Missionierung zur Schuleinschreibung

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Und klar ist das Wissen, wenn ich weiß, was bestimmte Wörter einer fremden Sprache in meiner eigenen Sprache bedeuten.

    "Die Simpsons": Die Kinder sind in der Schule eingeschneit.
    Marge: "Schrecklich! Wie sollen die Kinder denn jetzt nach Hause kommen?"
    Homer: "Keine Ahnung. Übers Internet?"

  • Trin:
    Eigentlich habe ich deine (rhetorischen?) Fragen schon beantwortet, bevor du sie gestellt hast ;).


    Ich drösel es mal auseinander:


    Georg:

    Zitat

    Ich mag keine Werbung für gar nix aus der Schule bekommen. Weder für den Sparkassen-Knax-Club (falls es den noch gibt) noch für Läusespray und auch kein Werbematerial von einer Kirche. Wenn die Schule Eltern über Wahlfächer informieren möchte, soll sie das mit eigenem Material machen und die drei Fächer (ev./kath. Rel bzw. Ethik) erklären und gegenüberstellen.


    Trin:

    Zitat

    Was wäre denn anders, wenn sich die Gemeindepädagogin oder wer auch immer Reli macht, sich hinsetzt und das inhaltlich Gleiche noch mal selber schreibt? Wäre es dann weniger kritikwürdig?


    Die Frage ist ja oben schon beantwortet. Ja, das wäre völlig in Ordnung, finde ich. Und wenn dann eine Fachgruppe (also alle Lehrkräfte eines Fachs) es nicht gebacken bekommt, so eine Fachvorstellung zu schreiben, dann ist es das Problem dieser Fachgruppe. Mir wäre der Absender wichtig- das ist in einem Fall die Schule/die Lehrkräfte und im anderen Fall eine große Organisation mit wirtschaftlichen Interessen.


    Trin:

    Zitat

    Ich glaube nicht, dass die Kirchen irgendwem verbieten würden, einen solchen neutralen Flyer zu erstellen, im Gegenteil, ich denke, dass sie ihren Teil der Zuarbeit bereitwillig leisten würden.
    Aber warum sollen sie ihren nicht verteilen dürfen, so lange es keinen anderen gibt?


    Sie sollen ihn nicht verteilen dürfen, weil *die selbe Leier nochmal* sie eben nicht die Schule sind, sondern ein Wirtschaftsunternehmen.


    Trin:

    Zitat

    Hier gibt es Schulen, die bieten Schwimmen und Eislaufen organisiert von den entsprechenden Sportvereinen an. Da geht es neben der allgemeinen Sport- und Bewegungsförderung NATÜRLICH auch darum, den eigenen Verein bekannt zu machen, nach Talenten zu schauen usw.


    Angenommen, die Eisläufer (ist hier ein Riesenverein) verfassen ein buntes Prospekt über den Unterrichtsinhalt und wären sicher auch bereit, ein gemeinsames zu erstellen, die Schwimmer haben aber kein Interesse daran, keine Zeit, sehen keine Notwendigkeit... was auch immer...
    Würde man dann auch von der Schule die Distanz fordern, dann lieber gar keinen auszuteilen oder von den Eisläufern maximal schwarz-weiß Kopien auf Recyclingpapier, damit es noch als "Infoschreiben" durchgeht?


    Oder ist geht es gar nicht um Gerechtigkeit zwischen zwei Angeboten (wovon ich bisher ausgegangen war) sondern darum, dass der eine Träger nun aber zufällig kein großer (und kommerzieller) Sportverein sondern die Kirche ist?


    Georg:

    Zitat

    Mir geht es um Werbung. Keine Werbung für Konzerne an Schulen. Das ist alles.


    Das ist doch eigentlich eindeutig: Ich würde das nicht wollen, dass ein Verein Werbung macht, vor allem dann nicht, wenn er eigene wirtschaftliche Interessen hat (wobei das bei "normalen Dorf-Sportvereinen" ja eher selten sein dürfte). Ob das eine Kirche ist oder ein anderes Unternehmen, ist mir egal.
    Ich will nicht, dass die Schule Werbung weiterverteilt und zwar für nichts und niemanden.


