Jede Nacht Terror mit fast-Neunjährigem

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,
    ich kann jetzt nicht alles lesen, aber ich sehe es auch so, dass ein 8 jähriger noch ein starkes nähebedürfnis hat, dass - zumindest bei uns. - eben nicht mehr tagsüber ausgelebt wird ( wie von seinen kleinen brüdern) sondern in der nacht eingefordert. dass seine forderungen dabei teilweise unsinnig sind ( nicht auf der matratze neben dem bett ect) sind seinem alter geschuldet - unserer trägt in der schule mit gleichaltrigen gerade viele "kämpfchen" aus, muss sich ständig behaupten, da verrutscht auch gerne der ton uns gegenüber. da musst du klar machen, dass ihr sowas nicht wollt und akzeptiert, fertig. das wird er über kurz oder lang verstehen. aber DU musst ihm die tür öffnen um sichentschuldigen oder einfach nur zurückrudern zu können, das bekommt er alleine noch nicht hin.
    trotzdem unser 8 jähriger unser ältester ist, finde ich auch - sie sind noch so klein !!! und wenn er in die pupertät kommt, würdest du dir dieses nähebedürfnis wieder wünschen....stellt doch noch ein bett daneben ( bei uns stehen 4 betten nebeneinander), und wenn ich oder mein mann in einer unruhigen nacht nicht da pennen können, wandert einer von uns eben in ein kinderzimmer aus ( manchmal auch beide und die kinder merken es gar nicht ). wie eine ältere nachbarin immer sagt : die sind doch gleich ausgezogen! die zeit geht soo schnell vorbei.
    ich wünsche euch eine für alle tragbare lösung,
    lg
    jule

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne

    Einmal editiert, zuletzt von Staubflocke ()

  • Ich habe nicht alles gelesen, weiß also nicht, ob das schon vorgeschlagen wurde, aber habt ihr die Möglichkeit eine Matratze vor oder neben das Bett im Schlafzimmer zu packen? So könnte er zumindest bei euch im Zimmer, wenn auch nicht bei euch im Bett schlafen.

  • nochmal ich
    habe beim querlesen gerade festgestellt, dass die emotionen schon etwas hochgekocht sind, deshalb wollte ich noch kurz dalassen :
    du bist eine gute mutter, egal wie du dich entscheidest ! alleine dass du dir all diese gedanken machst, macht dich dazu !
    fühl dich unbekannter weise umarmt ! das wird besser !

    4 Jungs 2006-2013, 2 Hunde und 6 Schildis


    Für immer im #herz : Mani,Yaco,Emma, Fini,Bilbo und Dotti - meine allerbesten 4-Pfoten-Freunde #kerze

    Wir sehen uns irgendwann wieder #herzen


    Eines Tages werde wir alle sterben - aber an allen anderen Tagen nicht #sonne

    • Offizieller Beitrag

    liebe silke,
    auch ich sehe in dich eine gute mutter, die sich um ihr kind und dessen bedürfnisse bemüht. das möchte ich noch mal betonen, mir wäre es wichtig, dass es in dem punkt keine missverständnisse geht.
    so wie kira, war ich mit unserem kleinen im babyalter völlig verzweifelt aufgrund unserer horrornächte. dabei war er ein baby und es war weder seine noch meine schuld. doch brachte er mich drei!!! jahre lang jede einzelne nacht an meine grenzen.
    unser großer ist ein recht bedürftiges forderndes und jetzt auch noch pubertäres kind.
    diese unzulänglichkeit angesichts mancher beiträge, in denen erzählt wird, wie die probleme, die bei uns regelmäßig zum streit führen, bei anderen kaum existiert oder mit leichtigkeit gelöst werden, ist mir bekannt. da denke ich mir auch, na super. du machst irgendwas falsch #hammer
    höchstwahrscheinlich nicht. ich bin halt ich, unsere kinder sind anders als andere.
    dennoch wünscht man sich ganz doll, dass man es selber auch so gut hinbekommt.
    ich verstehe dich voll und ganz und wünsche euch eine gute lösungsfindung #knuddel

