Warum ist Euch gesunde Ernährung wichtig? Achtung, lang

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  • Das Phänomen hab ich nur bei selbstangebautem Gemüse, dass das anders schmeckt, z. B. ganz deutlich bei Zucchini und Tomaten. Selbst das Gemüse aus dem Bioladen schmeckte nun nicht besser als aus dem normalen Supermarkt oder vom Discounter.



    Es sind in den letzten Jahren ganz viele Tests gemacht worden und Menschen haben nie Bioware herausschmecken können.
    Was sie herausgeschmeckt haben bzw. als besser (und sie dachten es sei Bioware) identifiziert haben bei Obst und Gemüse, war die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung, die Qualität der Erde, die (bessere) Lage der Felder, das (bessere) Klima u. ä.


    Man darf nicht nur Normaobst und -gemüse (das ist für mich rein optisch das Schlimmste) mit Demeter vergleichen sondern um eine Aussage über Bioware treffen zu können, müßte man die gesamte konventionell angebaute Ware mit echter Bioware vergleichen. Und auch ich fürchte, daß dann nicht die Bioware gewinnt sondern Ware wie oben, die nicht 5x um die Erde geflogen ist, die reif ist aufgrund von passendem Klima, auf guten Böden gewachsen ist etc. Egal ob bio oder nicht.

  • Seerose, wenn die eine Gurke (gern auch Supermarkt-/Discounterbio) nach Wasser schmeckt und man das der Konsistenz auch anmerkt, die andere Gurke (hier unsere Biokiste) intensiven Eigengeschmack mitbringt und viel fester in der Konsistenz ist, ist das dann etwas, das in diesen Studien als Quatsch herauskommt oder geht es da um Querschnitte?


    Bio ist ja auch nicht immer das Gleiche. Selbst wenn man Ich-würd-gern-mal-bio-deshalb-krieg-ich-jetzt-n-Siegel rausrechnet.
    Und konventionell hab ich einfach noch nichts qualitativ vergleichbar Gutes gefunden. #weissnicht


    Edit: katilein, bei dir würd ich gern essen und könnte mir sogar vorstellen, dass es dir bei uns auch schmecken würde.

  • Seerose, wenn die eine Gurke (gern auch Supermarkt-/Discounterbio) nach Wasser schmeckt und man das der Konsistenz auch anmerkt, die andere Gurke (hier unsere Biokiste) intensiven Eigengeschmack mitbringt und viel fester in der Konsistenz ist, ist das dann etwas, das in diesen Studien als Quatsch herauskommt oder geht es da um Querschnitte?


    Naja, Studie ist ja auch nicht Studie. Mich hat immer interessiert ob Unterschiede herausschmeckbar sind und da hab ich eben immer diesbezüglich die Augen offen gehalten. Natürlich ist es auch ein Unterschied ob es in ner Talkshow 15 Minuten eine Verköstigung gibt (und man möglicherweise eh vorher schon ein bestimmtes Ergebnis vorhatte, man weiß ja nie ;) ) oder man macht ne 3-Stunden-Sendung über Essen (gab's auch mal und war nicht wirklich informativ) oder gewisse Autoren widmen sich dem Thema in einem ihrer Bücher und stellen das dann so dar, daß auf jeden Fall das herauskommt was sie beweisen möchten.


    Also wenn ich schreibe, wovon ich gehört habe, dann beweist das ja auch nocht nichts. ;)


    Letztendlich pflichte ich Dir bei, obwohl ich nicht wirklich oft Gelegenheit habe auf geschmackliche Unterschiede zu prüfen. Meine Tochter war letztens verreist (ich geb zu, ich kaufe hier für sie nur Demeter- oder Bioland-Qualität), es war Samstag Abend, ich hatte Lust auf Erdbeeren und hier gibt es weit und breit keinen Bioladen der noch um 19.30h geöffnet hat. Ich hab mir zwei Schalen Erdbeeren vom Rewe geholt (fast umsonst, wenn ich mit Biowarenpreisen vergleiche) und habe nur Wasser geschmeckt, aber so gut wie keinen Erdbeergeschmack.


    Andererseits, ich war privat zu türkischem Essen eingeladen und konnte gar nicht mehr aufhören Honigmelonen zu essen. Und die waren garantiert nicht aus dem Bioladen sondern vom türkischen Lebensmittelhändler an der Ecke. Die aus dem Bioladen hätte ich lieber nicht aufschneiden sondern gleich in die Tonne kippen sollen.


