anfahrtsweg. Die Kinder könnten (theoretisch) von 6-18 bzw. von 7 bis 17 Uhr in der Betreuueng (KiGa & Hort) sein. Bei Krankheiten können die etwa 150km entfernt wohnenden Großeltern einspringen. Morgens bringt mein Mann die Kinder, nachmittags holt er den Großen ab, ich die Kleine.
    Ich finde es wahnsinnig viel und gehe ständig am Limit.

  • ich weis auch nicht, ob solche treads helfen. jede muss es selber wissen.
    Was halt echt zu kurz kommt ist eigene Freizeit, rumgammeln hobbyies und vor allem Sozialkontakte. ich finde es schon schwierig diese zu pflegen, das heisst Energie dafür aufzubringen. Meist bin ich einfach auch kaputt und komme gut mit dem Sofa klar. und das ist einfach sehr schade. Das muss man sich vorher wirklich klar machen. Alles andere geht so finde ich . Das ist nun mal das leben, das man arbeitet....


    und was andere zu dir sagen spielt erstmal keine Rolle. D u musst deine eigenen Erfahrungen sammeln und die eigenen Energielevels einschätzen lernen. Dann weisst du, ob es für dich und euch geht, oder nicht.

  • ich weis auch nicht, ob solche treads helfen. jede muss es selber wissen.


    Ich denke solche Threads können schon helfen besonders wenn Frau in einem Umfeld lebt, wo alle nur aufschreien und sie nur negative Kommentare bekommt. Da ist es doch gut zu lesen, dass es auch anders geht und Frau sich kein schlechtes Gewissen machen muss. Würden mehr Vollzeit arbeiten, würde es dieses Problem nicht geben.


    Mein Mann und ich arbeiten auch beide Vollzeit. Bei uns funktioniert es, da wir keine Überstunden machen müssen und pünktlich nach Hause können. Auch ich bekomme oft Kommentare bzgl. meiner Vollzeitstelle und kaum einer kann es nachvollziehen. Hier ist es üblich, dass die Frau Teilzeit arbeitet und der Mann Vollzeit. Das ist schon ziemlich anstrengend, da drüber zu stehen wenn ich ständig bemitleidende Blicke bekomme.

    By the way was mich am meisten nervt ist, dass bei uns hier selbstverständlich davon ausgegangen, dass Muttern nachmittags zu Hause ist. Kindergeburtstage sind immer in der Woche und beginnen meistens um 14:30. Und es nervt mich. Was nicht heißt, dass unsere Kinder zu keinem Geburtstag hingehen können, aber ich muss es irgendwie organisieren, dass sie mitgenommen werden oder einer von uns dann hinbringen kann.


    Sozialkontakte sind hier schwierig aber auch nur weil wie schon erwähnt die Meisten Nachmittags zu Hause sind und sich dann treffen. Am Wochenende ist dann bei ihnen Familienzeit und keine Zeit zum Treffen.


    Aber ansonsten bin ich zufrieden mit unserer Situation. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht. Irgendwo muss man immer Abstriche machen.

    Liebe Grüße
    pitcat


    Dumm geborn, dor kanns nix för, Dumm starben dat is'n Malör.

    Einmal editiert, zuletzt von pitcat ()

  • ich weis auch nicht, ob solche treads helfen. jede muss es selber wissen.

    Stimmt schon, jede/r muss seinen Weg finden, der ihr/ihm zusagt, aber ich finde es auch hilfreich zu wissen,wie andere das managen und was ggf in anderen Laendern so ueblich ist. In D wird ja vieles immer sehr eng gesehen,was Kinder betrifft. HIer in F ist das auch so, aber in eine voellig andere Richtung. Ich finde es schoen beide Seiten zu kennen und mir das Leben dann so zu gestalten, wie ich es fuer sinnvoll halte.


    @Haushalt: der hat hier auch geringe Prio. Lieber gehe ich ne Runde laenger mit der KLeinen auf den Spielplatz als dass ich Abwasch mache, der kann auch mal bis zum naechsten Tag warten. Aber das ist nun wirklich auch ganz individuell, wie wichtig einem das ist. Bei uns halt beiden nicht so, wir geniessen lieber die wenige zeit, die wir zu dritt haben.



