Leistet der arbeitende Elternteil mehr als der zu Hause den Alltag schmeisst??

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  • Aber das kann man doch so nicht sagen.
    Gerade Babys, zumindest doch ein Grossteil schläft tagsüber.
    Und wenn man das mag kann man auch mal jemand anders mit dem Kinderwagen eine Runde laufen schicken.
    Bei gestillten Babys habe ich agepumpt und Mumi samt Baby mal bei meinen Eltern abgegeben.
    Natürlich kann das anders sein. Aber so reflexhaft, zuhause mit Kinder hat man _nie_ Pause, kann man sich _nie_ ausruhen, ist man _immer_ dran, das finde ich klingt so "opfermässig".
    Die Mutter, die sich zu Hause aufopfert *uäh*

    Naja, wenn das Kind das mitmacht, dann ist das ja gut. Ich musste mich "aufopfern", Alternativen gab's nicht. Oder ich hätte meine Tochter in Panik brüllen lassen müssen, das hätte ich nicht gewollt.
    Geschlafen haben beide nicht viel, mein Sohn dreimal eine halbe Stunde (im ersten Jahr) tagsüber, und meine Tochter nur bei mir.

    • Offizieller Beitrag

    Orange: ich sage ja, das es unterschiedlich ist :) Ich hatte nach der Geburt des Jüngsten eine Operation und mein Jüngster hatte einige Baustellen, da habe ich mir eine Rotkreuzhelferin organisiert, die ist mehrmals die Woche gekommen, hat Böden aufgenommen, die älteren Kinder beschäftigt und mir Wäsche gefaltet.
    Ich bleibe dabei, manchmal reichen 2 Personen nicht aus. Auch der Ausser Haus-arbeitende Partner hat nicht immer Ressourcen alles aufzufangen, auch der kann miese Zeiten haben auf der Arbeit. Dann ist es wirklich wichtig, dass man sich von Aussen zusätzliche Unterstützung holt.


    Manchmal habe ich den Eindruck, dass sich das nicht alle getrauen. Weil man doch "nur" zu Hause ist. Weil man "beweisen" muss, dass man genauso arbeitet zu Hause wie auf der Arbeit. Weil es andere doch auch hinbekommen.


    Weil es beinahe ein bisschen dazu gehört, dass man betont wie streng man es mit Kindern zu Hause doch hat. Hat man. Jeder weiss das wenn man mehre Kinder mit Magendarmgrippe zu Hause hat.
    Deshalb darf und muss man einfach alles an Unterstützung einfordern, abgreifen, in guten Zeiten aufgleisen, was man kann. Ohne schlechtes Gewissen.
    Kein "Oh, ich darf doch keine Haushaltshilfe haben, ich bin ja eh zu Hause, dass muss so gehen.....aber wenn der Partner von der Arbeit heimkommt, soll der mich dann gleich aus der Überforderung retten." Wenn es finanziell machbar ist...wieso nicht?


    Ansonsten: ich fand Babyzeit langweilig. #angst Ich hatte die im TT und dann ratzten die über stunden...nur unterbrochen von Stillpausen #angst #angst

  • Also nur fürs Protokoll:
    Ich hab hier weder den totalen Streß noch Langeweile :D
    Es mehren sich hier Posts, aus denen herausklingt, dass man zuhaus eine täglich furchtbare Schlacht zu schlagen hat 8I und dass das Leben mit Kindern nur anstrengend ist.
    Ich find nicht, dass das so ist oder so sein darf!
    Und wo es so ist, sollte sich möglichst irgendwas ändern am "drumherum".
    Diesen Anspruch hätte ich jedenfalls!

  • Kinder und Haushalt empfinde ich als wesentlich anstrengender als meine Arbeit. Weiß dein Mann denn was du alles machst und wie oft hat ER das schon gemacht, dass er sich so ein Urteil erlauben kann?