  • #knuddel


    Das waren jetzt in so kurzer Zeit schon so viele Seiten voll geschrieben, dass du dir zumindest sicher sein kannst, dass ihr nicht die einzigen mit dem Problem seid. Ich hab mir jetzt auch nicht alles durchgelesen und hab auch keine Patentlösung, aber vielleicht wäre es einen Versuch wert, es mal eine Woche so zu probieren, dass ihr ihn schon bevor das ganze Theater losgeht, ihn in euer Bett einladet, und das ganze, falls das für euch möglich ist, von ganzem Herzen auch so meinen? Manchmal (oder zumindest bei uns meistens) spüren ja Kinder unterbewusst den Widerstand der Eltern, um dann in Panik zu verfallen und dann erst recht zu wollen. Ich meinte das jetzt so ein bisschen wir Klötern, erstmal wieder ne Baseline für ihn schaffen, bis er sich wieder besser fühlt, und dann auch eventuell wieder in der Lage ist, Kompromisse eingehen kann. Die Idee mit dem "Schlaftag" finde ich im übrigen ganz toll, vielleicht ist ihm das im Moment nicht genug? Eine andere Idee ist, dass er vielleicht auf der sozialen Ebene im Moment zu kämpfen hat oder in der Schule und deswegen nachts auftanken muss?

    LG Heike


    Der richtige Mensch ist nicht der, mit dem immer alles toll ist, sondern der, ohne den alles blöd ist.

  • silke, ich habe nur den anfang gelesen und hätte 2 tipps.



    a) schlafzeit deutlich reduzieren. wer knackmüde ist, schläft auch eher ruhiger und tiefer und hat gar keine energie, nachts larry zu machen. mein sohn ist mit 8 jahren nie vor 22 h ins bett gegangen. hatte in der schule oder so keine probleme. er geht immer ins bett, wenn er müde ist (schläft bei mir, aber ich bin dann noch nicht da) und ratzt wie ein stein. manchmal klammert er sich auch an mich. stört mich meistens nicht, weil ich auch wie ein stein schlafe.



    b) bett aus dem schlafzimmer schmeißen, ggf. einen schrank aus dem schlafzimmer schmeißen und ein riesiges zusammenhängendes matratzenlager rein. ja, das ist erstmal scheiße, weil "auf ner matratze schlafen" ja auch unbequem ist und ich schon mal morgens hilfe beim aufstehen bräuchte, ich komme vom boden nicht alleine hoch. schrank außerhalb schlafzimmer nervt auch. aber: so kann man eine große fläche erzielen und dann mit dem sohn aushandeln, dass er auf einem bestimmten bereich schläft (ggf. mit zusammengerollter decke etwas abgrenzen). du kannst dich da rankuscheln, wenn es dringend nötig ist, und dich wieder in richtung mann z.b. wegwälzen (und umgekehrt).



    c) ggf. weitere maßnahmen ergreifen, um schlafqualität des sohns zu optimieren. abends z.b. eine halbe std. autogenes training, entspannungsübungen, weißdergeier. dazu würde ich vielleicht mal eine ärztin/heilpraktikerin etc. befragen.



    ich wünsche euch, dass sich die sache bald auflöst. und ich verstehe hier beide seiten der diskussion. in einer müden, zwielichtigen, emotional aufgeladenen nachtsituation hat sich kein mensch richtig im griff, unabhängig vom alter. aber beschimpfungen und generell rumbrüllerei führen zu nichts und sind auch NICHT tragbar. rumbrüllerei von seiten meines sohns könnte ich null ertragen und wäre da ganz schnell auch nicht mehr pädagogisch wertvoll. die nummer mit dem "scheiß-hochbett" kam ja wohl am tag - das ist auch nachgerade asozial. ich habe eine kodderschnauze am leib und bei anderen kein problem damit, aber wenn sowas käme (ein von mir auf wunsch gekaufter und mühsam aufgebauter gegenstand wäre plötzlich "scheiße"), dann wäre hier auch schicht im schacht. also würde ich TAGSÜBER und in ruhe auch noch am allgemeinen umgangston arbeiten.


