Kind will lesen lernen und übt- taugliche Bücher für Leselernanfang?

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  • Wobei ich sowohl die Franz-Reihe als auch einiges von Paul Maar schon als "bessere" Kinderliteratur beschreiben würde. #herzen

  • Meine Tochter hat erst in der 1. Klasse, also mit 6,5 lesen gelernt. Die Erstlesebücher (sie hatte 3 zur Einschulung bekommen) hat sie jeweils einmal gelesen, dann war es langweilig. Es gab einen Verlag mit 3 Stufen, da hat sie in der Bücherei peinlichst drauf geachtet, nur welche der 3. Stufe zu nehmen. Die waren ihr aber auch schnell zu langeweilig (ich fand die Geschichten auch langweilig) Richtig Spaß gemacht hat ihr dann die Ella-Reihe. Das sind ja einfache Sätze und ist trotzdem spannend. Mövenweg fand sie auch gut und es war leicht zu lesen.
    Vom Inhaltsniveau fand und findet sie meistens Bücher spannend, in denen die Protagonistinnen 2-3 Jahre älter sind.

  • Richtig Spaß gemacht hat ihr dann die Ella-Reihe.

    Die haben wir zusammen gelesen (noch nicht alle). Meine Tochter ist auch in der 1. Klasse. Das Lustige an den Büchern ist, dass die Kinder ja noch nicht annähernd alles durchblicken (vom Humor her), es aber trotzdem gern lesen. Und der Vorleser hat auch Spaß.

  • Mich überrascht, dass absolute Leseanfänger gleich die Märchen von Astrid Lindgren schaffen oder den Parzifal


    Das ist das erste, woran ich mich erinnern kann. Sicherlich haben mir meine Eltern vorher schon mal was erklärt etc. alles andere käme mir unwahrscheinlich vor. Aber ich weiß noch genau, wie ich angefangen habe. Ich habe immer nur ein kleines Stückchen gelesen, warte ich kann's dir zeigen. :D



    Ich habe immer einen Bleistiftstrich gemacht, wo ich eine Pause gemacht habe. "Kaufmannsladen" war ein megaschweres Wort, daran erinnere ich mich noch...




    und irgendwann fluppte es dann auf einmal:


    Es hängt sicherlich vom Kind ab, was am besten funktioniert. Gut möglich auch, dass es für mich irgendwie was geeigneteres gegeben hätte. Das war halt das, was ich mir herausgesucht habe. :)

    • Offizieller Beitrag

    Naja, zwischen Astrid Lindgren und Parsifal ist ja schon noch ein klitzekleiner Unterschied.


    Ich habe mir das Lesen selbst beigebracht und durchaus auch mit komischer Lektüre, hauptsächlich aber mit einem Richard Scarry Lexikon. Aber dennoch biete ich meinen Kindern fürs Selbststudium verschiedenes altersgerechtes an Büchern an - und davon bedienen sie sich dann.
    Was Leselerndidaktik angeht, bleibe ich dabei: gute Lektüre, ja - aber altersgerecht, bzw nur etwas über dem Niveau vom "Lernenden" (was Astrid Lindgren ja durchaus ist) - sonst ist es im besten Fall eine lustige Spielerei, im schlechtesten Fall demotiviert es das Kind nachhaltig.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Ich denke, da sind Kinder ganz verschieden.
    Als ich lesen gelernt habe, gab es keine Erstlesebücher (kann mich zumindest nicht erinnern, so etwas gehabt zu haben) und ich bin sehr schnell von den ersten Versuchen auf "richtige" (längere) Bücher umgestiegen.


    Bei meinen Kindern war es mal so, mal so. Eins hat Harry Potter 2 als "Erstlesebuch" gewählt, ein anderes lieber kurze Geschichten gelesen und erst in Klasse 3 mit längeren Büchern angefangen, obwohl es auch schon lange vor der Schule lesen konnte. Die anderen beiden irgendwo dazwischen. Astrid Lindgren kam nach dem "Ich lese ganze Sätze - Knacks auch recht früh.


    Die klassischen Erstlesebücher mochte keins so recht, gut dass wir eine gut ausgestattete Bücherei haben, da war es wenigstens keine Geldverschwendung.


    Lesekörbchen (Wortkarten + Gegenstände), Lesekärtchen (Eine Art Bild-Wort Memory), kurze Geschichten usw. haben wir als Vorstufe auch gemacht und es wurde recht gerne angenommen nur das "Harry Potter-Kind" übersprang diese Phase komplett.


    Ich denke, man sollte einfach verschiedenes anbieten. "Geeignet" ist mMn das, was dem Kind gerade Freude macht und sein Interesse am lesen weckt bzw. wach hält. Ob das nun ein dickes Buch ist, ein dünnes, die alten Kleinkindbücher, eine Kinderzeitschrift, Briefe von den Eltern oder was auch immer.
    Wenn man achtsam ist, mit dem Kind öfter mal gemeinsam liest, auch hin und wieder in eine gute Bücherei geht, dann wird es einem schon zeigen, was gerade "dran" ist.


