Zahnputzdrama (19 Monate)

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  • Hallo ihr Lieben,


    der kleine Wurm hat sich noch nie gerne die Zähne putzen lassen oder selber geputzt.


    Mittlerweile ist es aber echt ein Drama. Wir bekommen es nur mit "Gewalt" (also festhalten) hin :S


    Er lässt sich auch nicht durch irgendwas ablenken. Gemeinsames Putzen auch Fehlanzeige. Selber putzen wie gesagt auch nicht hilfreich.
    Weder manuelle noch elektrische Zahnbürste werden akzeptiert. Karies und Baktus fangen ebenfalls Fehlanzeige. Spiegel - total uninteressant.


    Und ich hab so Angst, dass er schlechte Zähne bekommt #heul


    Momentan putzen wir auch nur ca. alle 3 Tage einmal, weil ich ihn eigentlich nicht zwingen möchte :S


    Wie seht/handhabt ihr das?

  • Hach ja... das hatte ich schon fast verdrängt.


    Unsere Lösung war der Zahnputzdrache. Das hat die Situation deutlich entspannt, hatte ich so gar nicht erwartet, war doch nur ein weiterer verzweifelter Versuch ;)


    Bei Ikea gibt's diese simplen Tier-Handpuppen, und ich hab da den Drachen genommen, weil der schöne weisse grosse Zähne hat. Der ist von weit her gereist, nur um meiner Tochter die Zähne zu putzen, das hat sie schon beeindruckt. Und mit seiner tiefen, ernsten Stimme und seinen Zahnputzliedern wurde er doch sehr schnell als Autorität akzeptiert. Lustig war er natürlich auch mal. Der hatte seinen festen Platz im Bad und nicht zum sonstigen Spielen.


    Also erstmal etwas rumgehampel, trallala, und dann durfte er mit der Zahnbürste im Maul selbst putzen. Ist schon ein Erlebnis, wenn das Tobekind plötzlich mit offenem Mund erwartungsvoll da sitzt, und Mitten am Tag den Drachen anschleppt :D


    Ich bin den ewig nicht losgeworden, der war bis 3 oder länger aktuell. Der fliegt hier immer noch durch die Spielkisten und vor einigen Wochen hatte meine 8-Jährige einen nostalgischen Anfall und der arme musste wieder ran :)

  • Wir haben leider das selbe Problem in gleichen Alter.


    Das Einzge was klappt ist auf der Bürste kauen lassen. Mit Gewalt möchte ich nicht und karius und baktus/zahnmonster etc auch nicht.


    . Mein Zahnarzt meinte es sei so besser als gar nichts. Weil sie zumindest die regelmäßige Handlung des zähne Putzens mitbekommt. Aber ich hab auch Angst vor schlechten Zähnen.

  • Ich hab gnadenlos mit Bestechung gearbeitet. Jedes Mal nach dem Zähneputzen durfte er etwas machen, das er besonders mag. Damals: an meinen diversen Duschgels, Ölen, etc riechen und die Flaschen danach selbst wieder zuschrauben.
    Inzwischen will er das immer noch, aber ich schleiche es grade wieder aus, es ist nicht immer Zeit dafür (oder Lust #pfeif ). Ich habe auch den Einruck, dass die Phase der totalen Verweigerung vorbei ist, und das Zähneputzen jetzt halt dazugehört.
    Inwieweit das an der Konsequenz liegt, dass es jeden Tag zwei bis drei Mal gemacht wurde, oder ob es doch hauptsächlich daran liegt dass die Phase vorbei ist...keine Ahnung.


    Manchmal arbeite ich auch mit einem ganz miesen Trick: "L, möchtest du jetzt lieber gewickelt werden, oder Zähne putzen?"
    (Wickeln mag er grade noch weniger.)


    Ich muss dazu sagen: Dechslein hat arge Zahnprobleme, deshalb muss unbedingt geputzt werden.
    Bei einem Kind mit gesunden Zähnen und keiner schlechten Veranlagung wäre ich relativ entspannt, wenn vorübergehend selten geputzt würde. Ich würde dann eher so vorgehen, dass bei bestimmten Lebensmitteln unbedingt geputzt werden muss (an den Zähnen klebende, süße, zB Bananen), und das dem Kind auch so erklären.
    Was auch schon hilft: Nach dem Essen mit einem großen Schluck Wasser spülen lassen.

  • Kann es sein, daß gerade neue Zähne wachsen? Die müssen noch lange nicht durchbrechen,es reicht schon, wenn sie im Kiefer"schieben" um den Mund sehr empfindlich zu machen. (Ich hab da meine Erfahrung mit den Weisheitszähnen...)