    Ich finde das schwierig, solche Vergleiche im eigenen Haushalt. Vielleicht könnte man nach langer Zeit eine Aussage treffen, wenn man nun täglich konventionell und bio einkaufen würde. Aber wer macht das denn freiwillig? #augen


    Zitat

    Bio ist ja auch nicht immer das Gleiche.


    Nein. Mein Bio, also das worüber ich eine Aussage treffen kann, ist aus einem Bioladen (und nicht Rewe- oder Tengelmannbio) oder von einem Biostand auf dem Markt.
    Ich find z. B. Rewebio eine Katastrophe. Wenn hier der Bioladen abends schon zu hat, kaufe ich manchmal Obst/Gemüse vom Rewe. Die Tomaten haben keinerlei Aroma, die Gurken auch nicht. (Ach, das haste ja selber geschrieben, ich glaub, wir sind uns einig:)


    Zitat

    Und konventionell hab ich einfach noch nichts qualitativ vergleichbar Gutes gefunden. #weissnicht


    Ich lege "draußen" nie die Maßstäbe an wie zu Hause. Sonst dürfte ich nie eine Esseneinladung annehmen von Leuten die nicht im Bioladen einkaufen. Und ich habe schon hervorragend gegessen und es hat mir köstlich geschmeckt, obwohl alles konventionelle Ware war.


    Ich find's schwierig.. #weissnicht

  • :D
    Bei türkischen Läden hab ich manchmal das Gefühl, die haben irgendwo ein schwarzes Loch, aus dem sie Frischware umsonst beziehen. Lecker essen kann man da auf jeden Fall.

  • Mir ist durchaus wichtig, dass unser Essen gesund und ausgewogen ist. Wir kaufen überwiegend bio, entweder in der Bio-Company oder in zwei kleinen Bio-Läden hier im Kiez. Fleisch vom Neuland-Metzger. Seltener Bio-Zeug ausm Supermarkt. Fleisch, Milchprodukte, Obst und Gemüse (bis auf ganz seltene Ausnahmen) sind ausschließlich bio. Und das vor allem aus gesundheitlich und ethischen Gründen. Ich will kein Pflanzengift; weder für die Arbeiter auf den Feldern, noch die Bienen oder für uns als Verbraucher. Ich will auch keine unglücklichen Antibiotika-Mastviecher essen oder deren Milch trinken.
    Und besonders in Schwangerschaft und Babyzeit bin ich da recht streng. Aber dennoch gehen wir auch in Nicht-Bio-Restaurants oder essen mal ne Currywurst am Wegesrand. Und wenn mich alle Jubeljahre die Lust nach einem McDonals-Cheesburger ereilt, lasse ich mich, nach langen, langen und sehr überzeugten Jahren des Boykotts (altersmilde, wie ich inzwischen bin :D), dazu hinreißen.
    Und, auch wenn das hier manche anders sehen, aber das echte Nutella schmeckt mir tatsächlich am besten. #angst Wir kaufen trotzdem meistens die 5€-Fairtrade-Einhornpups-Variante ausm Bio-Laden. Aber auf meine bösen Frosties lasse ich nix kommen. #finger Und, ach ja, Erdbeeren, am liebsten die aus den Erdbeerhäuschen. Ganz ohne bio, nur aus Genusslust.
    Denn vor allem ist mir wichtig, dass meine Kindern eine entspannt-genießerische Haltung zum Essen, Kochen und Backen mitbekommen. Ich mag keine Dogmen und betrachte die immer wieder hochkochenden, z.t. asketischen Ernährungstrends mit Argwohn und Befremden.
    Bei uns gibt es Kohlenhydrate in jeder Form, auch Weißmehl, Kuhmilch in allen Variationen und Zucker. Ich nehme an, nur weil da Rohrohrzucker draufsteht, ist der auch nicht sonderlich gesund. Aber er schmeckt halt! #freu


    Aus meiner Kinderheit erinnere ich mich, wie meine Mutter mehrere solcher Ernährungstrends mitnahm und uns, ziemlich dogmatisch, auftischte. Bis heute kann ich keine Vollkornnudeln runter bekommen, ohne von Würgereiz geplagt zu werden. Und die Phase des kompletten Weißmehl- und Zuckerverzichts meiner Mutter, habe ich in überaus schlechter Erinnerung. Bei mir führte das zu großem Trotz und heimlichen Süßigkeitskäufen mit anschließenden Nasch-Orgien und schlechtem Gewissen...
    Und wenn ich mir die Kinder im Bekanntenkreis so angucke, dann fällt mir tatsächlich auf, dass jene, die einem sehr strengen Zucker-Verzicht ausgesetzt sind, auf Festen und an Geburtstagen den Süßkram wegspachteln, als gäbe es kein Morgen. Während meine (Bio-)Nutella-Brote gewohnte Tochter, die gerne Gummibärchen nascht und auch mal ein Ed-von-Schleck abgreift, da ziemlich gemäßigt rüberkommt.