    (Äspo mag ich z.B. bis heute nicht, mir tun die Tiere einfach nur meist leid und ich fand, dass sie sehr gemein und hartherzig miteinander umgehen. Und ich fand sie als Kind schon zu "belehrend". Ich weiß dass sei genau dafür geschrieben wurden, aber das macht noch nicht, dass ich sie mag),

  • Ich denke, man sollte einfach verschiedenes anbieten. "Geeignet" ist mMn das, was dem Kind gerade Freude macht und sein Interesse am lesen weckt bzw. wach hält. Ob das nun ein dickes Buch ist, ein dünnes, die alten Kleinkindbücher, eine Kinderzeitschrift, Briefe von den Eltern oder was auch immer.
    Wenn man achtsam ist, mit dem Kind öfter mal gemeinsam liest, auch hin und wieder in eine gute Bücherei geht, dann wird es einem schon zeigen, was gerade "dran" ist.


    Genau das denke ich auch. Es kommt v.a. darauf an, dass die Kinder Spaß am Lesen finden. Und das wird es nur, wenn der Text die Kinder erreicht.
    Kinder, denen im Alter von 5-6 Jahren viel auch längere Bücher (z.B. Astrid Lindgren und Paul Maar) vorgelesen werden, werden oft mit Erstlesebüchern nicht viel anfangen können, weil mit den wenigen Seiten, großer Schrift und einfachen Worten nicht besonders viel Inhalt transportiert werden kann.
    Aber deswegen muss man noch lange nicht zu "hochwertiger" klassischer Literatur greifen. Es gibt aktuell auch ganz viele ganz tolle Neuerscheinungen. Ich finde es echt schade, wie überbordend voll der Büchermarkt heutzutage ist und wie kurz sich auch echte Perlen halten können, weil sie einfach in der Masse untergehen.


    Meine Mittlere liest jetzt, Mitte der ersten Klasse auch schon Bücher mit 200 Seiten allein. Weil es ihr Spaß macht. Weil die Bücher lustig sind, weil sie magisch sind, weil sie mit den Protagonisten mitfühlen kann, weil es schöne Bilder dazu gibt, ...
    Wir haben jedenfalls auch gemeinsam viel Spaß mit vermeidlicher "Junkfood"-Literatur #augen . Wie definiert die sich eigentlich?

  • Hallo,


    Na ja, es gibt schon Junkfood-Erstlesebücher, finde ich. Die voll sind von Klischees, deren Sprache nicht im Erstlesersinne "einfach" sondern platt und bedeutungslos ist, die so vorhersehbar sind, dass man nach 3 Zeilen weiß, wie es weiter geht...


    Aber herrje, selbst wenn sich mein Kind in der Phase so ein Buch aus dem Bücherregal der Bücherei ziehen und begeistert darin lesen würde, wäre das OK für mich. Ich darf entscheiden, was ich VORlese, schenke usw. - mein Kind, was es liest.


    Ich finde z.B. die "Das magische Baumhaus"-Reihe absolut nicht schön, weder sprachlich noch inhaltlich (genderklischees lassen grüßen) und den versprochenen Wissenseffekt konnte man auch weglassen -. da enthält ein 3-Zeilentext im Kinderlexikon mehr Wissen...
    Aber eins meiner Kinder liebte sie und hat damit hochmotivert den Schritt zum "ich lese ein ganzes Buch"-Schritt geschafft und war total stolz auf sich. Tja und was soll ich sagen, nach und nach hatten wir dank schenkfreudigen Verwandten und "Ich freu mich so über mein lesendes Kind-Eltern fast die ganze Reihe (Bis 23 oder so).


    Hochwertiger finde ich die Reihe immer noch nicht. GEEIGNET war sie aber trotzdem - für dieses Kind. (die anderen 3 fanden sie eher mäßig interessant und haben nur mal reingelesen)

  • @ Susan Sto Helit: Danke fürs extra Fotografieren deines Buches! Das ist total interessant zu sehen. Und wirklich, ich finde auch diese kurzen Abschnitte für eine absolute Leseanfängerin eine Wahnsinns-Leistung. (Oder vielleicht ist das auch normal und ich bin so beeindruckt, weil meine eigenen Kinder das niemals gekonnt hätten?) Auf jeden Fall total toll. Sicher bist du dann ja auch schnell eine versierte Leserin geworden.




    Und klar, sinnvoll ist nur das, was das Kind mag und bewältigen kann. Doktor Seuss ist mir noch eingefallen, "Grünes Ei mit Speck" - kennt ihr das? Das Original ist auf englisch, der Autor hat bewusst nur die Worte benutzt, die Leseanfänger kennen, und trotzdem daraus keine langweiligen, sondern sehr witzigen, genialen Texte gemacht. Auf Deutsch ist das jetzt auch übersetzt worden und auch superschön und einfach zugleich. Das nur dazu, dass Geschichten aus einfach zu lesenden Worten nicht langweilig sein müssen.