    Trin:

    Zitat

    Das sehe ich auch so. Das gilt dann aber eher für die tausenden Verlagswerbungen, angeblichen Gratisbestellungen, Warnwesten mit Werbeaufdruck... und so etwas (Über die Warnwesten mit Aufdruck einer Automarke hat sich interessanterweise keiner aufgeragt, da fanden alle toll, daß welche gespendet und verteilt wurden) .


    Ich hätte mich darüber nicht gefreut und zwar unabhängig davon, ob der Papst drauf abgebildet ist oder ein VW-Logo. Ich wäre stinkesauer gewesen- am meisten darüber, dass ich letztendlich meinen Kindern nicht verbieten kann/will, sie zu tragen, wenn alle das dürfen :S


    Trin:

    Zitat

    Der Eissaufverein dürfte also seinen Unterrichts-Inhalte-Flyer auch nicht ausgeben ... ?


    Also- ein Saufverein mal bitte gleich dreimal nicht 8o






    So- alle Klarheiten beseitigt :)?

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Hallo,


    Also:


    Eine Information über geplante Unterrichtsinhalte - um Werbung für den "Verein" geht es ja in dem Flyer gar nicht - sollte von der Schule dann durchaus verteilt werden dürfen, wenn sie von jemandem (z.B. Gemeindepädagogen, Trainer o.ä.) noch mal persönlich aus dem für dieses Fach geltenden allgemeinen Bildungs- bzw. Lehrplan (keine Ahnung, wie sich das offiziell nennt) abgetippt wurde.
    Weil sie dann sozusagen von dieser Person kommt und somit nicht "Werbung" ist.


    Die - inhaltlich völlig identische - Aussage auf einem fertig gedruckten Flyer vom "Trägerverein" kommt (und glaub mir, das Eislaufding ;) ist hier traditionell ein Riesending...), soll aber nicht verteilt werden dürfen, weil das dann automatisch unter "Werbung" fällt?


    Richtig verstanden?


    So richtig den Unterschied versteh ich trotzdem nicht. #weissnicht

  • Ich verstehs auch nicht - meiner Meinung nach darf die Schule gar keine Informationen zum Religionsunterricht formulieren, weil sie den ja gar nicht ausrichtet und verantwortet. Das tut die Kirche bzw. die Religionsgemeisnchaften im Auftrag des Staates. Die formalen Aspekte des Religionsunterrichts (dass der Lehrer pünktlich kommen muss usw.) unterstehen also der Schule, die inhaltlichen Aspekte, was unterrichtet wird, jedoch eben nicht, die werden von der Kirche oder den anderen Religionsgemeinschaften verantwortet. Also, wie soll dann die Schule einen Infozettel zum Religionsunterricht schreiben? Das ist ja auch keine "Werbung", die Schüler müssen den Unterricht ja nun nicht besuchen, haben aber ein Recht darauf, dass er angeboten wird.


    Ich finde es so auch für uns Eltern sehr transparent. Der ev. Religionsunterricht wird von der evangelischen Kirche verantwortet, somit ist klar, welche Ausrichtung der Unterricht hat. Dass dort Sachinformationen vermittelt und andere Weltanschuungen/Religionen nicht runtergeputzt werden, versteht sich von selbst - die Schüler haben aber über längere Zeit hinweg, einen Ansprechpartner, der eine bestimmte Religion vertritt, an dem sich die Schüler auch reiben können, der Position bezieht, ohne dass Schüler, die eine andere Position haben, deswegen eine 6 bekommen. Ich versteh ehrlich gesagt nicht, was daran nun so furchtbar sein soll - überall in Deutschland ist die Teilnahme am Religionsunterricht freiwillig. Ein Teil meiner Familie ist jüdisch, die Kinder leben in Berlin, besuchen dort die jüdische Grundschule, der Religionsunterricht wird auch von der jüdischen Gemeinde verantwortet. Da haben die Kinder auch jedes Jahr zu Schuljahresbeginn einen Flyer, in dem über diesen Unterricht informiert wird (an dem auch nichtjüdische Kinder teilnehmen, genauso wie der evangelische/katholische Religionsunterricht für alle Schüler offen ist). Ich versteh das Problem grad gar nicht. IN NRW gibt es doch mittlerweile an einigen Schulen islamischen Religionsunterricht - von der islamischen Religionsgemeinschaft verantwortet - zu dem auch alle Kinder kommen können - mein Neffe hatte auch von denen einen Flyer mit im Ranzen. Interessanterweise sind bei meinen Kindern auch sehr viele türkische Mitschüler mit im evangelischen Religionsunterricht, die Eltern reden da auch ganz locker drüber und haben weder mit den Flyern noch mit dem Unterrichtsangebot ein Problem.


