Jede Nacht Terror mit fast-Neunjährigem

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo zusammen...


    ich muss mich gerade mal auskotzen, ich mag sowas von nicht mehr!

    Mein Großer hat lange komplett im
    Familienbett geschlafen, mit vier haben wir eingeführt, dass er in seinem Bett einschläft und dann irgendwann zu uns kommt. Das war schon ein Drama. Glücklich sind wir damit schon lange nicht mehr, weil wir einfach extrem schlecht schlafen mit ihm im großen Bett. Er schläft wie ein Helikopter, schlägt und tritt um sich und schläft am liebsten halb auf uns. Wir können so nicht gut schlafen, ich bin nachts teilweise echt aggressiv geworden, weil er ständig tritt und drängelt. (Und zwar wirklich schmerzhaft.) Mir geht es damit nicht gut, ich habe z. T. dreimal in der Woche Migräne, die ich mit Triptane bekämpfe, Verspannungen, Rückenschmerzen usw.
    Zudem wird es immer extremer, er kommt oft schon abends um elf zu uns. Ihn einfach wieder rüberschicken endet JEDES Mal mit Geschrei und sehr unschönen Szenen. Er brüllt das ganze Hsus zusammen, bepöbelt uns unflätig usw. Das ganze hat sich in den letzten Monaten extrem zugespitzt.


    Grundsätzlich verstehe ich, dass er es gemütlich bei uns findet und gerne kuschelt. Allerdings haben wir auch Bedürfnisse, dazu gehört ein halbwegs erholsamer Nachtschlaf. Zudem möchte ich tatsächlich auch mal unser Bett einfach für uns haben, wir haben theoretisch auch noch sowas wie "Privatleben". So haben wir uns überlegt, für jedes Kind eine Kuschelnacht einzuführen. Da darf das Kind dann abends direkt inkl. Bettzeug ins große Bett ziehen und sich da ausbreiten. Ganz gemütlich, ohne dass wir motzen, sondern so dass es für alle nett ist. Weil es eben nur ein Tag pro Kind in der Woche ist, das wäre völlig okay.
    Tja, mit der Kleinen klappt es super. Wenn sie rüberkommt, bringe ich sie zurück in ihr Bett, streichle ihr zweimal den Rücken und gehe wieder in mein Bett. Und mit meinem Großen hatten wir von acht Nächten jetzt fünf Nächte lang übelstes Theater.
    -1 Nacht habe ich ihn zurückgebracht und mich zu ihm gelegt und bin eingeschlafen, da könnte ich mich nach einer Stunde zurückschleichen.
    -1 Nacht hat er durchgeschlafen, nachdem er die Nacht davor drei Stunden Terror gemacht hat.
    -1 Nacht hat er bei einem Kumpel geschlafen.


    Ansonsten kommt er rüber, ich bringe ihn zurück und dann geht das Gebrüll los. Er will kuscheln, er kann nicht allein schlafen usw. Das Ganze tatsächlich dann wirklich gebrüllt, von wüstem Gepöbel begleitet, mit Beschimpfungen und Drohungen. Es eskaliert jedes Mal, weil ich nach anderthalb Stunden Gebrüll nachts die Nerven verliere, meinem Mann geht es genauso. Aktuell sitze ich hier schon wieder total kaputt, müde und traurig im Zimmer meines Sohnes.
    Wir können nicht mehr!!! Aber was sollen wir machen? Any idea?


    -Einzige Möglichkeit für meinen Sohn ist unbeschränkter Zugang im unser Bett, das kommt für uns nicht wirklich in Frage.
    -Lichterkette in seinem Zimmer an/aus bringt nichts.
    -Sein heißgewünschtes Hochbett haben wir letzte Woche abgebaut, weil er sagte, er könne in dem "Scheiß-Hochbett" nicht schlafen.
    -Mittlerweile bleiben wir abends wieder in seinem Zimmer bis er schläft, das mache ich grundsätzlich ja gerne, wenn er das braucht. Aber auch das führte schon zur Eskalation, weil er dann zum Teil auch nach einer Stunde anfing rumzuschreien, wir dürften nicht rausgehen.
    -Geschwisterbett ist keine Lösung, hatten wir im Urlaub, da schrie er rum, er könne nicht schlafen, weil die Kleine so laut atmet. (Schwachsinn, mein Manm schnarcht echt fies, das stört ihn null.)
    -Er muss durchaus nicht allein im Wald übernachten, die Zimmertüren sind nachts offen und er schläft etwa 6 Schritte von unserem Bett entfernt.