    Aus dem Moritz-Verlag gibt es noch schöne Erstlesebücher, ist mir noch eingefallen. Vor allem "Mein glückliches Leben" mit den beiden Fortsetzungen "Mein Herz hüpft und lacht" und "Alles soll so sein wie immer", über eine Schulanfängerin, die in de 1. Klasse eine beste Freundin findet, die dann leider umzieht - und wie beide Mädchen damit umgehen. "Ein Schwein gibt Gas" war hier auch voll beliebt. Ach, irgendwie mag ich die viel geschmähten Erstlesebücher total gerne, merk ich gerade. Man muss nur die finden, die einfach UND interessant zugleich sind; man muss suchen, sie stehen meist nicht in der 1. Reihe in den Buchläden, aber wenn man wirklich sucht, findet man doch schöne.


    Hagendeel

  • Ich finde es echt schade, wie überbordend voll der Büchermarkt heutzutage ist und wie kurz sich auch echte Perlen halten können, weil sie einfach in der Masse untergehen.

    Ja, das ist echt wahr.


    Was "Junkfood" angeht: Ich habe nichts gegen Comics oder weiß nicht was für Reihen (3 Ausrufezeichen, Hexe Lilli und was es nicht alles gibt). Hauptsache, sie lesen gerh. Da ich mit meinen Kindern immer noch was anderes gemeinsam lese, kommen die schon auf den Geschmack.

  • Ja, sicher gibt es bei Kinderbüchern genau wie in der Erwachsenenliteratur inhaltlich "billige" Sachen.
    Aber bei odette hört es sich an, als sei alles außer den Klassikern "Junkfood" und nicht lesenswert.


    Und es ist eben auch so, dass noch nicht alles, was wir Eltern ansprechend finden, auch den Kindern gefällt, die beurteilen Bücher oft nach ganz anderen Gesichtspunkten.
    Was nützt es mir, wenn ich vermeidlich "anspruchsvolle" Literatur zu Hause habe, aber die Kinder damit nichts anfangen können/wollen.
    Bei meinem Sohn wäre ich glücklich, wenn er überhaupt irgendein Buch mal von allein in die Hand nehmen würde, während die 3 Jahre jüngere Schwester viel und gerne selbst liest. Da sind ja auch die Kinder ganz verschieden.


    Ich selbst lese auch kaum klassische Literatur, weil ich sie zumeist ziemlich langweilig finde #angst . Auch keine Groschenromane, aber der Büchermarkt ist so extrem vielfältig und die Geschmäcker sind so verschieden, da findet doch jeder etwas, was ihm gefällt.


    Z.B. haben wir jetzt die Bücher vom Wilden Määäh gelesen. Wunderbare Bücher, die viele wichtige Inhalte "modern" transportieren.

  • @ Susan Sto Helit: Danke fürs extra Fotografieren deines Buches! Das ist total interessant zu sehen. Und wirklich, ich finde auch diese kurzen Abschnitte für eine absolute Leseanfängerin eine Wahnsinns-Leistung. (Oder vielleicht ist das auch normal und ich bin so beeindruckt, weil meine eigenen Kinder das niemals gekonnt hätten?) Auf jeden Fall total toll. Sicher bist du dann ja auch schnell eine versierte Leserin geworden.



    Ja, habe angefangen und nie wieder richtig aufgehört. :D (Edit: und am Anfang habe ich vom Text auch noch nicht alles verstanden.)


    Interessanterweise haben meine Geschwister ganz andere Wege genommen. Beide haben sich viel länger vorlesen lassen als ich. Ich war dann irgendwann so mit ca. 7/8 genervt davon, dass ich selber mitlesen konnte und dabei schneller war als meine Eltern (weil leise lesen ja mit Übung einfach schneller geht als vorlesen).


    Das mittlere Geschwister hat sich sogar Comics vorlesen lassen, Prinz Eisenherz zum Beispiel. Dieses Geschwister hat freiwillig kaum Romane gelesen und das erste freiwillig komplett gelesen Buch war mit ca. 11 oder 12 Jahren der Grundlehrgang Feuerwehr von Schott/Ritter. ^^ Auch heute noch liest dieses Kind nur gelegentlich Romane. Gut lesen gelernt hat es zum Beispiel darüber, das wir älteren Geschwister gegen einen kleinen Obolus auf unser Kleinstes aufpassen durften. 2 Mark pro Stunde gab es, dafür durften wir nicht fernsehen und haben das komplette Bettgehritual erledigt, zu dem eben auch das abendliche Vorlesen gehörte. #cool


    Das jüngste Geschwister hat sich noch bis ins Alter von ca. 10, 11 Jahren vorlesen lassen und parallel so langsam mit dem freiwilligen selberlesen längerer Texte angefangen. Da haben diese modernen Buchreihen für ältere Kinder/jüngere Jugendliche gut gepasst. Keine Ahnung, wie die heißen, ich war zu beschäftigt, völlig irrational den Untergang des Abendlandes zu beweinen, weil das Kind sich nicht für Nesthäkchen interessierte und das auch textlich zu schwierig fand (zu viele altmodische Begriffe).