Arbeitslose in Kitas?

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  • Zitat


    Menschen hautnah: Arbeitslose in die Kitas!: Sendung vom 16.04.2015


    Händeringend suchen Kindergärten und Kitas nach ErzieherInnen. Warum also nicht aus der Not eine Tugend machen? Ministerin Ursula von der Leyen schlug vor drei Jahren vor, Arbeitslose zu ErzieherInnen umzuschulen und in die Kindergärten zu stecken. Hörte sich an, als sei das ein Kinderspiel, aber ist jeder Arbeitslose als Erzieher geeignet?


    http://www1.wdr.de/mediathek/v…itsloseindiekitas102.html

  • Ich bin nach 4 Minuten so aggressiv geworden, dass ich unterbrochen habe.
    warum sammeln wir einfach ein paar besoffene kiffer von der Straße, immerhin werden ja auch Ärzte gesucht.
    aber als erzieher reicht es ja, wenn man Kinder schminken kann.


    und dann “wundert“ man sich, wenn man von Eltern wie inkompetenter Dreck behandelt wird, während wir gleichzeitig aber den 3 jährigen bitte schwimmen, Fahrrad fahren, chinesisch, Mathe und ballett beibringen sollen ...
    ich geh jetzt kochen #yoga

  • Hallo,


    so eine Diskussion hatten wir ja damals schon, als es hießt. die Frauen (Warum nur die Frauen?) , die bei Schlecker keine Arbeitsplätze mehr haben, könnten ja statt dessen in die Kitas gehen, schließlich "kann man das" als Frau usw...


    Damals und heute ist meine Meinung:


    Es gibt tolle, warmherzige Menschen, die keine große Ausbildung brauchen, um toll mit Kindern umgehen zu können.


    Wenn diese Leute mit einer kleinen Ausbildung (Grundlagen, 1.Hilfe, ein bisschen Pädagogik..) als ZUSÄTZLICHE Kräfte eingestellt würden, um die Erzieherinnen zu unterstützen, um praktische Alltagsdinge zu übernehmen, damit die Erzieherinnen mehr Zeit uns Luft für ihre Arbeit haben - wunderbar.


    Aber nicht STATT ausgebildeten Erzieherinnen. Auch nicht mit "Erzieher" genannter Schmalspur-Ausbildung. Das würde ein falsches Signal setzen - "Kinder sind uns nicht mehr wert, Erzieher sein "kann doch irgendwie jeder".


    Aber dann bitte draufschauen, ob die Leute das wollen und ob sie sich eignen. Wir hatten mal Leute aus so einem Programm (1€ Job oder so was gabs da mal?). Da gab es echt tolle Leute dabei, die man gar cnith wieder gehen lassen wollte - aber eben auch welche, bei denen man gemerkt hat, dass sie mussten und nicht wollten und die von allem und jedem genervt waren.


    Wenn sich jemand eine vollwertige Ausbildung zutrauen und die Gelegenheit dafür bekommen, die bestehen und dann ins Team kommen - fein, dann sollen sie das gerne machen. Ich kenne mehrere Leute bei uns, die aus anderen Branchen kommen und erst später einer (aber voillständige) Erzieherausbildung gemacht haben und das sind ganz gewiss nicht die Schlechtesten.


    Aber eben nicht ohne entsprechende Ausbildung als billiger "Erzieher-Ersatz".

  • Das ist so ahnlich wie in der Pflege: alles was nicht bei 3 auf den Bäumen ist, wird als Pflegehelfer "ausgebildet. Völlig egal ob der Mensch das leisten kann ( und will und geeignet ist).

  • Ich bin gerade kurz vorm Ende meiner 3jährigen Ausbildung zur Erzieherin, die ich zu 100% selbst finanzieren musste. Und ganz ehrlich, ich bin echt am Zweifeln ob ich das schaffe. Die Ausbildung ist echt kein Zuckerschlecken und soll ab nächsten Jahr ein Bachelor Studium werden, weil es so schwierig ist.


    Wenn ich dann höre, kurzes Anlernen reicht, kann doch jeder, gehört nicht viel dazu, muss man nicht gut bezahlen... dann bekomme ich jedesmal so einen Hals und frage mich warum ich mir das angetan habe. Mal sehen Wieviele Jahre ich brauche um meine angefallenen Schulden wieder abzuzahlen. Eigentlich schön blöd mich für diesen Beruf zu entscheiden. #yoga

  • Ich sege das genauso, fände es aber auch gut, erwerbslose nicht mit besoffenen Kiffern vergleichen würde.

  • Habt Ihr den Film gesehen? Eine von den dreien hat nämlich die Prüfung nicht geschafft, der man es wirklich dringend gewünscht hätte - die hatte schon sieben Jahre in der Kita gearbeitet. Das waren drei Protagonisten, die echt hart gearbeitet und gelernt haben. Und die dann vor allem damit zu kämpfen hatten, als Externe von den Prüfern benachteiligt zu werden. Das waren keine Leute, die mal eben auf der Straße eingesammelt wurden, um dann auf Kinder aufzupassen.



    viele Grüße,


    Saloniki

  • Hallo,


    Ja, ich habe den Film gesehen.