    Mit dem Bio-Obst und -Gemüse ist das so eine Sache. Ich habe hier drei Bio-Kisten-Anbieter durchprobiert und es anschließend genervt aufgegeben. So viel Gammel, wie ich da bekam, konnte ich gar nicht reklamieren. Und in einem kleinen Bio-Lädchen um die Ecke ist das Obst und Gemüse leider auch oft sichtbar verschimmelt und oll. Wobei das auch in den Supermärkten hier bei konventionellen Essen immer wieder der Fall ist. Ich kaufe einfach nur noch mit Argusaugen.
    Einen Geschmacksunterschied konnte ich (als Städterin ohne eigene Gemüse- oder Obstanbaumöglichkeit) bisher anhand von bio zu nicht-bio nicht ausmachen. Wohl aber, was andere auch schon schrieben, einen Unterschied zwischen regional und saisonal zu eingeflogen und unreif.

  • Zitat

    Und wenn ich mir die Kinder im Bekanntenkreis so angucke, dann fällt mir tatsächlich auf, dass jene, die einem sehr strengen Zucker-Verzicht ausgesetzt sind, auf Festen und an Geburtstagen den Süßkram wegspachteln, als gäbe es kein Morgen. Während meine (Bio-)Nutella-Brote gewohnte Tochter, die gerne Gummibärchen nascht und auch mal ein Ed-von-Schleck abgreift, da ziemlich gemäßigt rüberkommt.


    Das erinnert mich an die vier vorbildlichen und ausschließlich zuckerfrei-vollkorn-bio-ernährten Kinder von Mamas Freundin (nennen wir sie mal Hedi).
    Hedi hatte vier engelhaft-mustergültige superartige Kinder, die immer (fragt meine Mutter!) widerspruchslos ihr vegetarisches Volkorn-Bio-Essen aufgegessen haben, immer nur ungesüßten Getreidebrei zum Naschen wollten und im Leben niiiieeeee Zucker oder Schokolade oder gar knallbunte zähe Gummibonschen vom Milchladen auf dem Schulweg gegessen haben oder auch nur essen wollten...


    ...und die dann auf dem Gemeindefest von der Kirche heuschreckenartig alles an Süßem vertilgt haben, was irgendwie zu finden war - und anschließend, während der feierlichen Abendandacht, alle vier mit vereinten Kräften den Gemeindesaal vollgekotzt haben.


    Als leuchtende Beispiele für meine Geschwister und mich waren Hedis Musterkinder seitdem in Punkto gesunde Ernährung nicht mehr wirklich geeignet...

  • #lol
    So einen Spezi haben wir hier auch in der Nachbarschaft. Die werte Mama eben jenes Kerlchens beteuert trotzdem gerne, er habe ganz sicher und niemals Drang Süßkram zu verputzen. Höchstens Obst. Jaja. Und das behauptet sie auch dann noch, wenn er sich im Beisein aller gerade Händeweise Smarties in den Rachen wirft.

  • Kira: ich habe das buch: Tiere essen, auch gelesen, wie noch einige mehr zum Thema. war dann auch mal ne weile Vegetarierin. war aber schwierig umzusetzen im familienalltag. meine Männer essen beide extrem gerne Fleisch und ich eigentlich auch. nun essen wir seltener fleisch (im Sommer mehr..wegen grillieren). ich kaufe nur bio. auswärts esse ich nie Hühnerfleisch.