  • Schon komisch, wie es dann so viele User*innen in Elternzeit hier schaffen, einige Postings ueber den Tag verteilt zu schreiben. #pfeif


    Bin nicht in Elternzeit, aber für mein persönliches Gefühl von Belastung ist auch die Planbarkeit von Pausen relevant. In der Elternzeit hatte ich aufgrund der speziellen Frühchensituation tatsächlich tagsüber nahezu keine Pause, und wenn dann mal 5 Minuten, und vorallem nicht planbar. Mein Partner wußte hingegen, dass er bis auf ganz seltene Ausnahmen täglich von 13-14 Uhr Mittagspause macht, dazu noch eine Kaffeepause.


    Im Gespräch erlebe ich oft Mütter in Elternzeit, die sich völlig überlastet fühlen, und zwar nicht wegen der Kinder, sondern weil Elternzeit auch als Haushaltszeit definiert wird. Das kann man als Elternpaar so abstimmen, muss man aber nicht. Wir hatten die Vereinbarung getroffen, dass ich mich in meiner Elternzeit ums KInd kümmere, die Verteilung der Haushaltstätigkeiten blieb unverändert.

  • Hallo,


    "mit Kind an mir am PC sitzen" oder "schlafendes Kind spazierentragen" (gegens fahren hätten meine etwas gehabt) habe ich meistens nicht als "Pause" empfunden.


    Weil es in der Regel nicht die Arbeit war, die mich angestrengt hat, von der ich Pause gebraucht hätte -das konnte man sich gut einteilen oder gff. ignorieren. Es war diese permanente Nähe, das immer zur Verfügung sein, ständig einen anderen Menschen an mir spüren... DAVON habe ich ja keine Pause, auch dann nicht, wenn ich mit schlafendem Kind im tuch irgendwo sitze.
    Meine haben im ersten Lebensjahr alle bei Bodenkontakt geschrien als wären sie in Lebensgefahr, die konnten nur "an einem dran" leben, egal, was man machte.


    Ich habe es wirklich GERN gemacht, ich habe es geliebt zu tragen, zu stillen, zu kuscheln... und denke auch, daß ich da recht viel aushalten kann.
    Aber auch Dinge die man gerne macht, können anstrengen. Da schließt sich für mich absolut nicht aus.
    Ich spiele gerne Instrumente - aber irgendwann tun mir die Hände weh. Ich höre gerne Musik, aber irgendwann bin ich völlig überreizt usw. Ich gehe gerne wandern, aber irgendwann KANN ich nicht mehr und brauche Pause.


    Nach 10 Stunden fast ununterbrochenem Kontakt (meist Körperkontakt, wenn nicht dann doch zumindest emotionalen, daneben sitzen, innerlich beim Kind sein...) war ich einfach froh, mal ein Viertelstündchen nur MICH zu spüren.


    Klar, wenn man Kinder hat, die tatsächlich die meiste Zeit schlafen oder sich von anderen ausfahren lassen, mag das anders sein, meine gehörten allerdings alle vier nicht in diese Kategorie und zum ausfahren hätte ich auch niemanden gehabt. Irgendwelche Schüler, die das gerne mal gemacht hätten, waren ja in der Schule, die Großeltern arbeiteten alle noch....


    Ich war wirklich froh, daß mein Mann die kdienrbetreuung selbstverständlich als "Arbeit" angesehen und entsprechend gewürdigt hat. Dazu gehörte AUCH, daß er es völlig normal fand, dass er wenn er da war, auch mal dafür sorgte, daß ich mal ohne "Kind am Leib" sein konnte und so nach meinem Gefühl "Pause" hatte.
    Wie schon weiter vorne geschrieben Wäre man Tagesmutter, würde es auch als Arbeit zählen.


    Spannend war: die Betreuung von 4 eigenen Kindern wurde in unserem Umfeld von sonst kaum einem als "Arbeit" angesehen. Ist halt so, selber schuld, es gibt je Krippen. Die Betreuung von EINEM Tageskind wurde dagegen durchaus als solche wahrgenommen.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, ich fand (und finde) meine Kinderzeit nicht eine "tägliche Schlacht" - aber mein Arbeitsalltag (durchaus intensiv, stressig und mit einer Menge Planungsänderungen) ist dennoch irgendwie erholsamer: das mag zu einem nicht unwesentlichen Teil an den echten Pausen liegen, wo auch keine ungemachte Küche im Hintergrund ein permanent schlechtes Gewissen macht, sondern wo ALLE sich die Zeit nehmen und geplaudert wird, unter Erwachsenen. Wenn frau eine knifflige Aufgabe lösen muss, kann sie sich ausklinken, Telefon umleiten, Bürokollegen um Ruhe bitten - wann hat Eure Dreijährige das letzte Mal drauf reagiert, wenn Ihr gesagt habt: "Warte Schatz, Mama macht nur noch kurz hier den Abfluss frei, dann hilft sie dir, Püppchen das neue Kleid anzuziehen"?


