Das Baby schreit beim Stillen

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  • Der Babysohn (acht Monate), schreit in den letzten Tagen wie am Spieß, wenn ich ihn stillen möchte. Also, wenn ich denke dass er Hunger hat, nehme ich ihn wie gewohnt in den Arm, er streckt sich aber nach hinten durch und brüllt als würde ich ihn foltern. Verschiedene Positionen habe ich ausprobiert, das ändert nichts. Manchmal kann ich ihn dann doch dazu bewegen was zu trinken, sonst lasse ich in halt in Ruhe. Er isst ca. zwei Mal am Tag ein bisschen Brei und kostet unser Essen (davon verschwindet aber wenig im Magen). Zu Trinken bieten wir ihm Wasser aus einem Becher an, das er auch begeistert schlabbert, es geht wohl etwa zu gleichen Teilen in den Mund und aufs Lätzchen.


    Heute hat er auch ziemlich wenig gepullert und so langsam mache ich mir etwas Gedanken, ob er noch genug Flüssigkeit bekommt. Ich weiß nicht, ob er sich gerade abstillt oder ob ihm vielleicht was weh tut so dass er nicht trinken mag.
    Soll ich ihm Trinken (Wasser? Milch?) aus dem Fläschchen anbieten, damit er mehr Flüssigkeit bekommt? Oder kann ich abwarten und der Spuk ist in ein paar Tagen vorbei? Wenn ich ihm Fläschchen gebe, gewöhnt er sich daran und will gar nicht mehr stillen? Gibt es das, dass sich Kinder in dem Alter einfach abstillen und keinen Bock mehr auf die Brust haben? Die Große wollte immer trinken, die habe ich mit 21 Monaten abgestillt weil ich nicht mehr konnte.


    Ich weiß nicht so recht, was ich da tun soll. Habt ihr eine Idee?

  • Wir hatten regelmäßige Bruststreikphasen mit unterschiedlichen Gründen.


    Einmal war es tatsächlich ein Mundsoor. Da tat das Trinken wohl sehr weh (aber da tat so ziemlich alles im Mund weh) und da half auch nur der Arzt und ein Mittel.
    Dann gab es die Phase, da durfte ich nur im Laufen stillen, da war er aber noch vergleichsweise klein.
    Ein anderes Mal war es aber auch einfach...ich kann es nicht besser beschreiben als "Wunsch nach selbstbestimmtem Stillen". Sprich: Wenn ich dem Küken die Brust angeboten habe, weil ICH dachte, er hätte Hunger, wurde gebrüllt. Er war zu dem Zeitpunkt viel mehr mit "Welt entdecken" beschäftigt und die Stillerei kam ihm in die Quere. Meine Devise damals war "Ich werde dich nicht dazu zwingen", habe die Brust eben wieder eingepackt und gewartet. Irgendwann kam er dann schon und wenn es nachts war.


    Klappt es denn nachts beziehungsweise im Halbschlaf? Da hat sich das Küken meistens geholt, was er tagsüber nicht wollte.


    Abstillen vor dem ersten Lebensjahr kommt so gut wie nie vor, abstillen zur Flasche hin schon, wenn man denn die Flasche einführt. Hier wird trotz Fläschchengabe tagsüber dann doch lieber noch die Brust genutzt, aber die Flasche gibt es auch nur vom Lercherich. Sobald ich da bin, gibt es Essen (das mag er noch lieber) oder Brust. Letztere fordert er nun auch manchmal ein :D

  • Ich würde wohl Fläschchen anbieten, als ersten Versuch Wasser - schon allein weil es eine Idee gibt ob ihm das Saugen weh tut. Und weil ich ziemlich vieles besser finde als mit einem dehydrierten Kind im Krankenhaus zu landen - und wenig Urin würde MIR schon Sorgen machen. Alternative wäre natürlich Schnabeltasse oder Ähnliches, es muss ja kein Babyfläschchen mehr sein.
    Können es Schmerzen sein? Zähne? Hals? Ohren (beim Schlucken)?
    Hat er dich gebissen und du hast aufgeschrien? (Hat bei meiner Tochter mal zu einem Mini-Streik geführt)


    Und vor allem: hast du Stillberaterinnen in der Nähe?


    Kannst du genauer sagen, wie lang das schon ist? Hast du noch Milch/eh noch keinen Milchstau?

  • Danke für eure Antworten.


    Wo ich versuche ihn zu stillen ist relativ egal. Seit einer Weile lässt er sich leichter ablenken, so dass ich versuche in einen ruhigen Raum zu gehen. Nachts gehts einigermaßen, manchmal nur im Sitzen. In den letzten Nächten hat er zwischendurch Schreiphasen gehabt und hat sich nur durch Rumtragen mit Papa beruhigt, nicht mit der Brust.
    Das Fläschchen bekommt er ab und zu vom Papa wenn ich nicht da bin. Schnabeltasse haben wir gerade noch nicht.