  • Bio-Supermarktgemüse unterscheidet sich m.E. nur minimal von konventionellem Supermarktgemüse. Zwischen jeglicher Supermarktgurke und zumindest unserer Biokistengurke liegen WELTEN.


    hier nicht. bin aber auch aus der Schweiz. die bioqualität in unseren supermärkten ist beinahe so gut wie aus dem bioladen. okay an Demeter Bananen kommen sie nicht ran. leider haben wir in der nähe viel zu wenig biomärkte sonst würde ich lieber dort einkaufen, auch wenn sehr teuer. aber mit dem auto extra dorthin zu fahren ist ja dann auch wieder schlecht für die Umwelt. ;-).
    ich habe auch noch einen Gemüsegarten. ausser Karotten (die bringe ich nicht so wirklich gut hin) ist dies natürlich das Nonplusultra. ;-). Tomaten sind nur hier richtig gut.

  • Bei mir ist das auch eine Mischung:


    Nachhaltigkeitsgedanken, Umweltschutz, Arbeitsbedingungen: deswegen kaufe ich lieber im Bioladen und beim Gemüsebauern.


    Geschmack: ich habe auch erst als Erwachsene gelernt, Tomatensoße zu kochen ;), das war eine ziemliche Offenbarung! Meine Mutter hat nicht gerne gekocht und das mit Berufstätigkeit auch nicht anders hinbekommen als auf Maggi und Co zurückzugreifen.


    Gesundheit: ich vertrage keine Fructose und Laktose und in vielen konventionellen Nahrungsmitteln ist zB Zucker als Geschmacksverstärker zugesetzt #flop . Du findest zB keine konventionellen Chips ohne Zucker und Lactose, bis auf Kettle chips, aber die sind teurer als Biochips. Da lieben wir die "Lisas Chips", da ist drin: Kartoffeln, Öl, Salz. Fertig.
    Das ist ein gutes Beispiel, um zu zeigen, was uns wichtig ist: einfache, aber gute Produkte, ohne zwangsläufig "gesund" zu sein. Chips essen wir jede Menge ;)


    Seit meiner Fruktose-Diagnose sehe ich das mit dem Gemüse bei Kindern auch völlig entspannt und lasse sie das essen, was ihnen schmeckt und stresse mich nicht, wenn sie weniger essen als das, was allgemein als gesund gilt. Es gibt halt das, was sie mögen: rohe Gurken zB gehen immer!


    Toast oder so fände ich jetzt tatsächlich nicht so gut, ich backe Brot selber (für die Kinder ohne Körner), was sie dann draufschmieren, ist mir egal (Nutella, Marmelade oä) . Auch Süßkram steht hier zur freien Verfügung, weil ich möchte, dass sie einen eigenen Umgang damit lernen, das klappt auch ganz gut.

  • Seerose: ich schmecke den unterschied garantiert. das mit der sonneneinstrahlung stimmt auch. Tomaten schmecken immer noch nach nichts (ausser datteltomaten) egal ob bio der normal. dasselbe gilt für Erdbeeren. bei Erdbeeren die muss man selber anbauen und ab Strauch essen, es gibt nichts besseres. bei allen beeren eigentlich.
    herkömmliche Karotten oder eben gurken oder Peperoni schmecken hier nach gar nichts. ich frage mich schon wieso das niemand merkt. bio ist wirklich viel teurer aber im Geschmack auch viel besser. (im moment). im Sommer wenn hier dieses Gemüse auch saison hat ist es wieder was anderes...da lohnt es sich auf märkte zu gehen und dann schmeckt es auch nicht bio.


    meine Kinder bekommen bei mir auch zuckerzeugs. schon ewig. beide hauen auf festen immer noch rein. das war schon immer so. keine Ahnung wieso? mein Sohn macht sich am liebsten über chips her. aber wie. erbrechen tun beide nicht.
    also hat wohl eher mit Charakter zu tun wie mit Erziehung wie bei fast allem.

  • ps: weil ich so auf diese fruchtquetschies rumhacke. wir haben so eine apfelreibe aus glas. den mus lieben meine kinder. pur oder mit bananenmus verfeinert. das ist hier so ein wohlfühlessen. sie können das zum einen selber erzeugen und zum anderen wissen sie, das es eigentlich nur apfel und banane ist. also ja, meine kinder bekommen fruchtmus, aber nicht den fertigen.

    Wie recht du hast! Als Kind habe ich den selbst geriebenen Apfel geliebt und habe schon in der ersten Schwangerschaft so eine Reibe gekauft. Aber leider hat mich meine Tochter eines besseren belehrt. Es schmeckt ihr nicht. Als sie noch kleiner war ging Banane am Stück, dann kam eine Apfelphase. Seit einiger Zeit stecken wir in der "ich esse gar kein Obst"-Phase. Außer Fruchtquetschies #kreischen


    Ihr könnt es euch denken: seitdem kaufe ich sie. Mein Kompromiss ist, dass es sie nur unterwegs mal gibt (da sind sie schon praktisch), zu Hause muss sie Apfelmus o.ä. aus dem Glas essen, immerhin.