    Solche Konstruktionen, dass die Grundschulabschlussfeier in einem Gottesdienst stattfindet, wie Fia geschrieben hat, fände ich persönlich sehr ärgerlich - das wäre dann doch aber Angelegenheit der Schule zu sagen, nein, wir machen das ganz weltlich in unserer Aula? Schon wegen der muslimischen/jüdischen/atheistischen Kinder wäre das doch sinnvoll. Solche Gottesdienste kenne ich hier von keiner einzigen Grundschule.


    Hagendeel

  • GANZ UND GAR OT:


    Weil ich jetzt bereits die xte PN bekommen habe:


    Ja, das Album in dem ich die Bilder verlinkt habe ist öffentlich. Nein, es sind keine privaten Fotos darin, sondern nur Bilder, die ich sowieso hier im Forum oder im Flohmarkt verlinkt habe.
    Das Album ist öffentlich, weil man sonst von außen nicht auf die Bilder zugreifen kann, ergo auch nix sieht.


    Liebe Grüße und Danke an alle, die sich da so lieb besorgt drum bemüht haben. Ich weiß das zu schätzen!


    NSG

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

    Einmal editiert, zuletzt von Nachtschattengewächs ()

  • Ach herrje! Sorry das sollte nur dick, nicht groß werden... ich kann jetzt nicht mehr editiern. Tut mir leid!

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Trin und Hagendeel:


    Ich glaube, da kommen wir einfach nicht zusammen. Für mich ist das eben keine Informationsschreiben, sondern eine Werbebroschüre- und ich stelle sie auf eine Stufe mit den Brotboxen vom ADAC oder den I-Dötzchen-Käppies von der Sparkasse oder den "Info-Schreiben" über ADHS und Läuse, die die Pharmafirmen gerne in den Schulen verteilen lassen. Ich möchte solche Flyer auch nicht vom Humanistischen Verband oder vom IBKA bekommen, übrigens- nur nicht, dass der Eindruck entsteht, mir ginge es um ein Glaubensding. Die Schule ist ein Schutzraum, in dem Verbände mit wirtschaftlichen Interessen rausgehalten werden müssen und da bin ich sehr pienzig.
    Dass das im Falle der Kirchen nicht 100%-ig geht, ist mir klar; und ich gebe zu, dass es mich ärgert- mir wäre eine wirkliche Trennung von Staat und Kirche lieber.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • @ Georg:


    Ja, anscheinend kommen wir nicht zusammen.


    Für mich ist der entscheidende Unterschied, dass der ADAC oder die Sparkasse eben kein Unterrichtsfach in der Schule haben und auch keinen Unterricht inhaltlich verantworten. Da die Religionsgemeinschaften dies tun, waren für mich die Infozettel auch sinnvoll. Für euch ist es ja anscheinend ganz klar, dass eure Kinder keinen Religionsunterricht besuchen - dann braucht man natürlich auch kein Infomaterial. Bei uns war das z.B. nicht so, deshalb war für uns das Info-Material interessant, und auch andere Eltern werden ja vielleicht nicht sofort klar haben, wie sie entscheiden.


    Der Unterschied zu kommerziellen Werbeträgern ist für mich auch gegeben - die Religionsunterricht ist kein Produkt, wofür ich Geld bezahle oder wodurch mein Kind Mitglied der Kirchen-, Synagogen- oder Moscheegemeinde wird. Sondern eine Bildungsveranstaltung, die rein freiwillig ist. Den Unterricht meiner Kinder habe ich verfolgt, da war auch klar, dass nicht "durch die Hintertür missioniert" wird oder so. Hätte ich diesen Eindruck, wäre das für mich auch ein Problem. Aber so ...


    Hagendeel

  • Hallo,


    Ja, ich sehe es auch so.


    Werbung für rein kommerzielle Dinge und Information über Unterrichtsinhalte sind für mich 2 verschiedene Kategorien.