    Schmerzen schließe ich eigentlich aus. Er war von Freitag bis Montag krank, vermutlich Dreitagefieber. Sonst ist er auch munter, im Mund sieht es unauffällig aus, also keine Zähne zu sehen. Erkennt man einen Soor oder kann man das nur mit Abstrich feststellen?


    Gebissen hat er mich vor einer Weile mal, da dachte ich dass die Zähne kommen, war dann aber doch nichts. Ist aber auch schon ein bisschen her.


    Die Milch wird eher weniger. Ich würde sagen, das geht jetzt so ca. 3-5? Tage, dass er fast jedesmal so schreit wenn ich ihn stillen möchte (weil er sein typisches Hungerjammern macht).
    Stillberaterin habe ich keine.

  • Ist er mobil? Wenn du dich mit nacktem Oberkörper auf dem Bett "zur Verfügung" stellst (legst), könnte er dann zu dir krabbeln? Falls es ums selbstbestimmte Trinken geht. Also Hungergeräusch kommt, du setzt ihn aufs Bett, legst dich daneben, wartest was passiert - könntest du dir das vorstellen?

  • Ich habe mich heute schon mit ausgepackter Brust aufs Sofa gesetzt, er lehnte so auf meinem Schoß/auf den Beinen, wollte aber sichtlich nicht zur Brust hin, sondern eher weg.
    Ach, das ist irgendwie komisch und mir so fremd, die Große hat immer getrunken wenn sie dazu Gelegenheit hatte, egal ob sie Hunger hatte oder nicht.


    Ich werde es morgen wohl mit Wasser ergänzend probieren, damit er genug Flüssigkeit hat.

  • Ein Abstillen würde ich ausschließen. Abstillen bedeutet von seiten des Kindes, dass es keinerlei Milch mehr braucht und auch ohne Milch versorgt ist. Alles andere ist ein Stillstreik und kann in vielen Fällen überwunden werden.


    Ich würde als erstes Kontakt mit einer Stillberaterin aufnehmen. Schreib doch mal im SuT oder bei Denise im Unterforum. Dann würde ich vermutlich mal zum (Kinder)Arzt gehen um ihm in die Ohren gucken zu lassen und auch seinen Mund mal anschauen zu lassen. Es können Zähne sein, aber es ist auch möglich, dass es eine Mittelohrentzündung ist oder dergleichen. Wenn er sonst noch unleidlich ist würde ich vermutlich auf Gut Glück mit einem Schmerzmittel probieren und gucken, ob es dabei besser wird. Es könnten ja auch Wachstumsschmerzen sein. Ist ihm denn sonst schub-artig zumute?


    Ansonsten würde ich ihm tatsächlich Wasser anbieten. Vielleicht kann er es sogar schon aus einem Glas trinken? Ansonsten versuchen, so gut es geht den Druck aus der Stillsituation zu nehmen. Den Tipp mit dem oberkörperfreien Hinlegen und das Kindlein kommen lassen finde ich gut. Oder ich hab bei meiner stillstreikenden Tochter die Brust immer einfach frei gemacht und mich so neben sie gelegt (als "Desensibilisierung, denn sie find während des Streiks schon an zu weinen wenn ich nur mit der Brust ankam). Und wie schon gesagt wurde: die Zeit während des Schlafs oder Halbschlafs nutzen um zu stillen. Vielleicht klappt es bei euch, im Tuch zu stillen oder während er sonst irgendwie abgelenkt ist? Vielleicht kann der Papa Faxen machen während des Anlegens?


    Wie geht es dir denn?

  • Hallo Telarana,


    Wir hatten das Problem auch zwischendurch mal, aber hauptsächlich nachts...


    Ich hatte dann irgendwann die Idee und hab sie tragend gestillt. Hat einen Momentgedauert, aber letztlich hat sie dann oftmals getrunken.
    Könntest du ja mal probieren.
    Ich hoffe sehr ihr findet einen Weg.


    Und was geschrieben wurde, wurde mir auch schon bestätigt, wenn sie hunger haben kommen sie.


    LG Känguru-mama

  • Danke euch für die Tipps :)


    heute nacht hat er relativ gut getrunken und hat auch nicht geschrien wie in den letzten Nächten. Jetzt tagsüber gehts so einigermaßen, er hat was getrunken, aber auch die Brust angebrüllt. Ich versuche darauf zu vertrauen dass er schon trinken wird wenn es wichtig ist. Vielleicht hat er gerade auch einfach nicht so viel Hunger? Es beruhigt mich ja, dass ihr sagt, dass es wohl eher kein Abstillen ist sondern nur ein Streik. Denn ich mag das Stillen noch garnicht hergeben...