  • So, jetzt habe ich alles geschafft.
    Auch, wenn der Thread ein bisschen abgedriftet ist - für mich ist es unheimlich interessant, hier zu lesen. Es hilft mir tatsächlich, mich zu sortieren und in diesem Meer von Stimmen meine eigene Position zu finden.


    Irgendjemand schrieb, dass die Sache mit meinem Bruder sehr traurig sei. Das ist sie in der Tat, und ich nehme fast an, dass ein Teil meiner derzeitigen Empfindlichkeit im Bezug auf diese Essens-Themen auch damit zusammenhängt. Ich schwanke dann zwischen: Siehste, ist sowieso alles egal (schließlich wusste mein Bruder hervorragend über gesunde Ernährung Bescheid und hatte die gleiche Öko-Kindheit wie ich), und: Das muss ich meinen Kindern um jeden Preis ersparen.


    Generell merke ich, dass mir persönlich der "Weltverbesserungs-Aspekt" immer wichtiger wird und ich gerne die Dogmen meiner Erziehung abschütteln würde, um mit mehr Genuss und Neugier zu konsumieren.


    Woran ich noch herumrätsele, ist, warum meine Kinder sich so gern "ungesund" ernähren. Ich meine dabei nicht Zucker, Geschmacksverstärker etc.pp., sondern die Nährstoffe. Meine Tochter (2 Jahre alt), z.B., isst beinahe ausschließlich Kohlenhydrate, dazu Fleisch, Fisch und Eier, wo immer sie sie kriegen kann, und zwar, seit sie selber essen kann. (Ich selbst habe erst im Studium angefangen, Gemüse wirklich lecker zu finden und nicht mehr als notwendiges Übel zu betrachten, und bin daher optimistisch, dass sie es auch irgendwann für sich entdeckt.)
    Wenn es so ist, dass der Körper einem signalisiert, was er braucht (bei einem Kleinkind und entsprechendem Angebot), warum greift meine Tochter nicht zum frischen Fenchel, sondern zum hartgekochen Ei?


    So, und jetzt gibt es hier Mittagessen. Frisch gekocht von meinem unverkrampften Mann ... #top


    Gruß,
    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.


  • Auch, wenn der Thread ein bisschen abgedriftet ist


    Stimmt, ich bin nur auf Postings hier eingegangen, aber nie auf Deine Fragen. Mach ich gleich:)


    Zitat

    warum greift meine Tochter nicht zum frischen Fenchel, sondern zum hartgekochen Ei?


    Ich glaub leicht bitterer Fenchel gehört so überhaupt nicht zu den Geschmacksrichtungen, die kleinen Kindern gefallen. Andererseits wissen wir heute, daß die Geschmacksvorlieben der Kinder bereits im Mutterleib geprägt werden.



    Mich würde es sehr interessieren, wenn Ihr hier für mich einmal Eure Beweggründe für "gesunde Ernährung" erläutern könntet.


    Hmmm, meine Beweggründe sind eine Mischung aus vielem.
    Einerseits mein Wissen über gesunde Ernährung (Stand heute, wer weiß was in 20 Jahren behauptet wird? :D ), meine körperliche Befindlichkeit nach dem Essen, mein Wissen über Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krankheiten usw.


    Zitat

    Welcher Aspekt der Sache ist für Euch besonders wichtig?


    Ich bin ein Genußmensch und werde das auch nicht mehr ändern in meinem Leben.
    Gesunde Ernährung hin oder her, für mich ist es wichtig, daß es schmeckt, daß Essen weiterhin ein Genuß ist.


    Zitat

    Geht es Euch darum, den Körper mit möglichst wenig giftigen Stoffen zu belasten?


    Nicht nur mit wenig, sondern mir geht es auch darum die Gifte gut zu verteilen, das heißt so vielseitig wie möglich zu essen.

    Zitat


    Oder ist Euch bio/regional/vegan wichtig wegen der Umweltbelastung, der weltweiten Ernährungssituation u.ä.?