    Ich bin für Gewohnheit, aber ohne Gewalt. Sprich, jeden Tag wieder versuchen, so daß es als Ritual dazugehört, immer mal was neues ausprobieren (Lieder, Reime, schauen, was gegessen wurde um das dann mit viel Tamtam wegzuputzen... Duschgel schnuppern finde ich auch süß) .


    Aber ich gebe dir recht, Zwang würde ich auch nicht anwenden, da hätte ich Angst, daß das ganze Thema dauerhaft negativ besetzt und zum Kampfplatz wird.

  • Ich habe es immer durchgezogen.
    Mit Singen, so schnell wie möglich.
    Ich hab vorher schon gesagt, daß ich das auch doof finde, daß es aber sein muß, damit die Zähne gesund bleiben.


    Bei uns war eine Zeitlang eine Hilfe, deutlich früher zu putzen, selbst wenn selten später noch was gegessen wurde, war der Bakterienrasen wenigstens einmal am Tag runter, das hatte mal eine Kinderzahnärztin als Minimum genannt.


    Ich glaube, es hilft, wenn man selbst die Entscheidung trifft und es dann konsequent immer macht.
    Bei alle drei Tage mal und heute nicht, wenn das Kind weint etc. steigern sich die Ängste des Kindes immer mehr. Es lässt sich dann auch fürs Kind nicht vorhersagen, wovon es abhängt, daß geputzt wird, das finde ich noch ungünstiger, als zu wissen, täglich kommt das, egal, wie doof man das findet.


    Die Horrorphasen ließen immer mal wieder nach, aber wie das so mit lästigen Pflichten ist, das nervt halt immer mal wieder.


    Wir lassen auch großzügig mit Xylitzahnpasta rumlutschen (dann die ohne Fluorid, zum Putzen mit), wenn Putzen wegen Magen-Darm und argem Würgereiz mal nicht geht.


    Ich halte Zähneputzen wirklich für sehr wichtig, egal, wie gut die Veranlagung sein mag und egal, wie gut die Zähne (noch!!) sind.
    Karies ist eine Infektionskrankheit und weit verbreitet und die durchschnittliche Kindergartenernährung ist viel zu stärke und zuckerhaltig, um Zähne gesund zu erhalten.


  • Ich glaube, es hilft, wenn man selbst die Entscheidung trifft und es dann konsequent immer macht.
    Bei alle drei Tage mal und heute nicht, wenn das Kind weint etc. steigern sich die Ängste des Kindes immer mehr. Es lässt sich dann auch fürs Kind nicht vorhersagen, wovon es abhängt, daß geputzt wird, das finde ich noch ungünstiger, als zu wissen, täglich kommt das, egal, wie doof man das findet.


    Da sind Kinder wohl sehr verschieden, denn ich habe andere Erfahrungen gemacht. Bei meinen Kindern bewirkte jeder Versuch irgendwas mit Zwang zu machen nur, dass sie sich um so mehr weigerten.


    Nach dem ersten Mal "putzen durchziehen" hätten sie vermutlich schon gebrüllt, wenn nur die Zahnbürste in Sichtweite gekommen wäre, weil sie die mit festgehalten werden und Mund aufdrücken usw. verbunden hätten. Putzen wäre so auf längere Sicht nur mit massiver Gewalt möglich gewesen. Darum habe ich mir solche "Durchzieh"-Aktionen für die wenigen Situationen gespart, in denen es wirklich unvermeidlich war (Infussion bei stark dehydriertem Kind o.ä.)


    Dann lieber eine Weile geduldig, kreativ und gewaltfrei "dranbleiben" und dafür dann wieder gründlich und fröhlich ohne Kampf.
    Gerade WEIL mir gründliches Zähneputzen und eine positive Einstellung des Kindes dazu wichtig ist.

  • Bevor hier falsche Ideen aufkommen- mit "durchziehen" meine ich, daß es dann durchaus mal eine dreiviertelstunde dauern konnte, weil man nur alle zwei Minuten mit Singen, Reimen, Bestechen etc, mal blitzschnell zwei Zähne putzen konnte.
    Ich habe nur immer drauf geachtet, daß möglichst alle Zähne sauber wurden.


    Aber was sie dann durchaus lernten, war, wenn es schneller geht, bleibt mehr Zeit zum Vorlesen hinterher.