    Ja, ansonsten ist er schon auch "schubig" gerade, nicht so gewohnt sonnenscheinig wie sonst. Er steht auch recht knapp vor dem Krabbeldurchbruch, wie mir scheint.


    Im Laufen stillen ist auch eine gute Idee, danke! Im Schaukelstuhl geht es zumindest manchmal.


    Wie kann ich denn die Milchproduktion aufrecht erhalten? Ich habe das Gefühl, je seltener ich stille desto weniger ist auch da, desto weniger wieder trinkt er. Hilft da pumpen, auch wenn kaum was kommt? Anlegen ist ja grad eher schlecht...


    Wenns nicht besser wird werde ich wohl morgen mal eine Stillberaterin fragen, heute komme ich nicht mehr dazu.

  • Hallo Telerana, mal gaaaanz weit hergeholt (und indiskret) die Frage: bist Du eventuell Schwanger? Darauf komm ich weil Du schriebst, er wirkt sehr ablehnend. Bei einer Freundin hatte sich das so geäussert,der MuMi-Geschmack änderte sich wohl schlagartig und irritierte das Kind... Sorry, gute Tipps hab ich leider nicht für Dich- ist bestimmt keine schöne Situation #knuddel

  • Pumpen hilft auch wenn nicht viel kommt :) Du kannst dir eine elektrische Pumpe in der Apotheke leihen auf Rezept vom KiA (das lässt sich oft auch nachreichen und du bekommst die Pumpe erstmal mit). Morgens kommt oft mehr als abends beim Pumpen. Direkt nach dem Duschen auch mehr als z.B. einach so. Eine Brustmassage vorher kann helfen oder während des Pumpens an der anderen Seite an der Brustwarze zwirbeln oder gleich an beiden Seiten gleichzeitig pumpen. Und dann wie du magst - entweder immer dann wenn er sollte oder noch nach dem Stillen hinterher oder eben auch nur 2-3 mal am Tag zusätzlich, je nach deinem Gefühl und wie er trinkt. Ich kann den Gedanken gut verstehen und den Eindruck hatte ich auch, dass die Milchproduktion sich schnell runter reguliert während eines Streiks.


    Es ist nur eine Frage des Durchhaltens Telarana. Du kannst warten :) guck, dass er genügend Flüssigkeit krieg, biet ihm die Brust an und auch Kuscheln so (dann eben im Schaukelstuhl, beim Tragen usw.) und ansonsten abwarten und Tee trinken. "Der kommt schon wieder" #knuddel

  • Das klingt auf jeden Fall schon besser als eingangs geschrieben! #top


    Ich glaub, Frau darf nicht den Mut verlieren und gleich aufgeben auch wenn zwischendurch ein Anflug von Verzweiflung kommt. Ich hab einfach manchmal mitgeweint, dass hat mir den Druck genommen


    Stilltee finde ich auch ganz gut. Was bei mir eine erhöhte Milchproduktion verursachte war Stillöl. Hab ich hin und wieder direkt nach dem Stllen und am Abend an beiden Brüsten gemacht. Am nächsten Morgen waren sie so voll, dass ich neben den Stillen Abpumpen musste.


    @MaidenMotherCrone: Gehen die elektrischen Pumpen gut? Hab eine Handpumpe, die ich anschließen könnte, nur irgendwie gruselt mir davor ausgesaugt zu werden #hammer

  • Ich finde, der Stilltee von Weleda funktioniert hervorragend, wohingegen anderer bei mir nicht viel macht.


    Was die Pumpen betrifft: ich find die elektrischen Pumpen schon gut. Besser als Handpumpen in jedem Falle. Sie sind auch unterm Strich wesentlich effektiver.

  • Hach danke euch ihr Lieben!


    ich bin vorsichtig optimistisch, dass es besser wird :)
    Gestern konnten wir nachmittags mehrmals ohne schreien stillen, er pullert wieder wie immer und auch heute ging das Stillen ganz gut. Er ist auch wieder besser gelaunt, ich hoffe das bleibt jetzt so.
    Stilltee besorge ich mir und ich pumpe auch etwas. Schwanger bin ich ziemlich sicher nicht 8o

  • Bei mir hat auch Malzbier super für die Milchproduktion geholfen (Karamalz und Konsorten).
    Aber es freut mich, dass es wieder bergauf geht. #super

  • Oh ja :)
    der Stillstreik wurde durch einen Abhaltestreik abgelöst und der junge Mann reagiert jetzt deutlich auf seinen Namen. Scheint wohl gerade viel zu passieren in dem kleinen Mensch...


    Danke euch nochmal für die Hilfe und die aufbauenden Worte #blume