    bei meinem sohn reißt manchmal ein befehls- und kommandoton mir gegenüber ein sowie jalleriges drängeln, wenn ihm was nicht schnell genug geht. wenn ich das "überhöre", weil ich keinen nerv auf diskussion habe, nimmt das leider zu. daher muss ich da regelmäßig einen riegel vorschieben und mir solche nervereien mit nachdruck verbitten.



    lg patrick

  • Hast du ihm mal von deinem dilemma erzählt und um lösungsvorschläge bei deinem sohn gebeten? So wie ich es verstanden habe, findest du es eigentlich ok, wenn er bei euch nächtigt, aber du braucht dort deinen freiraum. (Ich kann da auch agressiv werden, witzigerweise macht das auch nicht vor herr quark halt. Wenn ich mich nicht mehr bekuschelt, sondern eingeengt fühle.)


    Dann fänd ich so ein einmal-die-woche zeitplan irgendwie gefühllos. Ist ein bisschen wie die sex nach termin diskussion. Klar kann der termin schön sein, aber wenn man das gefühl hat, eigentlich hat keiner lust dazu und jetzt lassen wir es über uns ergehen. Das bringt es nicht. *lach* und dass ziel bei gleicher termin-methode ist auch genau andersrum, beim sex solls langfristig mehr werden und ihr wollt ihn langfristig verbannen.


    Ein vorschlag der vielleicht noch nicht kam. Ihr besorgt für den sohn ein 1,40 bett. Darauf kann ein erwachsener gemütlich mit einschlafen oder freunde oder in ein paar jahren die freundin.

  • Ich muss noch mal loswerden:
    Ich habe beim Lesen echt nicht den Eindruck, dass es dem Jungen um Verzweiflung geht. Alle diese Alternativen, von denen einige schreiben, werden ihm ja geboten: Einschlafkuscheln. Matratze bei den Eltern. Dass einer rüberkommt, bis er wieder schläft.
    Aber das alles lehnt er ab!
    Er fordert ein, mehr oder weniger AUF den Eltern schlafen zu dürfen, treten zu dürfen usw.
    Ja, ich denke, grundsätzlich ist FB für Neunjährige völlig okay, und der Wunsch auch verständlich. Aber das hier finde ich deutlich weniger selbstverständlich. Ich denke schon, dass ein Kind in dem Alter es aushalten müsste, nicht die ganze Nacht Vollkontakt zu haben, und darum geht es ja.
    Wenn er friedlich dalieben würde, oder auf der Matratze daneben, wär alles okay, so wie ich Silke lese.
    Selbst wenn er im eigenen Bett schlafen würde - Silke schreibt, sie hört die Kinder atmen, wenn jeder in seinem Bett liegt! Es geht hier nicht darum, dass sie von dem Jungen fordert, mutterseelenallein für sich zu sein. Er kriegt Licht angeboten, und wie gesagt, diverse Kompromissangebote.
    Lehnt er ALLES ab, und halt auf eine Art und Weise, die absolut gar nicht geht. Mit Brüllen, Toben, Beschimpfen... Auch vor Besuch...
    Nee, vielen Dank. Ich glaube, ich hätte eher Probleme, da selber nicht komplett auszurasten (nicht konstruktiv, weiß ich selber, aber wie soll man das denn aushalten?)