    Ansonsten ist er durchaus ein pfiffiges Kerlchen, hat eine Menge Freunde, ist in Schule, Hort und beim Fußball ein sozialkompetenter Sonnenschein. Er fuhr begeistert und problemlos zu Kindergartenreisen, mittlerweile zu Hortreisen und vor zwei Wochen gerade fünf Tage zur Klassenreise. Er musste noch NIE gegen seinen Willen woanders schlafen, seit drei Jahren schläft er gerne bei den Großeltern, wenn es passt, seit einem halben Jahr begeistert bei seinen Freunden. Mit einem Freund und dessen Eltern fährt er auch mehrtägig an die Ostsee. All das völlig problemlos.


    Und hier zu Hause geht gar nix, ich habe mittlerweile Magenschmerzen, wenn es abends wird. Wir können nicht mehr, ich hasse die Art, wie wir nachts mit ihm reden, wir werden laut usw. Ich würde mittlerweile so wütend, dass ich Angst habe, dass mir irgendwann die Hand ausrutscht, wenn er hier nachts rumbrüllt und uns mal wieder als gemeine Arschlöcher bezeichnet. Wir sind soooo müde!


    Ach so, Matratze im Schlafzimmer bringt nix, er will ja in unserem Bett schlafen.


    Es ist so eine verfahrene Scheiß-Situation. Er tut mir auch leid, sicher macht er das nicht, um uns zu terrorisieren, aber wir haben doch auch irgendwie noch Rechte und Bedürfnisse?! Ich bin gerade so verzweifelt und traurig.
    Aktuell ist er auch tagsüber ein kleiner Vulkan, der wg. Kleinigkeiten ausrastet. Ich habe es bisher auf's Alter geschoben, höre von Gleichaltrigen ähnliches. Unsere nächtlichen Dramen sprengen aber jeden Rahmen #heul


    Sorry, ist etwas wirr, glaube ich.


    Danke für's lesen und gute Nacht!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Wie reagiert er denn über Tag, wenn du mit ihm darüber sprichst?


    Ich habe hier einen zehnjährigen der nicht gerne alleine schläft. Im Moment haben wir das Problem gerade nicht, weil er sich mit dem großen Bruder ein Zimmer teilt, was nur abgeteilt ist. ( sind im Prinzip schon zwei Zimmer, er empfindet es aber als eins.)
    Dieses Wochenende war der Große feiern und über Nacht weg. Der Knirps kam gegen elf über und meinte : er hätte irgendwie Angst.


    Da das aber so ein Wibbelfutt ist, ist mein Mann runter aufs Sofa.


    Das geht mal eine Nacht, aber ständig wäre keine Option.
    Dann bringe ich ihn auch wieder über und mache ihm das Radio an. Es hilft wenn es nicht ganz ruhig ist, Licht hat er eh immer an.


    Ich würde mal herausfinden woran es liegt, wirklich nur schmusen, doch Angst oder noch was anderes.
    Und dementsprechend Lösungen suchen.


    Wobei aber bei mir sofort Schluss wäre ist das austicken dabei. Der ist neun Jahre alt, kein Kleinkind mehr und da wäre Schluss mit * ich bleibe noch ein paar Minuten bei dir*. Da war ich schon immer konsequent.

  • Tagsüber ist er da durchaus recht verständig.


    Darf ich mal fragen, inwiefern sofort Schluß wäre, wenn er austickt? Was tätest Du dann? Wenn ich einfach wieder ins Bett gehe, brüllt er das Haus zusammen und kommt durchaus einfach mit.


    Danke für deine Gedanken!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Puh ich bin relativ sprachlos. Das hört sich unglaublich anstrengend an.