    Liebe Grüsse


    Talpa


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand die Zeit, bevor die Kinder in Kindergarten und Schule musste so schön, weil wir frei waren. Wenn ich keine Lust hatte zu Hause den Abwasch zu machen, dann gingen wir halt weg ^^ Ich war oft mit den Kinder bei meinen Eltern oder bei Freundinnen, oder im Wald. Da wurde nichts schmutzig, der Haushalt blieb halt Haushalt und wenn ich Erwachsene wollte, dann ging ich halt mit der Rasselbande zu denen. Ich konnte jeden Tag die Augen aufschlagen und überlegen zu was wir Lust hatten. Zoo? Schwimmbadbesuch? Stadtbummel? Da gab es niemand, dem ich Rechenschaft ablegen musste oder fragen. Erst mit dem Eintritt in den Kindergarten wurde das anders. Ich vermisste unsere Freiheit und Spontanität. Da fühlte ich mich oft etwas einsam zu Hause. Zum "Türsteher" degradiert (das war noch bevor man Blockzeiten eingeführt hatte" und ich Kinder gefühlt im Stundentakt losschickte oder empfangen habe)


    Wir haben zum Glück ab Mittwoch Schulferien und ich bin ja meine eigene Chefin, da können wir wieder losziehen wie wir wollen. Als ich da noch Grossteils Familienfrau war, erlebte mein Mann eine ganz schlimme Situation auf der Arbeit, bei der man ihn für Fehler eines anderen verantwortlich macht und schliesslich ganz hässlich kündigte. Er war sehr neidisch auf mich. Und wollte dann auch unbedingt tauschen, was aber nicht so einfach war. Jetzt arbeiten wir halt beide von Zuhause aus und versuchen vom beidem das Beste zu geniessen.

  • Huhu!


    das mag zu einem nicht unwesentlichen Teil an den echten Pausen liegen, wo auch keine ungemachte Küche im Hintergrund ein permanent schlechtes Gewissen macht, sondern wo ALLE sich die Zeit nehmen und geplaudert wird, unter Erwachsenen. Wenn frau eine knifflige Aufgabe lösen muss, kann sie sich ausklinken, Telefon umleiten, Bürokollegen um Ruhe bitten


    Das geht aber eben nicht in allen Jobs! Es gibt schon auch Tage, wo ich im Job nicht mal Zeit habe den Tampon zu wechseln. DIe gab es zu Hause aber auch. Es gab auch Tage, an denen ich mich geschämt habe, dass ich im Job ne laue Kugel schiebe, während mein Mann vermutlich zu Hause keine Zeit hatte seinen Tampon zu wechseln ... oder so.
    Alles in allem hängt die Antwort auf diese Frage von unzähligen Faktoren ab, wie ja schon einige schrieben. Am vermutlich Wichtigsten ist meiner Meinung nach der Faktor Selbstbestimmung: Kann ich frei entscheiden bei dem, was ich tue? Fühle ich zumindest ein bisschen Freiheit? Habe ich einen gewissen Rahmen, innerhalb dessen ich entscheiden kann? Oder ist alles völlig fremdbestimmt und entzieht sich meinem Einfluss? Das Fehlen von Selbstbestimmung macht m.E. einen großen Teil des "Ichleisteverdammtnochmalmehr"-Gefühls aus, weil dann jede Tätigkeit zur Belastung wird und keinen Spaß mehr macht. Wie selbstbestimmt der Job als Mutter ist, hängt vom Kind, von den Einstellungen der Mutter, vom sozialen Netz etc. ab. Wie selbstbestimmt Hausarbeit ist, hängt aber auch zum großen Teil von der eigenen Erwartungshaltung, der Größe des Haushalts, Zahl der Kinder etc. ab. Das kann man nicht pauschalisieren.