    Ersteres will ich nicht, klar. Beim zweiten wäre es mir aber egal, ob es von dem, der es halten wird persönlich am PC ausgedruckt wird oder ob diese Info vom offiziell Verantwortlichen kommt.


    Beim Schulschwimmen ist auch das Bad für die Durchführung verantwortlich (Schwimmtrainer, Rettungsschwimmer, Regeln, die gelten...) und nicht die Schule. Ich erwarte da nicht, dass die Schwimmtrainer die Informationen noch mal abschreiben, weil die offiziellen vom Bad "Werbung" wären.


    Wenn Ethik von jemandem anderen als den Lehrern der Schule veranstaltet würde, wäre es mir für meine Entscheidung WICHTIG zu wissen, was der geplante Inhalt ist und wie das umgesetzt werden soll.
    Nicht so wichtig wäre mir dagegen, ob es auf Glanz- oder Ökopapier steht und ob es der jeweilige Lehrer noch mal selbst aus den offiziellen Vorgaben abgeschrieben hat oder es ein fertig gedrucktes Infoblatt ist.
    Am Informationsgehalt ändert sich ja nicht.


    Werbung für den jeweiligen Verein würde ich auch nicht drin haben wollen - lese ich aber im Reli-Flyer oben auch nicht.


    Im Grunde haben auch die Museen, Theater... die die Kinder mit der Schule besuchen, genau so auch wirtschaftliche Interessen. Kein Theater spielt NUR, um zu erfreuen und zu bilden. Und dort zahlt man sogar Eintritt (anders als bei Reli) , also steht das wirtschaftliche viel mehr im Vordergrund.


    Und trotzdem hat sich bisher noch keiner darüber beschwert, dass sie z.B. einen offiziellen Jahres-Spielplan mitbekommen haben, oder die Flyer zum jeweiligen Theaterstück vorher schon verteilt wurden, um sich schon mal zu informieren, was Inhalt ist (und ggf. auch zu sagen: Ne, das möchte ich für mein Kind nicht), Informationen über geplante Sonderausstellungen des Museum mitgegeben wurden usw.


    Das müsste dann ja auch alles verboten sein - oder noch mal vom Lehrer so abgetippt werden, dass, um den Werbeverdacht zu umgehen, der Veranstalter nicht mehr auftaucht. (Was dann allerdings teilweise auch schnell auf geistigen Diebstahl hinausliefe).


    Aber du hast Recht, da kommen wir wohl nicht zusammen.

  • die Religionsunterricht ist kein Produkt, wofür ich Geld bezahle

    Eigentlich doch, da wir den Unterricht ja alle mit unseren Steuergeldern finanzieren.


    Das Problem ist halt nach wie vor die mangelnde Trennung von Staat und Kirche, dass die Kirchen eben ihren Unterricht in öffentlichen Schulen ausrichten dürfen und das vom Staat finanziert bekommen. Das müsste abgeschafft werden.

    "Die Simpsons": Die Kinder sind in der Schule eingeschneit.
    Marge: "Schrecklich! Wie sollen die Kinder denn jetzt nach Hause kommen?"
    Homer: "Keine Ahnung. Übers Internet?"

  • Naja, aber das bezahlen dann ja alle Steuerzahler, auch die, die gar keine Kinder haben ...


    von meinen Steuergeldern werden auch Autobahnen bezahlt, obwohl ich kein Auto habe und niemals auf der Autobahn fahre. Auch Büchereien und Museen werden davon bezahlt, auch wenn ich das nicht nutze; klar, so lange Staat und Kirche nicht getrennt sind, zahlen dafür "alle". Aber eben nicht die Familien extra, deren Kinder den Unterricht besuchen. Von daher wird der Kirche egal sein, ob mein Kind kommt oder nicht. Sie will MEIN Kind nicht als "Kunden". Die Sparkasse schon.


    Trins Beispiel mit den Museen/Theatern finde ich total gut - das ist doch dann auch "Werbung"? Aber ich bin immer sehr dankbar, wenn die Klasse mal ins Theater geht. Die Klasse meines Sohnes war neulich im Zoo, da hatten dann auch alle so einen Rundgang-Flyer bekommen, auf dessen Rückseite die Öffnungszeiten und Eintrittspriese des Zoos aufgedruckt waren. Geht dann ja eigentlich auch nicht, oder?