    Dass das mit dem Treten keine bewusste Handlung ist, ist mir klar. Ich hab ja schon geschrieben, unsere sechsjährige hat auch gerade so eine Phase, wo sie nachts um sich tritt. Das war vorher nicht so, hat bestimmt was mit heftigen Träumen und so weiter zu tun, ist aber trotzdem für denjenigen, der jede Minute einmal einen festen Tritt abgekommt (also meistens mich), nicht tragbar. Mir tat schon mal mein Bein noch Stunden später weh.
    Hier klappt es oft tatsächlich, wenn ich dem schlafenden Kind sage "Hör auf, mich zu treten", oder wenn das nicht klappt, dann wenn ich sage"Wenn Du mich weiter trittst, musst Du rüber ins Hochbett, so geht es nicht, es tut mir weh!". Komischerweise reagiert das schlafende oder halbschlafende Kind da tatsächlich drauf, und liegt dann ruhiger (oder rückt zumindest ein stück weg, so dass ich für die nächsten paar Stunden nichts mehr abkriege).


    Für mich liest es sich schon sehr nach Machtkampf, und ich denke schon, dass der Junge begreifen muss, dass es so schlicht nicht geht.
    Ich denke schon, dass es in dem Alter zunehmend darum geht, dass Kinder Dinge einfach WOLLEN, nicht unbedingt, dass sie sie BRAUCHEN. Und dass Kinder in dem Alter auch echten Terror machen können, weil sie etwas WOLLEN, nicht nur, weil sie ein Bedürfnis haben. Und weil sie glauben, damit durchzukommen.
    Und letztendlich hat er ja recht. Er lernt immer wieder, dass er nur lange genug schreien muss, damit seine Eltern einfach keine Kraft mehr haben, durchzuhalten, und er bekommt, was er will.


    Wenn ich hier beim Rossmann verweigere, ein Schleichtier zu kaufen, kann es tatsächlich sein, dass meine beiden ein Theater abziehen, dass herzzerreißend und absolut echt wirkt. Sie brüllen, toben, weinen echte Tränen, drohen mir, treten nach mir... Da steckt eine Menge an Energie hinter - wenn sie ein Jahr alt wären, würde ich denken, dass es nur um ein echtes Bedürfnis gehen KANN.
    Aber sie sind vier und sechs, sie haben eine ganze Kiste voller Schleichtiere, und ich bin verdammt sicher, dass sie kein weiteres BRAUCHEN.
    Sondern sie wollen es, und ziehen alle Register in der Hoffnung, dass ich nachgebe.


    Und während ich meine Vierjährige wenn sie schlecht schläft oder hustet oder einfach nur kuscheln will, im Leben nicht aus dem FB verbannen würde (auch die sechsjährige nicht) und glaube, dass sie noch viel Nähebedürfnis hat, denke ich trotzdem, dass sie (anders als eine ein- oder zweijährige) inzwischen alt genug sind, um sich da an bestimmte Regeln zu halten. Und dazu gehört, Mama muss so liegen können, dass sie schlafen kann, und Mama will nicht getreten werden.


    Ich glaube nicht, dass dieser neunjährige (meinetwegen, noch achtjährige) seelischen Schaden erleiden würde, wenn er auf einer Matratze im Elternschlafzimmer schlafen würde. Oder nach einer halben Stunde kuscheln allein schlafen und nur z.B. bei Alpträumen zu den Eltern käme. Oder akzeptieren würde, dass er zwar NEBEN, aber nicht AUF den Eltern schlafen darf.
    Er soll doch nicht allein in den Keller oder so.


    Silke,
    Vielleicht könnt Ihr ihn ja echt mal tagsüber fragen, worum es ihm eigentlich geht, oder ob er selber einen Vorschlag hat.
    Vielleicht kannst Du ja auch, wenn er nachts um sich tritt, einfach mal selber in sein Bett umziehen, schauen, was passiert.
    Auf jeden Fall wünsche ich Dir, dass Ihr eine Lösung findet, mit der Du leben kannst.