    lg - roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

    • Offizieller Beitrag

    Spannend grad bei uns:
    Mein Mann ist bis heut auf Dienstreise, ich daheim allein mit dem Muk.
    Er kommt heut wieder und es geht darum, wer den Einkauf macht.
    Er meint, er solle das machen, er war ja "nur" auf Arbeit und konnte nachts schlafen. Ich meinte, ich solle es machen, ich war ja "nur" daheim und musste nicht viele Stunden beim Kunden sein.


    Man kann also auch andersherum uneinig sein. ;)


    (Und ich werde einkaufen!)

  • Spannend grad bei uns:
    Mein Mann ist bis heut auf Dienstreise, ich daheim allein mit dem Muk.
    Er kommt heut wieder und es geht darum, wer den Einkauf macht.
    Er meint, er solle das machen, er war ja "nur" auf Arbeit und konnte nachts schlafen. Ich meinte, ich solle es machen, ich war ja "nur" daheim und musste nicht viele Stunden beim Kunden sein.


    Man kann also auch andersherum uneinig sein. ;)


    (Und ich werde einkaufen!)


    #angst in 2 jahren bist du ihm dankbar.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Viel wichtiger, als sich gegenseitig aufzurechnen, wer mehr oder weniger macht finde ich, dem anderen auch zu gönnen, dass er möglicherweise "weniger" oder "weniger anstrengende Sachen" zu tun hat als man selbst. ist doch schön, wenn der Partner oder die Partnerin auch entspannen, ausruhen kann, es gut hat! Wenn man das nicht erträgt, sollte man vielleicht an der klassischen "Frau-ist-100%-zu-Hause und Mann-ist 100%-erwerbstätig" etwas ändern (oder an dem Modell, das man zu Hause praktiziert und zu Unzufriedenheit führt). Bevor immer geschrien wird, dass das aus irgendwelchen Gründen ja immer gar nicht geht, überlegen, ob es vielleicht doch möglich ist. Oder eben die Rollen tauschen. Oder versuchen, mit geringerem Verdienst klar zu kommen, dann eben beim Lebensstil und den Konsumgewohnheiten Abstriche machen.


    Dass viele Mütter zu Hause supergestresst und überanstrengt sind, fällt mir in unserem Umfeld auch auf, und ich frag mich oft, ob das wirklich sein muss - oder da auch die Ansprüche an sich selbst , Erziehung und Haushalt alles picobello zu schaffen, nicht vielleicht viel zu hoch sind. Warum ist das nur so? Das Leben soll schön sein, gerade auch mit kleinen Kindern! Wenn Kinder sich immerzu nur als Stressfaktor für die Eltern erleben (wird hier gern auch in Gegenwart der wach in der Karre sitzenden Kinder erzählt: "mein Kind ist sooo anstrengend!"), ist das ja eigentlich auch nicht so angenehm für sie.


    Hagendeel

  • Ja, die Abgründe der Erschöpfung sind tief .... am Anfang kann man/frau noch gar nicht absehen wie weit das noch runter geht... #pfeif

    Es gab auch Tage, an denen ich mich geschämt habe, dass ich im Job ne laue Kugel schiebe, während mein Mann vermutlich zu Hause keine Zeit hatte seinen Tampon zu wechseln ... oder so.

    #lol Danke dafür!

  • Hallo,


    Nur mal so nachgedacht... wenn "Stillend mit Kind am PC-Sitzen" oder "Mit den Kindern in den Zoo gehen" für mache ausreichend "Pause" ist ... würdet ihr bei Erzieherinnen/Tagesmüttern ähnlich denken?



    Wenn sie mit den Kindern einen Ausflug machen, brauchen sie keine Mittagspause, denn ihre Pause hatten sie ja schon? Oder wenn sie mal mit einem Kind auf dem Schoß 5 Minuten auf der Gartenbank sitzt und mal nicht rumrennen müssen, dann ist das doch nett und eher Pause als Arbeit ... ?