    Hier kommt am Welttag des Buches irgendeine Kinderbuchautorin (Namen hab ich vergessen) in die Klasse meiner Tochter und liest vor - ich find das toll, dass die Kinder einer "richtigen" Autorin Fragen stellen können usw. - aber die Autorin will natürlich auch bekannt werden und letztlich ihre Bücher verkaufen (was sie bei der Veranstaltung in der Schule natürlich nicht tut). Ist das für euch dann auch indiskutabel? Ich finde es schön. Und wäre sogar froh, wenn meine Tochter Lust bekäme, das Buch dieser Frau zu lesen. Und würde es dann mit ihr aus der Bücherei leihen oder sogar auch kaufen.


    Hagendeel

  • Danke Hagendeel/Trin,
    das kann ich besser verstehen.


    Doch, Trin, mir ist es wichtig, dass die Sachen von der Schule kommen und nicht von einer privaten Organisation. Ich finde das ein wichtiges, wenn auch nur äußerliches Zeichen (natürlich weiß man nie, ob sie es wortwörtlich aus einem Flyer abgetippt haben), das die Neutralität widerspiegeln kann.
    Und ich sehe einen Unterschied zwischen der Kirche (dem ADAC/der Pharmafirma) und dem Museum oder der Bibliothek. Eine Bibliothek arbeitet nicht gewinnorientiert, und sie ist in öffentlicher Hand. Bei den großen Kirchen ist das anders.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Hallo,

    Zitat

    Doch, Trin, mir ist es wichtig, dass die Sachen von der Schule kommen und nicht von einer privaten Organisation. Ich finde das ein wichtiges, wenn auch nur äußerliches Zeichen (natürlich weiß man nie, ob sie es wortwörtlich aus einem Flyer abgetippt haben), das die Neutralität widerspiegeln kann.




    Von der SCHULE kann in Bezug auf Reli nicht so viel Info viel kommen, weil Reli - zumindest hier - ,meist von externen Leuten gegeben wird. In der GS meist von Katecheten/Katechetinnen, Gemeindepädagoinnen... in den weiterführenden Schulen oft von Pfarrern.
    Da könnte Schule im Prinzip auch nur weitergeben, was sie von da bekommen. Da sehe ich wirklich inhaltlich keinen Unterschied ob die Information direkt oder über einen Umweg kommt.



    Und mir ist es lieber, es gibt als Orientierung eine Art offiziellen Leitfaden wie diesen Flyer, auf den ich - wenn ich mich für dieses Fach entscheide - den, der den Unterricht macht, ggf. auch festklopfen kann, als dass jede(r) da sein eigenes Süppchen kocht und sich selber was zusammenbastelt udn ständig das Rad neu erfindet.



    Klar muss man das als Lehrer in gewissem Rahmen sowieso, wenn man sich an den Schülern orientieren will - aber ich finde es gerade bei so sensiblen Fächern schon besser, wenn es dafür Leitlinien von offizieller Seite gibt - und wenn ich die auch kenne.

    Zitat

    Und ich sehe einen Unterschied zwischen der Kirche (dem ADAC/der Pharmafirma) und dem Museum oder der Bibliothek. Eine Bibliothek arbeitet nicht gewinnorientiert, und sie ist in öffentlicher Hand. Bei den großen Kirchen ist das anders.



    Das Theater, die Oper und mMn auch Museen ... arbeiten ganz sicher gewinnorientiert, sonst hätten sie trotz Subventionen bald ernste Probleme... Ich denke, dass sie die ganzen Kinderveranstaltungen nicht NUR aus reiner Bildungsverantwortung für dieses eine konkret behandelte Thema/Stück.. machen, sondern auch, um die Kinder generell für Theater, Museum... zu begeistern, noch mal mit den Eltern zu kommen.


    Und trotzdem finde ich es völlig OK, wenn mein Kind einen Flyer mitbringt, in dem über den Inhalt des Stückes, dass sie sehen werden oder gesehen haben, informiert wird. Ja, ich finde es sogar völlig OK, wenn es der Spielplan ist, der neben der Information nun wirklich ganz eindeutig WERBUNG für die entsprechenden Veranstaltungen und damit auch den Veranstalter ist oder eine Info über zukünftige Sonderausstellungen im Museum (die mein Kind dann eventuell gerne sehen möchte) - auch blanke Werbung.


