Mein Nabelbruch und ich oder Warum bekomme ich gegenüber Ärzten den Mund nicht auf - Frustpost

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  • Blöder Titel, mir fällt gerade nichts besseres ein.


    Ich habe seit meiner zweiten Schwangerschaft vor vier Jahren einen kleinen Nabelbruch. Von außen sieht man nichts, es stülpt sich nichts raus, der Bruch ist recht klein. Die beiden Gynäkologen, die mich während der Schwangerschaften betreut haben waren aber beide sehr deutlich: unbedingt operieren lassen bevor der Bruch größer wird oder sich was einklemmt!


    Jetzt bin ich nicht gerade wild auf eine OP und gehe generell ungern und auch sehr sehr selten zum Arzt. In den 8 Jahren die ich jetzt hier lebe war ich keine zehnmal bei einem Allgemeinmediziner und die Hälfte der Besuche fand statt um schwangerschaftsbedingt kuriose Blutwerte gegenchecken zu lassen. Ansonsten einmal Augenarzt und routinemäßig zum ZA. Sonst nichts. Ich muss mich zu jedem Arztbesuch überwinden, mir ist schwindelig, Herzklopfen ohne Ende und möchte am liebsten aus der Praxis sofort wieder raus. Sobald ich vor einem Arzt sitze bekomm ich kaum ein Wort heraus.


    Nun hab ich mich gestern nach eben vier Jahren dazu aufgerafft zu einem Chirurgen zu gehen wegen des Nabelbruchs. Vorher angerufen und gefragt ob ich eine Überweisung brauche, jemanden für die Kinder organisiert und los ging es.
    Tja, es war gruselig :( Zuerst wurde ich angepflaumt, warum ich keine Überweisung habe. Dann hat der Arzt sich meinen Bauch angesehen und gemeckert, dass da doch kein Bruch ist (es stülpt sich wie gesagt nichts vor). Hat dann doch mal getastet "Ach so, da ist ja doch ein Bruch".
    Nein, ich solle das nicht operieren lassen. Viel zu kompliziert, zu hohe Komplikationsraten, ich soll abwarten, ob ich Beschwerden bekomme und es frühestens dann machen. Da klemmt sich höchstens Fettgewebe fest. Ich soll lieber meine Bauchmuskeln trainieren.


    Ich weiß ja, dass ich ein paar Kilo zu viel habe und tatsächlich etwas Bauchmuskeltraining vertragen kann, aber muss man das so sagen? Und was ist so kompliziert an der Operation, ich habe jetzt schon öfter gehört, dass das ein meist unkomplizierter Standarteingriff ist.
    Und vor allem will ich nicht warten, bis vielleicht irgendwann mal was passiert oder ich Beschwerden bekomme. Der Bruch ist nun mal da und geht nicht von alleine und als Tagesmutter hebe ich auch jeden Tag ordentlich viel Gewicht in Form von Kindern. Ich hab mehr Angst vor den Folgen des Nicht-Operierend als davor die OP machen zu lassen. Eigentlich. Seit gestern bin ich mir wieder unsicher.
    Und vor allem: nichts von dem, was im letzten Absatz steht habe ich dem Arzt gesagt oder ihn gefragt. Totale Blockade. Ich bekomme einfach kein Wort raus und falle in zustimmendes Nicken und Schweigen.


    Eine Freundin hat mir schon geraten, mir unbedingt eine zweite Meinung zu holen. Aber wie finde ich einen netten Chirurgen und was noch wichtiger ist: wie schaffe ich es, diese innere Barriere zu überwinden und meine Bedenken und Ängste mitzuteilen? Und mich nicht so blöde abfertigen zu lassen... Gibt es hier noch andere haben denen es ähnlich geht?


    Im Moment ist mir eher danach es einfach sein zu lassen mit den Ärzten :( aber irgendwann werd ich vielleicht doch wieder einen brauchen.


    Traurige Grüße

  • Das ist aergerlich!
    Gerade bei einem nabelbruch gehen die meinungen wirklich auseinander (habe ich gerade wieder beim nabelbruch meines babysgemerkt)


    Vielleicht kannst du nochmals einen termin bei einem andern chirugen ausmachen
    dir vorher deine fragen/bedenken zusammensxhreiben und!! Den partner oder eine freundin mitnehmen?

  • Also erstmal so ein A****, der soll doch seine Meinung sonstwo stecken lassen! Ich hatte so einen Arzt in meiner ersten Schwangerschaft, der hat mich richtig runtergemacht. Das einzige was geholfen hat, mein Mann ist mitgekommen, dann war er ganz freundlich 8I



    Dann versuch es doch mal aus der anderen Seite zu betrachten, Fett stützt #super


    Sonst kann ich dir nichts raten, ich leben ohne Probleme mit einem Nabelbruch, seit über 10 Jahren.


    Odette bei Kleinkinder kann ein Nabelbruch von alleine heilen.