    Er hat meine Meinung aber nur gefestigt. Mir geht es doch gar nicht darum, dass ich diesen oder jenen aus Prinzip nicht für geeignet hielte.


    Es geht mir darum, dass die Leute eine ORDENTLICHE Ausbildung bekommen sollen und dann eine RICHTIGE (= zu anderen Ausbildungswegen gleichwertige und faire) Prüfung und sich DANN selbstverständlich auch "Erzieher(innen)" genannt werden sollen.
    Das hat doch gar nichts nichts mit "nicht gönnen" zu tun.


    Wenn jemand durch die Prüfung als Physiotherapeut rasselt, dann IST er kein fertiger Physiotherapeut, wenn jemand durchs Lehrerexamen flieg, dann IST er kein Lehrer... egal wie sehr der/diejenige geeignet wäre und wie sehr er/sie es sich wünscht.
    Man kann 17 Jahre in einer Autowerkstatt arbeiten und superviel drauf haben - davon habt man aber eben noch nicht den Berufsabschluss Mechatroniker o.ä.

    Warum sollte man aber gerade den staatlich anerkannten Ausbildungsberuf "Erzieher(in)" nur auf Grund von Erfahrung zuerkannt bekommen, auch wenn man die Prüfung nicht besteht?
    Weil Erzieherin etwas ist, für das man eben doch nur ein bissel Übung braucht und alles andere (Ausbildung, Abschluss) zweitrangig ist? Wozu dann überhaupt noch Ausbildung? Lasst die Leute 2, 3 Jahre Praktium machen, das reicht, dann kriegen sie ihren Schein?


    Eine normale Erzieherausbildung geht 3 Jahre - davor muss man aber noch den Sozialassistenten oder einen gleichwertigen Abschluss haben, das heißt insgesamt dauert die Ausbildungzeit bis man Erzieher(in) ist, für die Allermeisten 5 Jahre.


    Und das sollten mMn auch Quereinsteigern aus anderen Berufen zustehen: Eine Ausbildung wie all anderen - und selbstverständlich auch faire Ausbildung- und Prüfungbedingungen, das versteht sich von selbst.
    Keine Kurzvariante unter erschwerten Bedingungen.


    WAS ich gut fände wäre, wenn Leute wie diese Frau auch mit einer "kleineren" pädagogischen Ausbildung (Sozialassistent o.ä.) natürlich im Kindergarten usw. arbeiten könnten. Aber eben als ZUSÄTZLICHE Kräfte. Nicht STATT Erzieherinnen. (Und in ihrem Fall nach einer bestimmten Zeit vielleicht - wenn sie das wollen - den Prüfungsteil nachholen, den sie nicht bestanden haben)
    Nur das zahlt halt keiner...

  • Ich unterschreibe bei trin.
    Und wollte mal ganz allgemein schreiben:
    Durch meinen Sohn war ich sehr oft und sehr lang(fast ein Jahr Eingewöhnung usw.)im Kindergarten anwesend.
    Ich habe wirklich einen riesen Respekt davor was die Erzieher/innen da leisten. Ich würde mir das weder zutrauen noch würde ich es machen wollen. So sehr ich Kinder auch liebe. #schäm


    Ich finde das ist ein Job der einfach viel zu wenig anerkannt wird.

  • Oh ja, gute Erzieher machen einen unglaublich anspruchsvollen und wichtigen Job! Und ich finde da gehören halt zwei Dinge zu, einmal die Neigung dazu und dann eine gute Ausbildung. Als Helfer kann man sicher auch mit nur der Neigung ohne bzw. mit kurzer Ausbildung wertvoll sein. Aber eben nicht ausschließlich.


    Meine Schwägerin ist Erzieherin und ich bin immer wieder beeindruckt von ihrer Art mit den ganz kleinen umzugehen. Das kann ich definitiv nicht annähernd so gut. Ob mir das aber eine Ausbildung beibringen könnte? Keine Ahnung. Auf jeden Fall habe ich da höchstem Respekt vor.


    Außerdem könnte man das Problem mit zu wenig Erziehern zumindest zum Teil lösen, wenn man einen angemessenen Lohn zahlen würde. Warum zum Teufel verdient ein Gymnasiums Lehrer so irre viel mehr? Ich bändige lieber eine pubertierende 8. Klasse als 5 u3 Kinder gleichzeitig... (nicht das ich finde, Lehrer verdienen zu viel. Aber die Arbeit ist für mich auf jeden Fall gleichwertig! )

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • ohja sehr anstrengend das ganze ;)
    ich hab in der schule nicht gelernt mit vier kindern gleichzeitig zu filzen,dabei zu schauen das sonst nix ungutes mit den andren kindern passiert,z.b ;) oder das die kein unfug anstellen..trozdem war meine ausbildun hilfreich.. #augen
    jeder sollte die ausbildung machen wenn er als erz.in dem bereich arbeiten will..ansonsten ist er halt nur ne ungelernte aushilfskraft.
    und ja mehr gehalt bitte..es ist wirkl.unfair..wir müssen in der heutigen zeit immer mehr leisten in diesem beruf..

