Hilfe, Tochter spielt niemalsnicht allein. Kann man das ändern?

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  • Hallo ihr!


    Hinter dieser etwas sperrigen Überschrift #augen verbirgt sich folgendes "Problem":


    Meine Tochter, 4 Jahre, kann sich eigentlich nie allein beschäftigen. Ständig benötigt sie jemanden um sich herum. Am besten einen Erwachsenen. Zur Not ein Besucherkind. Selten gibt sie sich mit ihren kleinen Bruder zufrieden.
    Es ist für sie einfach nicht machbar, allein zu spielen. Permanent bittet sie, man möge mitspielen. Oder sie strebt gar kein Spiel an, sondern erbittet sich allen möglichen Krams, den sie dringend braucht. Von Papier über Süßigkeiten, den Autoschlüssel bis zu Halsketten ... alles ist dabei. Und nichts verhilft ihr dann zu einer guten Spielidee. Spätestens 5 Min später sitzt sie wieder neben mir. Oder liegt auf dem Fußboden rum. Jammert über Langeweile und bittet mich, ein Buch vor zu lesen ...


    Ich weiß, es gibt solche Kinder. Und es ist Charakterfrage, wie gut, wie lange, wie vertieft und wie eigenständig ein Kind spielen kann. Ich weiß auch, dass das ggf. besser wird, je älter sie wird.
    Nur: Ich merke, wie mich das nervt.
    Ich hab ja neben der Dauerbespaßung meiner Tochter noch ein bisschen was anderes zu tun: Der 2jährige braucht durchaus noch Mama, Baby sowieso. Haus, Garten, Umzug ... zu tun ist genug, und ich reagiere zunehmend gereizt auf dieses permante Umschwirren und Abgammeln in meiner Nä h e, wenn ich mich nicht total engagiert ins Spiel einbringe.


    Spielzeug ist meiner Meinung nach genug und in durchdachter Auswahl vorhanden: Sie hat Rollenspielmöglichkeiten (Puppen, Küche, Verkleidung, Arztkoffer, Pferd, variable Tobebausteine die alles sein können), Bücher, Bastelzeugs, Bewegungskram für draußen. die üblichen Verdächtigen wie Duplo, Playmo, Bauklötze ... fehlen auch nicht.
    Die Aufbewahrung ist übersichtlich und zugänglich. Platz zum Spielen ist da. Die "äußeren Faktoren" sind in meinen Augen also ok #weissnicht .


    Kennt ihr sowas? #confused
    Und -mein springender Punkt- habt ihr irgendwelche Ideen, wie man das ein bisschen abfedern kann? Ich werde ihren Charakter nicht ändern können (ist auch gar nicht gewollt ;) #herzen ), aber vielleicht ist es ja möglich, ihre Spielbereitschaft ein bisschen unabhängiger zu "machen"?







  • Das willst du nicht hören: aber bei uns ist es erst mit dem Lesenlernen besser geworden. Seitdem liest mein Sohn stundenlang. Ansonsten habe ich immer zugesehen, dass er viele Termine hat. Verabredung, Hobby, gemeinsam Einkaufen etc. Anders war es viele Jahre schlicht nicht auszuhalten. #kreischen

  • Kannst du sie in deine Tätigkeiten einbinden? Mein Sohn spielt auch seltenst allein. Nach einer Spielphase mit mir hilft er gern mit, z.B. Gemüse waschen, etwas kleinschneiden, Waschmaschine einräumen und anstellen, Blumen gießen. Manchmal findet er dann etwas, was ihn länger interessiert. Mit Wasser spielt er stundenlang allein.

  • hast du es schon mal mit hörspielen versucht? das mögen ja einige kinder so im hintergrund für ihre eigenen aktivitäten. also, malen und dabei was hören oder basteln..irgendwie blieben meine durch das hören oft länger bei der sache.
    ist natürlich keine grundsätzliche lösung aber mal für zwischendurch?