    Ich würde das nicht mitmachen. Wenn das mit der Kuschelnacht nicht klappt wäre meine Alternative das er ausschließlich und ohne Ausnahme in seinem Bett bleibt. Dieses unflätige Anpöbeln und Drohen 8I würde ich unterbinden und sanktionieren, warum lasst ihr euch das gefallen? Er ist 9 Jahre alt und echt kein Kleinkind mehr. Auch das mit dem "scheiß Hochbett", was ist das bitte für ein Umgangston? Ihr seid doch nicht seine Kumpels von der Straße.
    Also es mag sein das das ein schwieriges Alter ist, dennoch ist mein Verständnis vorbei wenn mein Sohn mich als Arschloch beschimpfen würde. Und du machst dir Gedanken wie ihr nachts mit ihm redet??? Ihr seid ja bewundernswert leidensfähig. 8I  
    Nicht nur die Bedürfnisse der Kinder, auch eure Bedürfnisse sind wichtig. Bis zu einem gewissen Alter ist es ja gut und richtig wenn man sich da etwas hintenanstellt, aber ich finde, ihr braucht da in dem Fall echt kein schlechtes Gewissen haben. Auch ihr habt das Recht zu schlafen.


    Ich würde mit ihm reden, tagsüber, in Ruhe, sagen das ich Schlaf brauche, Alternative 1 nochmal erklären, Kuschelnacht, evt. nochmal Alternative 2 anbieten wenn ich das Gefühl habe er kann nicht allein schlafen, aus welchwn Gründen auch immer, das wäre eine Matratze o.ä. mit im Schlafzimmer. Wenn beides nicht genehm würde ich ihn ersatzlos immer!! zum schlafen in sein Zimmer packen und das echt durchziehen.
    Ich würde auch klarmachen das sämtliche Kompromisse die ich eingehe ersatzlos und umgehend gestrichen werden wenn noch einmal Ausraster, Schimpfwörter oder Schreierei vorkommen. Ich mag nämlich nicht mit jemandem in einem, meinem!! Bett schlafen der mich beschimpft. Und er schläft bestimmt auch nicht so gern neben Arschlöchern. #yoga


    Das wäre definitiv mein Weg.


    Eine gute Lösung wünsche ich euch.

  • Danke Tortellini! Ich bin gerade sehr froh, dass Ihr das ähnlich seht, hatte etwas Angst, hier rechtfertigen zu müssen, warum er nicht komplett in unser Bett darf.


    Aber auch an Dich die Frage, WIE unterbindest Du das denn?! Nein, so ist hier nicht der normale Umgangston, ganz klar. Aber wie bekomme ich einen tobenden Neunjährigen dazu, in seinem Bett zu bleiben?!


    Und wie sähen Sanktionen aus, die keine zusammenhanglosen Strafen sind?

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Ich bin da bei Tortellini.


    Hier hilft: ein ruhiger, aber sehr bestimmter Ton.
    * Du bleibst in deinem Bett, wir haben da drüber gesprochen und so diskutieren ich nicht mit dir.*


    Kommt er hinterher, gehst du wieder mit ihm ins Zimmer.
    Der macht das weil du inkonsequent rüber kommst.


    Ich würde ihm das aber über Tag noch mal sagen.
    Das es das nicht mehr so gibt. Und es dir egal ist wie laut er meint austicken zu müssen.


    Dir stehen wahrscheinlich ein paar anstrengende Nächte bevor, aber da musst du durch. So kann man sich ja gar nicht mehr übers eigene Kind freuen, wenn es mal nachts schmusen will.

  • Beim Duracellmädchen würden Konsequenzen, wie räumliche Trennung helfen. Also wer hier brüllt und pöbelt, muss in seinem Zimmer bleiben.


    Ich habe den Eindruck, dass ihr da in einem Manchtkampf drin seid. Die Frage ist, worum geht's eigentlich. ich denke nicht, dass es ums schlafen geht, wenn er sonst gerne und problemlos woanders schläft.


    Ansonsten schließe ich mich Tortellini und Elli Blume an. "Wer pöbelt, mit dem teile ich nicht mein Bett!" Das würde ich als allererstes einführen....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Sanktionen braucht es da nicht.


    Bleib klar bei dir, du kannst und willst das so nicht leisten.


    Egal wie laut er wird, bleibe ruhig und bestimmt.


    Mantraartig sagen: * wer meint brüllen zu müssen, darf nicht mehr in mein Bett.*


    Ich würde aber nicht eher ins Schlafzimmer gehen bis das durch ist, im Notfall pack dir einen Stuhl und ein Buch in den Flur.

  • Ruhiger bestimmter Ton ist es eigentlich. Jedenfalls die erste halbe Stunde lang.