    Vegan fällt hier schon mal weg. Ich bekomm immer die Krise wenn ich lese "hier wird überwiegend vegan gelebt..". Was ist denn überwiegend vegan? 8I So wie ein bißchen schwanger?
    Ich hoffe doch mal stark, daß es nur noch wenige Menschen gibt, die täglich Fleisch und Wurst verzehren. Ich kann mich gut und gerne über Monate vegetarisch ernähren, sogar über Jahre was ich auch schon gemacht habe. Vegane Ernährung bekomme ich über Wochen hin. Und dann sehe ich einen köstlichen französischen Rohmilchkäse im Kühlfach und MUSS ihn kaufen. Fleisch und Wurst interessieren mich nicht, haben mich noch nie interessiert. Aber ich liebe Fisch und esse somit doch Fleisch. Und auch wenn ich 1x in 5 Jahren zu einem Grillfest eingeladen bin und da liegen köstliche Bio-Lammkottelets auf dem Grill, dann esse ich die mit Hochgenuß. ;)


    Essen ist für mich Genuß und soll es auch bleiben.


    Regional: schön und gut, aber auch nicht immer das Gelbe vom Ei.. Wenn ich dann lesen muß, daß die Energiebilanz bei Ware die weit geflogen ist besser aussieht als bei regionaler Treibhausware.


    Bio: Das ist mir wichtig, besonders bei meiner Tochter. Warum? Weil sie sooo viel konventionelle Ware essen muß. Im Hort gibt es sehr schlechtes Krankenhausessen, natürlich nichts davon Bio. Selbst das Schulobst ist nicht Bio. Wie gesagt, gute Verteilung der Gifte... ;)

    Zitat


    Habt Ihr Sorge, dass falsche Ernährung dick und krank macht, die Konzentration mindert, Zivilsationskrankheiten befördert?


    Das wäre zu einfach, wenn das alles wäre.
    Ich fürchte hier in einem der reichsten Länder der Erde ist es eine Kombination aus schlechter Ernährung (Fast Food, viel verarbeitete Lebensmittel, wenig Frisches, zu viel tierische Fette, zu viel Zucker...) und zu wenig Bewegung.


    Zitat

    Gibt es spirituelle Überzeugungen, die Euch wichtig sind, und in wieweit könnt Ihr das mit der Vorstellung von "gesund" vereinbaren (z.B. vegan)?


    Spontan wollt ich schreiben, nee, nix Spirituelles.
    Aber nach ner Minute nachdenken, doch... Es ist für mich nachvollziehbar daß der Schmerz der Tiere, die Gewalt und Brutalität die angewendet wird, etwas mit den Menschen macht, die dieses Fleisch zu sich nehmen.


    Noch zu erwähnen wäre, daß ich es mit nur einem Kind extrem leicht hatte zu Beginn, also so in den ersten beiden Lebensjahren. Da es keine Geschwister gab ist meine Tochter absolut zuckerfrei aufgewachsen in den ersten beiden Jahren, hat nur frische Biolebensmittel bekommen, nie Industrieessen. Kaum kam sie mit 2 Jahren in eine Krippe, mit 3 in den KiGa, war das natürlich nicht mehr einzuhalten.

  • [quote] Ich hoffe doch mal stark, daß es nur noch wenige Menschen gibt, die täglich Fleisch und Wurst verzehren. [/qoute]


    Ähhhh.... DAS glaube ich ja nun nicht. Eher andersrum, dass der kleine Porzentsatz leute die nicht ständig Fleisch und Wurst essen langsam wächst (hierzulande)


    Ich glaube durch Ernährungsthreads hier im Forum (und auch, wenn man in diversen Blogs usw liest) bekommt man ein schiefes Bild der Gesellschaft. Es sammeln sich schon oft Leute mit ähnlichen Interessen.


    Ich lese solche Threads (und ähnliches) gerne, weil ich sie motivierend finde. Oft habe ich dann Lust wieder einen neuen Punkt aufzugreifen.


    Bei mir ist der Grund für gesunde Ernährung auch mehrschichtig, eine Mischung aus eigener Gesund und Weltrettung.
    Da denke ich oft: Wer, wenn nicht wir?
    Ich bin noch in ELternzeit, aber die Kinder sind nicht mehr ganz klein, also habe ich Recht viel Zeit und kann einiges ausporbieren und durchdenken.
    Mein Mann hat großen Spaß am Kochen und Ausprobieren und wir haben die Gelegenheit unser Geld in Bio und Fair zu stecken.