  • Jein. Ich arbeite mit 2 Kindern Vollzeit und der Joe auch, dennoch verfügen wir über eine gewisse Flexibilität.
    Es ist viel Stress.
    Den Haushalt haben wir soweit wie Möglich outgesourct.
    Zeit für sich selber muss man sich nehmen.
    Für meine Kinder ist es nicht schlimm.


    Wir haben das folgendermaßen organisiert, ich starte sehr früh und der Joe später. d.h. er bringt die Kinder in die Schule bzw. ind die kita. Ich höre früher auf und hole die Kinder ab. Wenn ich Berietschaftsdienste habe, nimmt der Joe ausserhalb der Kernbetreuungszeit keine Termine an, da nicht sichergestellt ist, dass ich abholen kann oder einspringen kann wenn irgendwas ist.
    Funktionieren kann das nur mit 50:50 teilung aller Aufgaben. Arzttermine übernimmt wer es schafft, ebenso das Besorgen von Klamotten, Schulsachen und Geburtstagsgeschenken etc.


    Kiwi

  • Wir arbeiten beide Vollzeit 40 Std. die Woche. Ich komme gut berechenbar pünktlich raus, mein Mann eher nicht. Dafür mache ich 3-4 Bereitschaftsdienste über Nacht oder am Wochenende, er nicht. Außer einer Oma, die mal für eine Stunde oder zwei auf die beiden Großen aufpassen oder ein nicht sehr schwer erkranktes Kind hüten kann (nur die Große), haben wir keine Familie oder andere Unterstützung vor Ort. Mein Arbeitgeber ist sehr familienfreundlich, der meines Mannes notgedrungen, weil die Mitarbeiter das einfordern.


    Was den Stress angeht: Es ist alles gut duchgeplant. Mein Mann und ich haben synchronisierte Kalender auf dem Smartphone, es wird alles immer genau abgesprochen und wir kommunizieren viel über SMS, auch kurzfristig. Essen planen wir die Woche im voraus, Einkaufen einmal die Woche, für den Haushalt habe ich mir ein bestimmtes System erarbeitet und das nach unseren Bedürfnissen modifiziert. Mein Mann macht Haushalt frei Schnauze und kommt damit auch gut hin. Die Verteilung ist grob er Küche/Kochen, ich Wäsche/Putzen, und damit ist jeder ähnlich eingespannt und macht das, was ihr/ihm primär liegt. Bestimmte Dinge wie Hemden bügeln haben wir outgesourct und überlegen derzeit, uns einen Fensterputzer zu leisten, zumindest ab und zu. Mein Mann und ich teilen uns Haushalts- und Kinderverantwortung pi mal Daumen 50/50, und jeder gestaltet es nach seiner Art. Ich finde es so wie es jetzt organisiert ist zwar anstrengend, eben weil den ganzen Tag außer Haus sein und arbeiten halt anstrengt, aber ich fühle mich nicht "gestresst" im negativen Sinne.


    Stressig wird es dann, wenn einer krank wird, aber auch das ging bislang immer irgendwie. Mein Mann strahlt viel Ruhe aus, gerade in solchen Situationen, und das überträgt sich auf das gesamte System.


    Zeit für mich habe ich, wenn ich sie mir nehme, was ich auch tue. Regelmäßige Zeiten für Instrument spielen (1x/Woche abends außer Haus) und Badewanne zB sind hier schon fest implementiert. Die Kinder kennen das und wissen, dass dann Papa Ansprechpartner ist.


    Für die Kinder ist das doch schlimm.


    Das finde ich immer ein ganz schwieriges Argument, weil jedes Kind anders ist. Es gibt Kinder, die kommen sehr gut mit familienergänzender Betreuung zurecht, andere weniger. Meine Kinder sind sehr gerne in Hort und Kita, haben dort ihren Freundeskreis und nehmen durch die Nachmittagsangebote im Hort auch Angebote wahr, die ihren Interessen entsprechen. Für meine Ohren klingt da oft auch ein Vorwurf an ("Wie kann man nur"), und das finde ich, so pauschal formuliert, unpassend.


