Alles anzeigenTrish, dein Post trifft mich jetzt auch.
Wir hatten bis auf die Beschimpfungen hier alles, was die TS beschreibt auch, aber ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass es bei uns auch diese Eskalation noch gegeben hätte, wenn wir versucht hätten, den Auszug aus dem Familienbett durchzuziehen (bei uns hat es sich dann ja anders gelöst, das tut aber hier nichts zur Sache ich habs oben ja schon geschrieben.)
"Theater", "aufführen", ihn dabei aufnehmen und ihm dann vorspielen... Puh. Es geht hier um ein 8jähriges Kind und nicht um einen kleinen Teufel.
Wir haben hier ja die Kurve bekommen und die Kinder schlafen zu 99% nicht mehr bei uns. Mini2 fragt schon öfter mal, aber ich bremse das ein, weil ich echt Angst habe, dass er sich wieder daran gewöhnt. Und ich sage Dir, dieser Wunsch entspringt einem Bedürfnis, einem sehr tiefen Bedürfnis nach absoluter körperlicher Nähe zu mir. Ihm ist selbst klar, dass das so vom Umfeld nicht akzeptiert wird und hat da auch damit gehadert. Aber das Bedürfnis ist nunmal da. Wir kuscheln auch tagsüber und ab und an ist auch Einschlafkuscheln dran aber das ersetzt eben nicht die Pattex-Nähe die er sonst jede Nacht 8 Stunden hatte.
Ich habe den Eindruck, er hat da ganz viel "getankt" und ich wollte ihm das so gerne geben. Nur war irgendwann meine Kraft am Ende und dann sucht man eben Lösungen. Aber nicht mit einem "Dir zeig ich jetzt mal wo es lang geht" sondern mit viel Verständnis. Denn schon das Anerkennen des Bedürfnisses ist eine große Erleichterung. Dass man nicht falsch damit ist.
Ich kenne Deine Haltung von meiner Mutter und meiner Schwester. Ich kann Dir sagen, dass das für ein nähebedürftiges Kind echt hart ist. Wenn man damit Eltern wie Dir gegenübersteht bleibt einem nämlich nichts anderes übrig als zusätzlich zum Aushalten der Sehnsucht das Bedürfnis auch noch zu verleugnen. Und ab da wird es dann echt schwierig.
Nochmal: Es sagt doch niemand, dass er sein Bedürfnis verleugnen muss. Es gibt Alternativen. Mein Verständnis für das Bedürfnis nach Nähe hört auf, wenn man es als Mutter ertragen muss/soll, dass das Kind auf einem liegt und tritt(!!) - überleg dir das mal, was das Nacht für Nacht bedeutet! Das ist Terror pur! Mir tut Silke sowas von Leid, ich finde, sie macht es sehr gut, macht sich noch klein und hadert mit sich, weil sie ein vollkommen normales(!) Bedürfnis verspürt, _so_ nicht mehr schlafen zu wollen. Er soll sein Bedürfnis nicht leugnen, aber er muss einfach lernen es zu kanalisieren. Es gibt zig Möglichkeiten, auch in Kombination, wurde alles hier schon aufgezählt. Ich lass mir auch nicht einreden, dass meine Haltung ein neunjähriges Kind dazu bringen würde, sein Nähebedürfnis zu verleugnen.
Ich habe hier eine extrem anhängliche 8jährige, die teilweise noch Terz macht, wenn ich es wage beim Tanken in Sichtweite(!) alleine zum Bezahlen zu gehen und sie im Auto zurück lasse. Es ist nur ein kurzer Moment, hellichter Tag, sie sieht mich die ganze Zeit durchs Autofenster/die Glasscheibe, im CD-Player ist eine ihrer Kinder-CDs. Da muss sie einfach mal durch und fertig. Ich sehe nicht ein, ständig an- und abzuschnallen, wenn ich es eilig habe. Das mag eine Bequemlichkeit von mir sein, weil ich persönlich es umständlich finde. Dafür nehme ich in anderen Bereichen sehr Rücksicht.
Es tut mir Leid, dass dich das triggert, das ist wirklich nicht meine Absicht, Elena. Ich fürchte, in der Diskussion kommen die beiden Seiten einfach nicht zusammen und Silke78 muss entscheiden, welchen Weg sie einschlägt (ggf. auch ausprobieren).
Vielleicht magst du uns ja berichten, wie es weitergeht, Silke78.