    Ich habe auch noch nie gehört, daß sich jemand darüber aufregt.
    Gleiches gilt für Zoo, der ja durchaus auch Geld einnehmen will, für ein tolle privates Museum, in dem die Klasse letztens war usw.



    Bleiben es also dabei: Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind ;)

  • Ah okay, hier wird der Religionsunterricht von den Klassenlehrerinnen erteilt, das war in NRW auch so. Dann hat man vielleicht eine andere Wahrnehmung.

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Hier ist es unterschiedlich. In manchen Gemeinden unterrichten noch die Gemeindepfarrer an den Schulen. In der Regel sind es aber mittlerweile flächendeckend Religionspädagogen/Theologen

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Und ich sehe einen Unterschied zwischen der Kirche (dem ADAC/der Pharmafirma) und dem Museum oder der Bibliothek. Eine Bibliothek arbeitet nicht gewinnorientiert, und sie ist in öffentlicher Hand. Bei den großen Kirchen ist das anders.


    Ich hab jetzt lange überlegt, ob es sich lohnt, gerade an dem Punkt kurz in die Diskussion einzusteigen, aber mich trifft es doch arg, dass Kirchen und Pharmafirmen auf eine Stufe gestellt werden, was Gewinnorientierung betrifft. Ich arbeite in einer der evangelischen Landeskirchen und nehme weder mein Arbeiten, noch das meiner Landeskirche als gewinnorientiert wahr (abgesehen davon, dass Kirchen das gar nicht dürfen). Und auch den Religionsunterricht sehe ich nicht unter der Maxime "Gewinn".
    Was "öffentliche Hand" heißt, müsste genauer definiert werden. Die Kirchen sind Körperschaften öffentlichen Rechts und damit selbst eine Art "öffentliche Hand", auch wenn mir klar ist, dass du das damit nicht gemeint hast.
    @NSG: Gemeindepfarrer sind auch Theologen ;)

  • Jaaa Gemeindepfarrer sind auch Theologen, ich weiß grad gar nicht wie man das nennt, was ich meine. Religionspädagogen sind meines Wissens noch mal was anderes als auf Lehramt studierte Theologen und die wiederum sind was anderes als Pfarrer, logisch..

    Fairy tales are more than true: not because they tell us that dragons exist, but because they tell us that dragons can be beaten.

    Neil Gaiman

  • Ich verstehs auch nicht - meiner Meinung nach darf die Schule gar keine Informationen zum Religionsunterricht formulieren, weil sie den ja gar nicht ausrichtet und verantwortet. Das tut die Kirche bzw. die Religionsgemeisnchaften im Auftrag des Staates. Die formalen Aspekte des Religionsunterrichts (dass der Lehrer pünktlich kommen muss usw.) unterstehen also der Schule, die inhaltlichen Aspekte, was unterrichtet wird, jedoch eben nicht, die werden von der Kirche oder den anderen Religionsgemeinschaften verantwortet. Also, wie soll dann die Schule einen Infozettel zum Religionsunterricht schreiben?

    Ich bin mir da grad nicht 100%ig sicher, aber ich dachte bisher, die Kernlehrpläne würden auch für Religion von den Kultusministerien verabschiedet. Klar brauchen Religionslehrer die Erlaubnis der Kirchen zu unterrichten, aber sie sind Landesbeamte wie alle anderen Lehrer auch. Sie haben die Freiheit, die Kernlehrpläne im Rahmen der schuleigenen Curricula auszuarbeiten und jeder einzelne Lehrer/jede Lehrerin hat die Freiheit, seinen/ihren Unterricht in diesem Rahmen inhaltlich so zu gestalten, wie er/sie es möchte. Die Infos über die fachlichen Inhalte sämtlicher Fächer, die man so auf Schulhomepages finden kann, wurden ja von den entsprechenden Fachgruppen formuliert, auch für Religion.
    Ich frag da aber nochmal ganz genau nach, weil mich das jetzt auch interessiert. #confused


    P.S.: Selbst wenn der Pfarrer den Schulunterricht macht, muss er sich ja an curriculare Vorgaben halten.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()