    So wie Du Eure Bedingungen beschreibst, klingt es doch gut und stimmig für Euch. Wichtig ist, dass Du davon überzeugt bist, dass das Modell zu Dir und Deiner Familie passt. Ich würde es an Deiner Stelle ausprobieren. Reduzieren kannst Du ggf. ja immer noch, wenn Du merkst, dass es nicht geht (oder Dein Mann?).


    Ich bin übrigens für mich dazu übergegangen, das Thema "Warum arbeiten mein Mann und ich wie viele Stunden und warum" mit anderen nur noch dann tiefergehend zu besprechen, wenn beim Gesprächspartner ehrliches Interesse an Austausch dahinter steht. Denn mir versteckte oder offene Vorwürfe machen zu lassen à la "Da leiden doch die Kinder drunter" bei völliger Unkenntnis unserer Kinder und unserer Familien- und Betreuungssituation, dazu habe ich einfach keine Energie mehr.

  • Mein Mann und ich arbeiten beide Vollzeit, haben aber nur ein kleines Kind. Ich finde es machbar. Haushalt wird gemacht, wenn der Kleine im Bett ist. Klar klappt nicht immer alles und es ist auch stressig, aber eher weil wir gerade an den Wochenenden noch ein Haus sanieren. Ich finde solange man die Wochenenden hat um ganz Familienzeit zu machen, klappt das gut.


    Mir sagt auch Jeder wie ich das nur machen kann usw. aber ich finde, es ist auch eine Typfrage. Mein Sohn geht auch wirklich gerne in die Kita, das erleichtert natürlich viel. Man sollte soviel langfristig vorplanen wie möglich. Kommunikation ist sehr wichtig.


    Wichtig ist, dass es für euch stimmt. Lass dich nicht verunsichern. Es geht. :)

    Cheers & Oi! Jazzyi

    02/2013 Bergtroll, +04/2016 Sternchen, 03/2017 Höhlentroll

    Wenn euer Leben ein dunkles, stinkendes, dreckiges Loch ist, dann RAUS DA! Schlagt die Wand ein, sucht die Tür oder macht ein Fenster auf, aber tut WAS!!!

  • Hallo,


    wir arbeiten beide Vollzeit und haben drei Kinder. Die Kids sind so gut es geht in Kindergarten und Schulbetreuung angemeldet und alles andere decken meine Eltern ab, wobei ich meine Kinder auch mit auf die Arbeit nehmen kann wenn Ferien und Co sind.


    Ich bin sehr stolz auf uns, dass wir das alles so hinbekommen und finde meine Kinder machen das richtig super. Essen machen wir am Abend warm und wir versuchen das Wochenende komplett frei zu halten ohne irgendwelche Aktivitäten. Samstag morgens dann der etwas intensivere Putzteil und danach eigentlich lümmeln und schauen was die Kinder so wollen.
    Haushalt ist sowas von zweitrangig geworden wobei wir einfach schauen, dass wir mit 50% Hausarbeit 80% schaffen. Wenn ihr versteht was ich meine.Nach dem frühstück schnell durchsaugen, beim zähneputzen kurz das waschbecken abreiben...solche sachen eben.


    Meine Umwelt, vorallem der weibliche Teil, stöhnt auch schon wenn ich berichte und ich werde immer gefragt wie ich das schaff--> "aber ich könnte das nicht aber aber."... Ich habe das Gefühl manche fühlen sich dann schlecht wenn sie ein anderes Modell wählen.

    Dojenu mit Malo´02, Mali´05 und Malu´08

  • Ich empfinde es auch als abhängig von den Gesamtumständen.