    Für mich heißt "Pause von einer Sache" dass ich in dieser Zeit WIRKLICH meine Ruhe habe. Daß ich eben nicht nur mal ein paar unberechenbare Minuten frei habe, eher das nächste Kind ruft und ich hingehen muss. Und in denen ich versuche entweder wenigstens einen Teil des anfallenden "Drumrums" in den Griff zu bekommen oder auch ein kleines bisschen meines Kommunikationsbedürfnisses zu stillen - innerlich aber immer irgendwie im "Bereitschafst-Modus". Keine Zeiten, in denen ich zwar mal mal rein körperlich gerade mal nichts leisten muss, aber emotional trotzdem "gebunden" bin (ich war das zumindest beim stillen immer).
    "Pause von" muss nicht "nichts tun" heißen., es kann durchaus auch ein Tätigkeitenwechsel sein - wenn ich eben in der Zeit für diese erste Sache nicht (mehr) verantwortlich war.


    (Bei uns war es allerdings auch so, daß jeder eher das Gefühl hatte, der andere hätte den anstrengenderen Part - was zum Glück dazu führte, dass wir uns unsere Pausen gegönnt und ermöglicht haben)

  • Bei uns war nur der Große ein 24 h Kind, bei dem ich wirklich auf die Uhr schaute, wann die "Ablösung" endlich eintrifft.


    Ich kenne es von uns (aber auch von anderen Familien) aber sowieso so, dass der ferngebliebene Elternteil Zeit mit den Kindern verbingen wollte! In der Regel sind sie ja irgendwann im Bett und es bleibt nicht viel Zeit für ein Beziehungspflege für das arbeitende Elternteil.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Dass viele Mütter zu Hause supergestresst und überanstrengt sind, fällt mir in unserem Umfeld auch auf, und ich frag mich oft, ob das wirklich sein muss - oder da auch die Ansprüche an sich selbst , Erziehung und Haushalt alles picobello zu schaffen, nicht vielleicht viel zu hoch sind.


    Also ich kann nur für mich sprechen, aber ich bin gestresst, wenn ich ständiges Babygeschrei ertragen muss. Bei Kindergeschrei auch, aber da nur, wenn es länger anhält. An den Haushalt habe ich keine großen Ansprüche, da kommt dann höchstens das schlechte Gewissen dazu, dass ich so wenig mache, weil ich überhaupt keine Lust dazu habe.


    Warum ist das nur so? Das Leben soll schön sein, gerade auch mit kleinen Kindern! Wenn Kinder sich immerzu nur als Stressfaktor für die Eltern erleben (wird hier gern auch in Gegenwart der wach in der Karre sitzenden Kinder erzählt: "mein Kind ist sooo anstrengend!"), ist das ja eigentlich auch nicht so angenehm für sie.


    Ja, es ist nicht schön, aber so ist es halt bei manchen. Da nützt es mir auch nichts, wenn mir jemand erzählt, dass ich ein schönes Leben habe. Ich freue mich auf die Zeit, wenn ich kein Baby mehr habe, das ständig schreit, weil es sich noch nicht anders ausdrücken kann und bei dem man immer reagieren muss, weil es nicht einfach so zu schreien aufhört.


    Und manche Kinder sind auch wirklich soooo anstrengend. Mein drittes Kind ist ja das zufriedenste von den dreien und da bin ich tatsächlich auch oft entspannt und kann oft die Zeit genießen, in der ich mit Baby zu Hause bin. Aber manchmal, wenn er dann doch mal wieder so eine Phase hat, wo er immer wieder losschreit und man es ihm nicht Recht machen kann, dann weiß ich wieder genau, wie es sich bei den anderen beiden angefühlt hat. Da war ich irgendwie in ständiger Alarmbereitschaft, weil es ja nur eine Frage der Zeit war, bis dem Kind wieder was nicht passt, so dass ich es auch weniger genießen konnte, wenn es gerade einen guten Tag hatte, weil ich dem Frieden nicht getraut habe.