    Ich glaube trotzdem, dass wir höchstens im Mittelfeld liegen, wir haben zB erst vor relativ kurzer Zeit angefangen unseren Fleischkonsum runterzufahren.


    Args, warum ist das alles im Zitat? Es geht nicht weg, entschuldigt. Nur der erste Satz soll Zitat sein.

  • Ähhhh.... DAS glaube ich ja nun nicht. Eher andersrum, dass der kleine Porzentsatz leute die nicht ständig Fleisch und Wurst essen langsam wächst (hierzulande)


    Ich glaube durch Ernährungsthreads hier im Forum (und auch, wenn man in diversen Blogs usw liest) bekommt man ein schiefes Bild der Gesellschaft. Es sammeln sich schon oft Leute mit ähnlichen Interessen.


    Ja? Meinste?


    Ich hab meinen Eindruck gar nicht nur aus Foren sondern tatsächlich von den Leuten, die mich umgeben, egal ob virtuell oder real. Ich behaupte mal, ich kenne keine Familie mehr die täglich Fleisch ißt, oder Wurst.


    Also ich denke (hoffe) eigentlich, daß in den Medien genügend informiert wird, daß mittlerweile sehr, sehr viele Familien mehrere Tage in der Woche keine Fleischprodukte mehr essen.


    Und ja, ich mag mich irren.

  • ich kenne eine Familie die sehr viel Fleisch isst, allerdings auch sehr auf die Herkunft desselben achtet.


    Ich selbst halte Fleisch und Fisch ganz und gar nicht für ungesund wenn es aus artgerechter Haltung kommt. Wir essen zwar nicht täglich aber auch nicht wenig Fleisch und haben auch nicht vor aus gesundheitsgründen den Konsum zu reduzieren, sondern eben wenn möglich weniger Bio und mehr artgerecht zu kaufen was gerade organsatorisch nicht drinnen ist. Vegan an sich halte ich persönlich z.b. nicht per se für gesund, wenn ich durch den bioladen laufe und sehe was in veganen Produkten so drin ist schüttelt es mich. (was nicht bedeutet dass man sich nicht auch vegan gesund ernähren kann. aber nur weil was vegan ist muss es eben noch lange nicht gesund sein).


    Auch hier gibts vegane und vegetarische Gerichte, selbstredend. Den Billigfleischkonsum zu verweigern finde ich dagegen eine sehr gute Idee. Man isst übrigens auch automatisch weniger wenn man reale Preise dafür zahlt und lernt das Produkt zu wertschätzen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Oh jaaa... da muss ich cloudy beipflichten. Ich denke in tatsächlich mindestens 90 Prozent aller Haushalte ist mindestens die Wurst aufs Brot normal. Manche werden sicherlich die Alternative Käse wählen, aber relativ wenige benutzen überhaupt alternative Brotbeläge.


    Und das tägliche warme Essen wird auch oft mit Fleisch sein. Hier sind zum Beispiel nur die Montessori- und Waldorfkindergärten vegetarisch. Die anderen kochen konventionell, andere nehmen einen Lieferdienst mit mehr Auswahl. Aber mich hat es echt von den Socken gehauen, als ich sah, dass konventionell heißt, dass die Kinder da in der Ausnahme was vegetarisches bekommen und in der Regel Fleisch. Da gab es nicht mal Nudeln mit Tomatensoße, sondern bei diesem Gericht war grundsätzlich noch Fleischwurst mit drin. Genauso in Eintöpfen - mit Fleischeinlage. Bei Kartoffeln und Gemüse sowieso mit Fischstäbchen oder Klopsen oder sowas. Und die Kinder bekomemn daheim dann ja häufig auch noch mal die Wurst aufs Brot. Weshalb unser Kiga zB. für durchgängig vegetarische Kigakost stimmt: zu Hause kommt oft Fleisch- und Wurstverzehr hinzu und dann wird es merh als empfohlen.
    Genauso in der Mensa an der Uni - es gibt oft ein vegetarisches Gericht hier, der Rest ist Fleisch umwickelt mit Fleisch als Beilage mit Fleisch gefülltes Fleisch.


    Aber das Bewusstsein steigt. ich seh das in meiner Herkunfsfamilie - da wird eben auch mal AB UND ZU ne pflanziliche Alternative gekauft und generell versucht, den Fleischkonsum etwas einzudämmen. (wurst zäheln aber die meisten nicht dazu)