    Mein Mann arbeitet 30 Stunden und ich arbeite gefühlt Non-Stop (ich bin Studentin und arbeite eigentlich wann immer es geht, weil mein Studium recht anspruchsvoll ist. Also während der Vorlesungszeit 50-60 Stunden/Woche, dafür habe ich relativ mehr Urlaub in der VL Zeit und die Praktika sind auch immer nur 40 Stunden/Woche). Haushalt und Kinder teilen wir uns auf, wie es eben gerade so geht.
    1.Problem: Haus und Garten sind nicht immer in Topzustand, sondern es ist eher so, dass wir im Alltag das nötigste machen und ich in den VL Zeiten dann alles andere nachhole (Fenster putzen, Altkleider wegbringen, aussortieren, solche Dinge eben).
    2.Problem: meine Kinder brauchen noch ein paar Therapien und da müssen sie hingefahren werden. Das kann mein Mann mit seiner 30h Woche so gerade noch irgendwie abdecken. Wenn er normal 40h arbeiten würde, wären die Therapien nicht mehr möglich...
    Eines meiner Kinder möchte einen Sport machen in einem anderem Stadtteil und ich weiß aber nicht, wie die da regelmässig hinkommen sollen.
    3.Problem: wir haben fast keine externe Unterstützung. Jeder Krankheitsfall wurde in den letzten Jahren wirklich schwierig. Inzwischen sind die Kinder aber älter und können auch mal ein paar Stunden alleine zuhause sein.
    Seitdem die Kinder beide nicht mehr so ganz klein sind, gehen viele Dinge wirklich viel einfacher und das ist bei dir ja auch schon so der Fall.
    4.Problem: die Qualität unserer OGS ist nicht optimal. Die Kinder kommen oft recht erschöpft nach hause (fast 90 Kind in 2 Räumen). Beide müssen eigentlich laut Lehrer zuhause nach der Schule noch gewisse Dinge üben... das klappt bei uns ganz schlecht, weil alle Familienmitglieder abends echt am Ende sind


    Aber die guten Aspekte sollte man schließlich auch nicht vergessen :) :
    -ich habe nicht das Gefühl durch die Kinder irgendwie mein Leben zu verpassen,
    -für einen noch so perfekten Haushalt gibt es kein Geld und meistens keine Anerkennung und leider läuft ein Haushalt auch eh nie weg,
    -die Kinder werden selbständig und genießen durchaus auch mal "sturmfrei"
    -es tut irgendwie gut zu arbeiten/zu studieren


    Daher hängt es wohl sehr am Gesamtkonzept, wie gut es läuft... hätte ich die freie Auswahl, ich wäre auch mit einer 30h Woche gut zufrieden, weil bei uns eben noch so viel mehr da dran hängt und es für meine Kinder tatsächlich suboptimal ist. Oder: es wäre cool, wenn die Großeltern näher wohnen würden und sich mehr mit einbringen könnten.
    Ich beabsichtige aber nicht hier wirklich was zu ändern, denn so groß ist der Leidensdruck dann doch nicht. Im Gegenteil, insgesamt bin ich zufrieden so.


    Probiere es doch einfach aus.... irgendwie kann man immer was anpassen, wenn es so gar nicht laufen sollte. Deine Voraussetzungen klingen aber ziemlich gut! Wenn deine Kinder einigermassen gerne in der OGS sind, dann kann das bestimmt gelingen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Mein Mann arbeitet Vollzeit mit langem Arbeitsweg, er geht morgens um halb sieben aus dem Haus und kommt oft erst um sieben oder später zurück. Unter der Woche kann ich also was Haushalt/Kinderbetreuung etc. angeht nicht auf ihn zählen. Deswegen wäre es für uns nicht machbar, dass ich auch Vollzeit arbeite, wir haben keine Omas vor Ort, auf die wir zurückgreifen können. Ich arbeite 30 h ( von 8-15 Uhr) habe aber flexible Gleitzeit und einen sehr netten Arbeitgeber, allerdings auch immer wieder Überstunden. Mit ein Grund für mich, nicht Vollzeit zu arbeiten ist vor allem die Tatsache, dass der Sohn bei den Hausaufgaben erhöhte Betreuung braucht ( kann sich im Hort nicht konzentrieren)und ansonsten die ganzen Nachmittagsaktivitäten, Fußball usw. für ihn nicht möglich wären.


    So wie du es schreibst, hört es sich aber stimmig an. Das wichtigste finde ich kurze Arbeitswege und Flexibilität von Seiten des AG. Das scheint mir gegeben. Was andere sagen würde mich nicht kümmern, du musst für dich klar kommen. Solche Sprüche kommen von mir oft von Müttern, die es noch nicht einmal probiert haben und deswegen mE nicht mitreden können.