  • Nochmal zu den anstrengenden Kindern: Man weiß natürlich nicht, ob wirklich die Kinder so anstrengend sind oder ob die Eltern einfach die Bedürfnisse nicht so gut erkennen können und dadurch nicht so gut auf das Geschrei reagieren können. Ich gehe auch davon aus, dass es bei mir mit den ersten beiden Kindern besser geklappt hätte, wenn ich mehr Erfahrung gehabt hätte, aber die hatte ich eben nicht.

  • Man muss hier aber auch drauf achten, dass das Daheimbleiben eben auch Kosten verursacht in der ausbleibenden Rentenvorsorge etc. Das sollte man bei der Rechnung nicht vergessen! Ich sage das nur, weil es gehaltstechnisch im Monat gesehen es vielleicht so aussehen mag als "lohne" sich die Arbeit kaum (weil vom Geld fast nichts ueber bleibt, wenn man Kinderbetreuung etc abzieht), aber man muss dann eben auch Gehaltssteigerungen auf Grund von Erfahrungsjahren sowie Rentenvorsorge etc beruecksichtigen.


    Ergänzend:
    Genau hinschauen, wer auf welche Altersvorsorge verzichtet. Wenn die Eltern verheiratet sind und keinen Ehevertrag haben, werden ja die Rentenanwartschaften mehr oder weniger aufgeteilt.


    Für mich heißt "Pause von einer Sache" dass ich in dieser Zeit WIRKLICH meine Ruhe habe.


    Genau. Ruhe von und Ruhe zu. Freiheit von und Freiheit zu.

  • Ich denke eines der Zauberwörter heißt Wertschätzung. Und zwar beiderseitig.


    Fragst Du Deinen Mann aktiv wie sein Tag war, was er so gemacht hat? Wenn er stressige Zeiten hat, unterstützt Du ihn dann da durch zu kommen indem Du ihm eben nicht gleich die Kinder übergibst oder ihn mal zum Sport schickst oder sowas, schmuggelst mal etwas in seine Brotdose das ihm ein Lächeln aufs Gesicht zaubert? Ich rede jetzt von Schokolade oder sowas.


    Ich denke nämlich Dein Mann denkt genau andersherum, das Du nicht siehst was er leistet und das auch er anstrengende Tage hat und dann kommt er nach Hause, will nur 10 min abschalten und es wird ihm gleich ein Kind in die Hand gedrückt, das Haus ist in einem sehr bewohnten Zustand und Du bist wahrscheinlich auch nicht die glücklich lächelnde Hausfrau aus der 50ger Jahre Werbung. Sei ehrlich, ein schönes nach Hause kommen ist das tatsächlich nicht.


    Mein Noch-Mann und ich haben uns immer ganz bewusst erstmal hin gesetzt und nen Kaffee getrunken und kurz den Tag bequatscht. Und dann konnte es weitergehen. Vielleicht wäre sowas schon mal ein Anfang bei euch.
    Man kommt so schnell in eine Spirale.


    Man wertschätzt sich nicht, man rechnet auf, man gönnt nicht mehr. Jeder übertrumpft den anderen darin, wie anstrengend das eigene Leben ist und wie leicht das des Anderen.


    Und einer muss anfangen das zu durchbrechen. Oder eben tatsächlich eine Paarberatung.

  • Ich denke nämlich Dein Mann denkt genau andersherum, das Du nicht siehst was er leistet und das auch er anstrengende Tage hat und dann kommt er nach Hause, will nur 10 min abschalten und es wird ihm gleich ein Kind in die Hand gedrückt, das Haus ist in einem sehr bewohnten Zustand und Du bist wahrscheinlich auch nicht die glücklich lächelnde Hausfrau aus der 50ger Jahre Werbung. Sei ehrlich, ein schönes nach Hause kommen ist das tatsächlich nicht.


    Mein Noch-Mann und ich haben uns immer ganz bewusst erstmal hin gesetzt und nen Kaffee getrunken und kurz den Tag bequatscht. Und dann konnte es weitergehen.


    Hattet ihr da Kinder?

    Wenn mein Mann 10 Minuten nach der Arbeit entspannen will, dann soll er das machen, bevor die Kinder ihn sehen können. Wenn ich mit den Kindern zuhause bin und er dann heimkommt kann er unmöglich von uns erwarten, dass ich ihm Exklusivzeit widme.