    Leslie, und wie setzt du die räumliche Trennung durch? Dafür müsste ich ihn einschließen (was natürlich gar nicht geht!) ansonsten muss ich in seinem Zimmer bleiben und ihn daran hindern ins Schlafzimmer zu Stürmen und dort Rambazamba zu machen.


    Ach, meine Nachfragen klingen so unwillig, so meine ich das nicht. Bloß bin ich theoretisch genau bei Euch, aber wie mache ich das praktisch?

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Schlafzimmer abschliessen?
    Du bleibst natürlich im Flur, pack dir Oropax in die Ohren, dann lässt sich die Lautstärke besser aushalten.


    Ich glaube du musst das nur einmal so durchziehen. Am nächsten Tag einmal sagen, das du kein Problem damit hast das jetzt jede Nacht zu machen, das aber Kinder die sich so benehmen nicht mehr mit ins Bett dürfen.
    Dadrüber kann er ja mal nachdenken.


    Klappt es, dann lasse ihn mal bei euch schlafen und lobe ihn.


    Edit: was ist denn wenn dein Mann mal energisch auftritt und ihn ins Zimmer zurück bringt?

  • Mir fällt auf, dass du betonst wie viel und problemlos er auswärts übernachtet. Im KIga-Alter schon und jetzt auch relativ viel für einen Grundschüler. Vielleicht ist das doch ein bißchen viel für ihn? Ich finde ja mehrtägige Kiga-Ausflüge absurd, weiß aber, dass es in manchen Regionen üblich ist. Ist mir nur aufgefallen, dass es da eine Diskrepanz gibt. Vielleicht holt er sich die Nestwärme zum Ausgleich nun umso mehr zuhause? Ich würde die Auswärts-Übernachtungen vielleicht etwas reduzieren.

  • Hanna, bis er sechs Jahre alt war, ist er lediglich dreimal auf Kindergartenreise gewesen, jeweils drei Tage lang mit Riesenbegeisterung.
    Seit er sechs ist, schläft er alle paar Wochen mal bei den Großeltern oder bei Oma nebenan. Jeweils dort mit im großen Bett. Dass er bei Kumpels schläft, hatten wir erst im letzten halben Jahr, insgesamt dreimal und er war bisher zweimal mit seinem Freund an der Ostsee. Ach so, er fährt in den Sommerferien immer für drei Nächte auf Hortreise und war jetzt in der dritten Klasse zur Klassenreise. Ehrlich gesagt, übernachten sämtliche Kinder in meinem RL schon deutlich länger bei Freunden, bei Großeltern sowieso.
    Ich kann mir ernsthaft nicht vorstellen, dass es fehlende Nestwärme ist, wenn er alle paar Wochen mal auf eigenen Wunsch woanders schläft. Findest du das ernsthaft viel für einen Grundschüler? Wie gesagt, bis zum sechsten Geburtstag hat er lediglich die KiGa-Reisen gemacht und sonst jede Nacht mind. teilweise in unserem Bett verbracht.


    Elli, mein Mann und ich sind unweigerlich beide beteiligt, das macht keinen Unterschied. Letzte Nacht hat mein Mann ihn wirklich entnervt angebrüllt, weil wir einfach fertig sind. Nützt nix. Letztlich saß ich als Wachhund in seinem Zimmer, bis er irgendwann geschlafen hat.


    Wir ziehen das ja so durch, aber es nimmt kein Ende... Also dran bleiben...seufz.


    Danke für eure Ideen, mir hilft es schon total, dass ich hier jetzt nicht zu hören bekomme, wie unrabig es von uns ist, dass er in seinem Bett schlafen soll.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Meine Konsequenz wäre, dass ich am Tag dann keine Lust und Energie hätte um irgendetwas mit dem Kind zu tun. Läuft es hingegen gut und bin ch ausgeruht unternehme ch gerne etwas mut dem Kind. Also positiv verstärken.


    Das klingt extrem anstrengend, erstaunlich, das hr das so lange durchgezogen habt.

    Grosser Sohn: Nov. 02
    Mittlere Tochter: Juni 05
    Kleine Tochter: Juni 09

  • Hallo,


    O weh, da ist schwierig für euch alle.


    Ich weiß, dass alle meine Kinder so bis 12 regelmäßig das Familienbett gebraucht haben. Um aufzutanken, um sich nahe zu fühlen, um Albträume und Ängste los zu werden...