  • Ich schließe mich Kysyra an - und fand hier mehrere Beiträge auch ziemlich merkwürdig. Silke hat schon sehr genau beschrieben, was Sache ist und was sie dem Jungen alles angeboten hat bzw. was er bekommt. Für mich hat es auch nichts mit einem nachvollziehbaren kindlichen Bedürfnis nach Nähe zu tun, wenn ein knapp Neunjähriger fordert, jede Nacht quasi auf der Mutter drauf zu schlafen oder eng an ihr, und dabei auch noch ständig um sich tritt, dann aber ausrastet, und Schimpfworte brüllt wenn seine Mutter es wagt, seinen Forderungen nicht nachzukommen. Ich wünsche euch auch, dass sich diese blöde Situation möglichst sofort verändert.


    ich finde es letztlich wichtig, dass du dem nicht nachgibst. Was er davon lernen würde, wäre ja, dass er ohne Hemmungen immer wieder über deine persönliche Grenze gehen kann. Und alleine schlafen muss er ja nicht, wenn er dich auch schlafen lässt.


    Hagendeel

  • Ihr Lieben, ich habe vorhin mit meinem Mann telefoniert und er sieht genau wie ich, dass wir aktuell SO nicht weiterkommen.
    Wir sehen sehr deutlich das Bedürfnis unseres Sohnes, auch wenn es für uns unverständlich ist. Aber wir sehen auch uns und unsere Grenzen.


    Wir werden heute Abend nochmal in Ruhe, ohne Anklagen und Schuldzuweisungen mit dem Großen sprechen und besprechen, was für uns geht und was nicht geht.
    Gehen tut beispielsweise eine Matratze in seinem Zimmer, auf der einer von uns bei Bedarf schläft. Nicht immer sobald wir uns Bett gehen, aber möglicherweise ab dem Zeitpunkt, wo der Große es einfordert. Er bei uns im Bett oder einer von uns in seinem geht definitiv NICHT. Das haben wir lange genug getestet und es führt zur jetzigen Eskalation.
    Ein weiterer Punkt wird die Schlafenszeit sein. Unter welchen Bedingungen funktioniert späteres insbettgehen und wie muss das gestaltet sein, damit auch wir damit gut leben können. Entertainment bis abends um neun geht sicher nicht und es muss auch möglich sein, dass wir abends das TV Programm für Erwachsene gucken ohne ihn.
    Weiterhin werden wir nochmal gemeinsam besprechen, wie wir uns den Umgang miteinander wünschen, dass Beschimpfungen sehr verletzend sind und einfach ein Tabu werden müssen.
    Weiterhin werden wir uns nicht unsere Schlafenszeiten von unserem Sohn diktieren lassen, das geht einfach nicht. Erst recht nicht, wenn wir hier mit Gästen sitzen. Da werden Grenzen überschritten, die für mich nicht zu überschreiten sind. Und für solche Ereignisse kann ich mir schon Konsequenzen vorstellen. Wenn er dafür sorgt, dass wir hier nicht in Ruhe Freunde zu Besuch haben können, dann folgt daraus für mich, dass ich nicht bereit bin hier weiterhin oft und gerne und häufig auch spontan Besucherkinder zu haben oder ihm durch Fahrerei Verabredungen zu ermöglichen. Das muss ich nochmal durchdenken, derartige Eskalationen sind zum Glück auch hier gerade nicht die Tagesordnung.


    Auch die Einschlafbegleitung werden wir neu besprechen. Wozu sind wir bereit/ was erwarten wir von ihm an Kompromiss.
    Das ist der Plan für heute Abend. Drückt uns die Daumen für ein gutes Gespräch.


    Ich glaube übrigens nicht, dass wir hier ein reines Machtspiel spielen. Da steckt schon wirklich was dahinter. Würde ich es für ein Machtspiel halten, wäre es für mich einfacher und klarer und es würde uns nich allen so schlecht gehen.