  • Willkommen im Club, hier immer mal wieder auch Drama... #yoga Wir haben 2 unterschiedliche Handzahnbürsten und eine elektrische. Dazu pupst Papa mal den Bauch oder wir zählen die Zähne, die immer ganz viel Blödsinn machen. Weglaufen und rumhampeln und so... Damit geht es einigermaßen... :wacko:

    Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. #rose
    Mark Twain


    Glückliches

  • War hier auch ewig ein Drama, bei uns hat geholfen, dass die Züge Gleise waren und dort mit der Zahnbürste gefahren werden musste. Und das übliche Singen, gegenseitig putzen, auf einer Zahnbürste kauen lassen, tubenweise (fluoridfreie) Zahnpasta essen lassen beim Putzen, und dieses Buch hat auch geholfen:


    http://www.amazon.de/Blitzebla…-Z%C3%A4hne/dp/3401091778


    Gezwungen haben wir unseren Sohn nie, teilweise haben wir das Putzen auch ausfallen lassen, bisher hatte er trotzdem gute Zähne, und mittlerweile klappt es auch ganz gut mit dem Putzen.

  • Hach hier hat geholfen zu singen. Oder damals mussten hier auch einem der Hunde ein Zahn gezogen werden. Da habe ich auch erzählt das sei weil Waldi als Kind nie Zähne geputzt hat...
    Aber den wirklich Erfolg kam erst als wir Kariesmonster jagden...zur Melodie von Rocky. Und die sind immer total wild herum gesprungen.

  • Danke für euer Feedback ^^


    Für "Geschichten" und sowas ist er meiner Meinung nach noch zu klein - das versteht er in dem Zusammenhang irgendwie noch nicht.


    Singen und Reime findet er auch uninteressant.


    Heute morgen habe ich ihm die elektrische Zahnbürste gegeben. Die hatte er dann auch im Mund, allerdings eher wenig an den Zähnen. Aber fand ich schon mal besser als wie er damit nur rumgelaufen ist und Fliesen geputzt hat #augen


    Auf der Bürste rumkauen tut er leider auch nicht mehr :( Das würde mir ja auch schon reichen.


    Also er verweigert die Zahnbürste halt generell (heute war mal wieder ein Highlight)!


    Und ich glaube auch, dass die Eckzähne momentan drücken. Das dauert hier immer sehr lange bis überhaupt mal was durchbricht.

  • Oh je, ich kenne das zu gut. Mein Sohn ist auch 19 Monate. Wir haben auch alles probiert, von Spiegel bis elektrische Zahnbürste, von selbst putzen bis Handyvideos von sich selbst dabei anschauen lassen.



    Bei uns klappt momentan gut, wenn ich sehr lebhaft von etwas erzähle, was er am Tag erlebt hat. Am besten kommen darin Trecker vor, das ist das Größte für ihn. Dann denkt er kurz nach über das, was ich erzähle, und ich kann losschrubben. Was auch manchmal klappt ist das Singen mit stark verstellter Stimme.


    Eine Zeit lang klappte auch in der Badewanne Zähne putzen gut, er konnte z.B. spielen mit dem einlaufenden Wasser und ich hab schnell geschrubbt, was ich erreichen konnte.


    Toi toi toi für euch!

  • Ach so, hab noch vergessen:


    Am Waschbecken stehen, auf dem Hocker, und Wasser ausspucken dürfen am Ende des Zähneputzens hat uns auch geholfen, das Thema wieder positiver zu besetzen. Das kann ich als "Belohnung" immer wieder ankündigen, wenn wir fertig sind ("Jetzt sind wir fertig und du kannst Wasser ausspucken, wenn du möchtest!"). So ist der Abschluss der Aktion für ihn noch erfreulicher.


    Mit "wenn..., dann..." funktioniert hier auch noch gar nichts.

  • Unsere Lösung in dem Alter war, das Kind am Waschbecken so lange und so viel mit Wasser (und ggf. Seife) matschen, schütten, patschen lassen, während ich die Beißerchen schrubbte, bis ich das Gefühl hatte, die Zähnchen seien ausreichend geputzt. So war Zähneputzen für die Tochter ein Highlight und für mich recht entspannt.
    Allein durch meine innere Klarheit, dass Zähneputzen ein absolutes Muss ist, habe ich sie in dem Alter aber nie davon überzeugen können, dass sie jetzt bitteschön und unbedingt mitzumachen hat. Lieder, Geschichten, Bücher und 1000 verschiedene Zahnputzinstrumente führten auch nicht zum Erfolg. Erst die Ablenkung machte zahnfeines Putzen möglich. #zaehne
    Ich hoffe beim kleinen Sohn klappt das zu gegebener Zeit auch so locker.