    Susanne mit Kasperle 08/04 , Seppel 01/07 und Gretel 10/10 :) und Überraschungsstar April/2014


    Pippi Langstrumpf:" Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder ein
    geordnetes Leben zu haben. Besonders, wenn sie es selbst ordnen dürfen." :D

  • Ich würde auch ncht mit ihr spielen, wenn dich das nervt, aber sie dann einfach bei deinen Sachen mitmachen lassen; kann sie denn z.B. beim Wickeln/Füttern/Baden des Babys usw. mithelfen? Im Garten und Haushalt ist das Mitmachen für Vierjährige ja sowieso gut möglich. Vielleicht möchte sie ja einfach nur mit dir zusammen sein? Und vieleicht nachmittags/abends (wenn es für dich passt) ihr eine halbe Stunde geben, in der SIE entscheiden darf, was sie mit dir spielen/machen kann. Gleichaltrige einladen würde ich auch.


    Hagendeel

  • Ich lese interessiert mit, hier ist es ähnlich. Was mittlerweile sehr gut klappt, ist dass sie auf dem Spielplatz alleine spielt, was früher auch nicht so war. Drinnen geht gar nicht, da hab ich leider keine Tipps (Hörspiele mag sie nicht und Bücher alleine angucken, was ja manche Kinder angeblich tun, grenzt für sie an Höchststrafe). Sogar beim TV, was sie seit kurzem ab und zu darf und gerne mag, heißt es "Setz dich doch zu mir". Sehr gut hingegen klappt das Einbeziehen und Helfen, schrieben ja auch schon andere. Aber nur beim Kochen, Putzen o.a. gar nicht. Und bei vielem hilft sie erst sehr gerne (z.B. Gartenarbeit), aber dann nur kurz und will dann spielen (mit mir, haha). Und das stundenlang. Sorry, nicht sehr hilfreich wahrscheinlich.

  • War bei uns ähnlich, sehr ausgeprägt, lag am Aufmerksamkeitsdefizit, später hatten wir die Diagnose ADHS.
    Wir haben es regelrecht geübt. Mit Sanduhr (Saunauhr mit 15min), dafür gab es Aufkleber und nach xxx Aufklebern eine Belohnung so konnten wir das nachhaltig steigern.
    Passend dazu hat das Kind seine Vorliebe vor Hörspiele entdeckt und tat sich dann auch leichter, alleine zu spielen, dafür hat er Hörbücher verschlungen wie blöd.
    Wir haben eine gute Mischung organisiert, mit Spielverabredungen, spielen mit uns, so dass eine alleine spielen nie ein "nicht beachten" oder "wir wollen ständig unsere Ruhe haben" war. Sondern halt mal eine Auszeit für Mama und Papa vom ständigen "schau mal, mach mal" Kreislauf.

  • Bei uns wurde es schlagartig mit dem Umzug besser, da war das Duracellmädchen etwas über vier.... Geändert hat sich ganz stark der Tagesrhythmus durch den längeren Weg zur Kita, wir waren oft erst um 17:00 Uhr zu Hause. Auf dem Heimweg hatte sie Mamazeit exklusiv, was haben wir nicht für lustige denkspiele in der S-Bahn gespielt und tolle Gespräche geführt...
    Und nach dem langen Tag brauchte sie immer erst ne Pause, die sie mit Hörspielen in ihrem Zimmer zelebrierte...
    das hat sie bis heute beibehalten, immer, wenn wir von irgendwoher nach Hause kommen, braucht sie ne Pause (da alle Winkles das brauchen, ist es einfach nur toll)
    Ja und dann eben die Hörspiele, die haben wirklich nachhaltig dafür gesorgt, dass sie alleine spielt!

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Bei uns ist der zweite ähnlich gestrickt... #pfeif Es fällt mir allerdings eigentlich nur so richtig auf, wenn die Geschwister (oder Freunde) nicht zum spielen da sind,ansonsten federn die das alle ganz gut ab. Aber allein daheim mit ihm ist soooo anstrengend, ich hab einfach auch versucht, ihn möglichst viel zu verabreden oder einfach mal auf den Spielplatz (der ist so einer, der nach 10 Minuten alle Kinder aufm Spielplatz beim Namen kennt).


    Und ich kann nur bei Frisby unterschreiben, lesen zu lernen war für dieses Kind ein Segen!