    Danke Euch allen, mir helfen eure ganzen Gedanken und Ideen wirklich sehr beim Denken und Sortieren.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Ich muss an dieser Stelle echt nochmal eine Lanze für die Kampfkuschler brechen. Das machen sie doch nicht absichtlich!!!


    mini2 bewegt sich im Schlaf auch sehr viel, er träumt auch recht intensiv und dieses extreme ranrutschen an mich passiert im tiefsten Schlaf. Ich merke das auch daran, dass er dann echt mit nichts wachzubekommen ist und sich auch kaum verschieben lässt weil er ohne jede Körperspannung wie ein nasser Sack da liegt. Wenn ich ihn wegschiebe (dazu brauche ich beide BEINE) wird er wie von einem Magneten wieder zu mir zurückgezogen.


    Wir haben ja auch eine Lösung für unser Problem gesucht (und dann ziemlich unerwartet gefunden) und ich kann den Leidensdruck der TS wirklich voll und ganz nachvollziehen aber es ist schon sehr wichtig, dass man den richtigen Blick aufs Kind behält.


    Und ein Schleichtier mehr ist doch etwas anderes als das Nähebedürfnis beim Schlafen! Ich kann diesen Vergleich gar nicht verstehen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Klingt doch gut, Silke!


    Eine Frage noch: Kann er eigentlich schon alleine lesen bzw. tut er das gern? Bei vielen Kindern ist das ja eine gute Beschäftigung, die abends noch zu schaffen ist, Spaß macht und bei der das Kind den Eltern ihren Feierabend lässt ... unsere Kinder sind keine Leseratten, aber das selbstständige Lesen abends im Bett gibt uns Eltern doch nun (Kinder sind 8 und 12) viel mehr Freiraum als früher.


    Hagendeel

    • Offizieller Beitrag

    Ich find auch, dass es gut klingt.
    Vielleicht beschäftigt er sich ab Uhrzeit x bis y allein (buchlesen, Hörspiel hören etc) dann gibt's einschlafritual, das ihr gemeinsam festlegt.
    Ferner sehe ich es wie Elena, dass das Beispiel mit schleichtieren hier nicht greift.
    Für mich liest es sich nicht nach Machtkampf. Wenn es denn einer wäre, denn wäre es die Verantwortung der Erwachsenen den Teufelskreis zu brechen.
    Ich wünsche euch viel Erfolg Silke!

  • Elena, ich weiß, dass das nicht vergleichbar ist, ich wollte damit nur deutlich machen, dass in dem Alter, anders als bei Babys, nicht mehr eindeutig zu erkennen ist, dass, nur weil viel Energie in etwas gesteckt wird, es automatisch ein Bedürfnis ist. Sondern in dem Alter auch durchaus um Wünsche mit harten Bandagen gekämpft wird.
    Grundsätzlich sehe ich das Bedürfnis nach Nähe schon (sehr) anders als den Wunsch nach Schoki oder Spielzeug (ist ja auch eine Diskussion, die ich im Bekanntenkreis, wenn es um das Familienbett und um Schreienlassen geht, immer wieder führe).
    Aber es geht hier halt um absolute Grenzüberschreitung, und ich denke, ein Kind in dem Alter muss in der Lage sein, da auch die Bedürfnisse der Eltern zu akzeptieren. Er ist nicht mehr 8 Monate, er ist 8 Jahre.
    Und wie gesagt, es geht ja nicht darum, dass er allein in den Keller soll oder so.

  • Mh, so verstehe ich den Vergleich besser, mag ihn aber immer noch nicht. ;)


    Silke ich drück Euch die Daumen, dass ihr Schritt für Schritt einer Lösung näher kommt. Wenn er gerne liest, ist das vielleicht ein Baustein, bei mini2 sind es Hörgeschichten, die ihm sein Bett heimeliger machen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Ich möchte bei Tortellini und Kysyra und Elli Blume und all jenen unterschreiben, die sagen, dass es so nicht geht.


    Ich liebe meine Kinder und mein Nachtschlaf ist mir heilig. Wenn ich nicht ausgeschlafen bin, werd ich verdammt grantig. Das wissen meine Kinder. (Ich praktiziere schon aus diesem Grund ganz bewusst kein Familienbett). Würde meine Tochter sich so aufführen - diesen Zahn würde ich ihr ziehen.