  • Ich lern an der Uni auch nicht, was ich am besten mache, wenn ein Schüler den nächsten mit dem Mikroskop bewirft... trotzdem stellt niemand in Frage, das man keine ungelernten mit ein paar Wochen Kurs als Lehrer einsetzt.

    Immer auf Fettnäpfchensuche...


    Chaosqueen mit Chaosprinzessin ( #female 3/13)

  • Hallo,

    .wir müssen in der heutigen zeit immer mehr leisten in diesem beruf..

    Vor allem immer mehr Dinge, die noch vor 10 Jahren mit dem Berufsbild nichts zu tun hatten *seufz*
    Es wird immer mehr Schreibkram, Dokumentation, neuerdings gehören Aufgaben im Elternbereich dazu, die mMn eher unter Sozialarbeit(Sozialpädagogik fallen...



    Ich möchte einfach einen guten Job machen, von mir aus auch Portfolio führen und das ein oder andere dokumentieren.
    Aber ich habe gerade ausgerechnet, daß mich nur allein ein bestimmtes Dokumentationsverfahren, wenn ich es so mache, wie es wirklich hilfreich wäre 100(!) Stunden im Jahr an zusätzlicher Zeit neben der Gruppenarbeit kostet. Und ich hab ja nun wirklich inzwischen ein paar Jahre Erfahrung im Beruf.
    Und das ist nur eins von mehreren, ein weiteres ca. 50h pro Jahr, da sind noch keine Portfolios, Dienstberatung, Elternabende, zu verschriftlichende pädagogische Planungen, Weiterbildung, Elterngespräche (Vor+Nachbereitung u. Durchführung auch locker 2 1/2 Stunden pro Kind, das mal 25... noch mal 75h, verteilt aufs Jahr ) dabei... NUR Elternarbeit/Dokumentation.


    Und da habe ich noch nicht ein einziges Angebot oder gar Projekt für meine Gruppe geplant, noch kein offenes Interessenangebot usw..


    Das sind die Dinge, die "nebenbei" laufen und die meist kaum einer sieht. So was packt man mMn im Normalfall nicht einfach mal nebenbei (OK, ausnahmen mag es geben)... Auch nicht mit Erfahrung als Helfer(in).

  • Wenn man sieht, wie furchtbar viele Leute mit ihren Kindern umgehen und wie wenig Geduld und Selbstbeherrschung viele Erwachsene der heutigen Zeit haben, dann finde ich es ein zwingendes MUSS, Quereinsteigern auch eine qualifizierte lange Ausbildung anzubieten. Ich finde es nicht schlimm, wenn die Leute vorher was anderes gemacht haben oder weit über 40 sind, wie auch immer. Und man muss ehrlich sein, während der 5 Jahre Ausbildung und klar sagen, wenn jemand nunmal nicht geeignet ist. Da diese Umschulungen aber durch öffentliche Gelder finanziert sind, mag sich niemand an die 5 Jahre halten, deshalb wird es immer Kurzlösungen geben. In Bayern haben wir ja die Kinderpflegerinnen mit einer 3jährigen Ausbildung, die niedriger eingruppiert sind und nicht ganz so viele Befugnisse haben. Die gibt es aber in ganz vielen Bundesländern gar nicht. Ich weiß noch, als unsere Kinderpflegerinnen über die Stadt eine einjährige Qualifikation zur Fachkraft machen konnten (= gleiche Eingruppierung wie Erzieherin, können aber nicht stellv. Leitung oder Leitung werden). Da gab es einen Riesenaufschrei der Kolleginnen, die Erzieherinnen waren und es unfair fanden, schließlich haben sie 5 Jahre lernen müssen. Das ist echt ein schwieriges Terrain.

  • Wenn sich jemand eine vollwertige Ausbildung zutrauen und die Gelegenheit dafür bekommen, die bestehen und dann ins Team kommen - fein, dann sollen sie das gerne machen. Ich kenne mehrere Leute bei uns, die aus anderen Branchen kommen und erst später einer (aber voillständige) Erzieherausbildung gemacht haben und das sind ganz gewiss nicht die Schlechtesten.


    Eben. Warum nicht "einfach" mal den Erzieherberuf (und ich meine die qualifizierte Ausbildung, keinen Ersatzmüll) attraktiver machen, besser entlohnen etc., und dann einfach mehr Menschen diese Ausbildung anbieten und für sie möglich machen? Damit die Menschen, die sich dafür tatsächlich dafür eignen, auch den Eindruck haben, dass sie von diesem Beruf leben können?
    Ich krieg immer wieder ne Krise, wenn gerade die wichtigsten Berufe so kleingemacht werden.


  • Sorry,
    wollte es weder gleichsetzen noch vergleichen... und erst recht keinem auf die Füße treten.
    Schließlich bin ich ja auch arbeitslos - als Erzieherin.
    wenn ich Zeit hab, schreib ich ausführlicher..