  • Danke für eure Tipps!
    Noch häufiger Miteinbeziehen nehme ich mir mit #ja .
    Und Hörspiele #gruebel ... versuchen wir es! Bislang hört sie eher selten welche. Wir haben aber auch keine so große Auswahl. An die, die vom Fach sind ;) : Habt ihr Tipps, was einer Vierjährigen gefällt?
    Und es tröstet zu lesen, dass es anderen ebenso geht oder gegangen ist #augen .
    Muss hier erstmal einen Punkt machen.
    Ratet mal, warum: Haha, richtig ... besagte Tochter hängt hier wieder an meinem Rockzipfel ab und da mag ich nicht tippend daneben sitzen...

  • Hörspiele: Guck doch, welche Bücher sie mag; zu manchen gibts auch die Hörspiele. Mit 4 Jahren waren hier beliebt:


    - Mama Muh


    - Grüffelo


    - Wieso, weshalb, warum (der Hit: die Bücher angucken, während das jeweilige Hörspiel dazu läuft)


    Hagendeel

  • Ich habe hier einen siebenjähringen, der noch nicht zur Schule geht und der genauso ist ...
    Mit in den Haushalt einbeziehen klappt immer nur bedingt, da er leicht ablenkbar ist ...


    Es kostet einfach sehr viel Kraft ... und ich spiele auch nicht mit ihm, weil ich dafür nicht ständig Zeit habe
    Eine Lösung habe ich leider nicht und wir haben hier schon viel ausprobiert.


    Was hilft ist viel verabreden und viel rausgehen ... Spielplatz, dort spielt er mittlerweile alleine ...

  • Hörspiele:


    Peterson und Findus


    Ritter Rost Musicals (Hörspiele sind noch etwas kompliziert in dem Alter, finde ich)


    Biene Maja gibts gefühlt abertausende


    Benjamin Blümchen


    Musik für Kinder aller Art, meine Tochter hat Frederik Fahle geliebt, Kindergartenlieder, usw.


    Empfehle außerdem Besuch in der Bücherei, da sind die Hörspiele mit Altersempfehlung versehen #ja

  • Für mich wäre noch die Frage offen, ob es Dich wirklich nervt, wenn Deine Tochter mit Dir spielen will, oder ob es eher eine Überlastung ist durch die ganzen Aufgaben, die Du gerade zu erledigen hast.
    Hättest Du denn Lust zum Spielen, wenn Du Dich sonst um gar nichts kümmern müsstest? Vielleicht ist es Deiner Tochter auch nicht klar, was Du von ihr willst. Wenn Du sagst, du willst nicht spielen, dann ist das ja erst mal eine Ablehnung. Wenn Du aber aufzeigst, was Du zu tun hast, und daß Du keine Zeit hast und Ihr aber trotzdem oft zwischendurch zeigst, daß sie Dir wichtig ist, mit einer Umarmung, einer kleinen Aufmerksamkeit, vielleicht kann sie dann Dir "helfen", indem sie für sich alleine spielt?


    ( Waschbecken putzen war bei uns in dem Alter der Renner, das dauert sehr lange, wenn man es gründlich und mit viel Wasser, Schaum, Lappen und Schwimmtieren und so zelebriert... 3 mal täglich mindestens....)


    Ich finde solche Phasen auch anstrengend, aber die Kinder sind noch so klein, daß es eigentlich logisch ist, daß sie jemanden wollen, der bei ihnen ist. Ich finde es wichtig, so eine Art "Aufmerksamkeitsphasen" zu haben, auf dem Sofa, auf dem Boden... die Kinder wuseln oder spielen um Dich rum, aber Du bist da, 100%, zum Kuscheln, Toben, Zuhören und dann geht es wieder weiter. Vielleicht kann Deine Tochter danach auch ein bißchen alleine spielen, weil sie Dich "ganz" hatte.... Was sind Dinge, die Euch beide verbinden? Manchmal geht es ja gar nicht um viel Zeit, sondern eher um Kleinigkeiten..... Mir haben da die Kloetersbriefe immer wieder geholfen, und da eigentlich auch vor allem eins: den Kindern ins Gesicht zu gucken - wie ist der Ausdruck? Sehe ich meine Kind wirklich, sieht meine Kind, daß ich es sehe?