    Die Bezeichnung "Kampfkuschler" finde ich viel zu verniedlichend für einen Bald-Neunjährigen, der diesen Terz nacht für nacht abzieht und schlicht nicht einsehen will (sonst würde er nicht alle anderen Angebote ablehnen), dass auch seine Eltern Bedürfnisse haben und vollkommen am Limit sind. Es geht jetzt darum, dass die Eltern ihre Grenzen wahren, verteidigen und alles neu ausgelotet wird.


    Einschlafkuscheln würde ich persönlich nicht machen. Ich kenne genügend Leute, die es machen und es hassen. Mit dem Kind im Bett zu liegen, warten, bis es eingeschlafen ist, darüber selber einschlafen und irgendwann wie gerädert aufwachen. Ich bestehe darauf, abends dann auch mal Zeit für mich zu haben. Fürs Forum, zum Lesen/Fernsehen, Baden, Sport...


    Ich würde ein ganz neues Ritual einführen: Ausgiebig Kuscheln "Kuschelalaaaarm!" auf dem Sofa, vor oder nach dem Zähneputzen mit Lesen/Vorlesen.


    Was die Bedürfnisorientierung angeht: Wir reden hier über einen Neunjährigen, nicht über ein Baby. Ich glaube, ich würde das mal mit dem Handy aufnehmen, wie er sich aufführt. Nicht filmen, aber als Ton mitschneiden. Und ihm anderntags, wenn er wach und ausgeruht ist, mal vorspielen (mit allen Beschimpfungen usw.) und ein Gespräch führen. Nur du, er und dein Mann. Dann nochmal drauf hinweisen, ihr genügend Alternativen zu geben bereit seid. Er kann gerne jede Alternative ausprobieren und sich für eine entscheiden, die ihm am ehesten zusagt, aber darüber hinaus wird nicht verhandelt. So wie bisher gibt es ab sofort nicht mehr.


    Aber das ab sofort Schluss ist mit diesem Theater. Ihr seid auch mal müde, wollt schlafen und das in Ruhe tun, ebenso die Schwester, wie ich vermute. Ihr habt alle ein Recht dazu! Des Weiteren würde ich kommunizieren, dass bis auf Weiteres Übernachtungen außer Haus gestrichen sind (für einen Zeitraum von vier Wochen), weil ihr sehen wollt, wie es läuft. Ferner hätte ich keine Lust zu nachmittäglichen Aktivitäten oder Fahrdiensten, weil ich meinen Schlaf nachholen muss.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Silke, ich hab keine Ideen, die nicht schon gekommen wären, wollte nur mal hier lassen, daß ich Dich sowas von gut verstehen kann.
    Mein Mann und ich brauchen beide eine gewisse Menge an vernünftigem ununterbrochenem guten Schlaf, damit wir funktionieren können. Und zwar jeder für sich auf einer eigenen Matratze ganz ohne Kuscheln, mit schön viel Freiraum für jeden und alles andere führt zu schlechtem Schlaf und ja, bei mir auch zu Migräne. Die Babyzeiten waren jeweils der Horror (grad J. hat als Baby nur gebrüllt und auch später schlecht geschlafen, ich hab oft geheult, weils kaum auszuhalten war) - aber da hatte man noch irgendwo die Hoffnung, 1-2, vielleicht 3, allermax 4-5 Jahre und dann wirds viel besser. Hätten wir hier nach 9 Jahren immer noch so ein Theater, würde ich vermutlich zusammenbrechen.
    Hier gilt für S. schon lange das Angebot - Matratze auf dem Boden bei uns ist im Notfall (! nicht jede Nacht) okay, bei uns im Bett nimmer, sonst gibt´s keine Eltern, sondern Zombies. Ansonsten schlief sie längere Zeit alleine (alleine heißt hier auch, Türen offen, zwischen uns und ihr keine 10 Schritte, wirklich alleine ist also anders) und jetzt bei J. im Zimmer auf dem Sofa, für J. ist das im Moment okay. Und dazu steh ich auch, auch wenn bei anderen Familien Familienbett bis zur Pubertät der Kinder und drüber hinaus der Normalfall sein soll - wir können das schlicht nicht leisten, das würde hier zu ziemlichen Aggressionen durch Schlafmangel führen und davon haben die Kinder auch nicht. Meine Schmerzgrenze war erreicht und überschritten, als die Mädels aus dem Kleinkindalter raus waren.
    Ich würde also versuchen, irgendwelche Lösung zu finden, die auch Eure Bedürfnisse angemessen berücksichtigt, Dein letztes Posting klang doch gut.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Melde hier einen 11jährigen mit demselben Problem. Wir konnten nicht mehr schlafen, weil er nachts auch ständig tritt im Schlaf.
    Gelöst dadurch, dass wir vor ca. 2 Jahren eine Matraze mit eigenem Bettzeug auf den Boden neben unser Bett gelegt haben. Da kommt er jetzt jede Nacht und schläft weiter.
    Ist aber dadurch trotzdem jede Nacht hier. Wir sind kein Paar mehr, deshalb streßt und das jetzt nicht mehr, wir brauchen keine Privatsphäre. Aber die Jahre davor bis zu dieser Lösung gab es nur Zank und Streik mit dem Kind, das war furchtbar.