    Gerade in dem Alter hatten meine Kinder diffuse Ängste. Sie konnten gar nicht sagen, wovor, andere hätten vielleicht gedacht, sie tun nur so. Dazu kamen große Verlustängste und daraus folgende riesige unaushaltbare Einsamkeitslöcher, weil ihnen die Endlichkeit des Lebens plötzlich knallhart bewusst wurde. Aber auch das konnten sie erst viel später in Worte fassen, zu der Zeit war ihnen selber nicht so recht bewusst, was sie bedrückte udn warum sie uns brauchten. Aber die Ängste waren wirklich da und ließen sie schlecht schlafen oder mit "komischen Gefühlen" wach liegen.


    Gefühle sind irrational und die Reaktionen darauf auch. Mein Großer hat mit "tot stellen" reagiert (er hätte zu uns gedurft und konnte sich aber nicht bewegen, das Schlafzimmer - und damit wir - waren unerreichbar fern - und war dafür am nächsten Tag völlig durch den Wind), andere ticken vielleicht gleich aus...
    Wie gesagt, wirklich in Worte fassen konnten sie das erst Jahre (!) später. Da waren wir im Rückblick froh, daß es Platztechnisch bei uns zum Glück kein Problem war, ein großes Familienbett + Zusatzmatratze zu haben.

    Auswärts übernachten war kein Problem, erstens sind sie dann meist so spät eingeschlafen, daß sie in der Nacht "keine Zeit" für Ängste hatten und morgens dafür todmüde waren. Keine Dauerlösung, fürchte ich... Und zweitens haben sie bei Oma, bei den Pfadfindern, auf Klassenfahrten ... nie alleine irgendwo geschlafen. (Auf Klassenfahrten hatten meine Mädels regelmäßig Heimwehkinder im Bett, damit diese sich nicht so einsam fühlen mussten und haben sie getröstet).


    Aber ich kann natürlich auch gut verstehen, dass ein erholsamer Schlaf für euch wichtig ist. Es nützt ja auch nichts, wenn das Kind ausgeschlafen ist und ihr dafür am Limit seid.


    Ich würde trotzdem, nein deswegen nach Lösungen suchen, die die Bedürfnisse von euch allen ernst nehmen - eure natürlich, aber auch die des Kindes. Zuerst mal aufhören, mit dem "einfachen" Geschwisterkind zu vergleichen, da kann das Kerlchen nur verlieren und hat gleich noch ein paar nächtliche Minuspunkte mehr. Ob wir wollen oder nicht, so was merkt man unserem verhalten an.
    Menschen SIND nun mal verschieden, auch bei Erwachsenen gibt es welche, die lieber für sich schlafen und welche, die den Partner am liebsten umklammert halbten möchten.


    Sachen wie Ausschließen, schimpfen, Verbote, gestrichene Unternehmungen würden es mMn nur schlimmer machen, dann hätte er erst recht das Gefühl, ungewollt und ausgeschlossen zu sein.
    Das hat was von "Er KÖNNTE, wenn er wollte! Er WILL nur nicht.". Wir sind mit unseren immer besser gefahren mit dem Gedanken: "das Kind WOLLTE, wenn es könnte, es KANN nur (noch/gerade/zur Zeit mal wieder...) nicht. ." Im Rückblick hat sich das immer bestätigt.


    Familienbett anbauen oder Matratze davorlegen geht wirklich nicht? Ist ja nicht für ewig. Das hätte den Vorteil, daß er bei euch wäre, aber euch nicht schupsen würde. Oder einer von euch könnte auf die Matratze ausweichen, wenn es ihm zu unruhig wird.
    Oder könnt ihr eine gute Matratze ins Kinderzimmer legen und abwechselnd dort bei ihm übernachten? Oder andersrum, ein Elternteil in Ruhe für sich im KiZi ganz in Ruhe ausschlafen und das andere Elternteil schläft mit ihm im Familienbett?


    Erfüllte Bedürfnisse vergehen, wenn es an der Zeit ist, verwehrte werden verstärkt eingefordert odersuchen sich anderswo Bahn...


    Ich denke, spätestens in 1, 2 Jahren wollen sie sowieso für sich alleine schlafen, bis dahin würde ich es allen Beteiligten so angenehm wie möglich machen, ohne Machtkämpfe und Prinzipien.