  • #motz dieser Arzt. .
    Ich bin habe schon immer einen Nabelbruch. Mein bauchnabel sieht auch anders aus und das Loch ist bestimmt 1qcm. Ich lebe gut damit ;) sogar die Schwangerschaft hat er gut überlebt #ja
    Also m.M.n. kannst du dich zurück lehnen und dich drum kümmern wenn es akut ist (falls es das jemals werden sollte)

  • Oh je, ich kann dich gut verstehen! Für mich ist auch jeder Arztbesuch eine Überwindung und ich überlege tagelang vorher, ob ich nicht lieber doch absage.


    Wenn dann jemand so blöd reagiert, bin ich auch sprachlos und kann gar nichts mehr.


    Frag doch mal hier im Forum, ob jemand in deiner Gegend einen netten Chirurgen kennt.
    Den Vorschlag den Partner oder eine Freundin mitzunehmen finde ich auch gut.


    Ich drück dir die Daumen!

  • Danke euch schon mal.


    Beth, es gibt nur weniges, was ich noch schlimmer finde als Arztbewuche. Telefonate mit fremden gehören definitiv dazu #kreischen


    Die Idee jemanden mitzunehmen lass ich mir mal durch den Kopf gehen. Wird halt etwas schwierig zu organisieren, da die meisten Freunde auch arbeiten und die, die Zeit haben passen dann eher auf meine Kinder auf. Ein Arztbesuch mit allen dreien im Schlepptau mag ich weder mir noch den anderen Beteiligten antun, wenn es vermeidbar ist ;)
    Und mein Mann ist bei sowas mal gar keine Hilfe, der sitzt nur da und starrt die Wand an #augen


    Aber wenn hier einige so lange schon einen Bruch haben ist es ja wohl wirklich nicht so dramatisch. Ich versuche mich jetzt erstmal wieder etwas zu entspannen und runter zu kommen bevor ich den nächsten Versuch starte

  • Ich habe seit der ersten Schwangerschaft vo 10 Jahren einen Nabelbruch. Der hat noch 3 weitere Schwangerschaften und verschiedene Ärzte/Hebammen überstanden. Von OP war nie die Rede. Ja, Muskeln könnten nicht schaden ... #pfeif

    Vielleicht startest du wirklich in einiger Zeit einen erneuten Versuch mit Verstärkung und Notizzettel. #top

  • Ich hab seit meiner Geburt an einen ziemlich grossen Nabelbruch, in der Schwangerschaft kam dann auch noch eine Rektusdiastase hinzu, das war schon ein merkwürdiges Gefühl das Kind in mir quasi ohne schützende Muskelschicht meinerseits spüren zu können.


    Ab und an habe ich Beschwerden in der letzten Schwangerschaft wars heftig, aber ansonsten leb ich damit, mein Bauch sieht zwar scheisse aus, aber da ich keine medizinische Indikation (sprich: ernstzunehmende Beschwerden) habe, zahlt das meine Krankenkasse eh nicht und ist auch kein Operationsgrund.

  • Meines Wissens ist es in Ordnung, einen sehr kleinen Nabelbruch zu belassen. Gefährlich sind Brüche vor allem dann, wenn sich Darm einklemmt. Dazu braucht es aber eine gewisse Mindestgröße. Eine Einklemmung von Fettgewebe (damit ist Fettgewebe aus dem Inneren des Bauchraums gemeint, und das hat jeder, der nicht massiv untergewichtig ist) ist weit weniger dramatisch (und ja, das würdest Du merken). Zudem ist das Risiko einer Einklemmung beim Nabelbruch nochmal kleiner als z. B. bei einem Leistenbruch.
    Und auch der Ratschlag, an den Bauchmuskeln zu arbeiten, ist sehr richtig. Gerade, wenn Du die queren und schrägen Bauchmuskeln kräftigst, kannst Du das Risiko, dass der Bruch größer wird oder sich etwas einklemmt, deutlich senken.


    Von daher ist die Aussage des Chirurgen fachlich korrekt. Auch bei einem verhältnismäßig kleinen und unkomplizierten Eingriff stehen Nutzen und Risiken in keinem guten Verhältnis, wenn der Eingriff letztlich unnötig ist. Kann natürlich trotzdem sein, dass der Tonfall zu wünschen übrig ließ bzw. er sich missverständlich ausgedrückt hat.

  • Frau Frosch, missverständlich hat er sich leider nicht ausgedrückt, der Tonfall war schon echt fies (ohne das jetzt alles im einzelnen zu wiederholen, sonst reg ich mich nur wieder auf ;))


    Aber vielen Dank für deine Erklärung, das liest sich alles sehr schlüssig. An meinen Bauchmuskeln bin ich ja eh schon eine Weile dran, geht halt leider nicht innerhalb eines Tages.
    Ansonsten werde ich mich jetzt erstmal entspannen, was das Thema angeht und erstmal weiter abwarten.

  • ja, so einen tonfall kann man echt gebrauchen X( #flop , tut mir leid das es so blöd gelaufen ist



    ich hab in der zweiten schwangerschaft auch einen nabelbruch entwickelt, es ist ein knubbel zu fühlen im bauchnabel den man äußerlich nicht sieht. 2 frauenärzte und ein hausarzt sagten auch man braucht nichts machen wenn es nicht schlimmer wird. und so taste ich ab und zu mal, aber da sich nichts verändert, lasse ich alles wie es ist :)