    LG,
    Fleur mit Tochter *10/04 und Sohn *04/06

  • Ich habe VZ gearbeitet, als der Kleine 2,5 J alt war und die Große gut 4 J. Das war ein Alter, in dem das prima ging und ich konnte problemlos fast 2 Jahre VZ abeiten.
    Jetzt, zu Grundschulzeiten, ginge das so nicht mehr, da ich viel mehr gefordert werde, als noch zu KiTa-Zeiten und die Schule eben nochmal eine halbe Stunde von meinem Job entfernt liegt, die KiTa aber um die Ecke vom Büro war.


    Ich denke, das ist auch immer zu einem Großteil abhängig vom Alter der Kinder und auch von der Gesamtsituation und den Rahmenbedingungen drumrum.


    LG,
    Anne

    "Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt, der lasse sich begraben" ~ Johann Wolfgang von Goethe

  • Wir haben für uns festgestellt, dass es für unser Familiensystem zur Zeit eine Überforderung wäre, wenn wir beide Vollzeit arbeiten würden. Deshalb arbeiten wir derzeit beide nicht Vollzeit. Dennoch gelingt es mir nicht nachzuvollziehen, dass die Erfordernisse, die Kindergarten, Schule, Haushalt etc. mit sich bringen, oft dazu führen müssen, dass Mütter meinen, nicht Vollzeit arbeiten zu können. Die Aufgaben müssen erledigt werden, dazu müssen von der Familie Ressourcen bereit gestellt werden, aber ob jetzt Mutter oder Vater Hausaufgaben betreuen, Arzt- und Therapietermine wahrnehmen, Kleidung kaufen, Kinder zum Sport fahren, kochen oder putzen ist doch völlig egal.

  • ja warum nicht?


    Ich habe nen 80% job mit tgl. 2 Std. Fahrweg bin also 40 Std. pro Woche unterwegs zgl. Dienste am Wochenende oder ausserplanmäßiges.
    Mein Mann arbeitet voll, hat aber nur 20min Fahrweg.


    Wir machens wie bei Kiwi. Ich verlasse das Haus um 6.00 Uhr und bin dafür nachmittags da. Er hat kinder-Frühschicht und kommt entsprechend später. Meine beruflichen Nachmittagstermine werden entweder über ihn oder übers Netzwerk abgedeckt.


    Wir sind beide beruflich recht flexibel und können auch variieren.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • ich bin immer noch der Meinung, das jede für sich schauen muss was und wieviel geht. Bzw. wieviele Löffel da sind(das ist jetzt us einem anderen Tread). Und bei mir und auch in der Verwandschaft, man zieht zu spät die Notbremse, reduziert zu spät, wenns zuviel ist. Wichtig ist da einfach auf die innere Stimme zu hören, gehts mir noch gut, oder laufe ich permanent am Rand...
    Das wird unterschätzt. Und alles andere, die Tips sind nicht so neu und wurden alle schon mal genannt. Es gibt einfach nicht die Steckdose für vollarbeitende Mütter wo man einfach seinen Akku zum Laden reinstecken kann. Bei uns selber ist es vielleicht auch extrem. mein mann arbeitet deutlich mer als 60 h (leitende Tätigkeit kann also nicht einfach so reduzieren...) ich selber bin selbständig und da gibt es in meinem Beruf halt das ganz-oder-gar nicht Prinzip. Das Dasein mit den Kindern bekomme ich ganz gut geregelt,erstens kennen sie es nicht anderes, zweitens kennen sie die Umstände und wenn ich dann sage, jetzt nciht, wissen sie, das es später dann doch geht,drittens bin ich ja vor Ort, also zur Not greifbar, aber wie gesagt, es bleibt vieles andere (sozialkontakte, Fernfreundschaften,Spontan was machen) auf der Strecke und das finde ich einfach Schade. Und das würde ich in einem andern Leben doch lieber anders haben wollen, kanns aber im Moment nicht ändern.


    Zu dem reingequacke anderer Leute: Das macht hier in meinem Umfeld eigentlich niemand.Da wundert es mich wirklich das es bei dir, liebe TS-Starterin, so ist.Hier wird schon eher motiviert hab ich so den Eindruck. Kann aber auch sein, das ich das nicht so wahrnehme.