    Ich wünsch euch allen erholsame Nächte.

  • Ich würde das wie Morgenmuffel handhaben. Bei Theater und Schreierei nachts fehlt mir tagsüber jegliche Kraft für Bespaßungen und auch absolut die Lust die Kinder zum Turnen o.ä. zu bringen. Das würde dann auch mal ausfallen.


    Und wenn mich jemand anschreit "Ich will kuscheln!!", sinkt meine Lust dazu ins Bodenlose.


    Ich würde das echt durchziehen und ihn konsequent immer wieder in sein Zimmer packen. Und aber vor seiner Tür sitzen und nicht wieder in seinem Zimmer.

  • 8I


    Ich wundere mich gerade, mit welcher Härte manche mit einem 8-jährigen Kind umgehen würden, dass so deutlich nach Nähe sucht...


    Ich würde eher Lösungen suchen, die das (verzweifelte) schreien unnötig machen und für alle einen lebbaren Kompromiss bedeuten statt "Einsam sein" mit Härte durchzusetzen... (Z.b. eben Zusatzmatratze im Kinderzimmer).

  • Du findest es hart wenn man einem Kind dieses Alters, das einen nachts wüst beschimpft und bedroht, tagsüber die Bespaßung verweigert? Tja, dann bin ich hart. #weissnicht
    Ich finde das aber auch einfach frech und respektlos und kein "verzweifeltes Schreien".
    Die Verzweiflung könnte er doch schnell los werden, er will doch keine Matratze im Elternzimmer. Es werden ihm doch alle Möglichkeiten geboten. #weissnicht


    Wenn die Mutter nur noch Schmerzen hat ist vielleicht auch mal der Punkt erreicht an dem etwas geändert werden muss.


    Wir sind auch Familienbettler, Baby und die 3-jährige schlafen bei uns und wir werden das Bett weiter vergrößern weil auch eins der anderen Kinder ab und zu noch rüberkommt und die 3jährige noch ewig nicht ausziehen wird.
    Das ist ja alles ok, solange alle schlafen können. Aber diesen Affentanz jede Nacht würde ich nicht mitmachen, das macht doch auf Dauer krank (wie Silke ja selbst schon schreibt).

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe das Schreien nachts auch als Verzweiflung und nicht als bewusstes Ärgern der Eltern (faszinierend übrigens, dass dies bei Kleinkindern hier Konsens ist, bei grösseren Kindern sich aber offenbar bei vielen das Verständnis verabschiedet).


    Gerade in dieser Phase passiert sehr viel im Kopf vom Kind, ich finde das ist ein ziemlich normales Alter fürs vermehrte Nähesuchen.
    Gute Matratze ins Kinderzimmer/vors Elternbett... Ich denke, es gäbe eine Menge Möglichkeiten, für alle Beteiligten eine gemütliche Schlafsituation zu sorgen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Also, mein Schlaf ist mir auch heilig und irgendwann muss auch ein 9jähriges Kind verstehen, dass das eben nicht so ist, wenn er da ständig Rambazamba macht.


    Ich wäre da ganz bei Tortellini und den anderen, die schrieben, dass es so eben nicht geht. Bei anderen klappt es ja problemlos. Ich finde, in dem Alter kann man schon verlangen, dass ein Kind im eigenen Zimmer schläft. Wir reden hier ja nicht über ein Kleinkind, da sind wir uns ja wohl einig.


    edit: und ich sehe es nicht als bewusstes Provozieren, Schreien, etc. sondern natürlich ist da was im Gange, was man bearbeiten muss. Aber dennoch haben auch Eltern ein Recht auf Privatsphäre UND Ruhe. Wie soll man sonst den Alltag überstehen? Ich bin ohne Schlaf nur ein halber Mensch.

    Happiness can be found even in the darkest of times, if one only remembers to turn on the light. -Albus Dumbledore-

    Einmal editiert, zuletzt von Blossom ()

    • Offizieller Beitrag

    Ja, kein Kleinkind - aber ein Kind! 9 nicht 35...


    Ich verstehe tatsächlich sehr schlecht, warum Kinder ab "Alter xy" dies und das zu tun haben/zu können haben etc... "Bei Anderen"schlafen Säuglinge auch problemlos im eigenen Bett durch, das ist jetzt nicht so mein Argument.


    Liebe Grüsse


    Taĺpa