    Und ja, die Phasen kenne ich auch... Und sie gehen tatsächlich vorbei.... Es ist anstrengend.... es ist so anstrengend, wenn man nichts zu Ende machen kann, keinen Gedanken fertig denken kann, alles gleichzeitig passieren soll..... es fühlt sich so unendlich an, weil wir ja nicht wissen, wie die Entwicklung verläuft und wann es sich ändert. #yoga

  • Hallo aha,


    danke für den Gedanken #super .
    Ich hab drüber nachgedacht : Nein, das ist bei uns so nicht gelagert. Dass, was du beschreibst- Phasen, in denen mal mehr oder sogar unglaublich viel Aufmerksamkeit nötig ist - , kenn ich von meinem Sohn. Da ist das tatsächlich so und so etwas nehme ich als ganz normal wahr. Es belastet mich nicht weiter, weil es ja phasenweise auftritt und dann auch mal wieder anders wird ;) . Bei meiner Tochter ist das, was ich beschreibe, aber keine Phase. Es ist einfach ihre Art die sich durchzieht. Egal, wie die äußeren Umstände so sind.
    Ja: Ich bin genervt davon, dass ich dauernd mit ihr spielen soll. Und oft auch von den Inhalten.
    Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich beschäftige mich gerne und viel mit meinen Kindern. Wir lesen Bücher, sind oft gemeinsam draußen, malen, singen, erfinden Geschichten, bauen Duplo, verkleiden uns, basteln Kronen oder Ritterschilde ... Wir kuscheln viel, schlafen geneibsam im Familienbett, toben, kitzeln uns aus .... und all diese Dinge mach ich nicht ungern, das ist schon ok so :) .
    Ich glaub also, dass meine Kinder aufmerksamkeitstechnisch nicht "hungern" müssen ^^ .
    Aber irgendwo sind für mich Grenzen. Zeitlich und auch inhaltlich. Ich möchte nicht ewig lang Rollenspiele mit meiner 4jährigen machen. Ich möchte nicht dauerda Glitzerfee oder Vogelmutter oder Pferdebesitzerin oder Hündchen oder wasweißich sein ...
    Mal mach ich das mit. Aber ich finds so anstrengend, dass da ein Viertelstündchen reichen muss, für den Rest müssen dann Geschwister oder Freunde herhalten. Um auch das nochmal zu betonen: Ich wünsch mir gar nicht, dass meine Kinder stundenlang in ihre Zimmer verschwinden und abgetaucht sind. Sie dürfen gern rund um mich herum spielen. Es ist auch klar, dass die Spielsequenzen noch überschaubare Längen haben, es sich da mal um ein Viertelstündchen handelt ... oder so. Das fände ich alles ganz in Ordnung, damit könnte ich gut leben.


    Was ich aber halt anstrengend finde, ist dieser Permanentkontakt meiner Tochter. Verbal und auch bei den Aktivitäten: Immer, immer, immer braucht sie jemanden. Das ist nochmsl ein anderes level, als du im Blick hast, glaube ich.

  • Ich möchte nicht ewig lang Rollenspiele mit meiner 4jährigen machen. Ich möchte nicht dauerda Glitzerfee oder Vogelmutter oder Pferdebesitzerin oder Hündchen oder wasweißich sein ...

    Oh ja, das ist hier ganz genauso! #ja Morgens im Bett, gerade die Augen auf: "Mama, ich bin jetzt das Bärenbaby und du die Bärenmama". Mittags, wir sind 3 Schritte aus dem Kindergarten raus und es heißt: "Mama, ich bin jetzt die Hannah und du XY. Du musst sagen: ...." Und dann geht es los und hört erst auf, wenn sie schläft. Ich kann dich so gut verstehen! #yoga

  • Mein Großer war genau so. Alleine spielen ging gar nicht. Wenn ich nicht aktiv mitspielen sollte, wurde mir dennoch jeder Handgriff berichtet #augen
    Mit der Zeit wurde es besser und heute verschwindet er stundenlang in seinem Zimmer, um Geschenke für Weihnachten zu basteln (ja, jetzt, im Juni #herzen), Kapla-Steine zu neuen Bauwerken zu verbauen oder sich Theaterstücke auszudenken.
    Außer durchhalten habe ich leider keine Tipps #yoga

  • Bei uns ist es mit regelmäßigen Verabredungen, zum Teil direkt nach dem Kindergarten besser geworden - und als das lesen dazu kam.
    Was außerdem alleine noch ging war basteln, da half es ein Thema vorzugeben...

    Liebe Grüße Geda


    Meine Geda-nken dazu
    und Kids und Mann