  • Trish, dein Post trifft mich jetzt auch. :(


    Wir hatten bis auf die Beschimpfungen hier alles, was die TS beschreibt auch, aber ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass es bei uns auch diese Eskalation noch gegeben hätte, wenn wir versucht hätten, den Auszug aus dem Familienbett durchzuziehen (bei uns hat es sich dann ja anders gelöst, das tut aber hier nichts zur Sache ich habs oben ja schon geschrieben.)


    "Theater", "aufführen", ihn dabei aufnehmen und ihm dann vorspielen... Puh. Es geht hier um ein 8jähriges Kind und nicht um einen kleinen Teufel.


    Wir haben hier ja die Kurve bekommen und die Kinder schlafen zu 99% nicht mehr bei uns. Mini2 fragt schon öfter mal, aber ich bremse das ein, weil ich echt Angst habe, dass er sich wieder daran gewöhnt. Und ich sage Dir, dieser Wunsch entspringt einem Bedürfnis, einem sehr tiefen Bedürfnis nach absoluter körperlicher Nähe zu mir. Ihm ist selbst klar, dass das so vom Umfeld nicht akzeptiert wird und hat da auch damit gehadert. Aber das Bedürfnis ist nunmal da. Wir kuscheln auch tagsüber und ab und an ist auch Einschlafkuscheln dran aber das ersetzt eben nicht die Pattex-Nähe die er sonst jede Nacht 8 Stunden hatte.


    Ich habe den Eindruck, er hat da ganz viel "getankt" und ich wollte ihm das so gerne geben. Nur war irgendwann meine Kraft am Ende und dann sucht man eben Lösungen. Aber nicht mit einem "Dir zeig ich jetzt mal wo es lang geht" sondern mit viel Verständnis. Denn schon das Anerkennen des Bedürfnisses ist eine große Erleichterung. Dass man nicht falsch damit ist.


    Ich kenne Deine Haltung von meiner Mutter und meiner Schwester. Ich kann Dir sagen, dass das für ein nähebedürftiges Kind echt hart ist. Wenn man damit Eltern wie Dir gegenübersteht bleibt einem nämlich nichts anderes übrig als zusätzlich zum Aushalten der Sehnsucht das Bedürfnis auch noch zu verleugnen. Und ab da wird es dann echt schwierig.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Aber Silke erkennt das Bedürfnis ihres Kindes nach Nähe doch absolut an? Und versucht doch auch, ihm gerecht zu werden! Hält es nur nicht aus, dass das Kind quasi auf ihr/ganz nahe an ihr liegen will und dann noch um sich tritt.


    Hagendeel